In diesem Artikel:
- Funktionen des Garmin eTrex 32x
- Unterschiede zwischen Garmin eTrex 30x und eTrex 32x
- Benutzerfreundlichkeit, Interface und Bedienung
- Wie gut ist der GPS-Empfänger?
- Batterielaufzeit des Garmin eTrex 32x im Test
- Display, Schnittstellen und Karten
- Alternativen zum Garmin eTrex 32x
- Wo bleibt der Nachfolger zum Garmin eTrex 32x?
- Garmin eTrex 32 im Test: Mein Fazit
Das Garmin eTrex 32x* zählt zur eTrex-Serie von Garmin. Das sind die kleinsten und leichtesten Navigationsgeräte des Herstellers, die sich besonders gut für Mehrtageswanderungen mit leichtem Gepäck und andere Touren eignen, bei denen es auf jedes Gramm ankommt. In den Worten von Garmin: „Der perfekte Begleiter für Outdoor-Begeisterte“.
Da ich regelmäßig längere Wanderungen in mir unbekannten Gebieten mache und mich dabei auch schon grenzwertig verlaufen habe, hab ich mir schon vor geraumer Zeit ein Navi zugelegt. Wichtig waren mir dabei vor allem eine lange Batterielaufzeit, robuste Verarbeitung und ein geringes Gewicht. Außerdem sollte das Ganze natürlich nicht zu viel kosten.
Das Garmin eTrex 32 x schafft diesen Kompromiss ziemlich gut. Das Gerät ist schon etwas älter und es gibt einige Kritikpunkte. Aber im Großen und Ganzen ist es ein solides Gerät, das bislang immer noch keinen echten Nachfolger hat (siehe unten). Und auch wenn der Winzling im ersten Moment nicht viel hermacht: Es sind eine ganze Menge interessanter Features verbaut, die man bei einem so kleinen Gerät nicht unbedingt erwarten würde.
Schauen wir uns das eTrex 32x mal genauer an!
Hinweis: Das Garmin eTrex32 x ist der Nachfolger des Modells Garmin eTrex 30x, das ich ebenfalls besessen habe. Ich werde in dem Test auch auf die Unterschiede zwischen den beiden Geräten eingehen.
Was mir am Garmin eTrex 32 x gefällt:
- Klein, leicht und handlich
- Elektronischer 3-Achsen-Kompass und barometrischer Höhenmesser eingebaut
- Exzellente Batterielaufzeit
- Bedienung mit Knöpfen auch bei schlechtem Wetter möglich
- Hochauflösendes Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar
- Gute Empfangsleistung des GPS-Empfängers
Was man beim Garmin eTrex 32x besser machen könnte:
- Veraltetes Benutzer-Interface
- Sehr langsam: Zoomen und Verschieben der Karte dauert ewig
- Wenig interner Speicher
- Keine drahtlose Verbindung zum Smartphone möglich
Genau wie die anderen Geräte der eTrex-Serie ist das Garmin eTrex 32x sehr klein und leicht. Es wiegt einschließlich 2 AA-Batterien gerade einmal 145 g und misst nur etwa 10 x 5 cm. Damit kannst du es bequem in der Jackentasche oder der Seitentasche des Rucksacks verstauen und in dein ultraleichtes Setup integrieren.
Dennoch hat Garmin nicht an Features gespart. Das Navi verfügt z.B. über einen 3-Achsen-Kompass sowie einen echten barometrischen Höhenmesser, der die aktuelle Höhe anhand des Luftdrucks berechnet. Standardmäßig ist außerdem eine recht detaillierte TopoActive Karte von Europa vorinstalliert. Du musst also nur ein paar Batterien einlegen und kannst anschließend direkt loslegen.
Was kann das Garmin eTreX 32x?
