Annapurna Base Camp Trek: Der perfekte Kurz-Trek in Nepal

Der Annapurna Base Camp Trek führt mitten in das wilde Herz des Annapurna-Massivs: Ein verstecktes Tal tief im Himalaya, eingeschlossen von einigen der höchsten Berge der Erde. Die Wanderung ist eine der kürzeren Trekking-Touren in Nepal und perfekt, wenn du nicht so viel Zeit für einen längeren Trek hast. In diesem Artikel bekommst du alle wichtigen Infos zum ABC-Trek.

In diesem Artikel:

Einmal vor einem echten 8.000er stehen, ohne dafür erstmal zwei Wochen durch den Himalaya latschen zu müssen: Genau das erwartet dich auf dem Annapurna Basecamp Trek. Der beliebte Kurz-Trek bietet im Prinzip alles, was Trekking in Nepal so reizvoll macht: Alte Verbindungswege zwischen traditionellen Dörfern, üppige Wälder, tiefe Schluchten und geniale Aussichten auf die mächtigen Gipfel des Himalaya – nur eben alles in stark komprimierter Form.

Ziel der Wanderung ist das „Annapurna Sanctuary“ im Süden des Annapurna-Massivs. Das ist ein von Gletschern geformtes Tal – eine Art natürliches Amphitheater, das von einem Ring aus beeindruckend hohen Bergen umgeben ist. Darunter Hiunchuli (6.441 m), der berühmte Machapuchare (6.997 m) mit seinem markanten Doppelgipfel, Annapurna South (7.219 m) und schließlich Annapurna I, mit 8.091 Metern der zehnthöchste Berg der Welt.

Vielleicht kein Wunder, dass Sir Edmund Hillary diesen Ort einmal als „das beste Bergpanorama der Welt“ bezeichnete…

In einer Woche zum Annapurna Base Camp

Auch wenn man nicht ganz so weit geht: Das Annapurna Sanctuary ist auf jeden Fall ein beeindruckender Anblick. Der ganze Ort erinnert tatsächlich ein bisschen an die „vergessene Welt“ aus den klassischen Abenteuergeschichten. Ein abgeschiedenes, schwer erreichbares Tal, weit von der Zivilisation entfernt, tief in den Bergen des Himalaya gelegen. Wer könnte da schon widerstehen…?  

Etwas praktischer gesehen, hat diese Wanderung aber vor allem einen großen Pluspunkt: Der Trek ist so kurz, dass du ihn bequem mit einer anderen Wanderung kombinieren kannst, z.B. im Anschluss an den deutlich längeren Annapurna Circuit. Und wenn du nur ein paar Tage Zeit hast, aber mal ein bisschen Bergluft schnuppern willst? Dann bietet sich diese Tour auch sehr gut als Stand-Alone-Kurztrip an, beispielsweise von Pokhara aus.

Lust auf einen kleinen Ausflug in den Himalaya? Dann bekommst du jetzt alle Infos, damit der Annapurna Base Camp Trek ein voller Erfolg wird!


Auf einen Blick:

  • Landschaftlich vielseitiges Lodge-Trekking zum Annapurna Sanctuary (4.130 m)
  • Dauer: ca. 8 Tage
  • Länge: variabel (je nach Startpunkt), ca. 80 km
  • Höhenmeter: variabel (je nach Startpunkt), ca. + 7000, – 8000 hm
  • Schwierigkeit: mittel
  • Abenteuerfaktor: mittel
  • Übernachtung und Versorgung in Lodges am Weg
  • Zelten und Camping erlaubt und theoretisch möglich

Annapurna Basecamp, Annapurna Sanctuary oder ABC-Trek?

Vorher noch kurz ein paar Worte zu der Bezeichung des Treks: Die meisten Leute in der Region nennen die Wanderung einfach „ABC-Trek“ als Abkürzung für Annapurna Base Camp-Trek. Bei einigen Veranstaltern läuft er auch als „Annapurna-Sanctuary-Trek“. Es ist aber immer der gleiche Trek gemeint, also nicht verwirren lassen. Auf den Schildern wirst du meistens die Beschriftung „ABC-Trek“ finden.

Ebenfalls ganz interessant zu wissen: Das Annapurna Sanctuary (engl.: Heiligtum) war früher tatsächlich ein heiliger Ort. Der Machapuchare galt beispielsweise als Sitz des Gottes Shiva. Frauen war der Zutritt zu dem Tal nicht gestattet. Außerdem war es verboten, Fleisch und Eier mitzubringen. Ich hab auf dem Weg noch ein altes Schild mit diesen Regeln gesehen. In Wirklichkeit kontrolliert das aber niemand mehr und natürlich dürfen heute auch Mädels das Annapurna Sanctuary betreten.

Wanderführer für den Annapurna Base Camp Trek

Meine Empfehlung: Himalayan Travel Guides – Trekking the Annapurna Circuit

Der exzellente Wanderführer „Trekking the Annapurna Circuit*“ aus dem Verlag Himalayan Travel Guides ist der beste Führer für die Annapurna-Region. Er enthält eine detaillierte Beschreibung des Annapurne Base Camp Treks und vieler weiter Wanderungen rund um das Annapurna-Massiv.

Unter anderem ist hier auch der abenteuerliche (und deutlich schwierigere) Trek zum nördlichen Annapurna Base Camp beschrieben, das als Ausgangspunkt für die erfolgreiche Erstbesteigung von Annapurna I durch Maurice Herzog im Jahr 1950 diente.

