In diesem Artikel:
- Was dich auf dem Annapurna Circuit erwartet
- Route und Etappen des Annapurna Circuit
- Vorschläge für alternative Routen
- Was taugen die neuen NATT-Trails?
- Tipps zu Unterkünften
- Kosten des Annapurna Circuit
- Annapurna Circuit mit oder ohne Guide wandern?
- Wie schwer ist der Annapurna Circuit?
- Beste Reisezeit, Packliste und Tipps zur Sicherheit
- Mein Fazit
Wichtige Info: Ab dem 1. April 2023 ist Trekking ohne Guide in Nepal offiziell verboten. Individuelle Touren auf dem Annapurna Circuit sind derzeit aber weiterhin möglich. Aktuelle Infos dazu findest du hier.
Der Annapurna-Circuit: 250 Kilometer durch den Himalaya, einer der berühmtesten Treks der Welt – ein absolutes Traumziel für jeden Outdoor-Fan. Ich hatte sie jahrelang im Hinterkopf, die große Umrundung des Annapurna-Massivs in Zentral-Nepal, wie so viele vor mir. Seit die Route in den späten 1970er-Jahren für Touristen geöffnet wurde, müssen sich Tausende von westlichen Trekkern auf den Weg in den Himalaya gemacht haben, um die größten Berge der Welt einmal mit eigenen Augen zu sehen.
Es ist einfach eine legendäre Tour, der man nur schwer widerstehen kann – und vielleicht bist du ja auch gerade am Überlegen…
Das große Problem: Die Annapurna-Region wird seit ungefähr 15 Jahren systematisch durch Straßen erschlossen. Die alte Route ist Geschichte – weite Teile davon haben sich inzwischen in eine staubige Dirtroad verwandelt. Und wenn du mit den geführten Touren läufst, ist die Chance relativ hoch, dass du rund um die Uhr auf einer Piste neben Motorrädern, Jeeps und Traktoren wanderst. Nicht gerade das, warum man zum Trekking in den Himalaya fährt.
Auf neuen Wegen auf dem Annapurna Circuit
Glücklicherweise gibt es eine Lösung für das Straßenproblem. Seit 2010 hat eine Handvoll Trekking-Begeisterte ehrenamtlich neue Wege abseits der alten Route erforscht. Das Ziel: Dem Annapurna-Circuit wieder zu seinem alten Glanz zu verhelfen. Inzwischen, so das Versprechen, soll man das gesamte Massiv wieder auf richtigen Wanderwegen abseits der Straße umrunden können: den sogenannten NATT-Trails (Natural Annapurna Trekking Trail).
Als ich davon das erste mal hörte, wurde ich hellhörig: Das klang spannend und schien einen Versuch wert!
Die große Frage ist natürlich: Wie sieht die Wirklichkeit aus? Dazu weiter unten noch ausführlicher. Nur so viel schon mal vorweg: Wenn du die Sache richtig angehst und nicht einen Hardcore-Wildnis-Trek in absoluter Einsamkeit erwartest, ist der Annapurna-Circuit immer noch ein großes, großes Abenteuer. Aber man muss heutzutage definitiv etwas vorausplanen, um Enttäuschungen zu vermeiden. Und damit genau das klappt, bekommst du jetzt alle Infos, die du für das beste Erlebnis auf dem Annapurna Circuit brauchst.
Das hier wird ein sehr langer Post – los geht’s!
Auf einen Blick:
- Die berühmteste Trekking-Tour Nepals (und vielleicht der ganzen Welt)
- Landschaftlich spektakuläres Lodge-Trekking durch nahezu alle Klimazonen Nepals
- Länge: ca. 250 km
- Dauer: variabel, ca. 14-21 Tage, kürzere Varianten möglich
- Höchster Punkt: Thorong La, 5.416 m
- Schwierigkeit: mittel
- Abenteuerfaktor: hoch
- Übernachtung und Verpflegung in Gasthäusern und Lodges
- Camping und Zelten erlaubt und prinzipiell möglich
Noch eine Anmerkung: Ich habe die Tour auf eigene Faust organisiert und bin die gesamte Runde ohne Guide gelaufen. Das ist prinzipiell gut möglich, die Infrastruktur ist bestens. Allerdings habe ich in den letzten Jahren auch viele Trekking-Touren in den Alpen und anderen Ländern gemacht. Das war also nicht meine erste längere Wanderung.
Wenn dir solche Erfahrungswerte fehlen, kann es durchaus Sinn machen, einen lokalen Führer zu engagieren. In diesem Fall würde ich die Route aber vorher genau absprechen, um zu vermeiden, dass du weite Teile des Treks auf der Straße läufst. Tipps zu den schönsten Wegen abseits der Pisten findest du weiter unten im Artikel.
Vertraue nicht darauf, dass die kommerziellen Anbieter und die Guides dir von selbst diese Wege zeigen. Die Motivation dazu ist leider nicht sehr ausgeprägt, denn es ist viel bequemer die Leute über die Straße zu führen.

Was dich auf dem Annapurna-Circuit erwartet
Wenn ich den Annapurna-Circuit kurz zusammenfassen müsste, dann so: Der perfekte Kultur-Trek mit einer ordentlichen Portion Landschaftseindrücke und das alles vor dem majestätischen Panorama einiger der höchsten Berge dieser Erde. Das wirkliche Highlight der Tour ist aber die wahnsinnige Vielfalt. Du wanderst von den feuchtwarmen Tropen bis in eisige Höhen und wieder zurück – im Prinzip einmal durch so gut wie alle Landschaften und Klimazonen, die Nepal zu bieten hat.
Der Annapurna Circuit, das ist – trotz des Straßenbaus – immer noch eine große Reise zu Fuß. Eine Reise, von der du mit tausend Eindrücken zurückkehren wirst. Reisfelder in den steilen Terrassen der Berghänge. Mani-Steine und Gebetsmühlen am Wegrand. Urtümliche Dörfer, in denen sich die Leute ihre Wohnungen mit Ziegen und Schafen teilen, während ein Motorrad vorbeiknattert und im Hintergrund die mächtigen Schneegipfel des Himalaya in der Sonne funkeln. Gebetsfahnen, die in der schneidend kalten Luft auf dem Weg zum über 5.400 hohen Thorong-La-Pass im Wind flattern.

Ist der Annpurna Circuit zu überlaufen?
Was der Annapurna-Circuit definitiv nicht ist: Einsam und menschenleer. Du läufst bis auf wenige Tage rund um den Thorong-La-Pass durch eine dichtbevölkerte Kulturlandschaft – spätestens alle paar Stunden kommst du in einem Dorf vorbei. Außerdem ist die Strecke weltberühmt, dementsprechend viele andere Leute sind hier unterwegs. Auf den Nebenrouten wirst du häufig trotzdem deine Ruhe haben. Wildnis und absolute Einsamkeit findest du auf der Annapurna-Runde aber nicht unbedingt.
Was man auch erwähnen muss: Der fortschreitende Straßenbau und der Touristenstrom sorgen dafür, dass die Moderne bis in die hintersten Dörfer Einzug hält – einschließlich Internet, Smartphones und den anderen Errungenschaften der sogenannten Zivilisation. Für mich war gerade das aber auch eine interessante Erfahrung. Auf dem Annapurna-Circuit lernt man kein kitschiges Klischeebild kennen, sondern den echten Himalaya des 21. Jahrhunderts mit all seinen Widersprüchen.
Es gibt einige hässliche Abschnitte auf der Route. Das muss man ehrlicherweise sagen. Gleichzeitig aber auch viel Schönes, spannende kulturelle Einblicke, eine wunderbar vielfältige Natur und die schwer fassbare Magie Asiens. Zumindest für mich haben am Ende die schönen Eindrücke bei weitem überwogen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das bei dir auch so sein wird!
Wanderführer und topographische Karte
Meine Empfehlung: Himalayan Travel Guides – Trekking the Annapurna Circuit

Der exzellente Wanderführer „Trekking the Annapurna Circuit*“ aus dem Verlag Himalayan Travel Guides ist das derzeit beste erhältliche Buch zur Annapurna-Runde und meine Top-Empfehlung für Individualisten.
In dem handlichen Buch werden wirklich alle denkbaren Nebenrouten ausführlich beschrieben – unter anderem Wege, die teilweise nicht einmal die Locals kennen. Außerdem gibt’s Tipps zu weiteren Touren im Süden der Region, z.B. zum ABC-Trek und dem Mardi Himal Trek.
Zusammen mit einer guten Wanderkarte* bist du mit diesem Buch für alle Fälle gerüstet!
Der Rother-Wanderführer* für die Annapurna-Runde ist etwas professioneller aufgezogen und auch ganz okay. Es sind aber längst nicht so viele Nebenrouten beschrieben. Das Buch eignet sich vor allem dann, wenn du nicht so viel planen willst, sondern einfach nur eine bequeme Route möchtest, der du folgen kannst. Die bekanntesten Alternativ-Routen sind zum Glück enthalten.
Als Karte hab ich die Around Annapurna-Map* von Nepa Maps im Maßstab 1:70.000 benutzt. Der Maßstab ist ausreichend und es sind alle wichtigen Wege, der Verlauf der Route, Ortschaften sowie die Lodges korrekt eingetragen. Die Karte bekommst du natürlich auch in Kathmandu oder Pokhara. Ich würde sie mir aber schon vorher zur Planung besorgen.
Ebenfalls empfehlenswert:

Reiseführer Nepal mit den schönsten Trekking-Routen

Reise Know-How Nepal: Kathmandu Valley

Lonely Planet: Trekking in the Nepal Himalaya
Route des Annapurna-Circuit
Der Annapurna-Circuit umrundet auf rund 250 Kilometern das gesamte Annapurna-Massiv. Die Gebirgsgruppe ist Teil des Himalaya und liegt in der Annapurna Conservation Area, dem größten Naturschutzgebiet des Landes in Zentral-Nepal. In dem Massiv finden sich etliche Gipfel über 7.000 Meter. Außerdem der 8.091 m hohe Annapurna I, der 1950 als erster 8.000er überhaupt bestiegen wurde.
GPS-Tracks für den Annapurna Circuit zum Herunterladen:

Für die gesamte Runde brauchst du zwischen 18 und 21 Tagen. Abseits der Hauptroute sind etliche Abstecher und kürzere Treks möglich. Ich hab viele davon mitgenommen und war insgesamt 32 Tage in der Region unterwegs. Es gibt auch Leute, die den Annapurna-Circuit in nur 14 Tagen laufen und Teile weglassen. Persönlich würde ich das eher nicht empfehlen, da der Trek vom Gesamteindruck lebt. Wenn du nicht ganz so viel Zeit hast, ist es wahrscheinlich am besten, den Abschnitt hinter Muktinath abzukürzen oder wegzulassen.
Karte und GPS-Datei
Anleitung zum Öffnen von GPX-Tracks
Von Besisahar in 250 Kilometern bis Pokhara
Die meisten Leute laufen die Runde wegen der besseren Akklimatisierung gegen den Uhrzeigersinn. Start ist das Örtchen Besisahar, das etwa 100 km nordwestlich von Kathmandu liegt. Von hier aus folgt der Weg dem Fluss Marsyangdi nach Norden durch eine subtropische Kulturlandschaft. Während du aufsteigst, bleiben die Reisfelder und Bananenstauden langsam zurück. Das Landschaftsbild wird zunehmend alpiner. Eine zauberhafte Erfahrung!
Bei Pisang betrittst du den buddhistisch geprägten Teil des Himalaya. Die Luft wird kühler, die Berge immer höher. Von nun an begleiten dich die mächtigen vergletscherten Gipfel des Annapurna-Massivs auf deinem Weg. Über karge Hochweiden wanderst du nach Manang, dahinter durch einsame Täler in zunehmend dünnerer Luft bis zum Hochpass Thorong-La – mit 5.416 Meter der höchste Punkt der Tour.

Der Thorong La ist aber erst die Halbzeit: Hinter dem Pass gelangst du zum Tempel von Muktinath, eine der wichtigsten Pilgerstätten der Hindu-Religion. Durch die tiefe Schlucht des Kali Ghandaki-Flusses geht es danach mehrere Tage durch die windige Hochwüste von Mustang und faszinierende, vom tibetanischen Buddhismus geprägte Dörfer. Bei den heißen Quellen von Tatopani gelangst du schließlich wieder in tropische Gefilde.
Hier steht dann nochmal ein letzter harter Aufstieg an, der dich durch blühende Rhododendron-Wälder nach Ghorepani führt. Als Belohnung darfst du anschließend bei Sonnenaufgang auf dem berühmten Poon Hill einen letzten Blick auf den Himalaya genießen. Danach ist es nur noch eine Katzensprung bis Nayapul, wo die Busse nach Pokhara abfahren. Wenn du mehr Zeit hast, erkundest du von Ghorepani aus die reizvolle Hügellandschaft südlich des Annapurna-Massivs.

Etappen des Annapurna Circuit in der Übersicht
Ich hab ohne Abstecher und Ruhetage 20 Tage rein für die Umrundung des Annapurna-Massivs benötigt. Anschließend habe ich dann noch den Annapurna Basecamp Trek und den Mardi Himal Trek drangehängt. Infos dazu weiter unten. Der beliebteste Abstecher auf der Runde, den so gut wie alle machen, ist der Trek von Manang zum Tilicho Lake (ca. 3 Tage). Wollte ich natürlich auch sehen, leider hatte ich mir vorher eine Erkältung zugezogen und musste wieder umkehren.
In der folgenden Übersicht siehst du, wie ich mir die Etappen auf der Wanderung in der Annapurna-Region eingeteilt habe. Klicke für die detaillierte Beschreibung einfach auf die jeweilige Etappe. In den Beiträgen bekommst du Infos zu den Wegen abseits der Straße, Übernachtungsmöglichkeiten und ein paar schöne Geheimtipps, die du in keinem Reiseführer finden wirst.
Annapurna Circuit: Unterer Teil bis Manang
Tag | Route | Länge |
---|---|---|
01 | Kathmandu – Besisahar – Bhulbhule | 188 km (Busfahrt von Kathmandu) |
02 | Bhulbhule – Ghermu | 14,3 km |
03 | Ghermu – Chamje | 14,1 km |
04 | Chamje – Dharaphani | 18,4 km |
05 | Dharaphani – Chame | 19,6 km |
06 | Chame – Upper Pisang | 14,5 km |
07 | Upper Pisang – Ngawal | 10,9 km |
08 | Ngawal – Bhraka | 8,2 km |
09 | Tagesausflug zum Ice Lake | 12,6 km |
10 | Bhraka – Manang | 2 km |
Annapurna Circuit: Thorong La Pass bis Jomson
Tag | Route | Länge |
---|---|---|
11 | Manang – Churi Ledar | 13 km |
12 | Churi Ledar – Thorong Phedi – Thorong Highcamp | 6 km |
13 | Thorong Highcamp – Thorong La – Muktinath | 14 km |
14 | Muktinath – Jhong | 3,5 km (+Spaziergang rund um Ranipauwa und Jhong) |
15 | Jhong – Kagbeni | 8,8 km |
16 | Kagbeni – Jomsom | 13,2 km |
Annapurna Circuit: Jomson bis Ghorepani
Tag | Route | Länge |
---|---|---|
17 | Jomsom – Sauru | 18 km |
18 | Sauru – Kalopani – Tatopani | ca. 10 km + 30 km mit Jeep |
19 | Tatopani – Chitre | 12,7 km |
20 | Chitre – Ghorepani – Poon Hill | 3 km + 2,8 km bis Poon Hill |
Schöner Film zum Annapurna Circuit auf YouTube:
Alternative Routenvorschläge für den Annapurna Circuit
Vielleicht hast du keine vollen drei Wochen Zeit oder willst aus anderen Gründen nicht die gesamte Tour laufen. Prinzipiell ist das kein Problem, da fast die gesamte Runde inzwischen mit Straßen erreichbar ist. Von Besisahar führt eine Piste bis nach Manang, auf der anderen Seite des Passes führt die Piste von Muktinath bis ganz runter ins Tiefland.
Heißt: Du kannst die Route bequem abkürzen, z.B. indem du die Wanderung an einem späteren Ort einsteigst oder dich früher zurückfahren lässt. Viele Leute sind beispielsweise nur zwei Wochen unterwegs. Wichtig am Anfang ist dabei vor allem, dass du dir ausreichend Zeit für die Akklimatisierung an die großen Höhen nimmst. Dazu weiter unten ausführlicher.