Das Garmin eTrex 32 x bietet eine Vielzahl von nützlichen Funktionen für den Outdoor-Alltag. Vieles davon nutze ich zwar nicht unbedingt regelmäßig. Aber es ist trotzdem nicht schlecht, wenn man ein bisschen Spielraum hat – man weiß ja nie. Hier der Überblick über die wichtigsten Funktionen:
- Hochladen, Verwalten und Navigieren mit vorgefertigten GPS-Tracks
- Aufzeichnen von GPS-Tracks auf dem Gerät
- Berechnen von Routen auf dem Gerät
- Reisecomputer mit Infos zu Länge, Durchschnittsgeschwindigkeit, etc. des aktuellen Tracks
- Höhenprofil
- Erstellen von Wegpunkten
- Setzen von Annäherungsalarmen für Wegpunkte
- Verwalten von Geocaches
- Kompass, Taschenrechner, Wecker und Alarm
- Genaue Zeiten von Sonnenauf- und Untergang
In der Regel benutze ich das Navi hauptsächlich zum Navigieren mit GPS-Tracks, die ich vorher auf das Gerät drauflade, und zum Aufzeichnen. Eine Route direkt am Gerät zu berechnen, z.B. während der Tour, und dieser zu folgen, ist theoretisch möglich aber durch den langsamen Prozessor (siehe nächster Abschnitt) mühsam und umständlich. Außerdem ist die Länge der so erstellten Route durch den geringen internen Speicher sehr begrenzt.
Das eTrex 32x ist also eher für Touren gedacht, in denen du nur hin und wieder deinen Standort überprüfen oder einer vorgegeben Wanderroute mit Hilfe eines GPS-Tracks folgen willst. Das prädestiniert es zum Trekking und für mehrtägige Wanderungen. Zum klassischen Routing wie man es von Navigationsgeräten für Autos oder Fahrräder kennt, ist das eTrex meiner Meinung nach ungeeignet.
Sehr schönes (englischspraches) Video, das die Funktionen des Garmin eTrex 32x detailliert erklärt:
Unterschiede zwischen Garmin eTrex 30 x und Garmin eTrex 32 x
Noch kurz ein paar Worte zu den Unterschieden zwischen dem eTrex 32x und seinem Vorgänger Garmin eTrex 30x. Diese fallen verschwindend gering aus, sodass ich mich hier wirklich kurzfassen kann :
- Größerer interner Speicher (8 GB beim 32x vs. 3,7 GB beim 30x)
- Minimale Änderungen in den Menüs
Neu im Handel ist das eTrex 30x inzwischen nicht mehr erhältlich. Wenn du es irgendwo preiswert gebraucht entdeckst, kann es durchaus Sinn machen zuzuschlagen. Es ist im Prinzip das gleiche Gerät mit genau den gleichen Stärken und Schwächen.
Tipp – Schau dir hier auch meinen Test der beliebten Smartphone-App „Outdooractive“ an: Outdooractive – Die Wander-App im großen Praxis-Test.
Benutzerfreundlichkeit und Bedienung des Garmin eTrex 32 x im Test
Kommen wir direkt zum größten Schwachpunkt des Garmin eTrex 32x: Die Geschwindigkeit. Durch die geringe Größte ist nur ein kleiner, ziemlich leistungsschwacher Prozessor verbaut. Daher dauern Reinzoomen und das Verschieben der Karte mit dem Cursor jedes Mal eine halbe Ewigkeit. Das kostet schon mal Nerven, vor allem wenn man es gerade eilig hat.
Generell wirkt das Benutzer-Interface und die ganze Bedienung in hohem Maße altmodisch. Navigiert wird mit einem Joystick und mehreren Tasten an den Seiten des Geräts. Smartphone- und Touchscreen-verwöhnte Nutzer der Generation iPhone, dürfen sich erstmal auf eine unfreiwillige Zeitreise einstellen. Mein erster Eindruck war, dass ich hier ein Gerät in den Händen halte, das dem Stand der Technik von etwa 1998 entspricht.
Wenn man das Navi hauptsächlich mit fertigen Tracks nutzt, kann man sich damit aber arrangieren. Und die etwas gewöhnungsbedürftige Bedienung mit Tasten ist letztlich eher ein Vorteil: Dadurch kannst du das Gerät z.B. auch mit Handschuhen, bei Schnee und mit nassen Fingern im strömenden Regen bedienen. Also genau solche Situationen, in denen man nicht mit einem Touchscreen-Display rumhantieren will oder kann.
