In diesem Artikel:
- Kostenlose Outdooractive-Basisversion im Überblick
- Einschätzung zur kostenlosen Version
- Das sind die Features von Outdooractive Pro
- Einschätzung von Outdooractive Pro
- Das sind die Features von Outdooractive Pro+
- Einschätzung von Outdooractive Pro+
- Mein Gesamtfazit: Das ist das beste Abo von Outdooractive
Die Tourenplattform Outdooractive zählt hierzulande zu den bekanntesten Outdoor-Apps. Die Anwendung vereint ein Tourenportal mit einem Planungs-Tool und einer Navigations-App – quasi eine „All-in-one“-Lösung zur Outdoor-Navigation. Bis 2019 konnte man die Outdooractive-App mit einer einmaligen Zahlung von 10 Euro mit den Premium-Funktionen nutzen. Das gehört inzwischen leider der Vergangenheit an.
Im Zuge des allgemeinen Trends zu Abo-Modellen hat auch Outdooractive sein Geschäftsmodell umgestellt. Viele Leute haben das bedauert und ich bin ehrlich gesagt auch kein großer Fan davon. Andererseits muss man sagen, dass die Preise bei Outdooractive noch vergleichsweise zivil sind. Neben einer kostenlosen Basis-Version gibt es zwei kostenpflichtige Abo-Modelle:
• Outdooractive Pro*: 2,50 Euro/Monat, 30 Euro pro Jahr
• Outdooractive Pro+*: 5,00 Euro/Monat, 60 Euro pro Jahr
2019 wurde auch die App Viewranger mitsamt Inhalten von Outdooractive übernommen. Das sorgte bei einigen Nutzern von Viewranger zunächst für Unmut. Immerhin konnte man aber bereits gekaufte Inhalte in Viewranger, z.B. Kartenausschnitte, als „Legacy Maps“ in die Outdooractive-App übertragen.
Was ich persönlich positiv finde: Outdooractive setzt stark auf die Zusammenarbeit mit regionalen Tourismusverbänden und auch dem Alpenverein. Diese Partner stellen auch Inhalte für das Portal bereit, die Qualität der Touren ist dementsprechend recht hoch. Die Verbände haben in der Regel auch eigene Apps, die die Technik von Outdooractive verwenden. Der Outdooractive-Account funktioniert auf allen diesen Partner-Plattformen.
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Tipp – Schau dir hier meinen ausführlichen Test der Outdooractive-App an: Outdooractive – Die Wander-App im großen Praxis-Test.
Meine Erfahrungen mit Outdooractive
Ich selbst nutze z.B. die auf Outdooractive basierende App Alpenvereinaktiv seit 2016. Allerdings in der kostenlosen Basis-Version, da ich meine Touren mit physischen Karten und Wanderführern plane und die App nur zur Visualisierung der Route benutze, d.h. zum Anzeigen von selbsterstellten GPS-Tracks. Auch zur Navigation in der Natur benutze ich die App nur gelegentlich und setzte stattdessen auf klassische Karten und/oder ein kleines GPS-Handgerät.
Ich bin also kein Power-User dieser Smartphone-Apps. Andererseits bin ich aber auch offen für Neues. Also habe ich unlängst Outdooractive angeschrieben, ob sie mir nicht mal ein kostenloses Test-Abo für die Pro+ Mitgliedschaft zur Verfügung stellen können, damit ich mir das mal genauer anschaue. Ein paar der Features haben mich nämlich durchaus interessiert. Freundlicherweise hat Outdooractive das auch gemacht. Und über die Feiertage hatte ich ausreichend Zeit mich mit den Premium-Features der App vertraut zu machen.
Schauen wir uns die verschiedenen Modelle also mal genauer an!
Outdooractive Basic
Die Basis-Version von Outdooractive ist kostenlos. Du brauchst nur einen Account anlegen (alternativ geht auch der Google Account) und kannst loslegen. Praktisch: Mit dem Zugang kannst du wie erwähnt auch alle Partnerportale von Outdooractive nutzen, z.B. Alpenverein Aktiv oder die diversen regionalen Portale. Du musst dir also nicht jedes Mal einen neuen Account erstellen.
Planung von Touren
In der kostenlosen Basis-Version kannst du den Tourenplaner von Outdooractive nutzen, entweder online am Rechner oder in der App. Per Klick setzt du Punkte auf der Karte und verbindest sie zu Routen. Die fertige Tour kannst du anschließend abspeichern. Die App zeigt dir Daten wie Länge, die zu bewältigenden Höhenmeter sowie den höchsten und tiefsten Punkt an. Außerdem bekommst du ein Höhendiagramm, das automatisch mit der Route synchronisiert wird, d.h. du kannst die Route mit dem Mauszeiger entlangfahren und siehst auf dem Diagramm die Höhe des jeweiligen Punkts.
Navigation
Was ebenfalls in der Basis-Version funktioniert ist das Navigieren in der App. Du kannst entweder mit selbst erstellten oder vorgefertigten Touren in der App navigieren. Du siehst die verbleibende Strecke, die Höhenmeter sowie die aktuelle Geschwindigkeit. Auch die Sprach-Navigation ist verfügbar. Du musst aber die ganze Zeit online sein.
Navigation mit Outdooractive auf dem Handy:
Weltweite Open Street Map
In der Basis-Version von Outdooractive bekommst du ausschließlich die Open Street Map (OSM), allerdings für die komplette Erde. Diese Karte ist ein Open-Source-Gemeinschaftsprojekt, in dem Nutzer aus aller Welt Wege, Orte und Sehenswürdigkeiten eintragen können, also so eine Art Wikipedia für geographische Informationen.