Mögliche Startpunkte des Annapurna Circuit
Von dem was ich auf dem Trek gesehen und erzählt bekommen habe, waren das die beliebtesten Startpunkte des Annapurna Circuit:
Ort | Höhe über N.N. | Entfernung von Besisahar | Enfernung bis Manang |
---|---|---|---|
Besisahar | 760 m | – | 110 km |
Bhulbhule | 840 m | 7 km | 103 km |
Tal | 1.700 m | 43 km | 67 km |
Chame | 2.670 m | 70 km | 40 km |
Start in Besisahar
Besisahar ist seit den frühen 2000er Jahren der klassische Start der Route, weil hier die Busse aus Pokhara und Kathmandu anhalten. Von hier aus laufen viele Leute einfach auf der Straße weiter. Es gibt inzwischen aber auch zwei sehr schöne Naturetrails abseits der Piste. Besisahar ist damit definitiv ein guter Punkt, um den Trek zu starten.
Start in Bhulbhule
Ein paar Kilometer weiter nördlich liegt Bhulbhule, dahinter das kleine Dorf Ngadi. Diese Orte sind vor allem für Leute interessant, die zu spät abends anreisen und am ersten Tag keine Zeit mehr haben dahin zu wandern. Genau das ist mir auch passiert und ich hab einfach den Bus nach Bhulbhule genommen. Mit dieser Option verpasst du nur sehr wenig von dem schönen unteren Teil des Circuit.
Start in Tal
Ebenfalls beliebt als Startort ist Tal. Viele individuelle Trekker, die ich getroffen habe, ließen sich mit dem Jeep dorthin fahren. Tal liegt auf 1.700 Metern, du hast also noch ausreichend Zeit zur Akklimatisierung. Andererseits verpasst du damit den gesamten tropischen Abschnitt des Circuit, da du direkt in der gemäßigten Klimazone startest.
Start in Chame
Chame auf 2.670 Metern ist der letzte Ort, der sich sinnvoll für einen Start anbietet. Damit hast du zumindest noch einen Tag, bis du die 3.000 Meter-Marke knackst. Es gibt Gruppen, die sich auch direkt bis Manang (3.540 m) fahren lassen. Das ist ziemlich fahrlässig, da auf dieser Höhe bereits ernsthafte Beschwerden auftreten können. Ich würde allerspätestens in Chame starten und mir von dort 2-3 Tage Zeit bis Manang lassen.
Tipp: Schau dir hier die 12 besten Ausflüge und Sehenswürdigkeiten in Manang an. Der Ort ist sehr beliebt um eine Pause zum besseren Akklimatisieren zu machen (1-2 Tage).
Mögliche Endpunkte des Annapurna Circuit
Wie erwähnt laufen viele Leute nicht die komplette Strecke und steigen irgendwann hinter dem Thorong-La-Pass aus. Bei den Leuten die ich getroffen habe, waren das die beliebtesten Orte, um den Annapurna Circuit zu beenden:
Ort | Höhe über N.N. | Entfernung vom Thorong La |
---|---|---|
Muktinath | 3.700 m | 10 km |
Jomsom | 2.720 m | 32 km |
Tatopani | 1.190 m | 94 km |
Ghorepani | 2.860 m | 102 km |
Nayapul | 1.070 m | 110 km |
Ende in Muktinath
Muktinath ist für etliche Trekker der Endpunkt der Annapurna-Circuit, da es direkt hinter dem Thorong-La-Pass liegt. Von hier aus fahren viele mit dem Jeep nach Jomson und nehmen von dort den Flieger nach Pokhara. Leider verpasst du damit einige sehr schöne Abschnitte in Mustang und läufst letzten Endes auch nur den halben Annapurna-Circuit. Eine Besichtigung des Tempels wäre aber ein schöner Abschluss.
Ende in Jomsom
Jomson ist ebenfalls als Schlusspunkt beliebt, weil sich hier ein Flughafen mit Anbindung nach Pokhara befindet. Die tibetanisch geprägten Dörfer auf dem Weg dahin waren für mich ein echtes Highlight der ganzen Tour. Wenn du vorzeitig aussteigen willst, würde ich zumindest bis Jomson laufen und einen Zwischenstopp in Jhong und Kagbeni einlegen. Jomson selbst ist aber keine schöne Stadt und ein etwas unbefriedigendes Ende für eine so tolle Wanderung.
Tipp: Ich würde mir die Sache mit dem Flugzeug zumindest gut überlegen – die nepalesischen Inlands-Fluglinien haben einen notorisch schlechten Ruf. Es gab in den letzten Jahren etliche Abstürze, auch von Flügen mit Start/Ziel in Jomsom. Unter den Opfern befanden sich auch Trekker des Annapurna Circuit.
Ende in Tatopani
Tatopani ist für seine heißen Quellen berühmt, daher beenden viele Leute ihre Tour an diesem Ort. Den Weg dahin fand ich mittelprächtig. Es gibt bis Kalopani einige schöne Naturwege, aber auch wirklich hässliche Abschnitte auf Schotterpisten. Auf der Ostseite des Kali Gandaki gibt es einen Naturetrail von Kalopani nach Tatopani. Wegen schlechtem Wetter habe ich den leider nicht genommen und bin diesen Abschnitt per Anhalter gefahren.
Ende in Ghorepani
Ghorepani war mein letzter Stopp auf der klassischen Route. Von hier aus kannst du auf den Poon Hill steigen und bei Sonnenaufgang noch einmal einen letzten Blick auf das Annapurna-Gebirge werfen. Das perfekte Ende dieser Tour und ein geniales Erlebnis! Von hier aus läufst du dann entweder ein kurzes Stück nach Ulleri und nimmst den Jeep. Oder du hängst noch einen Tag dran und läufst weiter nach Nayapul, wo ebenfalls Jeeps und Busse nach Pokhara abfahren.

So kombinierst du den Annapurna Circuit mit dem Annapurna Basecamp Trek und anderen Treks
Wenn du noch ein bisschen mehr Zeit hast, kannst du den Annapurna Circuit gut mit anderen Treks in der südlichen Annapurna Region kombinieren. Ein guter Ausgangspunkt dazu ist Ghorepani. Von hier aus kannst du z.B. den Poon Hill Panorama Trek, den Annapurna Basecamp Trek (ABC-Trek) oder den Mardi Himal Trek an die Runde dranhängen.
Lust auf ein Abenteuer am Everest? Dann schau dir meinen großen Guide zum berüchtigten Three Passes Trek an:

Annapurna Circuit + Poon Hill Trek
Den Poon Hill Trek startest du am besten in Ghorepani, das du auf dem Annapurna Circuit ohnehin erreichst (wenn du die volle Runde läufst). Von hier aus gehts du nach dem Sonnenuntergang auf dem Poon Hill weiter nach Tadapani, anschließend nach Ghandruk und dann in einer langen Schleife immer weiter runter ins Tal bis nach Dhampus. Dafür benötigst du ca. 4-5 Tage zusätzlich, je nachdem, wo du die Tour beendest.

Der Poon Hill Trek war eines meiner Highlights in der Annapurna Region. Ja… die Tour ist bekannt und es sind viele Leute unterwegs, aber die tropisch grünen Landschaften sind der Hammer. Und es gibt viele Möglichkeiten, der Masse auf weniger bekannten Wegen auszuweichen. Daher kann ich diesen Trek wirklich nur empfehlen! Wenn du noch eine Woche weiter trekken willst, wäre das meine erste Wahl.
Weiterlesen: Schau dir hier den kompletten Guide für den Poon Hill Trek an.
Annapurna Circuit + Annapurna Basecamp Trek
Der Annapurna Basecamp Trek startet in dem Örtchen Chomrong, das du von Ghorepani aus bequem in zwei Tagen erreichst. Von dort geht es in ein Tal bis direkt an den Gletscherkessel vor Annapurna I – ein ziemlich beeindruckender Anblick. Der erste Teil der Route gleicht dem Poon Hill Panorama Trek. In Tadapani zweigst du dann aber nach Nordosten in Richtung Chomrong. Insgesamt brauchst du dafür ungefähr eine Woche zusätzlich.

Ich hab das folgendermaßen gemacht:
- Tag 1: Morgens in Ghorepani auf den Poon Hill, danach weiter nach Tadapani
- Tag 2: Tadapani nach Chomrong, danach weiter nach Sinuwa
- Tag 3: Sinuwa bis Deurali
- Tag 4. Deurali bis zum Annapurna Basecamp
- Tag 5: Sonnenaufgang beim Annapurna Basecamp, danach zurück nach Sinuawa und weiter nach Jhinu Danda
- Tag 6: Jhinu Danda bis Landruk
- Tag 7: Landruk bis Dhampus
Da du zu diesem Zeitpunkt bereits gut akklimatisiert bist, musst du dir um die Höhe (max. 4.400 Meter) keinen Kopf machen. Natürlich kannst du dir auch ein bisschen mehr Zeit lassen. Rein von der Strecke ist die Tour aber nicht sonderlich lang (ca. 40 km hin und zurück mit Start in Chomrong). Danach läufst du dann z.B. über Landruk nach Dhampus. Dazu brauchst du nochmal ungefähr drei Tage.
Weiterlesen: Schau dir hier meinen ausführlichen Bericht zum Annapurna Base Camp Trek durch.
Annapurna Circuit + Mardi Himal Trek
Noch weiter im Osten zweigt der Mardi Himal Trek vom Poon Hill Panorama Trek ab. Start dafür ist das Örtchen Landruk. Von hier geht es durch dichte subtropische Wälder bis auf den Mardi Himal Grat, einem Berggrat auf der östlichen Seite des Modi-Khola-Tals. Du kannst diesen Abstecher im Prinzip auch mit allen Varianten kombinieren. Wenn du nur diesen Trek dranhängst, brauchst du etwa 6-7 Tage zusätzlich.

Viele Leute starten den Mardi Himal Trek als Stand-Alone-Tour von Pokhara aus, was vermutlich auch besser ist. Die Aussichten von dem Grat sind nicht schlecht. Wenn du gerade vom Annapurna Circuit kommst, wird es dich aber vermutlich nicht gerade vom Hocker hauen. So ging es zumindest mir. Von allen Optionen würde ich diesen Trek daher am wenigsten empfehlen.
Weiterlesen: Schau dir hier meinen ausführlichen Bericht zum Mardi Himal Trek an.
Wie viele Straßen gibt es auf dem Annapurna-Circuit?
Kommen wir zum leidigen Thema „Straßen“… und ich will hier gar nichts beschönigen: Du wirst auf dem Annapurna-Circuit relativ vielen davon begegnen. Allerdings hat man in Nepal eine etwas andere Vorstellung davon, was als Straße gilt. In Wirklichkeit sind es meist Dirtroads, also Schotterpisten. Diese werden von Jeeps, Bussen, Traktoren und Motorrädern befahren, manchmal auch von gar niemandem.
Wenn man es genau nimmt, beschränkt sich der komplett straßenfreie Abschnitt inzwischen auf drei Tage rund um den Thorong-La-Pass. Von Besisahar führt eine Schotterpiste bis nach Manang und sogar noch ein Stück weiter ins Gebirge hinein. Auf der anderen Seite des Passes führt von Muktinath eine (teilweise asphaltierte) Dirtroad bis nach Tatopani. Viele kleinere Wege und Nebenrouten sind ebenfalls zu Dirtroads umgebaut und der Straßenbau geht an allen Ecken und Enden weiter.

Konkret heißt das: Klassische Naturwege und Gebirgssteige, wie du sie z.B. aus den Alpen kennen, sind in der Minderzahl. Aber es gibt welche! Häufig sind die als Naturetrails ausgewiesenen Wege einfach nur wenig oder gar nicht befahrene Dirtroads. Mein Eindruck war: Wo es irgendwie möglich ist und Sinn macht, werden alle Wege nach und nach zu Dirtroads umgebaut. Manchmal leider auch, wenn es keinen Sinn macht…
Der Ehrlichkeit halber muss man aber sagen: Viele Dirtroads sind gar nicht so tragisch und unterscheiden sich nicht groß von etwas breiteren Wanderwegen. Und glücklicherweise gibt es definitiv auch noch die richtig schönen Naturwege. Meist verlaufen diese Wege durch so unwegsames oder abgelegenes Gelände, dass man hier wohl auch in Zukunft keine Straßen bauen wird.

Was taugen die neuen NATT-Trails auf dem Annapurna-Circuit?
Dass die Straßen ein Problem sind, hat die Nationalpark-Verwaltung ACAP seit längerem erkannt. Westliche Besucher haben keine Lust auf staubigen Schotterpisten zu wandern. Und wenn die Touristen ausbleiben, fehlt eine wichtige Einnahmequelle für das vom Trekking-Tourismus abhängige Entwicklungsland Nepal.
Andererseits wollen viele Einwohner die Straßen. Denn nur damit können Waren günstig transportiert und die medizinische Versorgung sichergestellt werden. Ein echtes Dilemma. Vielleicht ist es daher auch nicht verwunderlich, dass die Lösung nicht von offizieller Seite kam, sondern von zwei leidenschaftlichen Trekking-Fans: dem Belgier Andrèes de Ruiter und dem einheimischen Guide Prem Rai.
Seit 2010 unternahmen die beiden zahlreiche lange Touren in der Annapurna-Region, um vergessene Wege und Nebenrouten abseits der Piste zu finden. Überraschenderweise schafften sie es anschließend, die ACAP davon zu überzeugen, diese neu entdeckten Wege nach europäischem Vorbild zu markieren. Die Natural Annapurna Trekking Trails (NATT) waren geboren.