Was mich etwas gestört hat: Wenn man das eTrex 32x in die Tasche steckt, neigt der Joystick dazu hin- und herzuwackeln. Das führt dazu, dass das Display angeht wird, auch wenn der Energiesparmodus aktiviert ist. Außerdem erstellt man dann manchmal aus Versehen Wegpunkte oder aktiviert die Routenberechnung. Eine Lösung ist, das Navi z.B. mit einem Mini-Karabiner* am Rucksack festzuclippen.
Die Menüs des Garmin eTrex 32 x:
Garmin eTrex 32 Erfahrungen: Wie gut ist der Empfang des GPS-Empfängers?
Ich kann hier nur von meinen eigenen Erfahrungen sprechen und habe auch keine Vergleichswerte zu anderen, teureren GPS-Geräten. Positionsbestimmung und das Aufzeichnen von Tracks im voreingestellten Intervall „Auto“ waren für mein Empfinden jedenfalls ziemlich akkurat und genauer als der GPS-Empfänger meines Smartphones. Bei klarem Himmel wird der Standort meistens im Umkreis von 3 Metern angezeigt – das reicht völlig zum Navigieren aus.
Seine Stärke spielt das eTrex 32x meiner Erfahrung nach vor allem unter etwas schwierigeren Bedingungen aus. Unter dichtem Blätterdach im Wald oder in engen Bergtälern zeigt mir das eTrex 32x häufig auch dann noch den Standort an, wenn mein Smartphone längst versagt. Die Abweichungen fallen dann auch schon mal etwas größer aus (6-10 Meter). Praktisch gesehen beeinträchtigt mich das beim Navigieren aber nicht großartig.
Das Navi verwendet neben dem globalen Satellitensystem GPS wahlweise auch das russische Pendant GLONASS. Damit soll ein noch besserer Empfang gewährleistet werden. Ich hab die GLONASS-Satelliten aber deaktiviert und konnte bis jetzt noch keinen großen Unterschied feststellen. Das Gerät kann außerdem WAAS/EGNOS-Signale für eine noch genauere Position empfangen. Auch diese Funktion ist bei mir aber standardmäßig ausgeschaltet.
Tipp: Ich hab schon Situationen erlebt, in denen ich gar keinen Empfang mehr mit dem GPS-Gerät hatte, z.B. in den dichtbewaldeten Schluchten des Val Grande. Deshalb ist es sinnvoll, sich nicht ausschließlich auf die Technik zu verlassen und gerade in unbekannten Gebieten immer eine Papierkarte mitzunehmen.
Batterielaufzeit des Garmin eTrex 32x im Test
Das Garmin eTrex 32x* wird mit zwei AA-Batterien betrieben (entweder Einweg oder Akkus). Für mich ein Vorteil, da man Batterien in so gut wie allen Teilen der Welt bekommt. Garmin gibt die Batterielaufzeit mit 25 Stunden an. Meiner Erfahrung nach ist das realistisch, vor allem, wenn du hochwertige Lithium-Batterien* verwendest. Ohne GLONASS-Empfang soll man etwa 10% Energie sparen – bestätigen kann ich das aber nicht.
Wenn du das eTrex in den Energiesparmodus schaltest (Display deaktiviert) und nur unregelmäßig draufschaust, kannst du die Laufzeit auf jeden Fall ein gutes Stück verlängern ( auf ca. 35-40 Stunden). Ich hatte das Navi zuletzt auf dem Annapurna Circuit dabei und bin im Energiesparmodus mit aktivierter GPS-Aufzeichnung fünf Tage damit ausgekommen. Es war täglich etwa 6-8 Stunden im Einsatz.