In der Basis-Karte von Outdooractive sind neben den Wegen auch rudimentäre topographische Daten eingetragen, z.B. Höhenlinien im Gebirge, Flüsse, die Höhen von markanten Gipfeln sowie Schutzhütten und Berghütten, außerdem Ortschaften, Aussichtspunkte, Wasserquellen und wichtige Landmarken. Die Daten stammen nicht von Outdooractive, sondern werden 1:1 einfach von der Open Street übertragen.
Die Open Street Map Basis-Karte mit einigen grundlegenden Informationen (zum Vergrößern anklicken):
Wichtig: Einschränkungen der Open Street Map beachten
Ein Punkt, den wir hier noch ansprechen müssen, ist die Qualität der Open Street Map. Diese Karte basiert nicht auf amtlichen Daten der Vermessungsämter, sondern auf den Eintragungen von Nutzern. Daher findest du auf dieser Karte nicht nur offizielle Wanderwege, sondern alle Wege bzw. alle Wege, bei denen sich jemand die Mühe gemacht hat, sie einzutragen. Das hat drei wichtige Konsequenzen:
- Eventuell verlaufen diese Wege über Privatland, sind also nicht frei zugänglich. In der Open Street Map wird das in der Regel aber nicht angezeigt.
- Je nachdem, wie lange die Eintragung her ist, kann es sein, dass der Weg gar nicht mehr existiert. Etwa weil er inzwischen zuwachsen ist oder durch andere Ursachen zerstört wurde, z.B. Straßenbau, Überflutung, Erdrutsche etc.
- Auf der Open Street Map ist die Schwierigkeit eines Weges nicht ersichtlich. Das kann gerade im Gebirge zu bösen Überraschungen führen, wenn sich z.B. ein in der App gepunkteter Pfad als schwieriger Klettersteig oder als alpine Bergsteiger-Route herausstellt.
Aus all dem ergibt sich: Man sollte Touren besser nicht ausschließlich anhand der frei zugänglichen Open Street Map planen. Bei einer kleinen Runde durch den Stadtpark wird vermutlich nicht viel schiefgehen. Aber gerade in weiter abgelegenen Gebieten oder im Gebirge, braucht man etwas Erfahrung, um einschätzen zu können, wie ein OSM-Trail in Wirklichkeit aussieht. Und selbst dann sind Überraschungen nicht ausgeschlossen.
Tourenportal
Bereits in der kostenlosen Basis-Version bietet Outdooractive in dem öffentlich zugänglichen Tourenportal ein recht breites Spektrum an fertigen Wandertouren. Diese Touren stammen entweder von Nutzern, d.h. der Community, Tourismusverbänden, den Alpenvereinen, viele aber auch von der Outdooractive-Redaktion. Je nach Vorliebe kannst du nach verschiedenen Sportarten filtern, z.B. Wandern, Fahrradfahren oder Bergsteigen. Außerdem ist das Filtern anhand von eigenen Vorlieben möglich, z.B. „Rundtour“, „Einkehrmöglichkeit“ oder „mit Bus und Bahn erreichbar“.
Tourenportal von Outdooractive – hier wollte ich mal schauen, was in Indien wandertechnisch so drinnen ist:
Bei den Touren ist Outdooractive durchaus international aufgestellt und nicht bloß auf Europa oder die Alpen beschränkt. Ich hatte scherzeshalber mal in etwas exotischeren Destinationen geschaut, die mich interessieren, z.B. dem indischen Himalaya und da vereinzelt wirklich interessante, redaktionell erstellte Touren mit detaillierter Wegbeschreibung gefunden, die kostenlos verfügbar sind. Das ist schon stark. Bei den Community-Touren empfiehlt es sich aber, besonders gut hinzuschauen. Im Prinzip kann hier erstmal jeder etwas hochladen, ohne dass die Qualität bei jedem Einzelfall geprüft wird.
Download und Import von GPS-Tracks
Mit der Basis-Version von Outdooractive kannst du dir sowohl selbst erstellte als auch im Portal vorgegebene Touren als GPS-Track herunterladen. Das bietet sich z.B. an, wenn du den Track mit einem GPS-Gerät verwenden möchtest oder ihn in eine andere App importieren willst. Praktischerweise geht das auch umgekehrt: Du kannst bereits vorhandene Tracks bequem in Outdooractive importieren.
Aktuelle Lawinenlage
Diese Daten stammen nicht von Outdooractive selbst, sondern werden jeweils von den Lawinenwarndiensten der einzelnen Regionen übernommen. Im Vergleich zu den erweiterten Features zur Einschätzung der Lawinengefahr in den kostenpflichtigen Abos, ist die Darstellung recht simpel. Aber für einen ersten Überblick ist es doch hilfreich und es ist schön, dass Outdooractive das in der App auch kostenlos zur Verfügung stellt und in der Karte einblendet. Die Funktion steht für die Alpen, Teile der Pyrenäen, Teile des Appenin und die gesamte Tatra zur Verfügung.
Einschätzung und Fazit zu Outdooractive Basic
Selbst mit der kostenlosen Gratis-Version von Outdooractive bekommst du bereits ziemlich viel geboten: Weltweite Tourenplanung und Navigation anhand der Open Street Map, jede Menge brauchbare und interessante Tourenvorschläge sowie die Möglichkeit GPS-Tracks herunterzuladen. Die größte Einschränkung dürfte das Fehlen des Offline-Modus sein. Du brauchst zur Navigation immer eine bestehende Internetverbindung. Wenn deine Wanderungen aber ohnehin eher in Stadt- bzw. Zivilisationsnähe verlaufen, kommst du auch mit der Basis-Version schon recht weit.