Rote vs. blaue NATT-Trails
Inzwischen ist ein Großteil der Annapurna-Runde auf diesen NATT-Trails begehbar. Die alte Route – inzwischen weitgehend eine mehr oder wenig stark befahrene Straße – ist damit ein Stück weit Geschichte. Das ist vielleicht ein bisschen traurig. Andererseits haben Trekker damit eine neue Annapurna-Runde. Eine Runde, auf der es wirklich noch Sinn macht, die Strecke zu Fuß zurückzulegen.
Auf dem Weg werden dir zwei Arten von NATT-Trails begegnen:
- Hauptroute: rot-weiße Markierung – die offizielle Wegführung des „neuen“ Annapurna-Circuit
- Nebenroute: blau-weiße Markierung – alternative Routen, für Leute, die mehr Zeit haben und/oder weitere Teile der Region kennenlernen möchten
In vielen Fällen ist es so, dass der neue Weg ober- oder unterhalb der früheren Route verläuft. Manchmal auch auf der anderen Talseite. Wenn die Landschaft zu wenig Platz bietet, kreuzen sich die alte und neue Route teilweise auch – meistens zum Nachteil des Trails. An einigen Stellen hatte ich manchmal das Gefühl, dass der neue Weg nur als Alibi dient, damit man zumindest ein bisschen das Gefühl hat zu wandern und nicht nur auf der Straße zu laufen.
Lohnen sich die neuen Trails?
Generell ist die klassische Original-Route, zumindest meinem Empfinden nach, von der Wegführung eleganter. Sie führt quasi in der Ideallinie um das Annapurna-Massiv. Die neue Route fühlt sich hingegen manchmal ein bisschen wie ein Flickenteppich aus Nebentrails und Zufahrtswegen an. Und wie erwähnt sind viele der NATT-Trails auch „nur“ Dirtroads, bloß eben solche, die weniger oder gar nicht befahren werden.
Das soll aber nicht heißen, dass die neue Route schlecht ist! Die besten Abschnitte auf dem Annapurna Circuit verlaufen eindeutig auf den neuen NATT-Trails. Die Höhenwege von Ghermu nach Jagat und Upper Pisang nach Braka würde ich z.B. ohne zu zögern zu den landschaftlich spannendsten Bergwegen zählen, auf denen ich bis jetzt gelaufen bin. Die NATT-Trails sind der alten Route also auf jeden Fall vorzuziehen!

Die besten NATT-Trails auf dem Annapurna Circuit: Meine Empfehlungen
Die folgenden NATT-Trails würde ich auf jeden Fall empfehlen. Auf diesen Wegen erwarten dich tolle Aussichten, wenig bis kein Verkehr und schön angelegte Naturwege – häufig auch alles zusammen. Sie zählen zu meinen persönlichen Highlights auf dem Annapurna Circuit:
- Ngadi – Ghermu via Bahundanda
- Ghermu – Jagat, Höhenweg via Tallo Chipla
- Chamje – Tal via Sattale
- Upper Pisang – Ngawal, Höhenweg via Ghyaru
- Ngawal – Bhraka, Höhenweg via Julu <<Top-Tipp – Nicht verpassen!
- Muktinath – Kagbeni via Jhong
- Marpha – Kokethani via Chimang und Sauru
- Kalopani – Tatopani via Pairothapla (nicht selbst gelaufen, soll laut Hörensagen aber sehr schön sein)
- Tatopani – Gorephani via Shika und Chitre
Hinweis: Auf den Nebenrouten fallen in der Regel etwas mehr Höhenmeter an. Aber glaub mir – die Aussichten sind es wert!

Wie gut sind die Markierungen auf dem Annapurna Circuit?
Noch ein paar Worte zu den Markierungen auf der Annapurna-Runde. Ich war ehrlich gesagt überrascht, wie gut das umgesetzt wurde. Teilweise sind auf den Schildern sogar Wegzeiten ähnlich wie in den Alpen angegeben. Die größeren Abzweigungen sind fast immer gut mit Pfeilen, Wegweisern und Farbklecksen markiert. Wenn du ungefähr weißt, was dein nächster Zielort ist, sollte es keine größeren Probleme geben.
Ohne die oben empfohlene Karte würde ich trotzdem nicht loslaufen. Gerade die versteckten Nebenrouten sind nicht immer gut erkennbar. Und du kommst an gefühlt 1 Millionen unmarkierten Trampelpfaden und Dirtroads vorbei, die man nicht immer klar vom Weg unterscheiden kann. Daher macht es auch durchaus Sinn, ein GPS-Gerät bzw. Smartphone mit dem GPS-Track mitzunehmen.
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Unterkünfte auf dem Annapurna Circuit
Der Annapurna-Circuit ist ein „Teahouse Trek“, sprich: Es gibt in regelmäßigen Abständen entlang der Strecke Lodges und Unterkünfte, in denen du übernachten kannst. Da die ganze Region stark auf den Tourismus angewiesen ist, finden sich mehr als genug Übernachtungsmöglichkeiten. Einige Ortschaften bestehen sogar fast ausschließlich aus Lodges für Touristen.

Eine vorige Buchung der Lodges ist nicht möglich. Zumindest nicht, wenn du als individueller Trekker ohne lokale Kontakte unterwegs bist. Wer zuerst kommt, bekommt einen Platz. Bei einer späteren Ankunft kann es passieren, dass alle Plätze in der Lodge bereits belegt sind, vor allem wenn sich irgendwo eine große Gruppe einquartiert hat. Es wird sich aber immer irgendwo ein Platz finden. Zerbrich dir also nicht zu sehr den Kopf darüber.
Orte, in denen du Lodges findest, sind auf der Wanderkarte für den Annapurna Circuit markiert. Außerdem findest du viele Lodges mit Google Maps. Da ständig neu gebaut wird, gibt es natürlich auch etliche Lodges, die nirgends verzeichnet sind. In den Beschreibungen der einzelnen Etappen gebe ich ein paar Tipps für empfehlenswerte Unterkünfte, in denen ich übernachtet habe.

Kosten der Unterkünfte
Die traditionelle Regel lautet: Trekker müssen nichts für die Übernachtung bezahlen, wenn man in der Lodge mindestens zwei Mahlzeiten (z.B. Abendessen und Frühstück) bestellt. So steht es in etlichen Reiseführern und Blogs und teilweise ist das auch immer noch so. Ich hatte aber den Eindruck, dass diese Tradition langsam ausstirbt und die Besitzer einen kleinen Betrag für die Übernachtung verlangen. Meist 200 – 400 NPR, manchmal aber auch mehr.
Ich hab bis Manang nirgendwo für die Übernachtung bezahlt und und das folgendermaßen gemacht: Zuerst hab ich mir immer das Zimmer angeschaut und wenn alles okay war, gefragt: „When I eat everything here, breakfast, dinner, lunch and drinks, will I get the room for free?“ Damit bekam ich eigentlich immer direkt ein „Ja“ als Antwort. Manchmal noch mit dem Hinweis, das nicht den anderen Leuten weiterzusagen. Sonst könnten die ja noch auf falsche Gedanken kommen…

Ausstattung der Lodges
Die Lodges sind einfach aber ziemlich komfortabel, in den höheren Lagen natürlich etwas spartanischer. Warme Duschen gab es bis Manang fast überall. Danach bis zum Pass nur noch „Hot Buckets“, also einen Eimer mit heißem Wasser zum Waschen. Ab 3.000 Meter Höhe war in den Gemeinschaftsräumen ein heißer Ofen, der abends angeschmissen wurde. Zum Schlafen bekommst du dicke Fleece-Decken. Auf Wunsch auch zusätzliche Decken, wenn es zu kalt ist. Handy und Co. kannst du in allen Lodges aufladen, teilweise gegen eine geringe Gebühr (100-200 NPR).
Fast alle Lodges werben mit kostenlosem WLAN. Die Verbindung war manchmal überraschend gut, häufig aber auch ziemlich bescheiden, vor allem je höher es ging. Verlass dich also nicht zu 100% darauf. Hinter Manang bis nach Muktinath hatte ich für drei Tage gar keinen Empfang. Mich persönlich hat das nicht so gestört. Wenn du vorher nochmal ein Lebenszeichen senden willst, machst du das aber am besten rechtzeitig vor dem Pass. In Manang hat man noch ganz gutes Internet.

Vor dem Trek: Hotel-Tipp für Kathmandu
Hier noch ein guter Tipp für eine Unterkunft in Kathmandu – dort kannst du auch Gepäck lagern, das du für den Trek nicht benötigst. Das Kwabahal Garden Hostel* ist eines der besten Hostels in Kathmandu. Absolute Empfehlung!
Kann man auf dem Annapurna Circuit auch campen und zelten?
Zelten ist auf dem Annapurna Circuit im Prinzip möglich, da es meines Wissen nach keine Verbote gibt. Es gibt auch eine Reihe von Treks in der Region, die nur mit Zelt möglich sind. Allerdings musst du dann eben das Zelt und Campingausrüstung mitnehmen. Wichtig ist dabei vor allem ein warmer Schlafsack, da es über 3.000 Meter nachts draußen ziemlich kalt wird. Ich würde im Frühjahr einen Schlafsack mit einem Komfortbereich bis -5° C mitnehmen.
Ob sich das ganze lohnt ist eine andere Sache. Zelten im Himalaya ist natürlich schon ziemlich stark. Andererseits kosten die Lodges so wenig, dass es rein vom Geld kaum einen Unterschied macht. Am Ende musst du abwägen, ob es dir die Mühe wert ist, den ganzen Camping-Krempel mitzuschleppen. Bei einer so guten Infrastruktur wie auf dem Annapurna Circuit würde ich aber wahrscheinlich eher in den Lodges übernachten und mir das zusätzliche Gewicht ersparen.

Annapurna Circuit: Kosten und tägliche Ausgaben im Überblick
Das teuerste am Annapurna Circuit ist der Flug nach Nepal. Wenn du einmal im Land bist, wirst du feststellen, dass so gut wie alles richtig schön preiswert ist – ca 15 – 20 Euro für eine Übernachtung mit Essen. Insgesamt ist die Annapurna-Runde also ein ziemlich günstiger Trek, vor allem wenn du nicht jeden Tag Geld für Alkohol und andere Luxus-Artikel raushaust.
Grob über den Daumen gepeilt würde ich für den Trek mit 30 Euro pro Tag kalkulieren (ca. 4.000 Rupees). Damit bist du auf der wirklich sicheren Seite und kannst dir abends auch mal 1-2 Bier gönnen ohne jeden Cent rumzudrehen. Bier ist übrigens so ziemlich das teuerste überhaupt. Das Essen ist hingegen vergleichsweise preiswert, vor allem das nepalesische Nationalgericht Dal Bhat.
So sparst du am besten Geld
Wenn du Geld sparen willst, machst du es wie die Nepali und isst viel Dal Bhat. Dal Bhat besteht aus Reis, Linsen und saisonalem Gemüse, die Nepali essen das teilweise dreimal täglich, auch schon morgens. Der große Vorteil von Dal Bhat: Du bekommst so viel kostenlosen Nachschlag wie du willst. Auf die Dauer ist das zugegebenermaßen etwas öde. Und ich konnte es mir nicht verkneifen, ab und zu mal eine Pizza zu ordern. Aber rein vom Preis gesehen ist Dal Bhat unschlagbar.
Hier mal ein paar typische Preise auf dem Annapurna Circuit:
Artikel | Preis |
---|---|
Tasse Lemon Tea | 80 – 100 Rupees |
Coca Cola 500 ml | 200 – 250 Rupees |
Dose Bier 700 ml | 650 – 700 Rupees |
Snickers | 100 – 200 Rupees |
Portion Dal Bhat (+ kostenloser Nachschlag so viel du willst) | 500 – 600 Rupees |
Frühstückset komplett (Omlett, Brot, Bratkartoffen + Tasse Kaffee/Tee) | 800 Rupees |
Portion Momo 10 Stück | 400 – 500 Rupees |
Portion Spaghetti | 400 – 600 Rupees, je nach Variante |
Pizza | 600 – 800 Rupees, je nach Variante |
Packung Zigaretten | 150 – 250 Rupees, je nach Marke |
Rolle Klopapier | 100 – 150, Rupees |
Packung Ersatz-Batterien | 100 – 200, Rupees |
Die Preise sind standardisiert und werden von der nepalesischen Tourismus-Behörde festgelegt. Generell gilt: Je höher du kommst, desto teurer wird es. Es gibt neben diesen „Touristen-Preisen“ übrigens auch noch die echten Local-Preise, die noch einmal deutlich darunterliegen (z.B. Tasse Tee für 5 Rupees). Dazu musst du aber auf jeden Fall weg von der Hauptroute und in die kleinen Dörfer.
Weil ich so nett bin, hab ich mal eine Speisekarte einer Lodge abfotografiert. Das war noch ziemlich weit unten, in dem Ort Jagat (Zum Vergrößern anklicken).