Zusammen mit einer guten Wanderkarte bist du mit diesem Buch für alle Fälle gerüstet!

Der Rother-Wanderführer* für die Annapurna-Runde enthält ebenfalls eine Beschreibung des Base Camp Treks, ist aber nicht so ausführlich. Als Karte empfehle ich die Around Annapurna-Map* von Nepa Maps im Maßstab 1:70.000, die auch die große Annapurna-Runde darstellt. Wenn du nur den Base Camp Trek machen willst, bietet sich die Annapurna Base Camp Map* im Maßstab 1:50.000 an.

Ebenfalls empfehlenswert:

Route des Annapurna Base Camp Trek

Das Eingangstor zum Annapurna Base Camp ist das Örtchen Chomrong, das etwa 30 Kilometer in den Hügeln nördlich von Pokhara liegt (in Nepal gilt alles unter 3.000 Metern noch als Hügel). Da Chomrong nur zu Fuß erreichbar ist, startet der Trek tatsächlich aber etwas früher. Grob gesagt gibt es vier verschiedene Routen, um nach Chomrong zu kommen:

  • Tadapani
  • Landruk
  • Ghandruk
  • Kande

Schauen wir uns diese Routen mal kurz an!

ABC-Trek via Tadapani

Die Anreise über Tadapani ist perfekt, wenn du vorher vom Annapurna Circuit kommst. Nach dem Besuch von Ghorepani und dem Poon Hill läufst du auf wundervollen Waldwegen bis Tadapani und dann am nächsten Tag bis Chomrong, eventuell sogar noch ein Stück weiter, wenn du früh startest. Diese Variante habe ich für den Weg nach Chomrong gewählt. Weitere Infos dazu weiter unten im Erfahrungsbericht zu der Tour.

ABC-Trek via Landruk

Die Wanderung via Landruk bietet sich an, wenn du von Pokhara aus startest. In diesem Fall fährst du am ersten Tag bis Dhampus und läufst dann ein Stück auf der Route des Annapurna Circuit bis Landruk. Von hier aus ist es dann noch ein weiterer Tag über die eindrucksvoll tiefe Nepalbrücke bei New Bridge bis nach Chomrong. Landruk ist ein sehr schöner Ort für eine Übernachtung! Diese Variante habe ich für den Rückweg gewählt.

ABC-Trek via Ghandruk

Ghandruk ist einer der beliebtesten Orte in der Region südlich der Annapurna und liegt bereits auf 1.940 Meter, also schon recht tief im Landesinneren. Einige Anbieter fahren von Pokhara aus bis Nayapul und laufen dann an einem Tag via Birethani nach Ghandruk und dann weiter bis Chomrong laufen. Ich würde die Anreise via Ghandruk aber eher empfehlen, wenn du vorher den Poon Hill Trek gemacht hast, da du dann eh schon in der Ecke bist.

ABC-Trek via Kande

Einige Anbieter starten auch an dem Örtchen Kande, das per Auto und Bus erreichbar ist. Danach geht es in einer kleinen Schleife zum Australian Camp, eine große Lichtung mit Lodges, die sich auch zum Zelten anbietet. Von da aus dann nach Landruk und am nächsten Tag weiter nach Chomrong.

Karte und GPS-Datei (Start in Ghorepani)

GPX-Download

Annapurna Base Camp: Etappen von Chomrong zum ABC

Um nach Chomrong zu kommen, musst du im Prinzip bei jeder Route mindestens zwei Tage einrechnen. Eventuell auch einen Tag mehr, wenn du gemütlich unterwegs bist oder Zwischenstopps einlegen willst. In Chomrong vereinen sich dann alle Routen, da es danach weiter durch das Tal des Modi Khola geht. Hier gibt es dann nur noch einen Weg.

Eine mögliche Aufteilung der Etappen mit Start in Chomrong könnte folgendermaßen aussehen:

EtappeStreckeLängeHöhenmeter
01Chomrong (2.170 m) – Sinuwa (2.360 m) – Bamboo (2.310 m) – Dovan (2.600 m)8,5 km+ 862 – 328 hm
02Dovan (2.600 m) – Deurali (3.230 m)4,9 km+ 731 – 69 hm
03Deurali (3.230 m) – Machapuchare Base Camp (3.700 m) – Annapurna Basecamp (4.130 m)6,6 km+ 1.307 – 130 hm
04Annapurna Basecamp (4.130 m) – Chomrong (2.170 m)20 km+ 532 – 2.905 hm
Alternative Tag 4Annapurna Basecamp (4.130 m) – Bamboo (2.310 m)13,7 km+ 240 -2.266 hm
Alternative Tag 5Bamboo (2.310 m) – Jhinu Danda (1.780 m)9,1 km+565 – 1.155 hm

Ein paar Anmerkungen dazu:

Diese Etappeneinteilung sieht für die ersten drei Tage vielleicht ein bisschen zu gemütlich aus. Beachte aber, dass der jeweilige Zielort des Tages ab ca. 3.000 Metern maximal 500 Höhenmeter über dem Start liegen sollte, um Symptome der Höhenkrankheit zu vermeiden. Das gilt vor allem dann, wenn du noch nicht akklimatisiert bist. Hier lieber ein bisschen vorsichtiger sein und eventuell Tag 3 sogar bereits am Machapuchare Base Camp beenden, wenn es dir nicht so gut geht.