Die kostenlose Basis-Version von Outdooractive ist durchaus brauchbar. Aber eher dann, wenn du dir wichtige Informationen anderweitig besorgst, z.B. mit topographischen Karten, Erfahrungsberichten und Wanderführern. So benutze ich die App seit Jahren: Ich verwende sie hauptsächlich, um mir bequem eine Route zusammenzuklicken, ein Höhenprofil zu erhalten und mir danach einen GPS-Track herunterzuladen. Das funktioniert sehr gut und ich finde es auch sehr erfreulich, dass Outdooractive diese Features kostenlos bereitstellt.
Outdoor Active Pro
Outdoor Active Pro* ist die erste Stufe bei den kostenpflichtigen Abos. Die Kosten liegen bei 2,50 Euro im Monat. Bezahlt wird einmal jährlich, also 30 Euro pro Jahr. Das Abo gilt dann auch für ein komplettes Jahr und bietet etliche Features, die nicht in der Gratis-Variante erhältlich sind. Genau die schauen wir uns jetzt mal genau an!
Offline-Speichern von Karten
Das für viele Nutzer vielleicht wichtigste Feature: Erst ab dem Pro-Abo kann man Kartenabschnitte für die Offline-Nutzung speichern. Das ist bei Touren in Zivilisationsnähe nicht unbedingt essentiell, da man im Umkreis der Städte meistens eine gute Netzabdeckung hat. Gerade im Gebirge oder in ländlichen Gebieten kommt es aber häufig genug vor, dass man Funklöcher hat. Und genau dann steht man ohne Offline-Modus blöd da, weil die Karte dann nicht mehr angezeigt wird.
Ob man dieses Feature braucht, hängt wohl vor allem davon ab, wo man in der Regel wandern geht. Für mich persönlich wäre es unverzichtbar. Ich besitze wegen der besseren Batterielaufzeit für solche Fälle aber auch ein richtiges GPS-Gerät. Wenn ich vorwiegend mit Apps navigieren würde, würde ich auf jeden Fall darauf achten, dass ich die Karten offline speichern kann. Das bietet auch den Vorteil, dass man das Smartphone zum Stromsparen dann in den Flugmodus stellen kann.
Zugriff auf die Outdooractive Karte
Die Outdooractive-Karte ist eine Art erweiterte Open Street Map, die Outdooractive in Zusammenarbeit mit Vermessungsämtern erstellt. Outdooractive verknüpft dabei die amtlichen Geodaten mit der Datenbank von OpenStreetMap und bietet laut Eigenaussage eine „einzigartig detaillierte Karte mit aktuellen Wege- und Routennetzen und detaillierten Infos zu interessanten Punkten“.
Praktisch gesehen fallen die Unterschiede relativ klein aus. An erster Stelle steht eine etwas detailiertere Geländedarstellung und Felszeichnung, d.h. das Relief von Gebirgen wird in der Outdooractive-Karte etwas detaillierter angezeigt. Außerdem entdeckt man teilweise Punkte, die in der Basis-Open-Street-Map fehlen, z.B. Schutzhütten.
Dazu ein Beispiel aus dem Karwendel-Gebirge:
Diese zusätzlichen Informationen sind je nach Tour bei der Planung durchaus relevant. Außerdem unterscheidet sich das angezeigte Wegenetz etwas. Manchmal werden in der Outdooractive-Karte zusätzliche Wege angezeigt. In der Regel ist der umgekehrte Fall aber häufiger: In der Outdooractive-Karte fehlen bestimmte Wege, die in der Open-Street-Map eingetragen sind.
Hierzu ein weiteres Beispiel – der Übergang von der Alpspitze zur Zugspitze über den berüchtigten Jubiläumsgrat:
In der Open Street Map ist diese schwierige hochalpine Route ohne weiteren Kommentar als Weg eingetragen – ein Weg, der auf der Karte übrigens nicht anders aussieht als der einfache Wanderweg auf die Zugspitze durch das Reintal. In der Outdooractive-Karte wird die Route nicht angezeigt. Vermutlich, weil es sich zwar um eine vergleichsweise bekannte Tour handelt, aber dank des Schwierigkeitsgrades T6 nach SAC-Skala nicht um eine Wanderung im herkömmlichen Sinne.
So wie ich es verstehe, klammert die Outdooractive-Karte bewusst solche „Bergsteiger-Touren“ bzw. generell schwierige Routen aus, die in der normalen Open Street Map quasi gleichberechtigt neben normalen Wanderwegen stehen. Wenn wir uns die obigen Anmerkungen zur nicht immer verlässlichen Aussagekraft der Open Street Map nochmal ins Gedächtnis rufen, ist das durchaus sinnvoll. Und gerade der Vergleich der beiden Karten gibt damit schon mal einen ganz guten Hinweis darauf, welche Wege sich wirklich zum Wandern eignen.
Zugriff auf offizielle topographische Karten für Europa, USA, Australien und Japan
An diesem Punkt wird es wirklich interessant: In der Pro-Version bietet Outdooractive den Zugang zu hunderten von offiziellen topographischen Karten in aller Welt. Diese Karten bieten noch einmal eine deutlich höhere Detailtiefe und sind auch im Zeitalter von Apps und Navigationsgeräten immer noch das Non-Plus-Ultra für eine verlässliche Touren-Planung.