Ein anderes Thema ist noch das Trinkwasser. Du kannst in den Lodges auch Wasser kaufen, allerdings nur in Plastikflaschen. Und die Müllentsorgung in der Annapurna Region lässt stark zu wünschen übrig. Wenn du die leeren Plastikflaschen in der Lodge zurücklässt, werden sie höchstwahrscheinlich irgendwo in der Natur verklappt oder verbrannt.
Eine gute Lösung sind Filtertabletten* bzw. ein Wasserfilter*. Damit kannst du dir das Wasser in den Lodges selbst filtern und in eine eigene Flasche abfüllen. Ich verwende dazu diese praktische Faltflasche:
- Gewicht: 39 g
- Leicht und einfach zu verstauen - 80 % geringeres Gewicht und Volumen als eine Hartflasche
- Lebensmittelechte Innenbeschichtung mit strapazierfähiger Außenwand
- Eingearbeitete Silberionen schützen die Flasche vor Schimmel und Bakterien.
- Frei stehendes Design mit gutem Stand
Im GPS-Track habe ich zudem offizielle Wasserstellen markiert. Auch hier solltest du das Wasser aber unbedingt vorher filtern! Trinke in Nepal niemals ungefiltertes Wasser, egal woher es stammt.
Geld abheben und ATMs auf dem Annapurna Circuit
Nimm für den Trek auf jeden Fall ausreichend Bargeld mit! Der Annapurna Circuit ist eine reine Cash-Economy, Kreditkarten werden nur an sehr wenigen Orten akzeptiert. Der letzte Ort, wo du vor dem Start der Wanderung noch Geld abheben kannst, ist Besisahar. Danach findest du ATMs an diesen Orten:
- Dharapani
- Manang
- Jomsom
- Nayapul
Dass die Automaten wirklich funktionieren ist nicht 100% sicher. Der ATM in Dharapani funktionierte bei mir. In Manang war es außer Betrieb, in Jomsom konnte ich ebenfalls nicht abheben. Ich hatte zum Glück einen ausreichenden Vorrat dabei, ansonsten hätte ich ein Problem gehabt. Wenn du einen Automaten benutzt, nimm am besten einen in einer Bankfiliale. Andernfalls stehst du blöd da, wenn der ATM die Karte frisst.
Wie viel Geld braucht man insgesamt?
Um auszurechnen, wie viel Geld du auf dem Annapurna Circuit insgesamt brauchst, kannst du folgende Rechnung machen:
- Schau zuerst, wie viele Tage du voraussichtlich auf dem Annapurna Circuit läufst.
- Die Anzahl der Tage multiplizierst du dann mit der Summe für jeden Tag.
- Anschließend rechnest du dann noch einen gewissen Notfallbetrag dazu, z.B. für unerwartete Jeepfahrten etc.
- Falls du einen Guide hast, zahlst du 50% der Kosten vor dem Trek, den Rest danach, wenn du wieder in der Stadt bist.
Sagen wir mal du bleibst 20 Tage, das wären dann 20 x 4.000 Rupees = 80.000 Rupees. Dazu dann nochmal 20.000 Rupees für den Notfall. Insgesamt kommst du dann auf 100.000 Rupees (ca. 700 Euro). Das Geld hebst du dir am besten vorher ab. Und ja… mich hat es auch genervt, dass man mit einem Riesenbündel Scheine wie ein wandelnder Geldautomat durch die Gegend läuft. Aber da führt leider kein Weg dran vorbei.
Um auf Nummer sicher zu gehen, verteilst du das Geld am besten ein bisschen, z.B. ein Teil tief im Rucksack, ein anderer am Körper, den Rest z.B. in einer Gürteltasche*. Worüber du dir zum Glück keine übertriebenen Sorgen machen musst, sind Überfälle oder ähnliches. Nepal ist ein relativ sicheres Reiseland (siehe auch die Anmerkungen weiter unten).
Noch eine Sache: Es gibt bei den Bankautomaten ein tägliches Limit zum Abheben, bei mir waren es, glaube ich, 35.000 Rupees. Am besten ist also, vor dem Trek jede Gelegenheit zum Abheben zu nutzen.
Annapurna Circuit: Geführt mit Guide oder individuell wandern?
Ich bin den Annapurna-Circuit auf eigene Faust, ohne Guide und ohne Träger gegangen. Prinzipiell ist das für Wanderer mit ausreichend Erfahrung kein Problem. Der Weg ist gut markiert, es sind jede Menge andere Leute unterwegs und man ist nie wirklich weit weg von der Zivilisation entfernt ist. Viele Leute sind dennoch mit Guides und Trägern unterwegs. Wenn du noch keine längeren Wandertouren gemacht hast, ist das vielleicht auch sinnvoller.
Vorteile vom individuellen Wandern
- Freie Etappeneinteilung und du kannst Pausen und Zwischenstopps genau dann einlegen, wenn du willst.
- Keine zusätzlichen Kosten für Guide und Führer.
- Du kommst besser mit den Leuten in Kontakt, weil du dich selbst um alles kümmerst und zwangsweise kommunizieren musst.
Vorteile vom Wandern mit Guide
- Gibt Sicherheit, weil der Guide die Gegend kennt, sich um die Übernachtung kümmert und bei Problemen hilft.
- Du unterstützt die lokale Wirtschaft, da viele Leute vom Tourismus leben.
- Wenn Träger dabei sind, musst du weniger schleppen.
Persönlich fand ich es super, auf eigene Faust loszuziehen. Gerade als Solo-Wanderer war das die perfekte Art mit den Leuten in Kontakt zu kommen. Ganz einfach, weil man sich halt um alles selbst kümmern muss. Was ich bei den geführten Gruppen hingegen häufig beobachtet habe: Relativ wenig Interaktion mit den Locals, da das ja der Guide übernimmt.
Tipp: Falls noch nicht vorhanden, kannst du auch über eine Auslands-Krankenversicherung nachdenken. Wenn du vorsichtig bist und dir ausreichend Zeit lässt, wirst du sie wahrscheinlich nicht brauchen. Im Notfall kostet ein Helitransport aber schon mal ein paar tausend Euro. Das muss man dann abwägen, ob es sich nicht doch lohnt. Ich persönlich benutze die Jahresversicherung der HanseMerkur*, die mit 18 Euro pro Jahr jetzt auch nicht die Welt kostet.
Update 2025: Kein Solo-Trekking mehr auf dem Annapurna Circuit?
Ab dem 1. April 2023 ist Solo-Trekking bzw. individuelles Trekking in Nepal offiziell verboten. Das betrifft auch Wanderungen auf dem Annapurna Circuit und gilt unabhängig davon, ob du in der Gruppe oder komplett alleine läufst. Laut Nepal Tourism Board ist für alle Touren ein offiziell lizensierter Guide erforderlich. Auch das Trekking Permit TIMS, also die Erlaubnis, wird nicht mehr an individuelle Trekker ausgestellt.
Als Grund für die neue Regel werden Sicherheitsbedenken angeführt. Jedes Jahr verschwänden ausländische Trekker in den Gebirgsregionen Nepals. Wie zu erwarten war, hat die Regel für jede Menge Ärger in der internationalen Trekking-Community gesorgt und auch in Nepal sind längst nicht alle begeistert darüber. Die gute Nachricht: Scheinbar sind individuelle Touren dennoch weiterhin möglich.
Hier der Screenshot der Pressemitteilung des Nepal Tourism Board:

Wird die neue Guide-Pflicht wirklich durchgesetzt?
Die große Frage, die sich im Moment alle stellen: Wird der neue Zwang, einen Guide anzuheuern auch wirklich konsequent durchgesetzt? Die gute Nachricht: Im Moment sieht es nicht danach aus.
Ich war von März bis Mai 2024 erneut in Nepal unterwegs und habe in den Hostels in Kathmandu mit vielen Trekkern gesprochen. Viele haben mir erzählt, dass sie problemlos ohne Guide in der Annapurna-Region unterwegs waren. Einige meinten, dass sie stellenweise von Beamten wegen einem Guide gefragt wurden. Passiert ist aber nichts und sie konnten auch ohne Führer weiter.
Weiterlesen: Verbot von Solo-Trekking in Nepal: Das ist die aktuelle Lage
Auch im Internet häufen sich seit Monaten die Berichte von Trekkern, die auch ohne Guide ihren Trek starten konnten und unterwegs keine Probleme hatten. Dazu ein paar Zitate aus der Facebook-Gruppe Annapurna Circuit Trek:
„I and my friend just finished AC a few days ago. We went solo without a guide, and no problem.“
Gruppenmitglied, 26. August 2023
„The law doesn’t exist, it’s created by the trekking companies. I spoke with the official in the tourist centre in Kathmandu and he told me I can go without guide. I’m in Tatopani now and everything went good so far“
Gruppenmitglied, 25. August 2023
„No need of guide at all. Tea houses owners complain a lot about the rule as it has impacted them badly; they are very welcoming to solo visitors. I am on the circuit now and the only ones giving me a look are the guides and those who hire them“
Gruppenmitglied, 12. Mai 2023
„Me and my gf made it to Manang yesterday without a guide. The police did ask if we had a guide, but just smile and laugh when we say we don’t, so they don’t really care or do anything about it“
Gruppenmitglied, 17. April 2023
“We just received our ACAP permit in the Katmandu office and the officer said we don’t need a TIMS permit and can trek without a guide. If we get stopped we have his number to call him.”
Gruppenmitglied, 15. April 2023
Der Stand jetzt ist also: Ja, es gibt diese merkwürdige, quasi-offizielle Regel, aber niemand in Nepal hält sich daran. Natürlich ist es insgesamt immer noch eine blöde Situation, weil sich das theoretisch auch irgendwann ändern kann. Aber zumindest für den Moment sieht es gut aus – vielleicht ist jetzt also die beste Zeit, den Trek noch zu machen.
Meine Tipps, um auf Nummer sicher zu gehen:
- Informiere dich vor dem Trip in der erwähnten Facebook-Gruppe oder einer der anderen Nepal-Gruppen, wie die aktuelle Lage aussieht.
- Wenn du in Nepal bist und eine entsprechende Info von einem Beamten bekommst, lass dir die Telefon-Nummer geben. Bei etwaigen Schwierigkeiten bei einer Kontrolle hast du jemanden, auf den du verweisen kannst .
- Sei bei Auskünften von Agenturen und Führern vor Ort vorsichtig: Die Guides haben ein finanzielles Interesse an dir als Kunden und du wirst mit ziemlicher Sicherheit hören, dass du unbedingt einen Führer brauchst.
Kein TIMS-Permit mehr erforderlich
Was sich geändert hat: Als Individual-Trekker bekommst du kein TIMS-Permit mehr. Diese Permit brauchte man früher als allgemeine Erlaubnis, um in Nepal zu trekken. Zusätzlich dann noch die Erlaubnis für den Zugang zum Annapurna-Schutzgebiet (ACAP-Permit).
Inzwischen brauchst du nur noch das ACAP-Permit. Du kannst es dir weiterhin in Kathmandu und Pokhara bei der Touristenbehörde abholen (siehe unten). Nur dieses Permit wird inzwischen auch noch kontrolliert.
Noch eine Bitte: Wenn ihr selbst Erfahrungen gemacht und/oder akuelle Infos habt, schreibt gerne unten einen Kommentar! ich würde den Artikel gerne aktuell halten und es gibt im deutschsprachigen Netz derzeit kaum aktuelle Infos dazu.

Tipps zum Anheuern von Guides und Trägern
Ob Guide-Pflicht oder nicht: Es kann dennoch Sinn machen, einen Guide anzuheuern. Ob du das bereits vorher per Internet oder vor Ort organisierst, bleibt dir überlassen. Generell kann man sagen: Ein direkter Kontakt zum Guide ist besser, weil bei den Komplett-Angeboten der großen kommerziellen Anbieter eine hohe Vermittlungsgebühr anfällt. Und am Ende machen diese Anbieter auch nichts anderes, als dann Leute vor Ort anzuheuern.
Falls du Kontakte für Guides brauchst, frag mal in der oben erwähnten Facebook-Gruppe nach. Dort teilen die Trekker regelmäßig Nummer von empfehlenswerten Guides. Den Kontakt zum Guide knüpfst du dann einfach per Whatsapp, das hat jeder in Nepal auf seinem Handy. Und auch wenn ich ein paar Mal über die Guides abgelästert habe: Es gibt natürlich auch wirklich gute Führer! Eine geführte Tour muss nicht zwangsweise ein schlechtes Erlebnis sein.
Eine andere Option, wenn du etwas mehr Zeit hast: Geh einfach in Kathmandu oder Pokhara auf die Suche – dort gibt es gefühlt eine Millionen Vermittler. Bleib einfach in Thamel auf der Straße stehen, schau unauffällig in die Luft und dreh Däumchen – nach spätestens 10 Sekunden wird dich irgendjemand fragen, ob du seine Hilfe brauchst.
- Achte dabei darauf, dass der Guide eine offizielle Lizenz hat und lass sie dir zeigen.
- Sprich ruhig mit mehreren Anbietern und unterhalte dich auch mit dem Guide. Du verbringst mehrere Tage oder Wochen mit ihm – das sollte auch menschlich passen.
- Wenn du bestimmte Wege oder Nebenrouten gehen willst, kläre das immer vorher. Viele Guides führen ihre Kunden aus Bequemlichkeit über die alte Route auf der Straße, obwohl es schönere Seitenwege gibt.
- Die Kosten sind individuell verhandelbar. Für einen Guide kannst du ungefähr mit 2000 – 3000 NPR pro Tag rechnen, für einen Träger 1500 bis 2000 NPR. Dazu kommen am Ende noch Trinkgelder, das wird erwartet.

Guide vs. Porter vs. Porter-Guide
Wenn du willst, kannst du statt einem Guide auch nur einen Träger (Porter) fürs Gepäck anheuern. Oder du nimmst dir einen Porter-Guide – eine Art Mischung aus Führer und Träger. Zum Unterschied noch kurz ein paar Worte.
Guide
Ein normaler Guide spricht in der Regel Englisch und ist dafür verantwortlich, dir den Weg zu zeigen. Er kennt sich in der Gegend aus, kümmert sich um die Übernachtungen in den Unterkünften und kann dir die lokale Kultur, Tier- und Pflanzenwelt und die Besonderheiten der Landschaft erklären. Der Guide trägt seinen eigenen Rucksack, aber kein Gepäck von dir (außer in Notfällen, z.B. bei einem Unfall).
Träger (Porter)
Porter sind in der Regel lokale Hilfskräfte, die direkt vor Ort angeheuert werden und dein Gepäck tragen. Sie sprechen meist nicht so gut Englisch, weil für die Kommunikation mit dem Kunden ja der Guide da ist. Ich hab etliche Touristen gesehen, die ihre Porter so behandelten, als sei die Kolonialzeit nie zu Ende gegangen, und 20 bis 30 Kilogramm schleppen ließen. Bitte nimm hier ein bisschen Rücksicht und übertreib es nicht. Es ist ein wirklich harter Job – 15 kg pro Träger sollte das Maximum sein.
Porter-Guides
Einige Guides arbeiten gleichzeitig auch als Träger. Meistens sind das die jüngeren Porter, die später mal Guide werden wollen, und sich schon ein Stück in der Hierarchie nach oben gearbeitet haben. Sie sprechen ganz gut Englisch und kennen sich auch in der Gegend aus. Porter-Guides sind eine ganz gute Wahl für Solo-Trekker, die nicht gleich eine ganze Mannschaft anheuern, aber trotzdem jemanden an ihrer Seite haben wollen.
Sirdar
In besonders großen Gruppen mit mehreren Guides gibt es häufig noch einen sogenannten Sirdar, den Anführer der Guides. Er ist für die Organisation der gesamten Crew verantwortlich, meist der älteste und dank seiner Erfahrung eine Autoritätsperson. Ich hab eine Gruppe Sherpas mit Sirdar in Braka getroffen. Meist begleiten sie aber eher Bergsteiger und Expeditionen und keine „normalen“ Trekkingreisenden.
Tipp: Du findest Guides, Träger und Porter-Guides auch in vielen Orten auf dem Annapurna-Circuit. Du kannst im Prinzip also auch unterwes jemanden anheuern. Die Leute leben von den Touristen und es wird sich immer jemand finden.
Was ist mit dem TIMS-Permit für den Annapurna-Circuit?

Das mysteriöse TIMS-Permit sorgt immer noch für ein wenig Verwirrung, da sich die Regeln für die Vergabe der Permits auf dem Annapurna-Circuit seit dem 01. April 2023 geändert haben.
Offiziell brauchst du zwei kostenpflichtige Permits, die in Kathmandu oder Pokhara beim Touristenbüro erhältlich sind:
TIMS-Karte: Trekker-Information-Management-System (2.000 NPR)
Als Individual-Reisender ohne Guide ist das TIMS-Permit nicht erforderlich
Das ist die allgemeine Genehmigung, mit der Reisende in Nepal wandern und trekken dürfen. Seit April 2023 ist das TIMS-Permit nur noch über eine offiziell lizensierte Trekking-Agentur erhältlich. Es wird nicht mehr an Indivual-Reisende ausgestellt, aber auch nicht auf beim Trek kontrolliert.
ACAP-Permit: Zugang zur Annapurna Conservation Area (3.000 NPR)
Die gesonderte Genehmigung, um das Annapurna-Schutzgebiet betreten zu dürfen. Das ACAP-Permit wird weiterhin an Individual-Reisende in Kathmandu und Pokara ausgestellt und beim Betreten der Annapurna Region sowie den Checkpoints kontrolliert.
Konkret bedeutet das:
- Wenn du den Trek mit einer Agentur und offiziellem Guide machst, besorgen die Mitarbeiter sowohl die TIMS-Karte als auch das ACAP-Permit. Du musst nur zahlen und dich sonst um nichts weiter kümmern.
- Als Individual-Trekker besorgst du dir beim Touristenbüro ausschließlich das ACAP-Permit. Die TIMS-Karte ist nach aktuellem Stand der Dinge nicht erforderlich und wird auch nicht kontrolliert.
Das Touristenbüro in Kathmandu befindet sich ca. 20-25 Minuten zu Fuß vom Stadtteil Thamel entfernt – du kannst da bequem hinlaufen (Standort auf Google Maps). Geöffnet ist es jeden Tag jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr, bis auf Samstag – das ist der offizielle Ruhetag in Nepal, ähnlich wie in Europa der Sonntag.
Für die Permits brauchst du:
- Kopie deines Reisepasses
- Zwei Passfotos
- Versicherungsnummer für deine Auslandskrankenversicherung
Als das TIMS-Permit noch ausgestellt wurde, war der ganze Vorgang etwas umständlich, weil du zweimal den Schalter wechseln musstest. Da inzwischen nur noch das ACAP-Permit nötig ist, dürfte die Bürokratie etwas einfacher geworden sein. Folge einfach dem Schild „ACAP“ und frage am Schalter nach. Am besten kommst du so früh wie möglich, um den Massen der anderen Trekker zu entgehen.
Übrigens: Die Versicherungsnummer der Krankenversicherung wird nicht geprüft, du kannst im Prinzip also irgendeine Nummer reinschreiben und es wird niemandem auffallen. Zur eigenen Sicherheit würde ich wie oben erwähnt trotzdem eine Reiseversicherung* abschließen.
Checkpoints auf dem Annapurna Circuit
Die Checkpoints befinden sich an verschiedenen Orten entlang der Route. Manchmal wird man von den Beamten reingewunken, teilweise musste ich aber auch selbst hingehen. Das ganze Verfahren kam mir ziemlich lax vor, viele der Checkpoints waren auch komplett verlassen. Ohne das ACAP-Permit würde ich trotzdem nicht wandern gehen. Irgendwann wirst du halt doch mal kontrolliert werden.