Wenn du gerade vom Annapurna Circuit kommst und bereits top an die Höhe gewöhnt bist, kannst du aber locker an einem Tag von Chomrong bis Deurali durchlaufen. Genau das hab ich gemacht und für die gesamte Wanderung von Ghorepani bis Dhampus insgesamt 8 Tage gebraucht. Das gilt aber wirklich nur für den Fall, dass du schon gut akklimatisiert bist. Außerdem gibt es noch einen weiteren Punkt zu beachten.

Annapurna Base Camp Trek Warnhinweis vor Lawinen.

Lawinengefahr hinter Deurali

Hinter Deurali (genaugenommen bereits hinter Bamboo) bewegst du dich in potentiell lawinengefährdetem Gebiet. Das ist im ersten Moment sehr schwer vorstellbar, da du hier noch durch dichte Bambuswälder läufst. Das Problem: 3.000 Meter direkt über dir liegt Schnee auf den Bergen und die Hänge bilden eine natürliche Rampe, die geradewegs bis auf den Weg zum Basecamp führt.

Die Empfehlung ist daher: Das Stück hinter Deurali bis spätestens 11:00 Uhr hinter dich bringen. Im Lauf des Tages steigt die Gefahr von Lawinen, wenn der Schnee durch die zunehmende Sonnenstrahlung aufgewärmt wird. Die Nepalis werden dir vermutlich zwar auch am Nachmittag sagen, dass es überhaupt kein Problem ist. Aber ich würde hier trotzdem eher auf Nummer sicher gehen.

Hinter Deurali gab es früher anscheinend zwei Wege. Inzwischen ist nur noch der rechte Weg offen, weil hier die Gefahr von Lawinen kleiner ist. Aber theoretisch kann auch hier was passieren. Auf dem Rückweg vom Annapurna Base Camp ist das Ganze im Prinzip kein größeres Problem, da du das lawinengefährdete Wegstück als allererstes am frühen Morgen passierst.

Trekking zum Annapurna Sanctuary.
An solchen Wänden können theoretisch Lawinen von weit oben abgehen.

Im Annapurna Base Camp oder im Machapuchare Base Camp übernachten?

Wenn du überhaupt nicht akklimatisiert bist und Probleme mit der Höhe hast, kannst du auch im Machapuchare Base Camp übernachten. Das ist eine kleine Lodge-Siedlung, die etwa 1 – 1,5 Stunden vor dem Annapurna Base Camp liegt. Die Lodges sind hier ziemlich gemütlich, du hast einen schönen Blick auf den Machapuchare und es ist auch nicht ganz so kalt wie im ABC.

Wenn es geht, würde ich trotzdem das Stück weiterlaufen und im Annapurna Basecamp übernachten. Dann bis du am nächsten Morgen nämlich pünktlich zum Sonnenaufgang oben. Und zuzuschauen, wie die Sonne die Berge ins erste Licht des Tages taucht ist definitiv das Highlight des Treks. Danach läufst du dann ganz entspannt wieder runter nach Chomrong.

Falls du im ABC übernachtest: Nimm auf jeden Fall eine Daunenjacke mit! Es ist arschkalt da oben (unter 0° Grad im Frühling), da das Camp in einem Kessel zwischen hohen Bergen liegt. Nachts fließt die kalte Luft wie Wasser in einer großen Schüssel auf den Boden des Talkessels und sorgt dort für arktische Temperaturen. Das Annapurna Base Camp war der kälteste Ort, den ich in Nepal erlebt hab – sogar kälter als der 5.400 Meter hohe Thorong-La-Pass!

Annapurna Base Camp am frühen Morgen.

Annapurna Base Camp Trek: Erfahrungsbericht

Im Folgenden eine kurze Beschreibung meines Treks zum Annapurna Basecamp, einschließlich Highlights, Lowlights und möglicher Herausforderungen. Wie erwähnt, war ich vorher auf dem Annapurna Circuit unterwegs. Daher bin ich in Ghorepani gestartet und bin von dort nach Chomrong gelaufen. Auf dem Rückweg bin ich über Landruk nach Dhampus und von dort nach Pokhara.

Die Einteilung der Etappen sah bei mir so aus:

EtappeStartZielLängeHöhenmeter
01GhorepaniTadapani8,5 km+ 936 – 1.112
02Tadapani Sinuwa11 km+ 895 – 1.532
03SinuwaDeurali11,8 km+ 1.384 – 294
04DeuraliAnnapurna Base Camp6,9 km+ 1.305 – 132
05Annapurna Base CampJhinu Danda24,2 km+ 796 – 3.411
06Jhinu DandaLandruk5,8 km+ 1.204 – 1.289
07LandrukDhampus13,5+ 614 – 571
08DhampusPokharaca. 30 km keine, Fahrt mit Bus

ABC-Trek, Tag 1: Ghorepani – Tadapani

  • Länge: 8,6 km
  • Höhenmeter: + 936, – 1.124

Am Morgen gehe ich pünktlich zum Sonnenaufgang zum Poon Hill, anschließend zurück nach Ghorepani und nach einer kurzen Pause dann weiter in Richtung Tadapani. Der Weg verläuft wie in den Vortagen durch eine zauberhafte, grüne Landschaft zwischen den leuchtend roten Rhododendronbäumen hindurch, die gerade in voller Blüte stehen. Die Markierungen sind etwas spärlich, aber es geht schon irgendwie. Eine chinesische Trekkerin, die nur mit Handy navigiert, sieht das etwas anders und stolpert ein bisschen verloren in der Gegend rum. Zum Glück hab ich ja meine Karte dabei und kann aushelfen…

Wanderung von Ghorepani nach Tadapani zwischen Rhododendron-Bäumen.
Zauberhafter Wanderweg durch die Rhododendron-Wälder rund um Ghorepani.