Abdeckung mit topographischen Karten in der Übersicht:
Unter anderem erhältst du mit Outdooractive Pro Zugriff auf die folgenden Karten:
- Deutschland: BKG – Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
- Österreich: BEV – Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
- Schweiz: Swisstopo – Bundesamt für Landestopografie
- England, Schottland, Wales: OS – Ordnance Survey
- Irland: Ordnance Survey Ireland
- Frankreich: IGN – Nationales Institut für Geografie und Waldinformationen
- Niederlande: PDOK – Publieke Dienstverlening Op de Kaart
- Dänemark: Kortforsyníngen
- Norwegen: Kartverket
- Schweden: Lantmäteriet
- Finnland: Maanmittauslaitos – National Land Survey of Finland
- Spanien: Centro Nacional de Información Geográfica (CNIG), Discovery Walking – Tour & Trail Maps
- Italien: Edizioni Il Lupo, Geo4Map, FRATERNALI Editore + weitere
- Griechenland: Anavasi Maps
- Portugal: Centro de Informação Geoespacial do Exército
- Slowenien: Vision Map
- Kroatien: Vision Map
- Japan: Geospatial Information Authority of Japan
- Neuseeland: Land Information New Zealand
- USA: USGS – U.S. Geological Survey
- Kanada: NRCan – Natural Resources Canada
Das muss man sich schon mal auf der Zunge zergehen lassen… Im Prinzip werden damit so gut wie alle interessanten Tourengebiete in Europa und viele andere Destinationen weltweit mit stufenlos reinzoombaren topographischen Karten bis in den Maßstab 1:25.000 abgedeckt. Sich alle diese Karten einzeln als Papierversion zu kaufen, würde Tausende von Euro kosten. Das ist in meinen Augen schon ein ziemlich starkes Argument für das Outdooractive Pro-Abo* – vor allem, wenn du gerne mit Karten arbeitest.
Vergleich physische und digitale Karten
Zur Qualität der verfügbaren Karten: Ich besitze etliche dieser Karten als physische Version und konnte damit auch direkt vergleichen. In meinen Augen bestehen kaum Unterschiede zwischen digitaler und physischer Karte. Die in einigen Forenbeiträgen geäußerte Kritik, dass die Darstellung auf dem Bildschirm unsauber sei, kann ich nicht nachvollziehen. Selbst auf dem kleinen Smartphone-Display sind die Karten für mich noch gut erkennbar.
Hier nochmal zum Vergleich einige topographischen Karten von Outdooractive und die jeweilige physische Karte der Region. Auf der linken Seite siehst du die Karte von Outdooractive, auf der rechten den entsprechenden Abschnitt auf der physischen Karte. Die echten Karten wirken hier etwas dunkler. Das liegt aber nur daran, dass ich sie abfotografiert habe.
(zum Vergrößern anklicken)
Geo4Map: Parco Nazionale Val Grande
OS Explorer: Dartmoor National Park
Anavasi Topo: Lefka Ori (White Mountains)
Swisstopo: Matterhorn Mischabel
Der einzige nennenswerte Unterschied, den ich hier feststellen konnte, ist in der Anavasi-Karte des Lefka-Ori-Gebirges in Kreta. In der physischen Karte finden sich neben der etwas besseren Schummerung einige nützliche Trailnotes zur Wegbeschaffenheit. Außerdem ist hier auch der Verlauf des Fernwanderwegs E4 eingetragen, der in der Outdooractive-Karte nicht gesondert dargestellt wird.
Zu beachten ist noch Folgendes: Outdooractive bietet in den abgedeckten Ländern nicht zu 100% allen Gebieten auch topografisches Kartenmaterial an, da die Karten natürlich erstmal von den Verlagen lizensiert werden müssen. Außerdem gibt es in Einzelfällen für bestimmte Regionen bessere Karten. Das habe ich z.B. bei den kanarischen Inseln La Gomera und Teneriffa gesehen. Hier bietet Outdooractive „nur“ die in meinen Augen schwächeren Karten von Discovery Walking – Tour & Trail an, obwohl vom spanischen Verlag Editorial Alpina deutlich besseres Kartenmaterial vorliegt.
Generell ist mein Eindruck aber: Für die Mehrzahl der Tourengebiete kann sich die Qualität wirklich sehen lassen. Und wie gesagt: Man bekommt für vergleichsweise wenig Geld Zugriff zu einem riesigen Fundus an sehr hochwertigen Karten. Mir persönlich als Kartenfan hat es jedenfalls schon Spaß gemacht, einfach nur ein bisschen in der digitalen Landkarte rein und rauszuzoomen und auf virtuelle Entdeckungstour zu gehen.
Anzeigen von Wegenetz für Wanderungen, Radtouren, Bergsteigen etc.
Mit dem Pro-Abo schaltest du außerdem offizielle Wegenetze für verschiedene Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren, Wintersport und Reiten frei. Das ist durchaus ganz interessant, z.B. für die Planung von Fernwanderungen auf den GR-Routen oder anderen bekannten Fernwanderwegen: Mit dem Layer kann man ohne viel Herumsuchen den Verlauf eines bestimmten Weges nachverfolgen.
Verlauf des Weitwanderwegs Gran Senda de Malaga GR-249 auf der topografischen Karte von Andalusien:
Was ich auch schön finde: Die Auswahl ist nicht auf Europa beschränkt, sondern enthält auch bekannte internationale Wege. So habe ich beispielsweise den Annapurna Circuit in Nepal und bekannte Treks in den peruanischen Anden entdeckt, z.B. den Santa Cruz Trek oder die Umrundung der Cordillera Huayhuash. Natürlich ist nicht jede mögliche Wanderung dabei, das wäre auch unrealistisch. Aber zumindest bei bekannten Routen ist die Chance recht groß, dass sie angezeigt werden.
Anzeigen von Hangneigungen
Diese zusätzlichen Ebene kann man sich auf Wunsch über die ausgewählte Karte legen, um die Steilheit von Hängen zu beurteilen. Das ist vor allem für Wintersportler interessant, wenn es darum geht, die Lawinengefahr einzuschätzen. Aber auch für alpine Touren abseits der normalen Wege bietet das ganz nützliche Zusatzinformationen. Die Hangneigung ist allerdings nur für Westeuropa und Teile der USA verfügbar.
