Was muss ich mitnehmen, wenn ich mehrere Tage am Stück wandern will? Die 1-Millionen-Euro Frage, die sich vermutlich jeder stellt, der das erste Mal eine Mehrtagestour plant. Die gute Nachricht: Viel weniger als du denkst. Mit dieser Packliste zeige ich dir ein komplettes Setup mit einem Basisgewicht von knapp über 6 Kilogramm. Es beinhaltet alles, was du brauchst um sicher und bequem zu wandern – einschließlich Zelt, Camping-Equipment, Fotoausrüstung und Unterhaltungselektronik.
In diesem Artikel:
- Rucksack, Zelt, Schlafsystem
- Kleidung im Rucksack
- Kochen und Trinkwasser
- Technik
- Sonstige Ausrüstung
- Am Körper getragene Kleidung und Ausrüstung
- Körperpflege und erste Hilfe
- Proviant und Verbrauchsgüter
- 5 Top-Tipps zum Gewicht sparen
- Die 4 wichtigsten Fragen zum Packen beantwortet
Meine Allround-Packliste für Mehrtageswanderungen, Hüttentrekking und Trekking mit Zelt
Seit meiner ersten Mehrtageswanderung an der Amalfiküste 2019 habe ich den Inhalt meines Rucksacks immer weiter optimiert. Wichtig war mir dabei vor allem: Ich möchte ein flexibles Setup, das sich für möglichst viele Situationen und klimatische Bedingungen eignet. Außerdem will ich auf ein paar Luxus-Gegenstände nicht verzichten.
Mit dieser Packliste ist mir das glaube ich ganz gut gelungen. Sie eignet sich beispielsweise für:
- Mehrtageswanderungen mit Übernachtungen in Unterkünften
- Trekking mit Zelt in Mittel- und Südeuropa von Frühjahr bis Herbst
- Hüttentouren in den Alpen und anderen europäischen Gebirgen
Ich habe mit dieser Packliste inzwischen schon eine ganze Menge Wanderungen gemacht. Hüttentrekking in den Stubaier Alpen, Wandern und Zelten in den Dolomiten, eine Durchquerung der Tabernas-Wüste mit Zelt. Zuletzt war ich damit sogar auf dem Annapurna Circuit in Nepal. Und so viel kann ich sagen: Mein Equipment hat mich ohne Probleme über den 5.400 Meter hohen Gebirgspass Thorong-La gebracht.
Wahrscheinlich brauchst du nicht jeden Gegenstand, den ich hier aufliste. Schau dir einfach an, was für dich passt, hol dir ein paar Inspirationen und lass bei Bedarf irgendwelche Sachen weg. Am Ende des Artikels hab ich noch ein paar schnelle Tipps, mit denen du dir deine eigene ultimative Packliste zusammenbauen kannst. Außerdem beantworte ich die wichtigsten Fragen, die du dir beim Packen ganz bestimmt schon mal gestellt hast.
Jetzt aber Vorhang auf für meine Trekking-Packliste!
Rucksack, Zelt, Schlafsystem

Rucksack | Zelt | Isomatte |
Schlafsack | Inlett | Daypack |
Meine Empfehlungen:

Rucksack: Hyberg Attila X 50 L
Eigentlich habe ich den Hyberg Attila X nur zufällig gekauft. Inzwischen liebe ich diesen rahmenlosen Rucksack: Er ist federleicht, bequem und bietet mit 50 Litern Fassungsvermögen viel Spielraum für mehrtägige Wanderungen. Der Super-Preis ist natürlich auch ein Argument.
Gewicht: 762 g

Zelt: Sixmoon Designs Lunar Solo
Ein wetterfestes 1-Personen-Zelt unter 1 Kilogramm, das nicht gleich das komplette Bankkonto sprengt und komfortabel viel Platz bietet – gibt’s nicht? Gibt’s doch: Das Lunar Solo ist mein neues Lieblings-Solo-Zelt für gemäßigte Klimabedingungen und Dreijahreszeiten-Touren.
Gewicht: 805 (mit 6 MSR-Heringen)

Isomatte: Therm-a-Rest NeoAir Xlite
Ein echter Klassiker und schwer zu toppen: Die Therm-a-Rest NeoAir Xlite vereint hohen Komfort mit minimalem Packmaß und ist mit einem R-Wert von 4,2 problemlos bis zu einstelligen Minusgraden einsetzbar. Das neueste Modell wiegt ein paar Gramm mehr, ist aber immer noch konkurrenzlos leicht.
Gewicht: 348 g

Schlafsack: Katabatic Palisade – 1°C
Der Daunen-Quilt des US-Herstellers Katabatic sorgt für mollig warmen Schlaf bis zum Gefrierpunkt, wiegt aber nur gut die Hälfte wie herkömmliche Schlafsäcke. Dank Wärmekragen, Fußbox und dem durchdachten Verschlussmechanismus kann ich damit auch in den Bergen übernachten, ohne dass mir kalt wird.
Gewicht: 588 g

Inlett: Cocoon MummyLiner Silk
Ich benutze dieses Seiden-Inlett, um meinen Quilt sauber zu halten, wenn ich nach der Wanderung nicht geduscht habe und nachts schwitze. Nach der Tour kommt es einfach in die Waschmaschine. Damit brauche ich den Quilt nicht zu reinigen und schone die empfindlichen Daunen.
Gewicht: 115 g