Der Aufstieg zum Deurali-Pass (3.090 m) wäre noch schöner, wenn es nicht ganz so steil wäre, aber das ist eben Nepal – und danach wird es zum Glück etwas weniger anstrengend. In dem Dorf Deurali ist gerade eine riesige Reisegruppe zugange, die auf dem Weg nach Ghandruk ist. Ansonsten ist der Weg aber nicht sonderlich frequentiert. Etwas oberhalb des Dorfes befindet sich mit dem Gurung Hill ein Aussichtspunkt, der sogar noch besser sein soll, als der berühmte Poon Hill. Leider ist es etwas zu neblig und ich erspare mir den Aufstieg.

Wandergruppe auf dem ABC-Trek.
Große Reisegruppe aus Dänemark in dem Dörfchen Deurali. Deurali bedeutet auf nepalesisch einfach „Pass“ – daher gibt es in den Bergen auch sehr viele Orte, die so heißen.

Nach Deurali folgt ein langer Abstieg durch eine dichtbewaldete Dschungeltal – das absolute Highlight des Tages. An den Seiten stürzen Wasserfälle ins Tal, riesige flechtenbewachsene Felswände erheben sich steil in den Himmel, die Luft ist feucht und dampft förmlich. An einem Punkt höre ich Gekreische im Urwald und entdecke nach ein bisschen Rumkraxeln über die dicken Wurzeln eine ganze Affenfamilie, die sich in den Baumwipfeln vergnügt.


Im Dorf Ban Thanti mache ich kurz Pause und gönne mir einen Lemon Tea. Anschließend mache ich mich an den kurzen, aber heftigen letzten Anstieg nach Tadapani. Ich checke im sehr empfehlenswerten Himalaya Tourist Guest House ein und nehm erstmal eine vorzüglich heiße Dusche. Anschließend fängt es wie aus Eimern an zu regnen. Den Rest des Tages hänge ich im Aufenthaltsrum rum und lerne ein paar deutsche Studenten kennen. Die drei verbringen gerade ihr Auslands-Semester in Kathmandu und haben sich ein paar freie Tage für den ABC-Trek genommen.

Tadapani Etappenort ABC-Trek.
Tadapani ist ein lebhaftes kleines Dörfchen und sehr gut besucht, da sich hier verschiedene Routen durch die südlichen Ausläufer des Annapurna-Massivs treffen.

ABC-Trek, Tag 2: Tadapani – Chomrong – Sinuwa

  • Länge: 11 km
  • Höhenmeter: + 895, – 1.519

Morgens starte ich ziemlich spät, erst gegen 10.00 Uhr, weil der Tag recht kurz wird. Zum Frühstück gibt’s von den nepalesischen Gästen erstmal eine kleine Tanzeinlage zu plärrendem Hindi-Pop aus einem Ghettoblaster auf der Terrasse des Hostels. Die Stimmung ist super und und es geht ziemlich volksfestmäßig zu. Der perfekte Start in den neuen Tag!

Danach geht’s dann aber wieder an den Ernst des Lebens und ich steige zunächst steil ins Tal des Flusses Kimrong Khola ab. Der Weg ist hier so gut wie nicht markiert und ich nehme prompt eine falsche Abzweigung. Ist aber nicht weiter schlimm, da ich nach einem kurzen Umweg auf dem Acker eines Bauernhofs rauskomme und das Dorf Kimrong quasi durch den Hintereingang betrete. Anschließend überquere ich die Nepalbrücke über den Fluss und muss – natürlich – fast den ganzen Weg wieder nach oben laufen, den ich eben runter bin.


Das letzte Stück nach Chomrong zieht sich ziemlich, da es in dem Flusstal brütend heiß ist und die Sonne unbarmherzig runterknallt. Es gibt ein paar Gasthäuser an strategisch günstigen Stellen, aber der ewige Aufstieg zum Chomrong-Pass nervt in der Hitze trotzdem. Noch nerviger ist nur, dass es oben angekommen direkt wieder runter nach Chomrong geht und danach erneut nach oben. In Chomrong gibt es viele gute Lodges und nach dem ganzen Rauf und Runter ich bin kurz davor in einer davon zu bleiben. Als mir eine Frau den Aufenthalt auch noch mit ihrem hausgemachten Schokoladenkuchen schmackhaft machen will, werde ich echt schwach…

Annapurna Base Camp Wanderung von Chomrong.
Chomrong ist eine recht weitläufige Siedlung, die sich über mehrere von Terrassen durchzogene Hügel verteilt.