Visum für Nepal
Wo wir schon gerade bei der Bürokratie sind: Für die Einreise nach Nepal brauchst du auch ein Visum, das du aber direkt am Flughafen bekommst (Visa on Arrival). Die Kosten hängen davon ab, wie lange du im Land bleiben willst:
- 15 Tage – 30 USD
- 30 Tage – 50 USD
- 90 Tage – 125 USD
Direkt nach der Ankunft auf dem Tribhuvan International Airport in Kathmandu wirst du von den Beamten zum entsprechenden Schalter gelotst. Bezahlt wird bar – entweder in Dollar oder in nepalesischer Rupie, du musst also erstmal zum Bankautomaten. Es gibt in der Ankunftshalle aber ausreichend ATMS.
Mein Tipp: Um Wartezeiten zu vermeiden, kannst du das Visum auch vorher hier online beantragen (Auswahl: Visa on Arrival). Das beschleunigt den Prozess ein bisschen, weil du dann nicht erst die Papierformulare ausfüllen musst. Ich wusste das vorher nicht, und musste eine halbe Stunde in der Schlange warten.
Wie schwer ist der Annapurna Circuit?
Der Annapurna Circuit ist bei guten Bedingungen eine technisch relativ einfache Wanderung. Die Wege sind häufig breite Trampelpfade oder Dirtroads. Das Gelände ist weder besonders exponiert, noch besonders schwer zu laufen. Im Vergleich mit einigen Treks, die ich in den Alpen gemacht habe, z.B. den Stubaier Höhenweg oder im Triglav-Nationalpark, ist das hier entspannter. Auf der SAC-Skala würde das etwa einem Schwierigkeitsgrad T2 bis maximal T3 an einigen kurzen Stellen entsprechen.
Ganz verharmlosen darf man die Annapurna-Runde aber auch nicht. Gerade die vielen Höhenmeter in Verbindung mit der dünnen Luft zehren an den Kräften. Ab ca. 3.500 Metern wirst du sehr langsam werden und je höher du aufsteigst, desto anstrengender wird es. Steinschlag und Erdrutsche habe ich auch mehrmals gesehen. Teilweise waren Teile der Wege einfach weggebrochen. Frage deshalb immer in den Lodges nach, ob ein bestimmter Abschnitt sicher begehbar ist.
Muss ich mich auf den Annapurna Circuit vorbereiten?
Das ist eine Frage, die mir inzwischen auch schon etliche Leute gestellt haben: Braucht man irgendeine spezielle „Vorbereitung“ für den Circuit? Daher nochmal kurz meine persönliche Einschätzung dazu:
- Wenn du ohnehin schon aktiv bist und regelmäßig wandern gehst, ist für den Annapurna Circuit keine Vorbereitung oder spezielles Training nötig. Wichtig ist, dass du eine ausreichende Grundkondition hast, um für längere Zeit am Stück täglich 5-8 Stunden zu laufen.
- Wenn du eher unregelmäßig wandern gehst, beim Job viel sitzt und dich nicht so viel bewegst, ist es sinnvoll ca. 3 Monate vor dem Trip mit gezieltem Konditionstraining zu beginnen.
- Eine einfache kostenlose Methode, um Ausdauer aufzubauen ist Jogging (mache ich persönlich auch so, weil ich beim Job eben auch viel sitze): ca. 3 x die Woche 30 – 60 Minuten Dauerlauf, im Zweifelsfall weniger und sich langsam steigern. Wenn du das regelmäßig 3 Monate machst, wirst du keinerlei Probleme haben.
- Wenn Jogging nicht in Frage kommt, kannst du stattdessen auch Radfahren oder längere Spaziergänge/Wanderungen machen. Wichtig ist, dass du deinen Körper dran gewöhnst, längere Strecken am Stück zurückzulegen.
- Ein spezielles „Höhentraining“ ist nicht erforderlich. Der Körper gewöhnt sich automatisch an die Höhe. Es macht hierbei keinen Unterschied, ob du besonders fit bist oder nicht. Siehe dazu auch die Anmerkungen weiter unten zur Akklimatisierung.

Wichtig: Hochgebirge nicht unterschätzen
Eine Sache, die man vielleicht auch noch sagen muss: Man sollte dem Himalaya natürlich schon mit ein wenig Respekt begegnen. Ich hatte vor dem Trip einige Tipps im Internet gelesen, nach dem Motto: „Alles easy, du kannst einfach losgehen und auch im T-Shirt mit Turnschuhen über den Thorong-La laufen“. Finde ich ein bisschen leichtfertig.
Es ist halt immer noch das höchste Gebirge der Erde und wie immer in den Bergen kann das Wetter sehr schnell umschlagen – meist nicht zum Besseren. Gerade der Weg zum Thorong-La-Pass ist den Elementen völlig schutzlos ausgesetzt. 2014 kam es hier zu einer Katastrophe, als über 40 Menschen im Schneesturm erfroren. Ein Wettersturz in solchen Höhenlagen ist auch auf diesem einfachen Übergang kein Spaß.
Ohne das Ganze zu sehr zu dramatisieren – beachte einfach die im Gebirge üblichen Verhaltensregeln:
- Checke morgens den Wetterbericht und lege bei schlechter Prognose einen Pausentag ein.
- Erkundige dich vor Ort über den Zustand der Wege passe ggf. die Route an.
- Nimm warme, wind- und wetterfeste Kleidung für etwaige Wetterstürze mit.
- Starte früh, um bei unvorhergesehen Problemen einen Zeitpuffer zu haben.
- Schätze vorher ein, ob du für die geplante Strecke und die zu bewältigenden Höhenmeter fit genug bist.
- Iss und trink ausreichend nimm genug Wasser mit.
- Geh nicht alleine, wenn du keine Erfahrungswerte im Gebirge hast.
- Kehre im Zweifelsfall immer zur letzten sicheren Position zurück.
Ich hatte weiter oben ja geschrieben, dass der Weg bei „guten Bedingungen“ nicht besonders schwer ist. Bei schlechten Bedingung wie Schnee, Eisregen oder starken Winden kann das ganz anders aussehen, z.B. wenn der Weg zum Pass oder der Pass selbst eingeschneit sind. In diesem Fall ist es sicherer einen Pausentag einzulegen. Und dann ist da natürlich das Thema Höhenkrankheit /Akklimatisierung. Dazu im nächsten Absatz noch ein paar Worte.

Akklimatisierung und Höhenkrankheit bei Wanderungen im Himalaya
Ich bin kein Mediziner. Ich kann hier also nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählen und das wiedergeben, was ich bei einem Vortrag in der Höhenklinik in Manang von den Fachleuten gehört habe. Für den Anfang reicht das aber aus. Und im Endeffekt ist die Höhenkrankheit auch sehr leicht vermeidbar und nichts, wovor du Angst haben musst.
Was ist Höhenkrankheit?
Nur kurz zur allgemeinen Erklärung: Höhenkrankheit nennt man eine Funktionsstörung des Körpers, die durch eine schlechte Anpassung an große Höhen ausgelöst wird (ab ca. 2.500 – 3.000 Metern). Die typischen Symtome sind:
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühle
- Müdigkeit
- Appetitverlust
- Schlafstörungen
- In schweren Fällen: Atemnot, Verwirrtheit bis hin zu Koma
Ursache für diese Symptome ist der niedrigere Luftdruck, der mit zunehmender Höhe immer weiter sinkt. Dadurch sinkt auch der Sauerstoffdruck in der Luft, mit dem Ergebnis, dass mit jedem Atemzug weniger Sauerstoff ins Blut gelangt. Du merkst das z.B. daran, dass du kurzatmig wirst und dein Herz schneller schlägt.
Ich will hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Einen sehr schönen Artikel zu dem Thema findest du bei meinen Kollegen auf dem Dusty Boots Blog. Nur so viel: Es ist relativ normal, dass du dich ab einer gewissen Höhe ein bisschen merkwürdig fühlst. Die genaue Höhe schwankt von Person zu Person, bei mir geht es z.B. bei 3.200 Meter los. Andere Personen merken das schon früher oder erst ein bisschen später.
Wie äußerst sich die große Höhe?
Neben der schon erwähnten Kurzatmigkeit und dem schnelleren Herzschlag, habe ich die großen Höhen im Himalaya an einer Sache gemerkt, die ziemlich bescheuert klingt: Ich musste ständig aufs Klo pinkeln gehen. Wenn ich was getrunken hab, lief es quasi direkt durch. Warum das so ist, weiß ich nicht. Aber ich hatte mich auch mit anderen Leuten unterhalten und bei denen war das auch so.
Eine andere Sache, die bei mir auch vorkam: Ich konnte am Anfang nicht gut schlafen und bin in der Nacht auch immer mal wieder aufgewacht. Das ging ungefähr eine Woche so, danach wurde es besser. Kopfweh hatte ich nur an einem Abend, am nächsten Morgen war es weg. Kurzatmig war ich aber sehr lange, jeder kleine Hügel war anstrengend.
Warum Höhenkrankheit auf dem Annapurna Circuit relativ häufig vorkommt
Eine Sache, die mir direkt aufgefallen ist: Probleme mit der Höhe sind auf dem Annapurna-Circuit keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Und zwar, weil viele Leute viel zu schnell aufsteigen. Eigentlich ist bekannt, dass man das nicht machen soll. Das Problem ist hier oft der Zeitdruck. Häufig stehen nur wenige Tage für die Tour zur Verfügung. Also wird zuviel Strecke pro Tag gemacht oder bestimmte Abschnitte mit dem Auto übersprungen.
Manche Leute laufen auch einfach weiter, egal ob es ihnen gut geht oder nicht, weil sie an einem gewissen Datum wieder zurück in der Stadt sein müssen. Das ist gerade auch in den geführten Gruppen – häufig mit einem sehr engen Zeitfenster – ein Thema. Hier kommt dann auch noch die Gruppendynamik dazu. Man will nicht die ganze Gruppe aufhalten oder sich trennen. Also verschweigt man lieber, dass es einem schlecht geht und geht doch mit.
Ich habe solche Fälle selbst live erlebt. Den Härtesten auf über 4.500 Metern und das hätte ohne spontane Rettungsaktion meinerseits vermutlich ziemlich übel ausgehen können. Und nein… keine Übertreibung (mehr dazu weiter unten). Da ich vor ein paar Jahren auf dem höchsten Berg von Armenien schon mal selbst die Symptome der Höhenkrankheit hatte, wusste ich zumindest ungefähr, was auf mich zukommt und war entsprechend auch ein bissel vorsichtiger.

So vermeidest du die Höhenkrankheit auf dem Annapurna Circuit
Die gute Nachricht bei der ganzen Geschichte: Es ist sehr sehr leicht, ernsthafte Symptome der Höhenkrankheit zu vermeiden. Du musst dich nur an eine einfache Regel halten: Langsam an Höhe gewinnen und dem Körper ausreichend Zeit geben, sich an die ungewohnt dünne Luft zu gewöhnen. Die Frage ist natürlich: Was heißt „langsam“ und was bedeutet „ausreichend Zeit“?
Schauen wir uns dazu mal an, was die Experten zu dem Thema sagen:
- Dosiert aufsteigen: Ab 3.000 Metern soll man nur noch 300 – 500 Höhenmeter pro Tag aufsteigen.
- Akklimatisieren: Sobald du die Höhe von 3.500 Metern erreichst, sollst du mindestens einen zusätzlichen Pausentag zur Akklimatisierung einlegen – eher 2-3 Tage.
- Flüssigkeitszufuhr: Du sollst ausreichend trinken – mindestens 3 Liter pro Tag, bei Bewegung eher 4-5 Liter.
- Pausentag: Du sollst auf etwa 4.500 Meter einen weiteren Pausentag einlegen.
- Achtsamkeit: Man soll auf den eigenen Körper hören. Leichte Kopfschmerzen und Übelkeit sind noch kein Grund zur Sorge. Aber wenn es immer schlimmer wird, ist es besser, zu einer niedrigeren Höhe absteigen.
- Gruppendynamik: Wenn du in einer Gruppe bist, sagst du rechtzeitig Bescheid, wenn es dir schlecht geht und lässt dich nicht dazu breitschlagen, weiterzugehen. Im Zweifelsfall kehrst du lieber um.
- Im Notfall: Solltest du ernsthafte Probleme habe, steigst du so schnell wie möglich ab.
Der allgemein akzeptierte Ratschlag ist, dass du nach dem ersten Drittel der Tour ca. 2-3 Tage in Manang bleibst und von hier aus Tagestouren zur Akklimatisierung machst, z.B. zum Ice Lake. Das Motto lautet hier: „Walk high, sleep low“. Tagsüber steigst du ein paar hundert Höhenmeter auf, abends kehrst du zu einer niedrigeren Position zum Schlafen zurück.
Eine weitere Empfehlung war: Alkohol vermeiden und keine Zigaretten rauchen. Das Bier ist eh relativ teuer, bei den Zigaretten hab ich mich persönlich nicht dran gehalten. Und ich geb’s zu: Ich hab auf dem Thorong-La zur Feier des Tages mit den Sherpas eine geraucht und die Sache überlebt:) Andererseits war ich zu dem Zeitpunkt aber auch ausreichend gut akklimatisiert.
Die persönliche Fitness spielt bei der Akklimatisierung übrigens keine Rolle. Im Gegenteil ist es eher so, dass besonders fitte Leute häufiger Probleme mit der Höhenkrankheit haben, weil sie zu schnell an Höhe gewinnen. Die einzige sichere Methode, um die Höhenkrankheit zu vermeiden, ist langsam aufzusteigen.

Diamox zur besseren Akklimatisierung
Viele Leute nehmen zur besseren Akklimatisierung oder bei Symptomen zusätzlich Diamox. Das ist ein Medikament in Tablettenform. Du bekommst es in Kathmandu und auch in Manang. Zur Prävention wird jeweils eine halbe Tablette morgens und abends empfohlen. Bei akuten Fällen dann jeweils eine Tablette oder mehr. Ich habe kein Diamox genommen und bin auch gut ohne ausgekommen. Bis auf einen Abend leichtes Kopfweh in Brakha hatte ich keinerlei Probleme.