Daypack: Osprey Ultralight Stuff Pack
Auch bei Mehrtagestouren benötigt man immer mal wieder einen kleinen Rucksack. Sei es für Tageswanderungen, anschließende Stadtbesichtigungen oder wenn man am Flughafen das große Gepäck einchecken muss. Ich möchte auf diesen ultraleichten Tagesrucksack nicht mehr verzichten!
Gewicht: 115 g
Gesamtgewicht Rucksack, Zelt, Schlafsystem: 2.733 g
Tipp: Schau dir hier 15 empfehlenswerte Ultraleicht-Zelte im Vergleich an.
Kleidung im Rucksack

Mid-Layer | Daunenjacke | Long-Sleeve |
Lange Unterhose | Regenhose | Schlauchtuch |
Regenjacke | Sonnenschutz | Freizeitschuhe |
Meine Empfehlungen:

Mid-Layer: Patagonia R1 Hoody
Für mich das perfekte Mid-Layer und das Bekleidungsstück, auf das ich am wenigsten verzichten möchte. Der atmungsaktive Polartec-Fleecepulli ist dank Kapuze, Daumenschlaufen und halblangem Reisverschluss genial vielseitig und wie gemacht für lange Wanderungen bei wechselnden Wetterverhältnissen.
Gewicht: 292 g

Daunenjacke: Montbell Plasma 1000 Alpine Downparka
Die ultimative Dreijahreszeiten-Daunenjacke. Der Montbell Plasma 1000 Alpine Downparka verfügt über eine Füllkraft von geradezu unglaublichen 1000 cuin und hält dich auch in frostigen Abenden vor dem Zelt warm. Ein besseres Wärme-Gewichts-Verhältnis gibt‘s meines Wissens derzeit nicht.
Gewicht: 242 g

Long-Sleeve: Merino Icebreaker 200
Das Long-Sleeve ziehe ich abends nach der Wanderung an und schlafe auch damit. Es fühlt sich superangenehm auf der Haut an. Da es aus 100% Merinowolle ist und du dich darin wahrscheinlich nicht großartig bewegst, kannst du es locker mehrere Wochen als Wechselshirt nutzen.
Gewicht: 219 g

Lange Unterhose: Ortovox 185 Rock `N`Wool Pants
Die beste Funktionsunterhose, die ich bis jetzt hatte: 100 % Merinowolle, megaflauschig und schön leicht. Ideal für Zeltnächte im Frühjahr/Herbst, in größeren Höhen oder Hütten, in denen es abends etwas kühler wird. Im Sommer lasse ich einfach die normalen Boxershorts an.
Gewicht: 165 g

Regenhose: Marmot Precip
Ich hab immer eine Regenhose dabei, die gleichzeitig auch meine Wechselhose für abends nach der Wanderung ist. Dank der lockeren Passform und dem elastischen Bund geht das mit der Marmot Precip ganz hervorragend – die Hose fühlt sich nicht viel anders als eine normale Jogginghose an.
Gewicht: 327 g

Schlauchtuch: Buff
Das vielseitig einsetzbare Multifunktionstuch von Buff hab ich eigentlich immer dabei: Ich benutze es als Schal oder Mütze, wenn es nachts im Zelt kälter wird, manchmal auch als Windschutz oder Kopfbedeckung. Ein wirklich geniales Bekleidungsstück, das irgendwie fast alles kann.
Gewicht: 45 g

Regenjacke: Montbell Stormcruiser
3-lagig, Goretex-Membran und sensationell leicht: Die Storm Cruiser von Montbell ist eine bombenfeste Regenjacke voller nützlicher Features, die dich auch bei Starkregen nicht im Stich lässt. Und trotz des geringen Gewichts ist es eine schön robuste Jacke, die man problemlos ein paar Tage mit Trekkingrucksack tragen kann.
Gewicht: 284 g

Sonnenschutz: Frilufts Bayuda
Bei Reisen in wärmere Länder nehme ich sehr gerne einen richtigen Sonnenhut mit, weil die breite Krempe die Augen besser vor der Sonne schützt. Sehr gut gefällt mir an diesem Hut der Kordelzug: Damit fliegt dir die Kopfbedeckung auch bei starken Windböen nicht vom Kopf.
Gewicht: 74 g

Freizeitschuhe: Sitaile Surfschuhe
Ich habe lange nach einer Alternative zu den klassischen Hüttenlatschen und Sandalen gesucht. Diese Strandschuhe sind das Beste, was ich bis jetzt gefunden habe: Ultraleicht, bequem und rutschfest. Die Sohle ist ziemlich dünn, aber abends bewegt man sich meistens eh nicht mehr großartig.
Gewicht: 70 g
Gesamtgewicht Kleidung im Rucksack: 1.718 g
Kochen + Trinkwasser

Camping-Kocher | Topf | Tasse |
Löffel | Wasserfilter | Trinkflasche |
Meine Empfehlungen:

Kocher: Soto Windmaster
Der Soto Windmaster ist sicherlich nicht der leichteste Campingkocher am Markt. Dafür kannst du dich aber auch bei härtesten Bedingungen auf ihn verlassen. Auch bei einer fast leeren Kartusche macht der Kocher einen hervorragenden Job, der Gasverbrauch ist zudem sehr niedrig.
Gewicht: 98 g (mit Beutel)

Topf: Snow Peak Trek 700 Titan
Premium-Qualität made in Japan: Der Titan-Topf von Snow Peak ist trotz seines geringen Gewichts unkaputtbar und hat genau die richtige Größe, um abends Wasser für Trockennahrung, Nudeln und anderes Trekking-Essen zu erhitzen. Dank Griff kannst du auch direkt aus dem Topf essen oder ihn danach als Kaffeetasse verwenden. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben.
Gewicht: 127 g