Alternativ schaltest du das Gerät einfach komplett aus und aktivierst es nur, wenn es wirklich sein muss. Das Hochfahren geht recht flott und sobald der der aktuelle Almanach (Bahndaten der GPS-Satelliten) einmal geupdatet wurde, findet das Navi die aktuelle Position innerhalb weniger Sekunden. Wenn ich nicht aufzeichne oder in völlig unwegsamem Gelände unterwegs bin, verwende ich das eTrex eigentlich fast immer auf diese Weise.
Display des Garmin eTrex 32x im Test
Das Garmin eTrex 32 x besitzt ein 2,2 Zoll Display mit einer Auflösung von 240 x 320 Pixeln. Das klingt erstmal nicht viel. Tatsächlich bietet der Bildschirm trotz seiner geringen Größe eine hervorragende Qualität. Menüs, Höhenangaben, POIs und Karten werden gestochen scharf dargestellt. Die Schriften sind gut lesbar. Was mir besonders gut gefällt: Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt alles gut lesbar.
Natürlich ist das Display insgesamt ziemlich klein. Gerade wenn du weit entfernte Punkte auf der Karte mit dem Cursor suchst, dauert es manchmal ein bisschen. Aber wenn du hauptsächlich mit Tracks navigierst, ist das kein großes Problem. Die Touchscreen-Version der eTrex-Reihe* hat einen etwas größeren Bildschirm. Dafür ist hier die Auflösung geringer und die Batterielaufzeit viel niedriger.
Im Vergleich: Garmin eTrex 22x vs Garmin eTrex 32x
Das Garmin eTrex 22x ist die etwas preiswertere Variante ohne Höhenmesser und elektronischem Kompass. Hier der Vergleich:
Garmin eTrex 22x
- Display: 3,5 x 4,4 cm (2,2 Zoll)
- Gewicht: 130 g
- Maße: 5,4 x 10,3 x 3,3 cm
- Batterielaufzeit: 25 Stunden
- Vorinstallierte Karten: TopoActive EU, Basiskarte
- Wasserdicht nach IPX7
Garmin eTrex 32 x
- Display: 3,5 x 4,4 cm (2,2 Zoll)
- Gewicht: 145 g
- Maße: 5,4 x 10,3 x 3,3 cm
- Batterielaufzeit: 25 Stunden
- Vorinstallierte Karten: TopoActive EU, Basiskarte
- Wasserdicht nach IPX7
- 3-Achsen Elektronischer Kompass
- Barometrischer Höhenmesser
Speicherplatz des Garmin eTrex 32x
Das Garmin eTrex 32x besitzt einen etwas größeren internen Speicher als der Vorgänger: 8 GB im Vergleich zu 3,7 GB beim eTrex 30x. Genau wie beim alten Modell frisst die vorinstallierte Karte aber auch hier den größten Teil des Speichers. Effektiv kannst du nur etwa 70 MB nutzen.
Aus diesem Grund ist die Anschaffung einer zusätzlichen Micro-SD-Karte eigentlich unerlässlich. Besorg dir am besten eine 32 GB-Karte* für knapp 10 Euro. Dann hast du erstmal Ruhe und kannst jede Menge Karten, Tracks oder Wegpunkte auf das Gerät ziehen, ohne dass du dir Sorgen um den Platz machen musst.
Schnittstellen und Konnektivität
Beim Thema Schnittstellen präsentiert sich das Garmin eTrex 32x etwas altmodisch. Zur Auswahl stehen:
- USB Mini Typ B
- ANT+ zum Verbinden mit Fitness-Trackern, Herzfrequenz-Sensoren und VIRB-Actionkameras von Garmin
Dass kein moderner USB-Typ-C-Anschluss verbaut wurde, hat mich nicht sonderlich gestört. Immerhin liefert Garmin das passende Anschlusskabel mit, sodass du das Navi problemlos an den Rechner anschließen kannst. Von ANT+ hatte ich vorher noch nie etwas gehört. Ich schätze, dass ich das niemals benutzen werde und das auch für die meisten Wanderer wahrscheinlich eher uninteressant sein dürfte.