Lawinengefahr anzeigen mit Avalanche Terrain Hazard Map
Diese Funktion geht in eine ähnliche Richtung wie die Hangneigung. Mit dem Layer kann man sich noch anzeigen lassen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Lawine ausgelöst wird. Im Unterschied zur reinen Neigung des Hanges wird hier z.B. auch die Form des Geländes berücksichtigt, um eine noch genauere Aussage über mögliche Gefahren zu treffen. Die Funktion steht ausschließlich für die Alpen zur Verfügung.
Lawinengefahr in der Übersicht – von rot (sehr wahrscheinlich) bis grün (ungefährlich):
Anzeigen von Satellitenbildern
Sofern du die Open Street Map oder die Outdooractive-Karte als Basiskarte aktiviert hast, kannst du dir das Gelände auch per Satellitenbild darstellen lassen. Im Prinzip ist das nicht großartig anders, als man das von Google Maps kennt. Die Darstellung von Outdooractive bietet den Vorteil, dass auf der Karte gleichzeitig andere Informationen dargestellt werden, z.B. Wege, Höhenlinien oder Schutzhütten. Insofern durchaus ein nützliches Feature.
Was man dazu sagen muss: Google Maps lässt sich in der Satellitenansicht extrem nahe heranzoomen – so nahe, dass man teilweise selbst versteckte Trampelpfade oder einzelne Gebäude mitten in der Wildnis entdeckt. Outdooractive ist bei starkem Zoom hingegen etwas verwaschen. Zum Auskundschaften des Geländes und dem Aufspüren undokumentierter Wege würde ich Google Maps also bevorzugen.
Nationalpark Torres del Paine – Vergleich des Satellitenbildes Google Maps vs. Outdooractive:
Erkennen von Gipfeln und markanten Orten per Smartphone-Kamera
Mit dem Augmented-Reality-Feature „Skyline“ kannst du die Smartphone-Kamera dazu benutzen, Gipfel und markante Geländepunkte in bis zu 30 Kilometer Entfernung zu erkennen. Das funktioniert recht gut, auch wenn die Gipfel bei meinen Versuchen etwas verschoben angezeigt wurden. Aber die grobe Richtung hat gestimmt. Es gibt für sowas auch Apps, z.B. die bekannte App Peak Finder. Als Beigabe zu den anderen Features der Pro-Version ist Skyline aber durchaus ganz spaßig.
Live-Standort teilen
Diese Funktion nennt sich „Buddy Beacon“ und ist von der Idee nicht schlecht: Du kannst damit anderen Leuten deinen Standort übermitteln, damit diese immer wissen, wo du gerade bist. In der Praxis hapert es für mich an zwei Punkten:
- Die andere Person muss ebenfalls ein Outdooractive-Konto und die App auf dem Smartphone haben.
- Man braucht immer eine aktive Internet-Verbindung.
Damit ist der Einsatz schon relativ beschränkt. Denn häufig ist es ja so, dass Familienmitglieder, Freunde und Bekannte eben nicht unbedingt die Outdooractive-App auf dem Handy haben. Und das Feature wäre ja gerade in solchen Gegenden wichtig, wo man nicht mit einer Internet-Verbindung rechnen kann.
Ich habe für sowas inzwischen den Satelliten-Messenger Garmin InReach Messenger*, der wirklich überall funktioniert. Damit kann man den aktuellen Standort an jeden senden, den man vorher als Kontakt festgelegt hat. Natürlich ist das teurer, weil es ein monatliches Satelliten-Abo erfordert. Aber das geht dann auch, wenn du dich in der tiefsten Wildnis der peruanischen Anden befindest. Die Buddy-Beacon-Funktion halte ich für eher verzichtbar. Wenn ich eine aktive Internet-Verbindung habe, kann ich auch einfach eine WhatsApp schicken.
Verwalten von Touren in persönlichen Sammlungen
Mit der Pro-Version kannst du die sowohl selbst erstellte Touren und Planungen als auch vorgefertigte Touren in Sammlungen organisieren. Standardmäßig sind zwei Sammlungen vorgegeben:
- Will ich noch machen
- Habe ich bereits gemacht
Man kann aber auch eigene Sammlungen erstellen und die Touren nach Lust und Laune organisieren. Das Feature bietet sich vor allem dann an, wenn du wirklich viel mit Outdooractive planst oder Touren nach bestimmten Regionen organisieren möchtest, z.B. alle Wanderungen, die du in einem Sommer in den Alpen gemacht hast. Du kannst die Sammlung anschließend auch auf dem Touren-Portal veröffentlichen.
Individuelles Markieren und Verwalten von Orten auf My Map
My Map ist eine Art individualisierte Karte, in der alle Orte und Wanderungen angezeigt werden, die du markiert hast. Du kannst Touren und Ausflugsziele mit dem Button „My Map“ markieren. Anschließend werden sie immer auf der Gesamt-Karte abgezeigt, sofern du hier die Funktion My Map aktiviert hast.
Ein ganz guter Anwendungsfall dafür ist folgendes Beispiel: Du möchtest eine vorgegebene Tour leicht abwandeln. Dazu markierst du sie zunächst mit My Maps und lässt sie dir auf der Karte anzeigen. Anschließend erstellst du deine eigene Route, indem du die Tour auf der Karte nachklickst und an den entsprechenden Stellen änderst. Das ist sicher kein lebenswichtiges Feature, aber ganz nett ist es doch.
Darstellung einer gespeicherten Tour in My Map:
Erstellen von 3D-Videos von Touren
Wenn du eine Tour veröffentlicht hast, kannst du auch ein kurzes 3D-Video dazu erstellen. Bei der Veröffentlichung wirst du direkt gefragt, ob du ein Video willst. Falls ja, hast du die Wahl, ob das Video anschließend auf YouTube veröffentlicht wird und/oder an deine E-Mail-Adresse zugeschickt wird. Die Berechnung dauert etwa 5-10 Minuten, dann bekommst du einen Link zugeschickt.