Aber ich hab noch Zeit. Also beiße ich die Zähne zusammen und ziehe die letzten Höhenmeter bis zum Sherpa Guest House in Lower Sinuwa durch. Hier treffe ich dann wieder eine Deutsche, die mit ihrem Guide gerade vom Annapurna Base Camp zurück ist.  Der Guide war überraschenderweise sogar schon in Europa und hat dort eine Alpenüberquerung auf dem E5 gemacht! Sein Kommentar: „Bei euch ist alles so sauber. Nicht so wie hier, wo der Müll einfach in der Natur verklappt wird.“ Naja, stimmt schon – das Umweltbewusstsein des durchschnittlichen Nepali lässt stark zu wünschen übrig. Der Blick auf den Machapuchare vom Balkon der Lodge ist aber trotzdem ganz schön…

Blick auf den Machapuchare von Sinuwa.
Blick vom Sherpa Guest House in Sinuwa auf den Machapuchare.

ABC-Trek, Tag 3: Sinuwa – Deurali

  • Länge: 11,8 km
  • Höhenmeter: + 1.384, – 289

Heute geht der eigentliche ABC-Trek los, denn hinter Chomrong gibt es jetzt nur noch einen Weg, der sich stetig aufsteigend entlang dem Fluss Modi Khola in die Berge schlängelt. Zumindest sieht das auf der Karte so aus. Aber das hier ist Nepal. In anderen Ländern gibt es Wege, die raufgehen und Wege, die runtergehen. Hier gibt es „Nepali Flat“: Wege, die ständig rauf und runter gehen, bei denen man so gut wie keinen Höhengewinn macht und man trotzdem ganz schnell außer Atem ist. Der Weg hinter Sinuwa ist Nepali Flat vom Allerfeinsten.

Auf dem Wanderweg zum Annapurna Base Camp.
Auf dem Weg nach Bamboo geht es ständig rauf und runter.

Was mir auch auffällt: Auf dem Weg zum Annapurna Base Camp (jeder sagt hier nur „ABC“ dazu) sind sehr viel nepalesische und indische Touristen unterwegs, meistens mit Guide und meistens ziemlich außer Atem. Kein Vergleich zum Annapurna Circuit, wo ich fast nur westliche Touris getroffen habe. Aber der ABC-Trek dauert eben nur ein paar Tage. Das kann man sich auch mal als „normaler“ nepalesischer oder indischer Angestellter gönnen, ohne gleich seinen ganzen Jahresurlaub dafür zu verbraten.


Bei Bamboo betrete ich dichten Bambusdschungel und laut meinem Wanderführer lawinengefährdetes Gebiet. Etwas absurd – man läuft mitten im feuchtwarmen Dschungel rum und kann die Berge nicht mal annähernd erkennen. Aber an ein paar offenen Stellen entdecke ich trotz der schwülen Luft ein paar kleinere Schneefelder. Anscheinend geht hier doch mal ab und zu was runter. Der nächste Ort Dovan ist schnell passiert. Danach mache ich am Himalaya Hotel Pause. Das ist eine kleine Lodge-Siedlung mit einem exzellenten Cafè, in dem hervorragender Americano und vorzüglicher Schokokuchen serviert wird – sogar mit Kreditkarte kann ich hier zahlen!

Holzbrücke auf dem Weg nach Deurali.
Improvisierte Holzbrücke über einen Gebirgsbach auf dem Weg nach Deurali.

Dahinter wird das Gelände felsiger, ein paar Mal muss ich jetzt auch die Hände zu Hilfe nehmen. Die Felswände ragen immer steiler empor und das Tal wird schmaler. Leider zieht dichter Nebel auf und die Landschaft beginnt im Dunst zu verschwimmen. Zum Schluss geht es nochmal über zwei reißende Wildbäche, die man auf sehr wackeligen, sehr schmalen Holzbrücken überqueren muss. Bei der ersten laufe ich auf allen vieren rüber. Keine Schande – ich bin hier alleine unterwegs und wenn ich in irgendeinem namenlosen Bach im Himalaya absaufe, ist niemandem geholfen. Ein letzter steiler Anstieg und schließlich erreiche ich Deurali.

ABC-Trek, Tag 4: Deurali – Annapurna Base Camp

  • Länge: 6,7 km
  • Höhenmeter: + 1.307, – 132

In Deurali treffe ich die drei Studenten aus Tadapani wieder. Einer davon, Oliver, ist leider zurückgeblieben, weil ihm die ganzen Aufstiege zu viel geworden sind. Also sind es jetzt nur noch zwei. Ich starte aber mal wieder viel später als alle anderen, weil das Stück heute wieder ziemlich kurz ist.

Wanderung zum ABC.
Auf dem Weg zwischen Deurali und dem Machapuchare Base Camp. Am Vormittag ist die Luft noch ziemlich klar und die Sicht auf die Berge entsprechend gut.

Die Landschaft hinter Deurali wird mit jedem Schritt alpiner und am Morgen ist es zum Glück noch nicht so neblig. Man kann hier sehr gut die steilen Wände erkennen, die wie eine Rampe bis direkt auf den Weg führen. Auch hier treffe ich immer mal wieder auf Schneefelder, die vermutlich von alten Lawinen stammen. Ich sehe zu, dass ich nicht zu lange rumtrödele und habe die Gefahrenzone gegen 10:30 passiert, als ich am Machapuchare Base Camp ankommen.

Machapuchare Base Camp mit Blick auf den Gipfel.
Am Machapuchare Base Camp, dahinter der Gipfel des Machapuchare, der teilweise schon in Wolken gehüllt ist.