Was leider fehlt, ist die Möglichkeit per WLAN oder Bluetooth eine Drahtlos-Verbindung zu anderen Geräten herzustellen, z.B. zum Smartphone (siehe unten). Das wäre ziemlich praktisch, beispielsweise um GPS-Tracks direkt auf das Navi zu senden. So bleibt nur die Möglichkeit, das eTrex an den Rechner anzuschließen und die Dateien manuell auf das Gerät zu verschieben.
Karten für das Garmin eTrex 32 x
Garmin liefert das eTrex 32 x mit einer weltweiten Basiskarte (im Prinzip nur größere Städte und Autobahnen) und einer TopoActive-Karte für Europa aus. Die topografische Karte für Europa ist für den Anfang ganz brauchbar, sie hat aber keine Höhenlinien. In der Praxis ziehen sich die meisten Leute eigene Karten auf das Gerät, was ich auch empfehlen würde.
Verschiedene Karten auf dem Garmin eTrex 32x:
Bei den Karte hast du die Auswahl zwischen kostenpflichtigen Karten von Garmin und kostenlosen OSM-Karten (Open Street Map). Gerade bei letzterem ist die Auswahl riesig (sowohl für Europa als auch internationale Ziele) und ich verwende ausschließlich die OSM- Karten. Du findest sie z.B. hier:
Die Verwendung von kostenlosen OSM-Karten war einer der Hauptgründe, mir ein Navi anzuschaffen. Auf Dauer lohnt sich damit auch der etwas höhere Anschaffungspreis. Einmal gekauft hast zu Zugriff auf einen fast unendlich großen Fundus an regelmäßig aktualisierten Karten aus allen Teilen der Welt.
Alternativen zum Garmin eTrex 32x
Es gibt einige Alternativen zum eTrex 32x, je nachdem wie viel du ausgeben willst und ob du bestimmte Features brauchst oder darauf verzichten kannst. Wenn du z.B. auf den Höhenmesser und den Kompass verzichten kannst, könnte das eTrex 22x* ganz interessant sein. Das eTrex Touch 35* hat hingegen sogar einen Touchscreen. Für mich ist das bei einem Outdoor-Gerät aber kein Kaufkriterium und ich würde hier sogar das eTrex 32x bevorzugen.
In der Tabelle habe ich das eTrex 32x mal im Vergleich mit einigen anderen beliebten Modellen aufgelistet:
Wo bleibt der Nachfolger zum Garmin eTrex 32x?
Das Garmin eTrex 32x wurde 2019 veröffentlicht. Es hat also schon einige Jahre auf dem Buckel und seitdem hat sich einiges getan – gerade auch, was die Konnektivität angeht. Das eTrex 32 ist beispielsweise nicht mit der neueren App Garmin Connect kompatibel, genauso wenig mit der Webseite Garmin Explore.
Es ist daher auch nicht möglich, das 32x mit dem Smartphone zu koppeln, so wie bei den Garmin-Smartwatches oder den neueren GPS-Geräten. Man muss alles manuell verwalten und organisieren, z.B. mit der inzwischen ebenfalls nicht mehr aktualisierten Anwendung Garmin Basecamp. Das wirkt inzwischen schon etwas altmodisch.
Garmin eTrex SE und eTrex Solar: Können diese Geräte das eTrex 32x ersetzen?
Die eTrex-Serie ist aber nicht tot. Garmin hat 2023 zwei neue Modelle veröffentlicht, die zumindest auf den ersten Blick die Nachfolge des eTrex 32x antreten könnten:
Diese Geräte sind ebenfalls klein und handlich, haben allerdings nur ein Schwarz-Weiß-Display. Dafür kann man sie aber per Bluetooth und der Garmin-Connect-App mit dem Smartphone koppeln und Routen, Tracks etc. direkt übertragen. Soweit so gut. Aber es gibt auch einen Riesennachteil:
Die neuen eTrex-Modelle haben keinen internen Speicher und keinen microSD-Kartensteckplatz für eine Speichererweiterung.