Tasse: Sea to Summit X-Cup
Meistens braucht man dann doch mal eine Extra-Tasse. Mein Favorit: Die X-Cup von Sea to Summit. Sie wiegt fast nichts, ist geschmacksneutral und lässt sich nach dem Gebrauch bequem zusammenfalten. Mit 250 ml Fassungsvermögen für mich der perfekte Kaffeebecher.
Gewicht: 40 g

Löffel: Toaks Titan
Ein weiterer Klassiker bei Rucksackreisenden. Der Titanlöffel von Toaks ist schön lang, hat einen großen Löffelkopf und wiegt so wenig, dass man ihn so gut wie nicht im Rucksack spürt. Meiner Meinung nach das einzige Besteck, das man bei einer Zelttour wirklich braucht.
Gewicht: 18 g

Wasserfilter: Sawyer Mini + Beutel
Der beliebte Sawyer Mini ist bei allen Trips von mir im Rucksack mit dabei. Dank der hervorragenden Filterstärke von 0,1 Mikron werden 99,99 % aller Bakterien und Protozoen aus dem Wasser gefiltert. Das perfekte Tool, um jederzeit an sicheres Trinkwasser zu kommen.
Gewicht: 70 g

Flasche: Platypus Platy Bottle 2 Liter
Ein genialer Wasserbeutel, der im leeren Zustand fast nichts wiegt und auch keinen Platz im Rucksack wegnimmt, weil du ihn einfach zusammenfalten kannst. Die Reinigung ist etwas umständlicher als bei normalen Trinkflaschen. Für mich überwiegen aber eindeutig die Vorteile.
Gewicht: 39 g
Gesamtgewicht Kochen + Trinkwasser: 392 g
Technik

Navigationsgerät | Stirnlampe | Smartphone |
Powerbank | USB-Ladestecker | USB-Ladekabel |
Kamera | eBook-Reader |
Meine Empfehlungen:

Navigationsgerät: Garmin eTrex 32x
Das eTrex 32x ist meiner Meinung nach das ideale Navigationsgerät für mehrtägige Wanderungen. Es wiegt sehr wenig, bietet alle wichtigen Funktionen und hat einen erfreulich niedrigen Batterieverbrauch. Mit einer vollen Ladung komme ich 4 bis 5 Tage aus. Schau dir hier meinen Test an.
Gewicht: 145 g (inkl. 2 AA-Batterien)

Stirnlampe: Petzl Actic Core
Mit einer Leuchtkraft von 450 Lumen und drei verstellbaren Lichtkegeln der perfekte Allrounder und vor allem bei Zelttouren unverzichtbar. Ein Hauptargument, warum ich gerade dieses Modell gewählt habe: Die Stirnlampe ist per Akku aufladbar, kann zur Not aber auch mit Batterien betrieben werden.
Gewicht: 79 g (inkl. Akku)

Smartphone: iPhone SE 2
Mit den überschaubaren Maßen von 13×6 cm hat das iPhone SE 2 für mich die perfekte Größe. Außerdem ist die Kapazität der Batterie ziemlich gut und die Qualität der Fotos wirklich eine Wucht. Ich stelle es meistens in den Flugmodus, damit komme ich gut 1-2 Tage ohne Aufladen aus.
Gewicht: 177 g

Powerbank: Anker PowerCore 10000mAh
Laut Hersteller verspricht diese schön kompakte Powerbank 3 Aufladungen. Tatsächlich komme ich mit meinem iPhone damit auf mindestens 4-5 volle Ladungen. Ich hatte früher immer eine riesige Powerbank mit doppelter Kapazität dabei. Diese hier reicht für normale Mehrtageswanderungen völlig aus.
Gewicht: 200 g (inkl. Micro-USB-Kabel + Beutel)

USB-Ladestecker: Apple 5W USB Power Adapter
Um mein iPhone aufzuladen benutze ich diesen extrem dünnen, speziell für Reisen geeigneten Ladestecker. Es gibt natürlich auch zahlreiche Alternativen von No-Name-Herstellern. Ich hab mit den Original-Netzteilen von Apple aber immer ganz gute Erfahrungen gemacht.
Gewicht: 27 g

USB-Ladekabel: Apple Lightning auf USB 1 m
Auch hier gibt’s natürlich wieder zahlreiche Anbieter. Beim meinem iPhone SE 2 hatte ich schon das Problem, dass die Apple-Kopien nicht erkannt werden. Je nachdem was für ein Smartphone du hast, nimmst du halt ein anderes Ladekabel.
Gewicht: 18 g

Kamera: Lumix TZ202 Travelzoom
Die ideale Reisekamera mit 15x optischem Zoom und hochwertigem Leica-Objektiv. Ich hab lange Zeit ausschließlich mit dem iPhone geknippst. Gerade für Nahaufnahmen und Tierfotos ist diese Kompakt-Kamera aber wirklich genial. Wiegt gerade so viel, dass ich sie auch auf längeren Touren gerne mitnehme.
Gewicht: 415 g (inkl. Tasche)

eBook-Reader: Tolino Shine 3
Ein Superteil: Klein, handlich, leicht und ein angenehmes Display mit gestochen scharfer Schrift. Ich lese eigentlich lieber richtige Bücher, aber auf längeren Trips nehme ich inzwischen immer diesen eBook-Reader mit, um mir lange Nachmittage und Abende zu vertreiben.
Gewicht: 165 g (inkl. Tasche)
Gesamtgewicht Technik: 1.226 g
Tipp: Schau dir hier meine outdoortaugliche Fotoausrüstung an.
Sonstige Ausrüstung

Reisehandtuch | Kulturbeutel | Packsack |
Biwaksack | Kompass | Feuerzeug |
Taschenmesser | Nagelclipper |
Meine Empfehlungen:

Reisehandtuch: PackTowl Ultralite Body
Ich hab schon ein paar Reisehandtücher ausprobiert. Das Mikrofasertuch von PackTowl ist mein absoluter Favorit. Trotz der Größe von 137×64 cm unglaublich leicht, angenehm auf der Haut und in ein paar Minuten wieder trocken. Das perfekte Handtuch für mehrtägige Wanderungen!
Gewicht: 95 g

Kulturbeutel: Sea to Summit Travelling Light Zip Top Pouch
Der beste ultraleichte Kulturbeutel, den kenne: robust, wasserdicht und mit 1 Liter Volumen genug Platz für dein minimalistisches Wasch-Set. An der Seite hat der Beutel eine kleine Schlaufe zum Aufhängen an Haken, Nägeln etc. Und dass Beste: Im leeren Zustand wiegt das Ding so gut wie gar nichts.
Gewicht: 25 g

Packsack: Sea to Summit 20 l
In diesen wasserfesten Packsack packe ich die Klamotten, den Quilt und alles andere, was tagsüber wirklich trocken bleiben muss. Manche Leute isolieren den Rucksack auch mit einem Müllbeutel gegen Regen. Ich finde den Packsack sicherer und er wiegt auch nicht viel mehr.
Gewicht: 53 g

Biwaksack: Mountain Equipment
Wenn du kein Zelt dabei hast, sollte bei Gebirgswanderungen immer ein Biwaksack für Notfälle mit in den Rucksack. Ich hab ihn zum Glück noch nie gebraucht, aber das ist kein Grund darauf zu verzichten.
Gewicht: 114 g

Kompass: Suunto MC 2 Global
Ein hochwertiger, aber bezahlbarer Kompass mit dem du sowohl peilen als auch mit der Karte arbeiten kannst. Nenn mich altmodisch, aber ich nehme immer einen Kompass mit. Im absoluten Notfall kann ich damit zumindest die Himmelsrichtung erkennen.
Gewicht: 70 g

Feuerzeug: BIC Mini
Beim Trekking mit Zelt unverzichtbar, um den Kocher anzufeuern. Aber auch sonst praktisch, da ein Feuer im Notfall bei Kälte Leben retten kann. Die Marke BIC stellt meiner Erfahrung nach die verlässlichsten und langlebigsten Feuerzeuge her.
Gewicht: 11 g

Taschenmesser: Victorinox Waiter
Das Schweizer Taschenmesser der Traditionsmarke Victorinox bietet insgesamt 9 Funktionen, die man hin und wieder braucht: Klinge, Korkenzieher, Flaschenöffner, Zahnstocher und Pinzette finde ich zum Camping auf jeden Fall sinnvoll.
Gewicht: 34 g

Nagelclipper: Zwilling
Gerade bei längeren Touren eine sehr sinnvolle Anschaffung, um sich Finger und Fußnägel zu schneiden. Ich entferne damit auch kleinere Hautfetzen über den Nägeln, die sich unweigerlich immer bilden, wenn ich ein paar Tage draußen unterwegs bin.
Gewicht: 17 g
Gesamtgewicht sonstige Ausrüstung: 419 g
Kleidung am Körper getragen

Schuhe | T-Shirt | Hose |
Unterhose | Socken | Trekkingstöcke |
Sonnenbrille |
Am Körper getragene Kleidung und andere Gegenstände zählen nicht zum Basisgewicht.
Meine Empfehlungen:

Schuhe: Garmont Dragontail LT
Seit ich diese halbhohen Zustiegsschuhe habe, vermisse ich meine schweren Wanderstiefel kein Stück mehr. Vom Tragegefühl ähneln sie Turnschuhen. Gleichzeit bieten sie dank stabiler, robuster Verarbeitung die Sicherheit von echten Bergschuhen. Die perfekte Alternative zu Trailrunnern!
Gewicht: 940 g

T-Shirt: Icebreaker Merino
Das Standard-T-Shirt, das ich jeden Tag auf der Wanderung trage. Wie alle Merino-Shirts von Icebreaker schön weich und sehr angenehm zu tragen. Auch wenn du stark schwitzt, fängt das Shirt aus 100% Merinowolle erst nach ein paar Tagen leicht zu riechen an.
Gewicht: 125 g

Hose: Maier Sports Latit Zip-Hose
Meine Standard-Hose zum Wandern: Solide verarbeitet, robust und schnelltrocknend, wenn sie nass wird. Praktisch finde ich, dass alle Taschen Reisverschlüsse haben – so geht nichts verloren. Dank abzippbaren Beinen ist die Hose auch gut für den Sommer geeignet.
Gewicht: 420 g

Alternativ: Fjällräven Barents Pro Shorts
Wenn ich weiß, dass ich durchgängig in heißen Temperaturen wandere, nehme ich stattdessen diese Shorts von Fjällräven mit. Die Hose ist dank robustem G-1000 Material äußerst strapazierfähig, außerdem hat sie schön große Beintaschen, in denen du z.B. bequem eine Karte verstauen kannst.
Gewicht: 390 g

Unterhose: Icebreaker Merino Shorts
Meine Standard-Unterhose, die ich tagsüber anhabe. Ebenfalls aus 100% Merinowolle was unangenehme Gerüche verhindert. Gerade bei einer Unterhose ist mir das besonders wichtig. Im Normalfall trage ich diese Boxershorts eine Woche, ohne sie waschen zu müssen.
Gewicht: 64 g

Socken: Smartwool PHD Light Crew
Die bislang besten Trekking-Socken, die ich ausprobiert habe. Mega-bequem und dank hohem Anteil an Merinowolle hält sich die Geruchsbildung auch bei wärmeren Temperaturen stark in Grenzen. Schweißfüße sind damit fast ausgeschlossen, die Socken trocknen zudem extrem schnell.
Gewicht: 41 g