So habe ich mich akklimatisiert
Die oben aufgeführten Regeln habe ich ziemlich genau befolgt. Tatsächlich war ich am Ende aber sogar noch ein bisschen langsamer als empfohlen. Mein Akklimatisierungsplan sah folgendermaßen aus:
- Ab Upper Pisang (3.300 m) maximal 500 Höhenmeter pro Tag
- Ausnahme: Weg zum Thorong High Camp auf 4.925 m, ca. 700 hm am Tag
- Vor Manang (3.540 m) zwei Übernachtungen auf 3.670 m (Ngawal) und 3.439 m (Bhraka)
- Auf meinem abgebrochenen Trip zum Tilicho Lake drei weitere Übernachtungen über 4.000 Metern
- Bis zum Tag der Passüberschreitung war ich 14 Tage unterwegs
Das wirklich Interessante: Ich war trotzdem nicht 100% perfekt akklimatisiert. Ich hab keine Symptome oder ähnliches gehabt, aber so fit wie sonst war ich auf über 4.000 Meter auf keinen Fall. Ab 4.500 Metern bin ich eigentlich nur noch rumgeschlichen wie ein alter Mann und musste mich bewusst auf das Atmen konzentrieren. Das ist sehr schwer zu beschreiben. Es ist nicht so, dass man keine Luft mehr bekommt. Eher fühlt es sich an, als wäre man permanent erschöpft, so als hätte man gerade einen Marathon hinter sich. Meist lief es so ab: Schritt, tief Atmen, nächster Schritt, weitergehen. Und hoffen, dass die Plackerei irgendwann vorbei ist.
Wirklich gut akklimatisiert war ich eigentlich erst nach dem Pass. Auf dem Weg zum Annapurna Base Camp und zum Mardi Himal zwei Wochen später war das Laufen über 4.000 Metern kein Problem mehr und fühlte sich völlig normal an. Die Lektion für mich war: Akklimatisierung kann auch länger dauern. Mein Tipp wäre also: Rechne nicht unbedingt damit, dass du dich topfit fühlst, wenn du mal ein, zwei Pausentage einlegst. Damit verhindert man nur die gefährlichen Symptome.

Was ich bei anderen Leuten beobachtet habe, die zu schnell aufgestiegen sind
Wie oben erwähnt, hab ich etliche Fälle der Höhenkrankheit mitbekommen. In Manang z.B. ein deutsches Pärchen, die von Tal aus in vier Tagen hochgelaufen waren und so starke Kotzeritis hatten und doppelt sahen, dass sie wieder umdrehen mussten. Trip gelaufen… Auf dem Thorong La eine ältere Dame, die in der dünnen Luft einfach zusammenklappte und ohnmächtig wurde – heftig. Außerdem viele Leute, die zu schnell mit dem Jeep nach Manang gefahren waren und Zwangspause machen mussten, weil sie sich hundeelend fühlten.
Höhenkrank auf über 4.500 Metern
Richtig übel ging es einem spanischen Mädel, dem ich auf dem Weg von Manang zum Ice Lake (4.600 m) begegnet bin. Da hatte ich für einen Moment ernsthaft Angst, dass gleich was passiert. Das Mädchen war ein einziges Bündel Elend. Zitternd, Rotz und Wasser heulend auf über 4.500 Meter im eisigen Wind in der Kälte zusammengekauert. Keine Chance mehr alleine zu laufen oder ein klares Wort rauszubringen. Und wo mir echt der Hut hochgegangen ist: Der Rest der Truppe war einfach weitergelaufen und hatte sie alleine zurückgelassen.
Das war ein Moment, wo ich wirklich kurz an der Menschheit gezweifelt hab. Kann man wirklich so dumm sein? Oder so rücksichtslos? Und ich denke ehrlich, das hätte böse enden können. Nachdem ich die Chica unter viel gutem Zureden ein paar hundert Höhenmeter runter begleitet hatte, ging es dann aber wieder. Das ganze war für mich ein bisschen blöd, weil ich zweimal zum Ice Lake hochlaufen durfte, aber gut… an dem Tag konnte ich mich mal wie der Retter in der Not fühlen. Ich hab sie jedenfalls zwei Tage später wieder in Manang getroffen. Zum Glück ist alles nochmal gut ausgegangen.
Fazit: Höhenkrankheit ist kein Spaß und kann jedem passieren, wenn man nicht aufpasst. Besser ist also, die Sache langsam anzugehen und einen Pausentag einzulegen, wenn es einem nicht so gut geht. Und lass dich vor allem nicht dazu breitschlagen weiterzugehen oder eine Tagestour zu machen, wenn du dich nicht danach fühlst.

Beste Reisezeit für die Annapurna-Runde
So… jetzt aber mal wieder zu den erfreulicheren Dingen des Lebens: Die beste Zeit für den großen Trip. Das ist relativ einfach, die Reisezeiten sind in Nepal klar definiert. Es gibt zwei Hauptreisezeiten für Trekkingtouren im Himalaya, die vom jährlichen Monsun-Regen (Juni – September) bestimmt werden:
- Vor dem Monsun: Frühjahr (Mitte März – Ende Mai)
- Nach dem Monsun: Herbst (Mitte September – Ende November)
Im Frühjahr kannst du dem Annapurna Circuit mit etwas wärmeren Temperaturen und mit blühenden Rhododendronbäumen und anderen Pflanzen rechnen. Dafür kann es ab dem späten Vormittag teilweise recht schnell diesig werden, die Sicht ist dann nicht mehr so gut. Außerdem gibt es häufigere Regenschauer, vor allem je näher der Monsun rückt.
Der Herbst ist Hauptsaison und verspricht eine vom Monsun reingewaschene Luft mit strahlend blauem Himmel und einer fast grenzenlosen Fernsicht. Dafür ist hier dann aber auch mehr los und auf den Wegen und den Lodges könnte es eng werden. In höheren Lagen ist es zudem ein gutes Stück kälter als im Frühjahr.
Ich war von Ende März bis zur dritten Maiwoche in Nepal und fand es super. Dunst in der Luft gab es eigentlich nur im Süden des Annapurna-Massivs. Ab Pisang bis Tatopani hatte ich fast jeden Tag einen klaren blauen Himmel und wahnsinnige Ausblicke auf die Berge. Ich hatte zudem einen recht warmen Frühling erwischt – selbst im Thorong High Camp ging es in den Hütten nachts nur bis etwa 0° Grad herunter.

Anreise zum Annapurna Circuit
Um von Kathmandu zum Start des Annapurna Circuits nach Besisahar zu kommen hast du zwei Möglichkeiten: Die lokalen Busse starten an der Gongabu New Bus Station nördlich von Thamel (Google Maps). Außerdem gibt es den Sorhakhutte Bus Stop für Touristen-Busse direkt bei Thamel (Google Maps). Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du die Tickets schon am Vortag besorgen.
Die Fahrt kostet ca 500 NPR und dauert ziemlich lang. Rechne mit etwa 8 Stunden bis Besisahar. Es gibt lokale Busse und Touristen-Busse, die Nepalis meinten der Local Bus wäre schneller. Ich bezweifle das ehrlich gesagt, da am Ende alle auf der gleichen Straße fahren müssen und die Straßen a) schlecht und b) überfüllt sind. Ich hab ungefähr 7,5 Stunden mit dem Local Bus gebraucht.
Die ersten Busse starten gegen 6:00 Uhr. Diesen Bus würde ich auch empfehlen, wenn du noch am gleichen Tag ein Stück laufen willst. Damit bist du schätzungsweise gegen 14:00 Uhr in Besisahar. Von hier aus kannst bei Bedarf dann auch Jeeps organisieren, die noch weiter in die Berge fahren. Die Kosten hängen davon ab, wie weit du fährst, los geht es bei etwa 1.000 NPR.

Packliste für den Annapurna-Circuit
Viele Leute auf dem Annapurna Circuit haben einen deutlich zu schweren Rucksack, weil sie zu viel Kleidung mitschleppen. Das ist nicht wirklich nötig, weil du die Sachen auch unterwegs waschen kannst. Viele der Lodges bieten einen Wasch-Service an, in den größeren Orten wie Manang war meine Wäsche innerhalb von einem halben Tag fertig. Das kannst du z.B. auch bequem über Nacht machen lassen.
Generell würde ich an Bekleidung mitnehmen:
- 1 Set Kleidung für Tagsüber (T-Shirt, Hose, ggf. Fleecepulli oder Daunenjacke, Sonnenschutz)
- 1 Set Kleidung für die Zeit nach der Wanderung in der Lodge (langärmeliges Shirt, lange Unterwäsche, bequeme Schuhe, ggf. zusätzlichen Pulli, ggf. Schal + Mütze wenn es abends kalt wird.
Wie viel Freizeit-Klamotten man mitnimmt, ist natürlich jedem selbst überlassen. Mehr als 2 T-Shirts sind z.B. aber nicht wirklich notwendig, da du eh immer nur eins trägst und das andere in der Zeit waschen kannst. Gleiches gilt auch für die Unterwäsche. Und den Pulli und die größeren Sachen muss man eh nicht jeden Tag waschen, zumal du dich in der Freizeitkleidung in der Regel ja nicht viel bewegst.
Ich hatte Folgendes dabei:
Bekleidung
- 1 Merino-Shirt für tagsüber zum Wandern
- 1 Merino-Shirt lang für abends zum Wechseln + Schlafen
- Leichter Fleecepulli für tagsüber bei kühleren Temperaturen
- Daunenjacke für Pausen tagsüber/ abends in der Lodge
Empfehlung für Fleecejacke: Patagonia R1 Air Hoody
- Gewicht: 366 g
- Atmungsaktiv und geruchshemmend
- Hoher Tragekomfort
- Kapuze bietet zusätzliche Wärme am Kopf
- Vielseitig einsetzbare Mid-Layer-Schicht
Außenschicht:
- Regenjacke 3-lagig aus Goretex gleichzeitig als Isolationsjacke bei Wind
- Regenhose gleichzeitig abends als Freizeithose getragen
Empfehlung für Baselayer: Merino Icebreaker 200
- Gewicht: 219 g
- Hochwertiges Langarmshirt aus 100% Merinowolle
- Sehr angenehmes Tragegefühl auf der Haut
- Versetzte Nähte an den Schultern für mehr Komfort
- Hohe Geruchsresistenz
Weitere Kleidung:
2 Unterhosen aus Merino
Robuste Trekkinghose/Ziphose
Trekkinghemd
2 Paar Trekkingsocken
1 Paar warme Wollsocken
Mütze für kühle Temperaturen, z.B. am Pass
Paar warme Handschuhe
Sonnenhut
Buff, als Halstuch in kalten Nächten
1 Paar Slipper
Empfehlung für Freizeitschuhe: Exped Camp Slipper
- Gewicht: 150 g
- Warme und bequeme Camping- und Hüttenschuhe
- Sehr weiches Fussbett
- Rutschfest, schnell trocknend und atmungsaktiv
- Kleines Packmaß
Die Kleidung habe ich nach dem Zwiebelschalenprinzip kombiniert, je nachdem, wie warm oder kalt es war. Und das hat auch super geklappt. Tagsüber schien meistens die Sonne, da konnte ich häufig in T-Shirt oder Hemd rumlaufen. Abends in der Lodge hab ich dann teilweise die Daunenjacke genommen. Für den Pass habe ich Mütze, Fleecepulli, Handschuhe und die Goretex-Jacke angezogen und das hat gereicht. Was ich dazu sagen muss: Ich war im Frühjahr unterwegs. Im Herbst ist es eventuell kühler, vor allem über 3.500 Meter.
Tipp: Ein kleiner und sehr leichter Tagesrucksack, der sich hervorragend für solche Trekkingtouren eignet ist der Osprey Ultra Stuffpack*. Beim Trek von Lodge zu Lodge kannst du ihn nämlich einfach zusammenrollen und er wiegt auch nur knapp 100 Gramm.
- Gewicht: 115 g
- Zwei elastische Seitenfächer
- Gepolsterte Schulterriemen aus Mesh
- Verstellbarer Brustriemen
- Ideale Ergänzung für Fernwanderungen
Schlafausrüstung
Hygiene & Gesundheit
- Reiseapotheke (ggf. Medikamente gegen Höhenkrankheit wie Diamox)
- Pflaster/Blasenpflaster
- Sonnenschutzcreme (LSF 50+) & Lippenschutz
- Desinfektionsgel für die Hände
- Biologisch abbaubare Seife & Shampoo
- Toilettenpapier & Zip-Lock-Beutel (für Müll)
- Zahnbürste/-pasta
- Handtuch (Mikrofaser, schnelltrocknend)
In den Lodges gibt es auf dem Klo kein Toilettenpapier, du kannst es aber überall kaufen. Medikamente bekommst du sicher in Manang – es gibt dort eine kleine Klinik zwischen dem Museum und dem Hotel Himalaya Sing (Google Maps). Du bekommst dort die gängigen Medikamente gegen Erkältung etc. und auch Diamox bei Symptomen der Höhenkrankheit.
Ausrüstung
- Trekkingstöcke
- Polarisierte Sonnenbrille (UV-Schutzfaktor 3 oder höher)
- Wasserfilter und Tabletten zur Wasserreinigung
- Physische Karte der Region
- GPS-Gerät
- Powerbank
Gerade wenn du mit Smartphone navigierst, solltest du die Energieversorgung sicherstellen. Eine Powerbank ist daher essentiell. Da du in den Lodges aufladen kannst, muss die Powerbank aber nicht übertrieben groß sein. Ich verwende hier gerne die leichte und kompakte Anker Powercore.
- Gewicht: 200 g (inkl. Micro-USB-Kabel + Beutel)
- Kompakte + leistungsstarke Powerbank, ideal für Rucksackreisende
- hochwertige Verarbeitung
- ca. 4-5 Aufladungen von Smartphones
- Vor Überspannung und Kurzschluss geschützt
Tipp: Schau dir hier meine erprobte Packliste für Mehrtageswanderugen an. Da findest du noch das genaue Gewicht und weitere Tipps. Ich habe diese Liste fast 1:1 für den Annapurna Circuit verwendet. Außerdem findest du hier meine monatlich aktualisierte Liste mit den besten aktuellen Outdoor-Deals und Schnäppchen.
Welche Wanderschuhe sind sinnvoll?
Am Thema Wanderschuhe scheiden sich wie immer die Geister. Viele Leute, die ich getroffen habe, waren mit schweren Bergstiefeln der Kategorie B/C unterwegs. Für mein Empfinden übertrieben, da man sich größtenteils auf recht einfachen Wegen fortbewegt. Ich hatte meine Approachschuhe Garmont Dragontail* dabei, und das war auch völlig ausreichend.
Nur kurz zur Erklärung: Approach- bzw. Zustiegs-Schuhe sind eine Art Mix aus Bergschuh und Kletterschuh und vor allem sehr sehr bequem. Gleichzeitig sind die Schuhe aber auch ordentlich robust und mit einem Geröllschutzband und gut ausbalanciertem Profil ausgestattet. Heißt: Auch auf den etwas anspruchsvolleren Bergwegen mit Geröll ist man sicher unterwegs. Und du kannst damit auch noch bequem in der Stadt rumlaufen. Das ist schon ein Riesenvorteil. Ich kann diese Art Schuhe als Allround-Wanderschuh wirklich nur empfehlen – nicht nur auf der Annapurna-Runde.

Braucht man für den Annapurna Circuit einen Schlafsack?
Das ist eine Frage, die mich lange beschäftigt hat. Einige Blogberichte empfehlen, dass man einen Schlafsack mit einem Komfortbereich bis -10° Grad mitnehmen soll. Daher war ich kurz davor, mir in Kathmandu noch einen dicken Winterschlafsack auszuleihen. Am Ende habe ich es dann doch mit meinem leichteren Daunen-Quilt* gewagt (Komfortbereich: – 1° Grad) und es war kein Problem.
In den Hütten wurde es nachts über 3.500 m zwar kalt, aber es gibt dort dicke Fleece-Decken für die Gäste. Und die Kombo Quilt + Decke hielt mich mollig warm. Ohne Quilt wäre es wahrscheinlich auch gegangen, aber ich war doch froh über die zusätzliche Daunenschicht. Was ich dazu sagen muss: Ich war Anfang April unterwegs. Im Herbst wird es vermutlich ein gutes Stück kälter. Ein dickerer Schlafsack ist dann bestimmt nicht verkehrt.