Das bedeutet: Es ist nicht möglich, zusätzliche Karten auf diese Geräte zu laden. Du hast die weltweite Basis-Karte und das war’s. Damit fällt einer der in meinen Augen größten Vorteile eines GPS-Geräts weg: Die Möglichkeit, gezielt routingfähige OSM-Karten für seine Unternehmungen zu installieren und damit zu navigieren. Man kann zwar immer noch einem vorher geladenen GPS-Track folgen, aber sieht auf dem Gerät eben nur die Linie des Tracks und keine Karte des Geländes.
Bislang kein echter Nachfolger in Sicht
Das ist schon eine ziemlich deutliche Einschränkung, da man den riesigen Fundus an frei verfügbaren Karten damit überhaupt nicht unterwegs nutzen kann. eTrex SE und eTrex Solar sind meiner Meinung nach daher auch keine echten Nachfolger des eTrex 32x. Es sind eher moderne Versionen des alten Basis-Geräts eTrex 10.
Ob Garmin sich irgendwann erbarmt und dem eTrex 32x einen wirklichen Nachfolger mit ähnlicher Funktionalität beschert? Natürlich darf man ein bisschen träumen: Ein modernes Mini-GPS, auf das man OSM-Karten laden kann und trotzdem mit seinem Smartphone koppeln kann. Das wäre schon stark. Bis es soweit ist, bleibt das eTrex 32x für mich in seiner Klasse weiterhin konkurrenzlos – trotz seines Alters. Es gibt derzeit kein anderes GPS-Gerät dieser Größenordnung mit vergleichbaren Funktionen.
Garmin eTrex 32x im Test: Mein Fazit
Ich geb’s offen zu: Nach der ersten Woche mit dem eTrex war ich kurz davor, das Navi wieder zurückzuschicken. Ich bin hoffnungslos von meinem iPhone und der Designphilosophie von Apple verdorben und bin es nicht mehr gewöhnt mit einem Joystick rumzuspielen und immer erst mal fünf Sekunden zu warten, bis sich der Bildschirm aufbaut.
Am Ende hat es sich aber doch gelohnt, dranzubleiben und sich einzufuchsen. Denn das musst du mit dem Garmin eTrex 32x. Es ist kein Gerät, das man einfach einschaltet und sofort versteht. Es ist schon älter und es bietet keine Unterstützung der modernen Garmin-Anwendungen. Im Gegenzug bekommst du die wichtigsten Funktionen der teuren High-End-Geräte in einem handlichen, attraktiven Gesamtpaket. Das Garmin eTrex 32x kann nicht alles. Aber was es kann, das macht es richtig gut.
Um mit GPS-Tracks zu navigieren, kostenlose OSM-Karten zu benutzen, Tracks aufzuzeichnen, Wegpunkte zu erstellen und die gegenwärtige Position zu überprüfen ist das eTrex 32x meiner Meinung nach weiterhin ideal geeignet. Wenn du genau das suchst, kein Problem mit dem Oldschool-Interface hast und bereit bist, dich ein bisschen einzuarbeiten – go for it.
Für mich ist das eTrex inzwischen ein ständiger Begleiter auf längeren Touren. Es ist robust, ich kann es bei Wind und Wetter benutzen und dank der hervorragenden Batterielaufzeit muss ich mir nicht ständig Sorgen machen, wann ich das nächste Mal aufladen kann. Auf eine Papierkarte möchte ich auch in Zukunft nicht verzichten. Als leichte, funktionale Ergänzung kann ich das eTrex 32x aber auf jeden Fall empfehlen.
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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Garmin eTrex 32x? Kennst du andere gute Navis? Dann nichts wie ab in die Kommentare! Ich freue mich, von dir zu hören
Hallo Selim,
vielen Dank für Deinen Bericht. ich habe mir im Juli 2022 das eTrx32x zugelegt, weil beim eTrex 25
keine Touchmöglichkeit mehr gab.
Folgende extreme Schwachstellen sind seit ca 15 Benutzungen aufgetreten:
1. Willkürliche Trackaufzeichnung, das heißt, keine Aufzeichnung auf dem Weg, sondern quer feldein durchs Gelände obwohl
sehr guten Empfang des Sateliten. z.B. eine Wanderung von 6 Km zeigt mir 28 Km an.