Trekkingstöcke: Helinox Ridgeline FL135
Mein drittes Paar Trekkingstöcke und bislang die besten, die ich hatte. Sehr leicht, stabil und mit absolut zuverlässigen Schraubverschlusssystem. Die Mutterfirma DAC ist weltweit einer der führenden Anbieter für Zeltstangen – das merkt man diesen äußerst soliden, hervorragend verarbeiteten Stöcken an (Anm: Nicht mehr erhältlich, Nachfolger sind die LB135).
Gewicht: 354 g (im Paar)

Sonnenbrille: Quechua MH140
Ich hab die Angewohnheit Sonnenbrillen zu verlieren und kaufe mir daher ungefähr einmal im Jahr eine neue. Die polarisierten Brillen von Decathlon mit UV-Schutz der Kategorie 3 sind preiswert und gut. Ich war damit auch schon im Himalaya unterwegs.
Gewicht: 26 g
Gesamtgewicht am Körper getragen: 1970 g
Körperpflege + Erste Hilfe

Hier hat jeder ein bisschen andere Ansprüche und Anforderungen. Je nach Reiseziel und Versorgung vor Ort muss man manchmal zwangsläufig ein bisschen mehr mitnehmen. Ich halte es aber relativ minimalistisch und komme mit diesen Basics meistens auch gut klar.
- Dose für Kontaktlinsen 12 g
- Kamm 12 g
- Zahnbürste: 15 g
- Waschlappen: 40 g
- Pflasterstrips x 4: 5 g
- Ibuprofen 600 x 4: 3 g
- Mullbinde x 1: 5 g
- Wasserstoff-Peroxid-Lösung zum Reinigen von Wunden ca. 15 ml im Plastikfläschchen 22 g
- Packung Tempotaschentücher: 25 g
Gesamtgewicht Körperpflege + Erste Hilfe: 139 g
Basisgewicht komplette Ausrüstung
Das Basisgewicht der gesamten Ausrüstung besteht aus allen Dingen, die wir im Rucksack tragen, außer Proviant und Verbrauchsgüter. Am Körper getragene Dinge zählen ebenfalls nicht dazu.
Rechnen wir das mal schnell zusammen. Das sieht dann so aus:
- Rucksack, Zelt, Schlafsystem: 2.733 g
- Kleidung im Rucksack: 1.718 g
- Kochen + Trinkwasser: 392 g
- Technik: 1.226 g
- Sonstige Ausrüstung: 419 g
- Körperpflege + Erste Hilfe: 139 g
Basisgewicht komplett: 6.627 g bzw. 6,6 Kilogramm
Proviant + Verbrauchsgüter
Proviant und Verbrauchsgüter zählen nicht zum Basisgewicht.
Wenn ich mit Zelt und Campingausrüstung unterwegs bin, benutze ich meistens die Ventilgaskartuschen von Optimus*. Eine 220g-Kartusche wiegt voll etwa 360 Gramm (Gas + Eigengewicht der Kartusche). Dazu rechne ich rund 650 Gramm pro Tag für Essen (getrocknete Trekking-Nahrung, Müsli/Porridge, Müsliriegel, Nüsse + Schoki für tagsüber).
Da ich einen Wasserfilter habe, trage ich in der Regel nur 1 Liter Wasser (1000 g). Wasser wiegt sehr viel. Deshalb vermeide ich es, größere Menge rumzuschleppen, wenn es irgendwie geht. In besonders trockenen Regionen ist es aber häufig unvermeidlich. Das gilt inzwischen übrigens auch für Teile von Deutschland im Hochsommer – der Klimawandel lässt grüßen.
Auf fünf Tage hochgerechnet, sieht das Gewicht des Proviants ungefähr so aus:
5 Tage Essen + Gaskartusche + 1 Liter Wasser = 4.610 Gramm bzw. 4,61 Kilogramm
Zu den Verbrauchsgütern zählen Sachen wie Zahnpasta, Sonnencreme, Insektenspray, Seife, Kontaktlinsenflüssigkeit und so weiter. Was man da mitnimmt, ist natürlich ziemlich individuell. Bei mir komme ich ungefähr auf 400 Gramm. Wenn es geht, fülle ich die Sachen vorher in kleine Plastikfläschchen, z.B. die hervorragende Flüssigseife von Dr. Bronner*, und nehme nur so viel mit, wie ich wirklich brauche.
Gesamtgewicht des Rucksacks
Schauen wir jetzt mal, wie viel der Rucksack am Ende wiegt, wenn wir wirklich alles zusammenrechnen. Dazu zählt neben dem Basisgewicht der Ausrüstung auch der Proviant und die Verbrauchsgüter:
- Basisgewicht: 6.627 Gramm
- Kompletter Proviant für 5 Tage: 4.610 Gramm
- Verbrauchsgüter: 400 Gramm
Basisgewicht + Kompletter Proviant + Verbrauchsgüter = 11.637 Gramm bzw. 11,6 Kilogramm
Das alles natürlich nur unter der Voraussetzung, dass du wirklich alles auf dieser Liste mitnimmst. Bei einer klassischen Hüttentour oder einer Mehrtageswanderung mit Übernachtung in festen Unterkünften, wirst du in der Praxis viel weniger tragen. Ohne Campingausrüstung und Proviant kannst du locker 5 Kilogramm einsparen und kommst am Ende auf 6-7 Kilogramm Gesamtgewicht.
Was ich jetzt auch nicht nochmal extra aufgeführt habe: Ich habe fast immer noch eine Wanderkarte dabei (ca. 100 g), häufig auch einen Wanderführer (ca. 250 g), ein Moleskin-Notizbuch* (ca. 220 g) mit Kuli (7 g) und ein Mini-Stativ* (36 g). Damit bin ich dann am Ende bei maximal knapp 12 Kilogramm. Für eine volle Trekking-Ausrüstung mit Wasser und Essen für 5 Tage finde ich das nicht schlecht.
So baust du dir deine ultimative Packliste: 5 Tipps zum Gewichtsparen
Bis du die ultimative Packliste zusammen hast, wird wahrscheinlich ein wenig Zeit vergehen. Und ehrlicherweise muss man auch zugeben: Gerade leichtes Equipment ist ziemlich teuer. Am besten ist also klein anzufangen und die Sachen nach und zu kaufen. Wenn du gerade erst anfängst, deinen Rucksack zu optimieren, hier meine Top-Tipps, wie du Gewicht sparst:
- Starte mit den „großen Vier“: Rucksack, Schlafsack, Zelt und Isomatte. Hier kannst du auf einen Schlag am meisten Gewicht rausholen.
- Besorge dir eine Waage* und wiege jeden einzelnen Gegenstand ab. Nur wenn du weißt, was die Sachen wirklich wiegen, kannst du anfangen die größten Gewichtstreiber zu identifizieren.
- Prüfe nach jeder Tour, ob du einen bestimmten Gegenstand wirklich gebraucht hast. Ist das nicht der Fall, lässt du ihn beim nächsten Mal zuhause.
- Sammle Erfahrungen, indem du viele Wanderungen machst. Wenn du weißt, was dich in einer bestimmten Region erwartet, kannst du die Ausrüstung daran anpassen.
- Nimm nicht zu viele Klamotten mit. Bei vielen Leuten ist der Rucksack nur deshalb so schwer, weil sie fünf T-Shirts, drei Pullis und für jeden Tag Wechselunterwäsche dabei haben.
Packliste für Mehrtageswanderung und Trekking: Die 4 wichtigsten Fragen beantwortet
An dieser Stelle möchte ich noch ein paar Fragen beantworten, die immer wieder beim Packen für Mehrtagestouren aufkommen. Ich beanspruche natürlich nicht, dass meine Antworten der Weisheit letzter Schluss sind. Wie bei den meisten Sachen gibt es auch hier verschiedene Meinungen. Betrachte es es vielmehr als Anregung für dich und hinterlasse gerne einen Kommentar, wenn du etwas komplett anders siehst oder eine Sache unklar ist.
1. Wie viele Liter sollte der Rucksack für eine Hüttentour oder Mehrtageswanderung haben?
Die Größe des Rucksacks richtet sich in erster Linie nach der Art der Wanderung. Bei einer mehrtägigen Tour mit Übernachtung in Hütten oder Unterkünften brauchst du z.B. kein Camping-Equipment wie bei einer reinen Zelt-Tour. Daher kann der Rucksack hier auch kleiner sein.
Orientiere dich bei der Wahl des Rucksacks an den folgenden Richtwerten:
Art der Wanderung | Größe des Rucksacks |
Mehrtageswanderung ohne Camping und Selbstversorgung mit Übernachtung in Unterkünften | 40 – 45 Liter |
Klassische Hüttentour in den Alpen | 40 – 50 Liter |
Mehrtägige Zelttour (bis 5 Tage) mit Camping und Selbstversorgung | 50 – 60 Liter |
Mehrtageswanderung mit gelegentlichem Camping und Selbstversorgung | 45 – 55 Liter |
Ein Sonderfall sind längere Zelttouren, in denen du dich mehr als 5 Tage komplett autark versorgen musst. Ich habe so etwas bisher nur einmal gemacht, und zwar auf dem Laugavegur Trail in Island. Wirklich auf mich alleine gestellt war ich da aber nicht, da es eine recht gute Infrastruktur gibt, die ich auch hätte nutzen können. Je nach Klima und Länge der Tour würde ich bei vollständig autarken, längeren Trekkings einen Rucksack mit 65 – 75 Litern mitnehmen.