Danach geht es noch einmal knapp 1,5 Stunden weiter. Der Weg steigt hier nur ziemlich sanft durch die karge hochalpine Landschaft an. Bereits gegen 12:00 Uhr bin ich am Annapurna Base Camp – eine bescheidene Lodge-Siedlung auf einer Moräne am Rand des Annapurna-Gletschers. Leider ist zu diesem Zeitpunkt schon wieder alles zugezogen und die Ausblicke halten sich in Grenzen. Ich gönne mir trotzdem noch einen kleinen Spaziergang zum Gletscher und schaue mir die Gedenktafel für den kasachischen Bergsteiger Anatoli Bukrejew an, der im Winter 1997 an der Annapurna-Südwand tödlich verunglückte.


Den Nachmittag verbringe ich größtenteils unter einer dicken Bettdecke im Aufenthaltsraum der Paradise Garden Lodge. Draußen ist es neblig, drinnen saukalt. Später kommen die beiden restlichen Studis an. Nummer eins sieht ziemlich bleich aus, Nummer zwei gönnt sich eine Zigarette und klappt daraufhin erstmal zusammen. Ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht und ein paar Minuten später geht es wieder. Das andere große Ereignis des Tages: Ein paar Sherpas wollen einen Hund lynchen, der in ihren Schlafraum gepinkelt hat, was zu einem ausgewachsenen Tumult unter den restlichen Touristen führt. Man merkt schon, dass es hier oben einfach nicht viel zu tun gibt und die Langeweile auf die Gemüter schlägt…

Annapurna Base Camp am Nachmittag im Nebel.
Ankunft am Annapurna Base Camp. Das Camp besteht im Prinzip nur aus ein paar Lodges

ABC-Trek, Tag 5: Annapurna Base Camp – Jhinu Danda

  • Länge: 24 km
  • Höhenmeter: + 844, – 3.453

Ich stehe gegen 5:00 Uhr auf, weil ich den Sonnenaufgang miterleben möchte. Sich aus dem Schlafsack rauszuquälen macht in der eiskalten Luft meines Zimmers wirklich keinen Spaß. Als ich mir draußen dann die Zähne an der Waschtonne putze, rutsche ich erstmal auf dem glattgefrorenen Boden aus und kann gerade noch verhindern, drei Meter die Treppe runterzufallen. Geschätze Umgebungstemperatur: Irgendwas zwischen -5° und 0° Grad.

Blick auf Annapurna South.
Morgenstimmung mit perfektem Blick auf Annapurna South (7.219 m).

Aber dann raffe ich mich auf und laufe nochmal zum Gletscher hoch. Ohne Nebel ist der riesige, von Gletschern in die Berge gegrabene Talkessel ein beeindruckender Anblick. Ehrlicherweise ist Annapurna I aber kein schöner und schon gar kein eleganter Berg. Die stark lawinengefährdete Südwand bildet eine große formlose Felsmasse, von unten sind die drei Gipfel auf dem Kamm kaum zu erkennen. Wie ein großer Kraken oder eine versteinerte Fledermaus lauert der Berg düster und bedrohlich über dem Tal, die wuchtigen Flanken wie zum Angriff ausgebreitet. Und der lässt auch nicht lange auf sich warten: Kaum drei Minuten stehe ich oben und schon geht die erste kleine Lawine ab.

Blick auf die Südwand von Annapurna I.
Die bedrohlich wirkende Südwand von Annapurna I, davor der fast vollständig von Schutt und Geröll bedeckte Gletscher.

Als die Sonne aufgeht wird das Bild dann aber doch ein bisschen sanfter. Da stören auch die zahllosen Drohnen der Nepali-Touristen nicht, die mit einem nervigen Sirren durch die schweigende Luft des frühen Morgens rauschen. Ein paar Minuten bleibe ich noch und genieße die wärmenden Sonnenstrahlen. Nach einem kurzen Frühstück geht es dann auch schon wieder Richtung Tal. Zum Glück ist der Weg runter deutlich weniger anstrengend.


Ich laufe die gesamte Strecke der letzten beiden Tage in einem Rutsch durch und bin ca. 2.500 Höhenmeter später bereits gegen 15:30 wieder in Chomrong. Da ich noch ein paar Stunden Zeit bis zum Sonnenuntergang habe, beschließe ich, bis zum nächsten Ort Jhinu Danda weiterzulaufen. Eigentlich eine gute Idee. Leider muss ich dazu wieder hoch zum Chomrong Pass und dann den ganzen Berg wieder runter, weil es keinen direkten Weg entlang der Flanke gibt. Als ich gegen 17:30 Uhr am Hot Spring Hotel ankomme, habe ich mir das kalte Bier als Belohnung wirklich verdient.

Annapurna Base Camp Trek Unterkunft in Jhinu Danda.

ABC-Trek, Tag 6: Jhinu Danda – Landruk

  • Länge: 6 km
  • Höhenmeter: + 1.045, – 1.131

Nach dem langen Marsch von gestern lasse ich es etwas gemütlicher angehen und starte nach einem ausgiebigen Frühstück erst gegen 10:00 Uhr. In Jhinu Danda gäbe es theoretisch auch eine heiße Quelle, aber gestern war keine Zeit mehr zum Baden. Und vor der Wanderung habe ich auch keine Lust drauf, also mache ich mich direkt auf den Weg. Über steilen Treppen geht es runter ins Tal und schon kurze Zeit später gelange ich zum ersten Highlight des Tages.

