In diesem Artikel:
- Karte der Ausflugsziele im Kathmandu-Tal
- Panauti: Traditionsreiche Newari-Stadt
- Panoramawanderung rund um Nagarkot
- Changu Narayan: Ältester Hindu-Tempel im Kathmandu-Tal
- Namobuddha: Bedeutender buddhistischer Wallfahrtsort
- Hoch hinaus: Mit der Seilbahn auf den Chandragiri-Hügel
Das Kathmandu-Tal ist mit rund 5 Millionen Einwohnern die am dichtesten besiedelte Region Nepals. Ein rund 950 km² großes Becken, das auf allen Seiten von grünen, bewaldeten Bergen umgeben ist. Hier befinden sich die drei großen Königsstädte: Kathmandu, Bhaktapur und Lalitpur, die von den hinduistischen Newari gegründet wurden, den Ureinwohnern des Tals.
Was es in Kathmandu zu sehen gibt, habe ich in dem Artikel über die besten Sehenswürdigkeiten in Kathmandu beschrieben. Vielleicht willst du aber auch mal raus aus der Stadt. Das lohnt sich auf jeden Fall, es gibt viel zu sehen.
Das Tal ist stellenweise zwar ein wahrer Moloch, die Landschaft durch den allgegenwärtigen, chaotischen Bauboom manchmal stark zersiedelt, um nicht zu sagen verschandelt. Dennoch gibt es hier immer noch schöne Flecken, an denen man etwas von der besonderen, spirituellen Atmosphäre dieses Tals im Schoß des Himalaya spürt.
Schauen wir uns also mal ein paar interessante Ausflugsziele rund um Kathmandu an!
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Karte der Ausflugsziele im Kathmandu-Tal
Schau dir auf der interaktiven Karte die Locations der im Artikel genannten Ausflugsziele im Kathmandu-Tal an:
Noch ein Tipp für die Anfahrt: Es ist theoretisch möglich, alle diese Ziele mit dem Bus zu erreichen. Aber das ist umständlich, teilweise musst du sogar umsteigen. Benutzer daher lieber ein Taxi. Taxifahren in Nepal ist sehr preiswert, selbst für längere Fahrten wirst du selten mehr als 10-15 Euro zahlen.
Um ein Taxi zu rufen, empfehle ich, wie auch in Kathmandu, die kostenlose Smartphone-App InDrive. Die App funktioniert ähnlich wie Uber. Du musst dich mit deiner Nummer anmelden und brauchst eine Internetverbindung. Anschließend gibst du Start und Ziel ein und bekommst Fahrer in der Nähe mit dem entsprechenden Preis angezeigt.
Hinweis: Kläre am besten direkt gleich die Rückfahrt. In den Orten außerhalb findest du nicht so leicht Taxis wie in Kathmandu.
1. Panauti: Traditionsreiche Newari-Stadt

Panauti ist ein herrlich verschlafenes Newari-Städtchen, quasi die Miniaturversion von Bhaktapur ohne Touristen. Der Ort am Zusammenfluss von Roshi Khola und Pungamati Khola liegt etwa 25 Kilometer östlich von Kathmandu und ist sehr überschaubar. Nichtsdestotrotz zählt Paunauti zu den bedeutendsten Kulturerbe-Stätten im Kathmandu-Tal. Hauptattraktion ist der dreistufige Indreshwor-Tempel aus dem Jahr 1294, einer der ältesten Tempel des Landes und der größte nepalesische Tempel im Pagodenstil.
Rund um den großen Tempel gibt es etliche weitere gut erhaltene religiöse Bauten, Shiva Lingams und auch ein kleines Museum. Am Fluss finden sich zudem einige Ghats, d.h. die Plattformen auf denen traditionelle Hindus ihre Verstorbenen verbrennen. Bei meinem Besuch waren die allerdings nicht in Betrieb. Andere Besucher habe ich hier überhaupt nicht gesehen, die Atmosphäre ist dementsprechend viel friedlicher als in den bekannten Königsstädten.
2. Panoramawanderung rund um Nagarkot

Das auf angenehmen 2.175 Metern liegende Nagarkot ist die bekannteste Hill Station im Kathmandu-Tal – der Ort zu dem Touristen geschickt werden, um den besten Blick auf den Himalaya zu haben. Wenn du jemanden in Kathmandu nach einem Ausflugsziel zum Wandern im Tal fragst, wird er dir wahrscheinlich zuerst Nagarkot nennen. Einziges Problem: Der Bauboom hat auch hier teilweise unschöne Ausmaße angenommen.
Der eigentliche Ortskern von Nagarkot ist ziemlich zugebaut und es werden auch immer noch kräftig Hotels hochgezogen. Ich hatte hier mal eine Nacht verbracht und würde es nicht unbedingt empfehlen, die besseren Unterkünfte befinden sich in den umliegenden Hügeln. Was aber immer noch ganz gut geht: Eine kleine Panoramawanderung rund um das Örtchen mit schönen Ausblicken in das Tal.
Die rund 10 km lange Wanderung startet im Ortszentrum von Nagarkot, führt zunächst steil zum Nachbarort Kattike hinab und dann über Dhandagaun in einer großen Runde zurück nach Nagarkot. Stellenweise verläuft die Wanderung auf Schotterpisten, es sind aber überwiegend recht schöne Wege und die Aussichten ins Tal sind bei klarem Himmel super. Für einen Tagestrip empfehlenswert!
3. Changu Narayan: Ältester Hindu-Tempel im Kathmandu-Tal