Erst die Ausrüstung und dann den Rucksack kaufen?
In vielen Artikeln liest man immer wieder, dass sich die Größe des Rucksacks nach dem Volumen der Ausrüstung richten soll. Deshalb sei es besser, sich zuerst alle benötigten Gegenstände für die Mehrtageswanderung zu besorgen und erst dann einen Rucksack zu kaufen, der genau so groß ist, dass alles haargenau reinpasst.
Dieser Tipp ist sicherlich gut gemeint und klingt auch erstmal logisch. Schließlich bringt es nichts, mit einem viel zu großen, schweren Rucksack rumzulaufen, wenn man gar nicht so viel Kram dabei hat.
Wirklich alltagstauglich finde ich diesen Ratschlag aber nicht. Denn selbst wenn du alles beisammenhast: Was dann? Nimmst du jedes Mal deine komplette Ausrüstung mit, wenn du im Geschäft verschiedene Rucksäcke ausprobieren willst? Bestellst du dir wirklich 10 verschiedene Rucksäcke im Online-Handel, um genau den einen richtigen zu finden?
Meiner Erfahrung nach macht das so gut wie niemand. Die meisten Leute verlassen sich beim Kauf eines Rucksacks auf ihr Bauchgefühl und das ist auch völlig in Ordnung so. Wenn du noch überhaupt keine Erfahrung mit Mehrtageswanderungen hast, würde ich die oben genannten Rucksack-Größen als grobe Richtlinie nehmen. Nach und nach wirst du dann rausfinden, welche Größe du am Ende brauchst.
2. Wie viel Proviant muss ich bei einer Mehrtageswanderung mitnehmen?
Über diesen Punkt kann man geteilter Meinung sein. Und es kommt stark auf das Reiseziel an. Ich will nicht bestreiten, dass es auf der Welt große Wildnisgebiete und sehr lange Trails mit wenigen Versorgungmöglichkeiten gibt. Trotzdem würde ich sagen: Auf den Mehrtageswanderungen, die 90% aller Leute machen, ist es überflüssig, mehr als maximal 4-5 Tage Proviant mitzunehmen. Das gilt vor allem für mehrtägige Touren im dichtbesiedelten Europa.
Gründe dafür sind:
- Auf Hüttentouren isst du deine Hauptmahlzeiten z.B. in der Hütte am Start und Ende der jeweiligen Etappe. Bis auf Snacks brauchst du im Prinzip nichts mitnehmen.
- Auch auf beliebten und häufig begangenen Wegen in sogenannten „zivilisationsfernen“ Gebieten (z.B. Laugavegur Trail, GR 20 in Korsika, Kungsleden) gibt es in der Regel eine touristische Infrastruktur, die sich gezielt an die Bedürfnisse von Fernwanderern richtet.
- Viele, wenn nicht die meisten, mehrtägigen Wandertouren in Europa, die von Fremdenverkehrsämtern und örtlichen Tourismusverbänden vermarktet werden, starten und enden in einer Ortschaft. Du hast also fast immer ausreichend Gelegenheit, dich vor Ort zu versorgen.
- In Westeuropa ist es bis auf wenige Ausnahmen (meist im hohen Norden) schwierig bzw. nahezu unmöglich, Landstriche zu finden, die weiter als 50 km vom nächsten Ort entfernt sind.
Natürlich kannst du auch in unseren Breiten durch dünn- oder gar nicht besiedelte Gegenden wandern, in denen du unter Umständen für mehr als drei Tage Essen mitnehmen musst. Und natürlich kannst du selbst entscheiden, dass du kein Bock auf die Versorgung vor Ort hast oder gezielt alle Ortschaften umgehst und alles selbst mitnimmst. Das ist dann aber eher eine persönliche Challenge und nicht unbedingt die Regel.