Sicherheit und kulturelle Aspekte
Nepal ist ein sicheres Reiseland, auch für Solo-Wanderer ohne Guide. Die Nepali haben eine freundliche, lockere Art und sind auch nicht besonders aufdringlich. Um genau zu sein, waren meine Begegnungen mit der einheimischen Bevölkerung eines der absoluten Highlights dieses Trips. Insofern: Mach dir keine Gedanken darüber, dass dir etwas passieren könnte. Das halte ich für extrem unwahrscheinlich.
Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass Bettelei ein großes Problem ist. Ich fand es nicht so schlimm. Manchmal haben ein paar Kinder nach Schokolade und Süßigkeiten gefragt. Aber wenn ich dann den Kopf geschüttelt hab, wurde ich relativ schnell in Ruhe gelassen. Gezielt nach Geld wurde ich vielleicht zwei- oder dreimal gefragt. Natürlich soll man da nichts geben. Das klingt im ersten Moment immer extrem herzlos. Aber wenn man einmal was gibt, kommt im nächsten Moment die ganze Schar angelaufen. Und der ganzen Welt kann man nicht helfen, so gerne man es würde.
In Thamel, dem Touristenviertel von Kathmandu, wird man natürlich ziemlich häufig von diversen Verkäufern angesprochen. Fand ich aber auch halb so wild. Wenn man den Leuten freundlich aber bestimmt sagt, dass man dieses tolle, supergünstige, superschöne Armbändchen jetzt wirklich nicht haben möchte, geht das in Ordnung.
Was mich auch überrascht hat: Das Englisch-Niveau ist erstaunlich gut. In den Lodges sowieso, aber auch auf dem Weg habe ich immer wieder Einheimische getroffen, mit denen ich mich unterhalten konnte. Manche konnten sogar ein paar Brocken Deutsch. Wenn ich das z.B. mit meinen Ausflügen in Thailand vergleiche, wo außerhalb der Hotels fast kein Einheimischer Englisch konnte, war es hier deutlich unkomplizierter. Vermutlich liegt es aber auch daran, dass gerade die Annapurna-Region ziemlich touristisch ist.
Lies auch: 5 unerwartete Lektionen, die ich in 2 Monaten Nepal gelernt habe

Literatur-Empfehlungen
Eine Sache, die ich besonders vor Reisen in ferne Länder immer schön finde, ist, sich vorher ein bisschen literarisch einzustimmen. Das habe ich bei Nepal natürlich auch gemacht. Unter anderem kann ich diese Bücher zum Schmökern empfehlen:
- Peter Matthiesen: Der Schneeleopard* – teilweise etwas düsterer und mit vielen Hippie-Klischees durchsetzter, aber doch lesenswerter Bericht über eine naturkundliche Expedition in die entlegene Dolpo-Region.
- Maurice Herzog: Annapurna* – spannender Expeditionsbericht von Maurice Herzog, dem Mann, der 1950 die Annapurna I als ersten 8.000er überhaupt bestieg und gerade so mit dem Leben davon kam.
- James Hilton: Der verlorene Horizont* – herrlich altmodischer Abenteuerroman über eine Gruppe von vier Engländern, die in das entlegene Kloster Shangri La tief im Himalaya entführt werden.
- Dorje Dolma: Yak Girl* – mitreißender Tatsachenbericht über ein Mädchen, das in der Dolpo-Region an der Grenze zu Tibet aufwächst und wegen einer medizinischen Behandlung eine lange Reise zu Fuß nach Kathmandu unternehmen muss.
Noch ein Tipp: Hol dir auf keinen Fall die „Gebrauchsanweisung für Kathmandu und Nepal“ aus dem Piper-Verlag. Diese literarische Reiseführer-Reihe ist eigentlich gut und verlässlich. Das Nepal-Buch ist aber der reinste Schrott und völlige Geldverschwendung. Ich hab selten einen Reisebericht gelesen, der das Thema so dermaßen verfehlt.

Und sonst?
Hier noch ein paar letzte Tipps und Infos, die dir eventuell behilflich sein könnten:
- Währung: Nepalesische Rupie (NPR). Für 1 Euro bekommst du etwa 140 NPR.
- Zeitverschiebung zu Deutschland: + 03:45 Stunden/+ 04:45 Stunden (je nach Sommer- bzw. Winterzeit)
- Wasser: Trinke kein Leitungswasser, das du vorher nicht gefiltert oder anderweitig behandelt hast.
- Hygiene: Benutze regelmäßig Handdesinfektionsmittel, vor allem bevor du etwas isst.
- Klopapier: In den Lodges meist nicht vorhanden. Du kannst es unterwegs aber in jedem Dorf nachkaufen.
- Proviant: Du musst keine riesigen Mengen an Wasser und Essen mitschleppen, da du spätestens alle 2-3 Stunden durch Dörfer mit Lodges und Restaurants kommst.
- Planung: Nimm dir ausreichend Zeit für den Trek und plane mindestens 1-2 Puffertage für schlechtes Wetter, Unwohlsein etc. ein.
- Nach der Tour: Überleg dir, ein paar Tage in Kathmandu dranzuhängen. Es gibt dort wahnsinnig viel zu sehen und die Stadt ist viel viel besser als ihr schlechter Ruf.
- Pokhara: Ist ein beliebter Ort bei Backpackern und bietet sich vor allem zum Entspannen und Grasrauchen an. Ich fand es kulturell eher uninteressant. Du kommst von hier aber gut zum Chitwan-Nationalpark.

Mein Fazit zum Annapurna Circuit
Ist der Annapurna Circuit wirklich die beste Trekking-Tour der Welt, wie so häufig behauptet wird? Gute Frage… Wahrscheinlich nicht. Die Welt ist groß und es gibt jede Menge spannende Routen, von denen kein Mensch je gehört hat. Beim Annapurna Circuit ist es vor allem der große Name in Verbindung mit dem Nimbus der 8.000er im Himalaya, der die Leute anzieht.
Die wichtigere Frage ist: Lohnt sich der Annapurna Circuit heute noch? Und da würde ich sagen: Auf jeden Fall! Dramaturgisch ist der Trail nahezu perfekt: Start im Tiefland, ein langsames Anschwellen der landschaftlichen Eindrücke und der alpine Höhepunkt im Himalaya. Danach ein Wiedereintauchen in die Zivilisation und das große Finale in den blühenden Rhododendronwäldern des Poon Hill. Das ist ganz großes Kino und nur schwer zu toppen!
Viele Leute, die vor 20 Jahren auf dem Annapurna Circuit unterwegs waren, sagen, dass es sich heute nicht mehr lohnt. Ich weiß natürlich nicht, wie es früher dort aussah. Und genauso wenig weiß ich, welche Veränderungen die nächsten Jahre bringen. Aber wenn du Lust auf diesen Trail hast, würde ich mir das von Niemandem ausreden lassen. Die Chancen stehen gut, dass du mit einem Haufen unvergesslicher Eindrücke nach Hause fahren wirst!