Bei der Pro-Version hast du keine individuellen Einstellmöglichkeiten. Das Video besteht im Prinzip aus einem 3D-Flug über die Route, ähnlich wie bei Google Earth. Am Ende werden dann noch die Tourdaten eingeblendet. Ganz nett für Leute, die auf YouTube aktiv sind, für mich ist das eher verzichtbar. Man kann sowas übrigens auch kostenlos mit Google Earth Studios machen – das erfordert dann aber einiges an Einarbeitung.
Rabatte bei Outdooractive-Partnern
Als zusätzlichen Anreiz bietet Outdooractive Pro-Abonennten Rabatte von bis zu 30% in ausgewählten Partner-Shops von bekannten Outdoor-Marken. Dabei sind u.a.:
- Bergans
- Helly Hansen
- Mammut
- Intersport Verleih von Tourenausrüstung
Dazu noch ein paar andere Anbieter aus dem Outdoor- und Camping-Bereich, die ich persönlich nicht kenne. Das Ganze funktioniert recht simpel: Du bekommst einen Rabatt-Code, den du direkt auf der Homepage einlösen kann. Ich sag’s mal so: Bestimmt kein alleiniger Grund, das Abo abzuschließen. Aber wenn man es gratis dazu bekommt, sagt man auch nicht nein.
Einschätzung und Fazit zu Outdooractive Pro
Outdooractive Pro* ist ein ziemlich starkes Paket, vor allem durch die unzähligen topographischen Karten, die man für relativ wenig Geld bekommt. Das bietet, soweit ich das überblicke, keine andere App auf dem Markt und das wäre für mich auch ein echter Grund, dieses Abo abzuschließen. Und ich sage das als jemand, der wirklich sehr gerne mit Karten aus Papier arbeitet. Aber an diesen riesigen Fundus an hochwertigem Kartenmaterial kann man sich schon gewöhnen.
Wenn man hauptsächlich mit der App navigiert dürfte der Offline-Modus für viele Wanderungen ebenfalls unverzichtbar sein. Allein schon, damit man das Handy in den Flugmodus schalten und Strom sparen kann. Die Satellitenbilder und das Anzeigen von Wegenetzen finde ich ebenfalls sehr praktisch zur Planung. Der Rest sind für mich eher nette Dreingaben, auf die ich zur Not auch verzichten könnte. Insgesamt würde ich aber sagen, dass der Preis von 2.50 Euro pro Monat gerechtfertigt ist.
Outdooractive Pro+ im Überblick
Outdooractive Pro+ ist das zweite Abomodell von Outdooractive. Es beinhaltet alle Features der Pro-Version sowie zusätzlich noch einige interessante Spezialkarten und weitere Premium-Tourenvorschläge von offiziellen Partnern und der Outdooractive-Redaktion. Der Preis ist doppelt so hoch wie das Pro-Abo, also 60 Euro pro Jahr. Lohnt sich das? Genau das schauen wir uns jetzt mal an!
Zugriff auf Alpenvereinskarten des DAV und ÖAV
Das hier dürfte für etliche Nutzer der Hauptgrund sein, über Pro+ nachzudenken: Mit dem Abo bekommst du Zugriff auf zahlreiche offizielle Karten des Deutschen Alpenvereins und des Österreichischen Alpenvereins. Die Karten decken, grob gesagt, den gesamten Ostalpenraum ab. Mit dabei sind:
- Zillertaler Alpen
- Ötztaler Alpen
- Stubaier Alpen
- Karwendel
- Wetterstein-Gebirge
- Mieminger Gebirge
- Lechtaler Alpen
- Verwallgruppe
- Silvretta
- Venedigergruppe
- Berchtesgadener Alpen + Steinernes Meer
Im Prinzip also fast alle bekannten und beliebten Tourengebiete der Ostalpen. Eine prominente Ausnahme sind die Dolomiten, die allerdings mit den Topos der Pro-Version und den Kompass-Karten (siehe unten) abgedeckt werden. Wer gerne die Alpenvereins-Karten nutzt, bekommt hier also auf jeden Fall eine reichhaltige Auswahl. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die internationalen AV-Trekking-/Expeditions-Karten (z.B. Mount Everest/Solu Khumbu, Cordilleras Blanca und Huayhuash, Hunza-Karakorum) nicht im Outdooractive Pro+ Abo enthalten sind.
Ausschnitt der Alpenvereinskarte Zillertaler Alpen mit Berliner Höhenweg:
An dieser Stelle noch ein Tipp zum Geldsparen: Wenn du bereits Alpenvereins-Mitglied bist, kannst du auch ein normales Pro-Abo beim Partner-Portal Alpenvereinaktiv abschließen. Bei der Anmeldung forderst du einen Gutschein – damit erhältst du bereits beim Pro-Abo für 2,50 Euro die AV-Karten, außerdem einen Rabatt von 10 Euro pro Jahr auf das Pro+ Abo.
Zugriff auf ADFC-BVA-Radkarten für Deutschland und Teile Europas
Die Karten des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs ADFC sind für Biker durchaus interessant. Mit dem Pro+ Abo bekommst du zwei Karten:
- ADFC-Radtourenkarten 1:150.000
- ADFC-Regionalkarten 1:75.000
Die Radtourenkarten im Maßstab 1:150.000 decken ganz Deutschland, die Niederlande und Dänemark flächendeckend ab. Außerdem Teilstücke für Transalp-Alpenüberquerungen (Österreich, Deutschland, Dolomiten, Venetien, Lombardei, Teile Sloweniens). Die Regionalkarten im Maßstab 1:75.000 beinhalten zusätzlich 3/4 von Deutschland, die Gardasee-Region und Mallorca.