Was soll ich zum Essen genau mitnehmen?
Im Endeffekt hängt die Menge des benötigten Proviants vor allem davon ab: Wann hast du die nächste Gelegenheit Essen nachzukaufen oder vor Ort zu essen? Wenn ich weiß, dass ich unterwegs überhaupt nichts finden werde, rechne ich pro Tag meistens so:
- 1 x Frühstück + Kaffee
- 1 x warmes Abendessen + evtl. Nachtisch
- 2-3 kleinere Snacks für tagsüber, aber keine richtige Mahlzeit
Wenn du für mehrere Tage Essen mitnimmst, setze am besten auf einfach zuzubereitende Nahrungsmittel, die satt machen, wenig wiegen und sich im Idealfall auch noch für längere Zeit halten.
Das könnte z.B. sein:
- Instant-Tütennudeln, die du evtl. selbst mit Fertig-Tütensuppen oder Gewürzmischungen verfeinerst
- Vorgetrocknete Trekking-Nahrung, leider ziemlich teuer und schmeckt gewöhnungsbedürftig
- Müsli/Porridge zum Frühstück, Milchpulver als Milchersatz
- Trockenfrüchte, Nüsse und Müsliriegel als Snack für Zwischendurch
- Luftgetrocknete Salami oder Rohschinken am Stück
- Schokolade (Vorsicht in warmen Gebieten), Kekse, Salzstangen
- Snickers, wenn dich der Hunger packt:)
Im Netz finden sich viele gut gemeinte Tipps, die den Nährstoffgehalt und die Kalorien aufschlüsseln und genauestens analysieren, wie viele Kohlenhydrate, Eiweiß, Zucker etc. die tägliche Nahrung zum Trekking denn haben muss. Für mein Empfinden geht das ziemlich an der Realität der meisten Wanderer vorbei.
Ich esse beispielsweise tagsüber sehr wenig, vor allem wenn ich mich bewege. Meistens lange ich dafür abends dann ganz gut zu. Eine verrückte Bekannte von mir aus Rumänien kann sich tagelang nur von Äpfeln ernähren, obwohl sie die steilsten Berge hochrennt. Wie viel Nahrung du pro Tag brauchst, weißt letztlich nur du selbst.
Ja… wenn du länger als drei Wochen jeden Tag 30 Kilometer autark in der sibirischen Wildnis rumläufst, solltest du dir ernsthafte Gedanken über die Ernährung machen, weil dein Körper durch die permanente Anstrengung irgendwann beginnt abzubauen, wenn lebenswichtige Nährstoffe und Vitamine fehlen. Aber auf den Touren, die die meisten Leute machen? Da spielen solche Erwägungen eigentlich kaum eine Rolle. Benutze einfach deinen gesunden Menschenverstand. Iss so viel, dass du abends satt bist und achte darauf, dass die Ernährung zumindest halbwegs ausgewogen ist.