Nepal Hängebrücke bei New Bridge.
Die beeindruckende Hängebrücke über den Modi Khola hinter Jhinu Danda.

Über den Modi Khola führt hier eine 287 Meter lange und gigantisch tiefe Hängebrücke. Das ist mit Abstand die größte Brücke, die ich bis jetzt in Nepal gesehen habe. Der Blick von der Brücke ins Tal ist schon ziemlich schwindelerregend, wobei ich weniger Angst um mich selbst habe, sondern dass mir mein Handy aus der Hand rutscht. Dementsprechend mache ich auch nur ein schnelles Foto und gehe dann fix weiter.

Es geht hier schon ziemlich tief runter…

Auf der anderen Seite folge ich dem Verlauf des Tal auf einem urwüchsigen und ziemlich schmalen Pfad bis nach New Bridge. Hier überquere ich erneut den Fluss. Allerdings nicht auf der alten Hängebrücke, die ziemlich mitgenommen aussieht, sondern auf einer neueren Holzbrücke, die knapp über dem reißenden Fluss verläuft.

Die alte Hängebrücke bei New Bridge.

Das nächste Wegstück ist dann ein echtes Highlight: Auf einem halb zugewachsenen Dschungelpfad geht es, immer angenehm im Schatten der dichten Bäume oberhalb des Flusses bis zum Himalpani Guesthouse. Eine wirklich traumhaft gelegene kleine Lodge auf einer weitläufigen Terrasse am Fluss, mitten im Nirgendwo. Für einen Moment überlege ich ernsthaft, den Tag hier schon zu beenden. Aber natürlich ist es noch viel zu früh. Also mache ich nur eine ausgedehnte Pause, genieße die Magie des Ortes und gehe dann weiter.


Das letzte Stück nach Landruk ist nochmal mit einem ziemlich heftigen Anstieg verbunden, der in der Mittagshitze und dem schwülwarmen Flusstal ziemlich schweißtreibend ausfällt. Der Weg bleibt aber wunderbar urtümlich. Kurz vor Landruk lotsen mich dann ein paar Bauarbeiter auf die neugebaute Straße in den Ort, weil das letzte Stück des Weges angeblich nicht mehr begehbar sei.


Irgendwie glaube ich das nicht ganz, aber mir ist zu warm zum Rumdiskutieren und so laufe ich das letzte Stück auf der Dirtroad. In Landruk miete ich mich in dem gemütlichen New Peaceful Guesthouse ein. Von hier aus geht es am nächsten Tag weiter zum Mardi-Himal-Trek. Anschließend komme ich wieder zurück nach Landruk und laufe dann über den Pitham-Deurali-Pass nach Dhampus. Hier geht meine 1-monatige Tour durch den Himalaya dann zu Ende.

Wanderung nach Landruk im Süden der Annapurna Region.
Ankunft in Landruk. Wie in fast allen Dörfern im Süden der Annapurna-Region bestehen die meisten Wege aus Treppen.

Wie schwer ist der Annapurna Base Camp Trek?

Der Annapurna Base Camp Trek bewegt sich in einem ähnlichen Schwierigkeitsgrad wie der Annapurna Circuit, also ungefähr T2 auf der SAC-Skala. Es ist keine übermäßig schwierige Wanderung und durchaus auch für Anfänger geeignet. Die Wege sind überwiegend gut ausgebaut und nur sehr selten wirklich absturzgefährdet. Zudem gibt es alle paar Stunden Gasthäuser am Weg und die Route ist hervorragend mit Wegweisern markiert.

Die größte Herausforderung sind vermutlich die recht steilen Aufstieg und die Höhe. Übertreibe es also lieber nicht, wenn du noch nicht so gut akklimatisiert bist und mach bei Beschwerden lieber eine Pause anstatt durchzuhetzen. Die Gefahr von Lawinen hinter Deurali würde ich auch nicht komplett ignorieren. Plane die Tour am besten so, dass du die potentiell gefährdeten Stellen am frühen Morgen passierst.

Treppen auf dem Annapurna Base Camp Trek.

Annapurna Base Camp Trek individuell oder mit Guide?

An der Frage „mit oder ohne Guide“ scheiden sich in Nepal die Geister. Rein vom Anspruch her kannst du die Tour auf jeden Fall ohne Führer machen, wenn du schon ein paar Mehrtageswanderungen gemacht hast. Es ist eine sehr unkomplizierte Wanderung, der Weg ist nicht schwer zu finden und es sind zu jeder Zeit ausreichend andere Leute auf dem Trail unterwegs.

Tipp: Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Auslands-Krankenversicherung, falls unterwegs irgendetwas passiert und du medizinische Hilfe benötigst. Ich empfehle die Jahresversicherung der HanseMerkur*, die bereits ab 18 Euro erhältlich ist. Die Krankenversicherung gilt für beliebig viele Reisen bis zu 56 Tagen pro Jahr und beinhaltet auch die Kosten für Transport und Bergung.

Natürlich gibt es auch Gründe für das Wandern mit Guide: Der Führer kann dir etwas über die Region erzählen, kümmert sich um die Buchung der Lodges und du hast immer jemanden zum Reden. Letztlich ist es eine individuelle Sache. Die Kosten für Guides sind ähnlich wie auf dem Annapurna Circuit. Rechne mit ungefähr 2000 – 3000 NPR pro Tag.