Auich die Dauer der Wanderung ist extrem ungenau.
Bei einer Wanderung zeigt mir Gerät etwa 87h an.
bei andere ca 98 h usw.
Auch willkürliche Datum die mit der Zeit der benutzunmg nicht mehr funktioniert.
Vielleicht haben Sie ja einen gedanken, woran das liegt.
ich glaube, das Gerät wieder zurückzugeben, oder gibt es eine Reparaturoption?
Für die Bemühung mir zu antworten, sage ich schon mal vielen Dank.
Weiterhin viel Spaß beim erkunden der Welt.
Mit besten Grüßen
Volker Schölzel
Hi Volker,
Ferndiagnose ist natürlich immer schwer. Aber ich benutze mein eTrex jetzt seit ungefähr 2 Jahren relativ regelmäßig und hab solche Probleme noch nicht gehabt. Ich tippe also auf einen Defekt des Geräts, vor allem nach einer so kurzen Zeit. Ich glaub die beste Option ist, das Navi direkt an Garmin zurückzuschicken und die Probleme zu schildern. Das sollte ja noch von der Garantie abgedeckt werden. Das Gerät wird dann repariert oder du bekommst ein neues Gerät. Vor Ort im Garmin-Store reparieren lassen geht nicht, das hatte ich selbst mal bei der Filiale in München versucht.
Viele Grüße + viel Erfolg
Selim
Hallo Selim,
Danke für den Text. Ich bin auch fast am Verzweifeln. Ich bin völliger Neuling und iPhone verwöhnt.
Inzwischen (nach vielen Stunden, Texten und Videos) fühle ich mich schon etwas besser. Selbst ChatGPT hat mir geholfen 🙂
Trotzdem bin ich jetzt hier gelandet, da mir immer noch nicht alle Einstellungen fürs Wandern klar sind. Es gibt ja so viel für Fahrrad- und Motorradfahrer…
Mein größtes Problem ist jedoch, wie ich eine Route so hinbekomme, dass ich danach wandern kann. BaseCamp schien gut. Doch wenn ich die Routen dann aufs Gerät lade, gibt es kein „Go“. Bei fertig heruntergeladenen Strecken schon. Aber ich möchte die nach meinen Bedürfnissen anpassen. Und dann macht BaseCamp komische Sachen.
Hast du nicht mal Lust zu erklären, wie du deine Touren planst? Wäre super.
Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für deine tollen Beiträge. Ich freue mich, dass ich deine Seite gefunden habe.
Hi Astrid,
und vielen Dank für deine netten Worte:) Ich hab tatsächlich schon mal überlegt, einen Guide zur Tourenplanung auf dem Blog zu veröffentlichen und werd deinen Kommentar mal als Anregung dazu nehmen.
Ganz kurz du deiner Frage: Basecamp benutze ich persönlich eher selten und wenn dann auch meistens nur, um GPS-Koordinaten für selbst aufgenommene Strecken zu checken. Wenn ich mir einfach nur einen Track für eine geplante Route basteln möchte, nehme ich meisten den Outdooractive-Tourenplaner (gibt’s auch online). Da kann man sich ganz einfach eine Route zusammenklicken und danach den GPX-Track runterladen, das ist in der Basis-Version alles kostenlos. Den fertigen Track ziehe ich dann in den entsprechenden Ordner auf dem Garmin (per USB mit dem Rechner verbinden) und wähle ihn anschließend über das Menü „Zieleingabe“>“Tracks“ aus, danach „Go“, ist eigentlich wirklich recht simpel. Hoffe das hilft dir ein bisschen.
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim
Habe das extrex seit etwa 9 Jahren. Mag es sehr gerne, finde nur schade, dass der Gummi (die Außenhaut) sich seit etwa 3 Jahren auflöst und es kaum noch einzusetzen ist. Schade, kann nun das Gerät nicht mehr bei jedem Wetter einsetzen (Plastiktüte drum ist auch keine Alternative).