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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Annapurna Circuit? Kennst du andere spannende Treks in Nepal? Oder bist du die Runde schon mal vor dem Straßenbau gelaufen? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!
Einen Kaffee sehr gerne ausgegeben 🙂 der Beitrag ist unglaublich lesenswert und hat mich nun final dazu bekräftigt, den Trail nächstes Jahr selbst zu laufen. Würde mich sehr gerne darüber austauschen.
Hi Tom,
vielen Dank für dein Feedback! Wenn du noch Fragen hast, schreib mir gerne eine Mail.
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
was ein toller Artikel! Vielen Dank dafür!!
Ich werde Anfang März 2023 den Annapurna Circuit laufen und freue mich bereits sehr!
Mir bleiben aber noch folgende Fragen, vielleicht weißt du was dazu….:
1) Kann ich nicht benötigtes Gepäck in Kathmandu lassen? (Bieten das vielleicht Hostels an?)
2) Wie ist die Wasserversorgung auf dem Circuit? Ist es sinnvoll einen Sawyer Mini + mikropur Tabletten mitzunehmen, oder lohnt sich das nicht wirklich?
VG
Louisa
Hi Louisa,
danke für deine netten Worte:) Zu deinen Fragen:
1) Ja.. ich denke das sollte möglich sein. Hab jetzt nicht in den Hostels gefragt, aber ich schätze, das machen viele Leute so. Insofern ist das bestimmt kein Problem.
2) Ein Wasserfilter und/oder Tabletten ist definitiv sinnvoll. Du kannst z.B. in den Lodges Wasser zapfen, aber das Wasser muss auf jeden Fall behandelt werden. Unterwegs kommst du auch an relativ vielen Bächen vorbei und es gibt auch Trinkwasserstationen (sind auf der Karte eingezeichnet). Ich hab meistens sehr wenig Wasser dabei gehabt und häufig direkt gefiltertes Wasser aus dem Bach getrunken. Abgesehen davon gibt es natürlich alle paar Kilometer Cafés, in denen du auch was zu trinken bekommst. Die Wasserversorgung ist insgesamt also kein großes Problem.
Wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß bei der Tour!
Viele Grüße
Selim
Vielen herzlichen Dank für deine Antwort!
Viele Grüße
Louisa
Hi Selim,
Da ich schon seit Monaten stille Mitleserin bin und alle deine Beiträge zum Annapurna Circuit verschlungen habe, wollte ich mich jetzt mal bedanken für deine super hilfreichen und ausführlichen Beiträge. Kein anderer Blog schafft es, alles wissenswerte zum ACT so gut darzustellen. Habe direkt den von dir verlinkten Reiseführer bestellt und freue mich, in die Planung für meine geplante Tour im April 2023 einzusteigen.
Hattest du den Eindruck, dass der Tourismus in der Region noch von Corona betroffen ist? Also hatten zb weniger Teehäuser offen oder ähnliches?
Beste Grüße
Katerina
Hi Katerina,
super – vielen Dank. Freut mich wirklich sehr das zu hören. Ich hatte vor der Tour auch nur wenige aktuelle Infos gefunden und das war dann auch genau der Grund, warum ich diesen Artikel geschrieben hab:)
Zu deiner Frage: Ja, man hat im Frühjahr 2022 auf jeden Fall gemerkt, dass die letzten zwei Jahre tote Hose war. Viele Lodges hatten geschlossen. Bei einigen hatte ich auch das Gefühl, dass sie gar nicht mehr aufmachen. Ich schätze aber, das kann sich sehr schnell wieder ändern. Die Leute sind ziemlich gut im Improvisieren und sobald mehr Touristen kommen, wird das wahrscheinlich wieder so wie vor Corona. Ich denke, wenn du den Trek nächstes Frühjahr machst, wirst du keinen großen Unterschied mehr merken.
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
Obwohl ich diese wunderbare Route nie werde gehen können, habe ich Deinen Bericht und die Infos verschlungen. Toll geschrieben. Eine bessere Vorbereitung kann ich mir kaum vorstellen.
Alles Gute auf Deinen Reisen.
Viele Grüße
Barbara
Hi Barbara,
das freut mich, dass dir der Artikel gefallen hat. Ich würd aber niemals „nie“ sagen:) Vielleicht kommst du ja doch mal irgendwann nach Nepal. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Viele Grüße
Selim
Ich bin den Annapurna Circuit von Besisahar bis Kagbeni (inklusive Tillicho Lake) diesen April/Mai gelaufen, ebenfalls auf NATT und so gut wie nie auf der Straße – ich fands super. Und war total geschockt zu sehen, dass selbst geführte Gruppen auf die Dirt Road geführt wurden!
Insgesamt empfehle ich die Wanderung unbedingt, aber wirklich nur, wenn man auf den kleinen Pfaden läuft. Ich glaube, sonst verpasst man echt das beste. Eine Freundin von mir lief 2014 dort und sie war irgendwie nur auf der Straße unterwegs und fands dementsprechend nicht so toll. Wenn ich meine Fotos zeige und wir vergleichen, ist es so, als ob sie eine komplett eine andere Wanderung gelaufen ist.
Hi Miriam,
vielleicht sind wir uns ja über den Weg gelaufen, ich war ja auch grob zu dieser Zeit in Nepal;) Aber ja… wenn man auf den NATT-Trails läuft, hat man ein komplett anderes Erlebnis als auf der Standard-Route. Ich hoffe, dass ich mit diesem Artikel ein bisschen dazu beitragen kann, dass mehr Leute das ausprobieren. Freut bestimmt auch die Lodge-Besitzer in den kleineren Orten.
Mit den geführten Gruppen auf der Straße fand ich auch ein bisschen armselig. Für sowas muss man echt nicht nach Nepal fahren:p Ich kann aber auch irgendwo die Guides verstehen. Für die ist das schnelles Geld, weil sie dann mehr Strecke machen können, kürzere Zeit für den Trek brauchen und mehr Leute pro Saison guiden können. Man kann das aber im Vorfeld klären – zumindest wenn man weiß, dass es Alternativen gibt:)
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
eigentlich wollte ich nur ein bisschen nach Fotos stöbern und konnte dann aber nicht aufhören bis ich zum letzten Punkt alles gelesen habe. Danke für die viele Mühe!
Ich habe die Runde vor fast 20 Jahren mit zwei Freunden, einem Guide und einem Porter gemacht. Wir haben uns 4 Wochen Zeit genommen und 3 Wochen kein motorisiertes Fahrzeug gesehen. Schön dass du so lebhaft von den neuen Alternativwegen erzählst. Denn die Runde ist ein Erlebnis das man nicht vergisst.
Noch viele wunderbare Touren und Erlebnisse!
Herzliche Grüße
Hi Kati,
vielen Dank für deinen netten Kommentar und freut mich, dass dir mein Bericht gefallen hat:)
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
Seid langer Zeit ist dieser Trek mein großer wunsch, oft verschoben und jetzt fest für März 24 geplant. Danke für deinen Beitrag. Es war ein Genuss ihn zu lesen und hat mir viele Fragen, und auch sorgen beantwortet. Das mit dem Wasser trinken macht mir noch sorgen, da ich sehr viel trinken muss. Habe ich in den Alpen keine so guten Erfahrungen gemacht. Und natürlich auch die Entscheidung alleine, ja oder nein. Dein Beitrag hat mich ermutigt alleine zu gehen. Mal schauen, aber sich vor ort zu entscheiden klingt nach einem Plan. Würde man diese Option auch erst in Manang ziehen können?
Ich Plane für die Umrundung 21 Tage ein ohne an und Abreise. Hällst du das für realistisch und falls ich länger bräuchte, wie gut wären die Möglichkeit abzukürzen, bzw. Gefahren zu werden?
Dank nochmals, ich werd ihn bestimmt noch ein paar mal lesen
Viele Grüße
Sebastian
Hi Sebastian,
freut mich, dass ich dir ein bisschen helfen und ein paar Sorgen nehmen konnte. Generell fand ich Nepal sehr unkompliziert zu bereisen. Noch kurz zu deinen Fragen:
– 21 Tage sind super, das sollte eigentlich keine Probleme geben und ist deutlich mehr als die 14 Tage, die viele Agenturen für den Trek anbieten.
– Falls es doch Probleme gibt, kannst du z.B. in Manang aussteigen (oder irgendwo vorher) und zurückfahren oder direkt nach dem Pass in Muktinath bzw. in Jomson. Im Prinzip kannst du in fast allen Orten einen Transport organisieren.
– Von Inlandsflügen in Nepal (z.B. von Jomson) rate ich ab, es gab in den letzten Jahren diverse Abstürze (auch erst kürzlich wieder).
– Wenn du alleine gehst, startest du im Normalfall weit vor Manang. Du kannst aber natürlich auch einen Guide anheuern und ausmachen, dass er dich nur bis zu einem bestimmten Punkt begleitet. Oder du heuerst unterwegs jemanden an.
– Für sauberes Trinkwasser würde ich einen Wasserfilter oder Desinfektionstabletten mitnehmen.
Hoffe das klappt mit deiner Tour und wünsche dir eine tolle Zeit in Nepal:)
Viele Grüße
Selim
Vielen Dank für die ganzen tollen Tipps. Bei uns geht es jetzt Ende der Woche los nach Nepal, wir werden sicher einige davon beherzigen 🙂 Vermutlich haben wir ein paar Tage weniger Zeit zum Wandern, ich würde aus deinem Bericht mitnehmen, dass wir vlt zwischen Jhong und Tatopani etwas abkürzen, oder würdest du etwas anderes empfehlen?
Zwecks Schlafsack sind wir auch noch unentschlossen, ob wir (neben Hüttenschlafsack) überhaupt einen mitnehmen. Einige Freunde meinten sie haben ihn nie gebraucht, aber lese auch oft dass er sinnvoll wäre. Schauen wir vlt. auch spontan in Kathmandu.
Viele Grüße
Alessa 🙂
Hi Alessa,
ja den Abschnitt von Jomson bis Tatopani fand ich bis auf den Abschnitt bei dem Dörfchen Sauru nicht ganz so spannend. Also, wenn ich das nochmal gehen und irgendwas weglassen würde – das wäre es wahrscheinlich. Schlafsäcke kriegt ihr auf jeden Fall auch in Kathmandu. Ich fand es schon cool meinen Daunen-Quilt dabeizuhaben, weil es ab ca. 3.000 Metern nachts doch kühl wurde und die Zimmer halt nicht geheizt werden. Ist aber auch ein bisschen persönliches Befinden, ich frier nachts eher schnell.
Eine Sache noch: Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, soll ab dem 1. April 2023 Solo-Trekking in Nepal nicht mehr erlaubt sein. Weiß jetzt nicht, ob ihr mit Guide geht. Falls nicht, könntet ihr zu den Letzten zählen, für die das noch möglich ist. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir nach eurem Trip mal berichten könnt, wie die Lage in Nepal aussieht. Ich hatte für Ende des Jahres nämlich auch nochmal geplant hierherzukommen:)
Viele Grüße
Selim
Hi Selim,
Viele Grüße aus Chamje, hier sind wir vorhin angekommen:)
Dass mit dem Solo Trekking wusste ich bis zu deiner Antwort tatsächlich nicht! Hat uns richtig erschreckt, da sind wir echt gerade noch durchgekommen, weil wir auch auf jeden Fall ohne Guide laufen wollten.
Beim Ausstellen der Permits haben wir auch mal nachgefragt; die Frau meinte zu uns, dass es wirklich direkt ab Anfang April gilt. Aber es ist noch vieles unklar, sie wissen noch nicht genau wie sie es wirklich umsetzen sollen. Sie hat sich auch Sorgen vor der Reaktion der Touristen gemacht. Ein Hotel Besitzer mit dem wir gesprochen haben wusste es auch noch nicht vorher und war auch besorgt, dass es weniger touristen werden. Mal schauen, wie es weitergeht.
Viele Grüße
Alessa
Hi Alessa,
vielen Dank für eure Rückmeldung! Und ja… ich denke auch, es wird interessant sein zu sehen, wie das mit dem Guide-Zwang am Ende alles umgesetzt wird. Wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß bei eurer Tour und hoffe, dass ihr euch in den nächsten Tagen nicht mehr mit irgendwelcher Bürokratie rumschlagen müsst:)
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim, endlich mal ein aktueller Beitrag mit Klartext zu NATT und Preisen! Vielen Dank dafür. Ich plane, am 09.04. selbst die Permits in Kathmandu zu besorgen und 10. April loszulaufen – die Info über Zwangs-Guides hat mich geschockt. Wird das kontrolliert? Danke für Tipps!!
Hi Uli,
und vielen Dank:) So genau weiß das mit den Kontrollen bzw. der ganzen Handhabung im Moment noch niemand. Das ist zumindest das, was ich zuletzt aus Nepal gehört habe. Da wird man wohl noch ein paar Tage warten müssen. Aber ich werde auf jeden Fall dran bleiben. Offiziell werden ab 1. Aril keine Permits mehr an Individual-Reisende ausgegeben. Checkpoints waren letztes Jahr viele geschlossen, an ein paar wurde ich aber doch kontrolliert. Ich schätze, komplett durchmogeln dürfte schwierig werden. Würde mich freuen, wenn du in ein paar Tagen noch mal schreibst , wie es dir ergangen ist! Auf jeden Fall wünsche ich viel Glück.
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim, inzwischen bin ich ab Jagat die Annapurna-Runde gewandert plus Abstechern zum Ice Lake und Tilicho Lake und dem Poon Hill ab Nayapul und zurück über Ghandruk. Ich konnte mich als Einzelperson gerade noch ohne Porter und ohne Guide durchmogeln, habe aber niemanden getroffen, dem das sonst gelungen ist. Die anderen Einzel- oder Paarwanderer haben zähneknirschend einen Guide engagiert. Ich selbst wurde an den Kontrollposten und auch von anderen Guides nach meinem gefragt. Finde ich wie Du eine sehr bedauerliche Entwicklung, befürchte aber, dass sich das durchsetzt. Leider habe ich auch empfunden, dass ein „Zwangsguide“ von zwei Freundinnen sehr abweisend behandelt wurde – ein weiterer unschöner Aspekt.
Deinen Blog finde ich super, zumal weil Du allein unterwegs bist und Klartext redest. Aber zum Schwierigkeitsgrad habe ich doch eine Anmerkung: Ich bin zwar nur am Rand des Triglav-Gebiets gelaufen und fand die Stubai-Runde auch anspruchsvoll, aber der Annapurna Circuit war technisch deutlich schwieriger. OK, lag auch am Wetter: Ich habe zweimal Steinschlag bei schmalen Hangquerungen erlebt, an mehreren Tagen starken Schneefall, und von der Strecke Tilicho High Camp bis Ledar, nachdem ich morgens schon auf dem Tilicho Lake und zurück war, hatte ich Alpträume. Und der Aufstieg auf den Thorung La über steile Abhänge, wo unter dem knietiefen Schnee nur ein fußbreiter Pfad aus vereistem Geröll war, und das alles per Stirnlampe… Auch der Schnee auf dem 1600m Abstieg vom Thorung La war teilweise extrem rutschig getreten. Hier waren die Trekker mit Steigeisen im Vorteil.
Hi Uli,
und vielen Dank für deinen aktuellen Bericht, wie das mit den Guides gehandhabt wird. Wie du schon sagst… eine sehr bedauerliche Entwicklung.
Zur Schwierigkeit der Tour: Ich habe im Artikel ja erwähnt, dass die Einschätzung für gute Bedingungen gilt. Ich denke, das ist auch realistisch. Bei Schnee/Eis wird es natürlich schwieriger. Ich hab das beim Aufstieg zum Thorong-La auch erlebt, wo eine kurze Stelle des Wegs vereist war. Und ja… Steinschlag sollte man nicht unterschätzen. Hab ich auch mal gesehen, zum Glück an einer unkritischen Stelle. Der Unterschied zu anspruchsvollen Alpenwanderungen besteht meiner Meinung nach darin, dass das Terrain auf dem Annapurna Circuit praktisch nie so schwierig oder steil wird, dass man klettern/kraxeln muss oder Steighilfen, Drahtseile etc. erforderlich sind. Wie gesagt… alles unter der Voraussetzung guter Bedingungen. Wenn an einem steilen Hang Steine runterpurzeln oder der Weg irgendwo durch einen Erdrutsch zerstört ist, kann das schnell ganz anders aussehen. Da muss man dann schon selbst das Risiko abschätzen und ggf. wieder umdrehen. Das habe ich auch schon oft genug gemacht:)
Viele Grüße
Selim
Hallo,
besteht eigentlich die Möglichkeit meinen Hund Carlos mitzunehmen.
Hi Christiane,
da bin ich ehrlich gesagt überfragt. Ich würde da mal auf der Webseite der nepalesischen Einwanderungsbehörde schauen. Kann mir aber vorstellen, dass das nicht so einfach sein wird bzw. mit sehr viel Bürokratie verbunden ist.
Viele Grüße
Selim
Hallo ihr Lieben,
Ich bin zur Zeit in Nepal und würde gerne versuchen den ACT im Februar ohne Guide zu laufen. Hat nochmal jemand etwas gehört wie es Ende letzten Jahres aussah? Wurde da kontrolliert, ob man einen Guide dabei hat?
Viele Grüße,
Sven
Hallo Selim,
Sind die von Dir bereitgestellten GPX Daten inkl. der von Dir empfohlenen NATT Abschnitte?
Lieben Dank und liebe Grüße, Caro
Hi Caro,
genau – das sind die GPS-Routen von den NATT-Trails, die ich aufgezeichnet habe, bis auf den Abschnitt von Kalopani bis Tatopani – da bin ich per Anhalter auf der Straße gefahren.
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
herzlichen Dank für deinen informativen und unterhaltsamen Blog. Mein Freund und ich wollen den ACT im Herbst machen und ich hätte noch ein paar Fragen, bei denen du mir vielleicht helfen kannst. 🙂
1) Kann man einen Träger auch während des Trecks organisieren? Zum Beispiel erst ab Manang für die „harten“ Tage?
2) Wie viel Trinkgeld sollten wir für den Träger (pro Tag) einplanen?
3) Wir machen den ACT von Ende September bis Mitte Oktober. Benötigt man da in deinen Augen bereits einen Schlafsack oder reicht so ein dünner, den man zusätzlich zur Decke nehmen kann und der mehr für Hygienezwecke ist?
Vielen herzlichen Dank im Voraus.
LG, Iris
Hi Iris,
und vielen Dank für deinen netten Kommentar:) Zu deinen Fragen:
1) Ja, ich denke das sollte möglich sein, vor allem in Manang. Das ist ja recht groß. Da gibt es bestimmt Leute, die euch helfen werden.
2) Ich glaube, üblich sind 10-15 % des Gesamtpreises, den ihr am Ende bezahlt.
3) Das hängt ja ein bisschen von eurem persönlichen Kälteempfinden ab. Ich würde zumindest einen leichten Sommerschlafsack mitnehmen.
Hoffe das hilft euch ein bisschen. Viel Spaß bei der Tour!
Liebe Grüße, Selim
Hallo Selim,
ich komme gerade aus Nepal zurück und bin die Annapurna Runde + Poon Hill gelaufen und war mega schön! Ich war komplett Solo unterwegs und man kann den ACT akutell defintiv ohne Guide gehen. An dieser Stelle wollte ich mal an dickes Dankeschön für deinen Erfahrungsbericht und hilfreichen Informationen dalassen! Das hat super bei der Vorbereitung geholfen!
Viele Grüße
Marcel
Hi Marcel,
und besten Dank für dein Feedback. Freut mich, dass alles geklappt hat und du eine schöne Zeit in Nepal hattest:)
Viele Grüße
Selim
Hey,
Danke erstmal für den schönen Blog, wir laufen grad aktuell die Strecke. Schon mal ein kleines Update: Das allererste Stück von Besirsahar bis zur Brücke westlich oberhalb der Straße ist jetzt unpassierbar wegen Erdrutschen. Da darf man nicht der rotweißen Markierung folgen, sondern muss bis zur Brücke an der Straße entlang.
Beste Grüße
Jale
Hi Jale,
und danke für das Update. Ja… wegen den Erdrutschen informiert man sich am besten vor Ort. Das kann natürlich immer vorkommen. Euch auf jeden Fall noch viel Spaß bei dem Trek:)
Viele Grüße
Selim
Hallo,
erst mal vielen Dank für deinen sehr informativen Blog und auch für das verlinken der AC Facebookseite. Wir haben für Mitte Oktober die Annapurna Umrundung geplant- unser Flug geht am 14. Oktober.
Aufgrund der Flutkatastrophe der letzten Tage und den verheerenden Folgen für die Menschen, die in den betroffenen Gebieten wohnen, fragen wir uns jetzt, wie sicher und vernünftig es ist, den Trek zu machen. Wir möchten keine leichtsinnigen, vermeidbaren Risiken eingehen, die zu Gefährdungen führen können. Da wir kein Facebook haben und den Infos die dort ausgetauscht werden nur sehr begrenzt folgen können, wäre ich um eine kurze Einachätzung sehr dankbar, weil es schwierig ist an Informationen zu kommen. Falls es Informationen zu anderen Foren, Blogs oder Plattformen gibt, in denen es Updates zur aktuellen Situation vor Ort gibt, wäre das unglaublich hilfreich, mehr dazu zu erfahren. Vielen Dank!
Hey,
vielen vielen Dank für die Beschreibung!
Hast meinen Urlaub geredet. War planlos nach dem Manaslu Trek und bin dann mit deinen Infos weiter gegangen.
Am Ende gab es mal einen Pfad, der weggeschwemmt war…bin trotzdem runter gekommen
Viele Grüße
Hi Thomas,
super – freut mich, dass ich dir mit dem Artikel helfen konnte. Und ja… mit den weggeschwemmten/kaputten Wegen muss man wohl immer rechnen. Zum Glück kann man sich ja meistens vor Ort informieren. Ich hatte eigentlich nur einmal ein etwas größeres Problem, nämlich auf dem Weg von Kagbeni nach Jomsom. Das war schon grenzwertig und ich habe unlängst auch wieder gehört, dass der Weg im Hinterland immer noch ziemlich von Erdrutschen betroffen ist.
Viele Grüße
Selim
Grüß dich Selim,
großartiger Ratgeber und super strukturiert!
Ein offene Frage bleibt bei mir aktuell noch zum Thema Sim-Karte: Auf den Lodges hat man weitestgehend WLAN (wenn auch vielleicht nicht mehr auf höchsten Metern).
Wie sinnvoll erachtest du den Erwerb einer zusätzlichen Nepali-Sim-Karte, z.B. für die Navigation.
Hattest du selbst eine? Falls ja, hattest du dann auch die mobilen Daten genutzt?
Oder siehst du die Notwendigkeit nicht unbedingt gegeben?
Lieben Dank schon mal für deine Meinung.
Happy Day
Manja
Hi Manja,
und vielen lieben Dank. Ja… in den Lodges gibt es meistens WLAN, aber das hat auch nicht immer 100%ig funktioniert.
Eine SIM-Karte fand ich ganz sinnvoll. Allein schon, weil die fast nichts kostet und du kannst dann z.B. Google Maps, Taxi-Apps, Whatsapp etc. nutzen, wenn du in Kathmandu oder irgendwelchen anderen Städten bist. In den Bergregionen ist der Empfang mit mobilen Daten naürlich nicht so gut, kommt aber auch ein bisschen drauf an. Da wo Leute leben hatte ich ziemlich oft auch eine Internetverbindung. Zur Navigation mit Apps braucht man die SIM aber nicht zwingend, da kannst du dir ja vorher Offline-Karten runterladen.
Viele Grüße
Selim