Hinweis: Ab dem 01. April 2023 sind Guides auf dem Annapurna Base Camp Trek verpflichtend. Infos dazu findest du hier.

Kosten des Annapurna Base Camp Treks

Im Vergleich mit dem Annapurna Circuit ist der Annapurna Base Camp Trek etwas teurer. Das liegt vor allem daran, dass du in den Lodges keine kostenlosen Übernachtungen bekommst und es keine Straßen gibt. Dadurch sind auch Essen und Getränke etwas teurer, da alles per Träger herangeschafft werden muss.

Weil ich so nett bin, habe ich hier mal eine Speisekarte in Deurali abfotografiert (zum Vergrößern anklicken):

Speisekarte in Lodge auf dem ABC-Trek.

Ich würde pro Tag mit 5.000 – 6.000 NPR rechnen, also mit etwa 40 – 45 Euro. Damit kommst du sehr gut über die Runden, kannst dir auch mal ein Bier leisten und musst nicht jeden Cent rumdrehen. Wenn du extrem sparsam bist, schaffst du es wahrscheinlich auch mit 3.000 Rupees. Luxus ist dann aber nicht drin und bis auf Frühstück und Dhal Bat am Abend kannst du dir nicht viel leisten.

Wichtig: Nimm ausreichend Bargeld aus Pokhara oder Kathmandu mit! Es gibt in der ganzen Region keinerlei ATMs und du kannst auf dem Trek so gut wie nirgends mit Kreditkarte zahlen.

Packliste für den Annapurna Base Camp Trek

Bei der Packliste habe ich mich an meiner bewährten Packliste für Mehrtageswanderungen orientiert. Wichtig ist vor allem eine Daunenjacke, da es im Annapurna Base Camp auch im Frühling empfindlich kalt wird. Ein warmer Schlafsack (Komfort bis 0° C) ist sicherlich auch sinnvoll, wenn du im Camp übernachten willst.

Ansonsten brauchst du:

Nepalesischer Wanderer auf dem Trek zum Annapurna Base Camp.

Beste Reisezeit für den Annapurna Base Camp Trek

Wie im Rest Nepals ist die beste Reisezeit für den Annapurna Base Camp Trek der Herbst (September bis November) und der Frühling (Ende März bis Mitte Mai). Ich war im Frühling da. Beim nächsten Mal würde ich wahrscheinlich aber eher den Herbst wählen, da es im Süden des Annapurna-Massivs durch die hohe Luftfeuchtigkeit im Tagesverlauf doch ziemlich diesig wird.

Noch ein Tipp: Wenn du gegen Mittag ins Annapurna Base Camp kommst, ist die Chance ziemlich groß, dass der Talkessel komplett mit Wolken zugenebelt ist. Plane also auf jeden Fall eine Übernachtung direkt im ABC oder im etwas tiefer gelegenen Machpuchare Base Camp ein. Am nächsten Morgen stehst du dann am besten gegen 5:00 Uhr auf und schaust dir den Sonnenaufgang an.

Lodge Trekking in Nepal Annapurna.

Und sonst?

  • Der Annapurna Base Camp Trek ist eine Streckenwanderung. Du läufst von Chomrong bis zum Base Camp auf dem gleichen Weg zurück, den du hochgehst.
  • Die Strecke vom Annapurna Basecamp bis zurück nach Chomrong (ca. 20 km) packst du bei einem frühen Start (gegen 6:00 Uhr) und ausreichend Kondition an einem Tag.
  • Wenn du ausreichend Zeit hast, kannst du von Chomrong aus einen anderen Weg zurück in die Zivilisation wählen. Ein sehr beliebter Ort, der als einer der schönsten der Region gilt, ist z.B. Ghandruk.
  • Im Unterschied zum Annapurna Circuit gibt es auf dem Weg zum Annapurna Base Camp keinerlei Straßen. Du darfst dich also durchweg auf Naturwege freuen.
  • Der Annapurna Base Camp Trek ist ziemlich stark besucht und es sind viele Leute unterwegs. In der Hauptsaison kann ich mir gut vorstellen, dass es in den beliebten Lodges knapp mit dem Platz werden könnte. Es gibt aber ausreichend Alternativen.
Wanderer auf dem ABC-Trek.

Mein Fazit zum Annapurna Base Camp Trek

Ich will nicht lügen: Natürlich war die große Annapurna-Runde viel spannender als der kurze Hin-und-wieder-zurück-Trip zum Annapurna Basecamp. Dennoch war es eine tolle Wanderung, die ich zu keinem Zeitpunkt bereut habe. Der schön angelegte Weg durch das tief eingeschnittene Tal in den Bergen war durchweg beeindruckend und bot noch einmal ganz andere Einblicke in das Annapurna-Massiv.

Überraschenderweise hat sich die Wanderung für mich etwas touristischer als der Annapurna-Circuit angefühlt. Vielleicht auch deshalb, weil es keine Seitenwege gibt, auf die man ausweichen könnte. Trotzdem: Wenn du nur ein paar Tage Zeit für eine Trekking-Tour im Himalaya hast und mal die richtig hohen Berge sehen willst, machst du mit dem Annapurna Base Camp Trek nichts falsch.

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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Annapurna Base Camp Trek? Kennst du andere spannende Treks in Nepal? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!