KLaus
Hallo Selim,
danke für den sehr hilfreichen Bericht! Was mir allerdings noch nicht 100%ig klar geworden ist: Was kann das eTrex 32x besser als ein Smartphone? Letzteres habe ich sowieso mit, muss es natürlich ab und zu an meine Powerbank hängen, wenn dauerhaft damit navigiert wird. Das ist aber der einzige echte Nachteil, den ich gerade sehe. Auch die Robustheit kann mit einer geeigneten Smartphonehülle gewährleistet werden.
Also konkret: Warum sollte jemand ein GPS-Gerät mitnehmen, wenn er doch ein Smartphone dabei hat?
Hi Thomas,
das ist eine sehr gute und berechtigte Frage, zu der ich auch schon länger mal einen Blog-Artikel schreiben wollte. Ich kann das ja hier schon mal kurz vorwegnehmen, also… ich sehe (für mich) bei einem GPS-Navi 3 große Vorteile:
1) Längere Akkulaufzeit + Unabhängigkeit von Aufladen: Das Navi hält erstens deutlich länger als ein Smartphone, selbst wenn ich damit navigiere und einem Track folge. Zweitens kauf ich mir einfach ein paar zusätzliche Batterien und muss mir dann für ein paar Tage überhaupt keine Gedanken mehr machen, wo oder ob ich aufladen kann. Das finde ich gerade bei längeren Exkursionen ohne verlässliche Infastruktur sehr praktisch.
2) Allwetter-tauglich: Ich kann das Navi immer bedienen, auch wenn es nass ist, regnet und schneit. Bei Regen finde ich es z.B. extrem nervig bzw. fast unmöglich mit einem Touchscreen rumzuhantieren und wenn man dann noch Handschuhe anhat, macht es noch weniger Spaß. Das GPS-Navi mit der Knopfbedienung ist da relativ idiotensicher.
3) Weg aufzeichnen: Ich gehe ganz gerne eigene Routen (also ohne GPS-Track) und zeichne die dann auch mit Wegpunkten und Tracks auf dem GPS-Gerät auf. Das funktioniert sehr gut und ist z.B. auch ganz praktisch, wenn man sich verläuft. Man geht dann einfach wieder auf der bisher aufgezeichneten Route zurück. Das funktioniert im Prinzip auch mit dem Smartphone und entsprechenden Apps. Aber da ist dann wieder das Problem mit dem Akku. Das GPS-Navi ist für mich in der Beziehung sicherer und verlässlicher.
Ich denke, am Ende kommt es ein bisschen drauf an, was man outdoor-technisch vorhat. Ich hatte mir das Navi damals bewusst geholt, weil ich wusste, dass ich (auch) längere Touren in ziemlich abgelegenen Gebieten, ggf. mit weglosen Abschnitten, machen will. Also Gebiete wo ich nicht ständig Batterien/Powerbanks aufladen kann und wo ich aber trotzdem irgendwas brauche, auf das ich mich verlassen kann. Beispiel: Ich war diesen Sommer länger in Peru und hab da diverse mehrtägige Solo-Exkursionen in den Anden gemacht, wo ich vorher kaum verlässliche Infos zu Route, Infrastruktur etc. hatte. Sowas wäre mir persönlich mit einem „normalen“ Smartphone zu unsicher gewesen (genaugenommen hatte ich da aber auch noch den klassischen Old-School-Kompass dabei).
Wenn man sowas eher nicht vorhat, nicht regelmäßig Hochtouren in den Alpen macht und/oder auf ganz normalen Wanderwegen unterwegs ist, braucht man meiner Meinung nach nicht zwingend ein GPS-Navi. Ich finde die lange Batterielaufzeit ist auch bei „normalen“ Wanderungen immer noch ein großer Vorteil, vor allem wenn man regelmäßig aufzeichnet. Aber wirklich lebensnotwendig ist es vermutlich nicht, da reicht zum normalen Navigieren dann auch ein Smartphone mit Offline-Karte und Powerbank.
Siehe dazu auch meinen Test der Outdooractive-App.
Viele Grüße
Selim