3. Welche Kleidung gehört auf die Trekking-Packliste?
Eine sehr spannende Frage. Meine Vermutung, die auf persönlicher Erfahrung und Gesprächen mit anderen Wanderern beruht: Wahrscheinlich nimmst du zu viel mit. Das gilt vor allem für T-Shirts und Unterwäsche. Aber auch beim Thema „Wechselkleidung“ ist die Versuchung groß, alle möglichen und unmöglichen Situationen abdecken zu wollen. Mit dem Ergebnis, dass der Rucksack am Ende meist viel mehr wiegt, als er müsste.
Für mich bewährt haben sich beim Packen für Mehrtagestouren folgende Regeln:
- Auf das Zwiebelprinzip setzen und bei Bedarf mehrere Schichten übereinander anziehen oder ablegen, je nachdem ob dir kalt oder warm ist.
- Die Schichten sind: Base-Layer (Wärme), Mid-Layer (Isolation), Shell-Layer (Schutz vor Regen, Wind und Schnee).
- Nur genau ein Kleidungsstück für jede Schicht mitnehmen. Ausnahme sind Socken, T-Shirts und Unterhosen, hier sind jeweils zwei Exemplare erlaubt: Eines am Körper, eines zum Wechseln.
- Auf schnell trocknende und atmungsaktive Funktionskleidung setzen. Bei einer Tageswanderung kann man auch mal in Jeans und Baumwoll-Shirt rumlaufen, auf einer mehrtägigen Tour ist Alltagskleidung eher untauglich.
- Immer einen Schutz vor Regen mitnehmen. Ob Regenjacke oder Poncho (evtl. sogar Regenschirm) ist eine individuelle Geschmacksfrage.
- Immer ein Ersatz-Shirt und eine Unterhose für abends dabeihaben und tagsüber sicher und trocken lagern. Selbst wenn du im Notfall komplett durchnässt bist, hast du abends etwas zum Wechseln.
Natürlich hängt die Wahl der Kleidung stark von dem zu erwartenden Klima ab. Wenn es besonders kalt oder warm wird, musst du unter Umständen mehr mitnehmen oder kannst bestimmte Sachen weglassen (z.B. Daunenjacke, Mütze). Worauf ich unter gar keinen Umständen verzichten würde, ist der Schutz vor Regen. Gerade wenn du mehrere Tage am Stück unterwegs bist, ist es zumindest unwahrscheinlich, dass du komplett vom Regen verschont wirst.

4. Welche Schuhe braucht man für eine mehrtägige Wanderung?
Beim Thema „Schuhe für Mehrtageswanderungen“ gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Wenn du in ein Fachgeschäft gehst und fragst, ist die Chance groß, dass man dir einen festen Wanderstiefel mit hohem Schaft empfiehlt. Egal wo du wandern gehst. Weil: Der schützt besser und mit einem schweren Rucksack könntest du ja mit dem Fuß umknicken und dann wäre die Wanderung vorbei.
Mich hat dieses Argument noch nie wirklich überzeugt. Auf einem einfachen Fußweg brauche ich keinen umfassenden Schutz für meine Knöchel. Und wenn mein Rucksack wirklich so schwer ist, dass ich Probleme beim Laufen habe, laufe ich halt langsamer und vorsichtiger. Ganz abgesehen davon, dass manche Leute eher zum Umknicken neigen und andere nicht.
Was nicht heißen soll, dass Wanderstiefel keine Berechtigung haben. Aber es hängt meiner Meinung nach stark davon ab, wo du wandern gehst. Deshalb gilt: Recherchiere vorher, wie die Wegbeschaffenheit aussieht und passe dein Schuhwerk daran an.
Ein paar Empfehlungen meinerseits:
Gelände | Schuhe | Empfehlung |
Hochgebirgswanderungen auf schwarzen Bergwegen mit Geröll, Blockwerk, Schneefeldern | feste Wanderstiefel mit hohem Schaft, ggf. wasserfeste GoreTex-Membran | Meindl Vacuum GTX* |
Befestigte Wege im Mittelgebirge, blaue – rote Wege im Hochgebirge | flexible Leicht-Wanderschuhe, ggf. mit mittelhohem Schaft, Approach-Schuhe, Trailrunningschuhe | Lowa Innox Pro GTX Mid*, Garmont Dragontail LT* |
Einfache befestigte Fußwege im Flachland | Trailrunning-Schuhe, halbhohe Leicht-Wanderschuhe, zur Not auch Turnschuhe | Scarpa Mojito* |
Trailrunning-Schuhe als Allzweckwaffe für Mehrtageswanderungen?
Viele Langstrecken-Wanderer schwören inzwischen auf Trailrunning-Schuhe als Allzweck-Waffe für jedes Terrain. Ich bin da etwas unentschieden. Und zumindest im Hochgebirge hab ich damit nicht so gute Erfahrungen gemacht. Die Schuhe sind zwar schön leicht, aber nicht robust genug, um tagelang durch Blockwerk und Geröllfelder zu laufen. In einem solchen Gelände haben stabile Bergstiefel in meinen Augen durchaus ihre Berechtigung.
Eine Alternative, die ich inzwischen für mich entdeckt habe, sind sogenannte Approach-Schuhe. Diese Schuhe werden meist von Kletterern beim Zustieg der Routen verwendet. Da es dabei häufig durch alpines und hochalpines Gelände geht, sind die Schuhe schön stabil. Gleichzeitig bieten sie ein sehr angenehmes, turnschuh-ähnliches Tragegefühl. Der Garmont Dragontail*, den ich oben in der Packliste erwähne, ist ein solcher Zustiegsschuh.
Weitere Tipps und Anregungen findest du in meinem Artikel über Ultraleicht-Trekking für Einsteiger. Schau dir außerdem die besten Online-Shops für leichte Trekking-Ausrüstung an. Jetzt aber genug gepackt! Ich hoffe ich konnte dir mit dieser Packliste einige Anregungen geben und wünsche viel Spaß bei deinen zukünftigen Wanderungen.

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Habe ich in dieser Liste irgendetwas vergessen? Was ist eure Lieblingsausrüstung? Wie viel wiegt euer Rucksack? Und habt ihr noch andere Fragen? Dann nichts wie ab in die Kommentare! Ich freue mich, von euch zu hören!
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