Alle Karten beinhalten für Radfahrer relevante Informationen, z.B. zur Wegebeschaffenheit (Asphalt, Waldwege, Kopfsteinpflaster etc.), Verkehrsdichte, Fahrrad-Reparaturstationen und Einkehrmöglichkeiten. Außerdem sind auch Tourenvorschläge und bekannte Radwege mit ihrem jeweiligen Symbol eingetragen. Wenn ich mehr Fahrrad fahren würde, würde ich das sicherlich häufiger nutzen. Auf jeden Fall macht das Ganze auf mich einen ordentlichen Eindruck.
Zugriff auf KOMPASS-Karten
Ebenfalls im Pro+ Abo dabei sind die Kompass-Karten, und zwar für die folgenden europäischen Regionen:
- Deutschland
- Österreich
- Schweiz
- Teile Italiens (einschließlich Dolomiten)
- Sardinien
- Korsika
- Balearen
- Kanarische Inseln
Outdooractive bietet dabei sowohl die reine Kompass-Topokarte als auch die Kompass-Wanderkarte mit zusätzlichen Informationen wie nummerierten Wegen, Schutzhütten und Klettersteigen an. Ein Vorteil der Kompass-Wanderkarten ist in meinen Augen, dass schwierige Gebirgssteige mit einem eigenen Symbol markiert sind.
Hierzu ein Beispiel aus den Stubaier Alpen:
Die AV-Karte hat eine viel genauere Felszeichnung. Allerdings ist der etwas kraxelige T4-Grat zur Rinnenspitze als normaler Weg eingetragen. In der Kompass-Karte findet man hier ein eigenes Symbol, das die Schwierigkeit nochmal genau markiert. Das ist in vielen Teilen der Alpen so – die Alpenvereins-Karten sind bei der Charakterisierung der Wege etwas ungenauer. Vielleicht weil, die Autoren davon ausgehen, dass die Nutzer bergerfahren sind und die Schwierigkeiten schon selbst einschätzen können. In jedem Fall bietet die Kompass-Karte hier einen echten Mehrwert.
Zugriff auf Harvey-Karten für Großbritannien
Für UK-Fans ganz interessant sind die Spezialkarten des Harvey-Verlags. Abgedeckt werden hier einige der beliebtesten Wandergebiete in Großbritannien, darunter:
- Lake District
- Peak District
- Snowdonia
- Dartmoor Nationalpark
- Isle of Skye + Teile der Inneren Hebriden
- Teile der schottischen Highlands
- Teile Irlands z.B. Killarney Nationalpark
Je nach Region geht der Maßstab bis zu 1:25.000 runter. Im Prinzip hat man im Pro-Abo aber auch schon die sehr detaillierten OS-Karten, die größere Teile von UK abdecken. Und das Zugangsrecht zu Wegen (public right of way) ist in beiden Karten eingetragen. Der einzige Unterschied, den ich entdecken konnte, war, dass die Harvey-Maps die verschiedenen Höhenstufen etwas klarer abgrenzen. Außerdem sind zusätzlich noch zum Klettern geeignete Felspassagen markiert. Für mich persönlich wäre das kein Grund für das Pro+ Abo. Aber es sind trotzdem schön gemachte Karten.
Zugriff auf Premium-Touren, z.B. von ADAC, Kompass
Auch das Tourenportal wird mit dem Pro+ Abo etwas aufgewertet. Du bekommst damit auch Zugriff auf sogenannte Premium-Touren, d.h. redaktionell aufgearbeitete Touren von Partnern wie dem ADAC, dem Kompass-Verlag oder der Outdooractive-Redaktion selbst. Die Auswahl ist recht gut, wobei die Mehrzahl der Touren, soweit ich das sehe, in Mitteleuropa von Outdooractive und dem ADAC stammen, außerhalb davon von Kompass.
Outdooractive-Premium-Wandertouren auf der kanarischen Insel La Gomera:
Der Unterschied zu normalen Touren besteht vor allem in der sehr detaillierten Wegbeschreibung und den praktischen Tipps zu Anfahrt, Einkehr etc. Im Prinzip könnten diese Touren auch in einem normalen Wanderführer stehen. Schön ist auch, dass die Auswahl nicht auf Europa beschränkt ist. Ich hatte z.B. eine sehr interessante Premium-Tour in der Cordillera Blanca in Peru entdeckt, bei der ich mich fast etwas geärgert habe, dass ich sie letzten Sommer nicht gemacht habe.
Einen richtigen Wanderführer werden diese Premium-Tourenvorschläge meiner Meinung nach auch in Zukunft nicht ersetzen. Dazu ist die Auswahl immer noch zu beschränkt, ein Wanderführer bietet außerdem viel mehr Platz, um eine einzelne Region wirklich umfassend darzustellen. Dennoch war ich positiv von den Premium-Touren überrascht. Vielleicht kein zwingender Grund für das Pro+ Abo, aber doch ein sehr schöner Bonus.
Wettervorhersage
Wenn du die Open Street Map oder die Outdooractive-Karte aktiviert hast, kannst du dir auch eine interaktive Wetterkarte einblenden lassen. In dieser Karte siehst du die Temperaturen, Niederschlagswahrscheinlichkeiten, Grad der Wolkenbedeckung und möglichen Schneefall. Du kannst dir außerdem eine Prognose für die nächsten drei Tage anzeigen lassen und diese Prognose in einer Animation durchlaufen lassen.
Das ist alles ganz gut gemacht und natürlich sollte man das Wetter bei der Tourenplanung immer berücksichtigen. Aber man braucht natürlich eine Internetverbindung. Und wenn ich die habe, kann ich auch einfach in meiner normalen Wetter-App oder bei einem regionalen Wetterdienst nachschauen. Insofern sicherlich ein ganz nettes Feature. Aber ich würde es auch nicht groß vermissen, wenn es nicht da wäre.