Der Vishnu-Tempel von Changu Narayan wurde bereits im 4. Jahrhundert erbaut und ist damit der ältesten hinduistische Tempel im Kathmandu-Tal in Nepal. Er liegt auf einem Hügel etwa 12 km östlich von Kathmandu in der Nähe von Bhaktapur und ist eine der 7 UNESCO-Welterbestätten im Kathmandu-Tal – die einzige außerhalb der Königsstädte.
Highlight des Pagoden-Tempels sind die äußerst fantasievollen Skulpturen und die farbenfrohen Holzschnitzereien der diversen Götter und mythologischen Figuren. Auch wenn man keine oder wenig Ahnung über den Hinduismus hat (so wie ich), ist das schön zum Anschauen. Die meisten Besucher sind Inder oder Nepali, westliche Touristen habe ich hier nur sehr wenige gesehen.
Tipp: Es gibt auch eine Wanderung über den Bergrücken von Nagarkot nach Changu Narayan, die einige Agenturen in Thamel anbieten. Der mittlere Teil ist ganz schön und führt durch Wälder an dem Hindutempel Trisul Danda vorbei. Aber man läuft häufig auf Pisten durch ziemlich zersiedeltes Gebiet. Kann man machen, aber ich schätze, das war vor dem großen Bauboom eine schönere Tour.
4. Namobuddha: Bedeutender buddhistischer Wallfahrtsort

Das Kloster Namobuddha in der Nähe von Panauti ist neben den großen Stupas von Swayambhunath und Boudahnath in Kathmandu einer der bedeutendsten buddhistische Wallfahrtsorte in Nepal. Der Ort steht für das zentrale buddhistische Konzept des Mitgefühls: In längst vergangenen Zeiten soll ein junger Prinz hier einer Tigerin begegnet ist, die am Verhungern war und ihre eigenen Jungen nicht füttern konnte. Daraufhin opferte der Prinz sein eigenes Fleisch und ließ sich auffressen.
Das goldene Dach ist ein echter Hingucker und auch die Innenräume des Klosters sind äußerst prachtvoll ausgestattet. Allerdings herrscht im Inneren so gut wie überall Foto- (und Tiktok!) Verbot. Namobuddha liegt ebenfalls auf einem Hügel und bietet dementsprechend tolle Aussichten ins Tal. Rund um das Kloster gibt es sogar einige einfache Guesthouses. Insgesamt ein wirklich schöner Ort!
Tipp: In einigen älteren Reiseführern werden noch Wanderungen nach Namobuddha von Panauti oder Dhulikhel erwähnt. Die ehemaligen Wege haben sich inzwischen aber auch so gut wie alle in Straßen oder staubige Pisten verwandelt. Zu Fuß dort hochzuwandern lohnt sich meiner Meinung nach nicht mehr. Die Straße führt bis direkt zum Kloster.
5. Hoch hinaus: Mit der Seilbahn auf den Chandragiri-Hügel

Diesen Ausflug musste ich leider wegen schlechtem Wetter ausfallen lassen. Ich denke aber, das könnte ganz spannend sein, daher will ich es hier noch mitaufführen: Vom Vorort Chandragiri fährt eine Seilbahn auf den rund 2.550 Meter hohen Chandragiri-Hügel. Dort befindet sich ein berühmter Tempel, mehrere Restaurants und eine große Aussichtsplattform. Der Preis für Hin- und Rückfahrt beträgt rund 20 Euro.
Ich habe nur unten davor gestanden und bin dann anschließend nach Kirtipur, weil es geregnet hat. Bei klarer Sicht dürften die Aussichten aber wirklich gut sein. Was mir auch gefallen hat: Es gibt dort oben anscheinend einen etwas längeren Wanderweg, der vom Chandragiri-Hügel über den Bhasmashur Dada (2.600 m) zum Champa Devi (2.241 m) und von dort runter nach Kirtipur führt. Ich schätze, das dürfte eine Super-Tageswanderung sein!
Und das waren meine 5 Empfehlungen für das Kathmandu-Tal. Weitere Tipps und viele nützliche Infos findest du in meinem großen Cityguide:

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