Zugriff auf Schneehöhenkarte
Im Pro+ Abo ebenfalls enthalten ist eine Schneehöhenkarte. Diese Karte beinhaltet den gesamten Alpenraum und zeigt an, wo wieviel Schnee gerade liegt. In Verbindung mit dem Anzeigen der Lawinengefahr ist das für winterliche Unternehmungen in den Bergen schon ganz praktisch. Natürlich gibt es auch Online-Dienste, die so etwas anbieten. Der Vorteil hier liegt in der Kombination mit dem Tourenplaner: Man bekommt die Infos punktgenau für das angepeilte Tourengebiet und sieht genau, ob geplante Routen durch Gefahrengebiete führen.
Outdooractive Schneehöhenkarte:
3D-Vorschau von Touren
Dieses Feature ist eine Erweiterung der 3D-Touren aus der Pro-Version. Mit Pro+ hast du mehr Optionen bei der Gestaltung, z.B. kannst du eine passende Hintergrundmusik auswählen und die Länge zeitlich begrenzen. Der größte Unterschied: Du kannst dir den 3D-Flug jetzt auch schon bei der Planung als Vorschau anzeigen und musst nicht mehr darauf warten, dass dir das Video zugeschickt wird. Das ist bei Gebirgstouren durchaus ganz interessant, um ein Gefühl für das Gelände zu bekommen. Essentiell ist es natürlich nicht.
3D-Flug über eine schon lange von mir geplante Tour durch das Karwendelgebirge:
Einbetten von Inhalten und Karten auf eigener Webseite
Mit diesem Feature richtet sich Outdooractive an Content Creator und Blogger wie mich: Touren aus dem Outdooractive-Portal auf der eigenen Webseite einbinden. Das funktioniert im Prinzip auch schon ohne Abo, indem man das WordPress-Plugin Outdooractive Embed verwendet, einen Code generiert und den auf seiner Webseite einbettet. Mit Pro+ hat man aber noch mehr Freiheiten, z.B. kann man das Outdooractive Logo und die externen Links entfernen. Dadurch bleiben die User beim Herunterladen von GPS-Tracks auf der eigenen Webseite.
Ich habe dieses Feature bislang noch nicht ausprobiert und bin bei so etwas generell vorsichtig. Lieber behalte ich die komplette Kontrolle über meine Webseite und mache mich nicht von einem externen Anbieter abhängig, der z.B. irgendwann die Geschäftsbedingungen ändert, ohne dass ich das beeinflussen kann. Ich habe aber durchaus schon positive Erfahrungsberichte gelesen. Es kann also gut sein, dass ich es zumindest mal ausprobieren werde. Wer viele Touren auf Outdooractive hochlädt, kann sich damit bestimmt eine ganz gute Traffic-Quelle erschließen.
Einschätzung und Fazit zu Outdooractive Pro+
Outdooractive Pro+* lohnt sich in meinen Augen vor allem dann, wenn du unbedingt die Alpenvereinskarten willst, eventuell auch noch für die Radkarten und die Kompass-Karten. Bei den AV-Karten allerdings nur, wenn du kein Mitglied im Alpenverein bist, da du wie erwähnt auch ein Pro-Abo bei Alpenverein Aktiv abschließen kannst und die Karten damit preiswerter bekommst. Dieses Pro-Abo kannst du dann auch auf dem normalen Outdooractive-Portal nutzen. Der Login funktioniert ja bei allen auf Outdooractive basierenden Portalen.
Die anderen Karten sind je nach persönlichen Vorlieben durchaus interessant und auch einige der anderen Features gefallen mir auch ganz gut, z.B. die Premium-Touren im Tourenportal. Ob das den doppelten Preis rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden. Ich persönlich finde das Outdooractive Pro+ Abo als Gesamtpaket schon ganz attraktiv. Aber der Sprung ist nicht mehr so groß, wie von der Basis-Version zum Pro-Abo, das deutlich mehr kann als die Gratis-Variante.
Mein Fazit zu den Abos: Outdooractive Pro ist das beste Angebot
Wenn ich die beiden Abo-Modelle vergleiche, würde ich sagen, dass Outdooractive Pro* für die Mehrzahl der Nutzer das beste Abo sein dürfte. Mit dem Offline-Modus kannst du die App in vollem Umfang ohne Einschränkungen nutzen. Und du bekommst zusätzlich einen riesigen Fundus an hochwertigen Karten, die für 99% aller Touren komplett ausreichen dürften. Das gilt übrigens auch dann, wenn du häufig in den Alpen unterwegs bist: Die amtlichen Karten der Alpen der Vermessungsämter sind keineswegs schlecht, nur weil sie nicht von den Alpenvereinen sind.
Satellitenbilder, Wegenetze und Hangneigungsprofile sind nützliche Zusatzfeatures, die einen echten Mehrwert bei der Tourenplanung bieten. Outdooractive Pro+ hat zusätzlich noch ein paar weitere interessante Ergänzungen. Und der eine oder andere wird sich sicherlich von den AV-Karten und den Kompass-Karten angesprochen fühlen. Für mich wäre das aber eher „nice to have“ und nicht zwingend notwendig. Insgesamt sind 60 Euro pro Jahr für ein attraktives Gesamtpaket natürlich immer noch nicht wahnsinnig viel. Ich denke, für die meisten Leute wird das Pro-Abo aber die beste Wahl sein.
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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zu den Outdooractive-Abos? Nutzt du andere Navigations-App oder verwendest du lieber eine echte Karte? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!
Toller Vergleich, danke!
Freut mich, dass es dir geholfen hat:)
Viele Grüße
Selim
Danke für die ausführlichen Infos zu Outdooractive.
LG