Ultraleicht-Zelte: 20 empfehlenswerte Leichtgewichte im großen Vergleich

In diesem Artikel stelle ich 20 empfehlenswerte Ultraleicht-Zelte für 1-2 Personen vor. Die Zelte wiegen bis 1.000 Gramm - es sind also echte Leichtgewichte, mit denen du das Gesamtgewicht deines Rucksacks auf einen Schlag deutlich verringern kannst. Außerdem: Alles, was du über Ultraleicht-Zelte wissen musst und viele praktische Tipps zum Zeltkauf.

In diesem Artikel:

Im Bereich der ultraleichten Trekkingzelte hat sich in den letzten Jahren viel getan. Während meiner Zeit bei den Pfadfindern in den 90er-Jahren galt ein Trekking-Zelt noch als sehr leicht, wenn es um die 5 Kilo wog. Seitdem hat die Technik erstaunliche Fortschritte gemacht. Weniger als 1.000 Gramm für ein vollständig wetterfestes Zelt mit ausreichend Platz für zwei Personen? Heutzutage kein Problem.

Leider ist der Markt für Ultraleicht-Zelte aber auch unübersichtlich groß. Neben bekannten Firmen buhlen inzwischen viele kleinere Hersteller, häufig aus den USA, um die Gunst der Kunden. Da ist es nicht ganz einfach den Überblick zu behalten – zumal es kein festgelegtes Kriterium gibt, was „ultraleicht“ denn eigentlich genau bedeutet. Hersteller, die 2-Kilo-Zelte als ultraleicht bezeichnen, sind keine Ausnahme.

Um dir beim Kauf deines nächsten Ultraleicht-Zeltes etwas zu helfen, habe ich diesen Artikel geschrieben. Ich habe bei der Auswahl Zelte für 1-2 Personen berücksichtigt, die bis etwa 1.000 Gramm wiegen (teilweise auch ein paar Gramm mehr – Erklärung warum weiter unten). Insgesamt stelle ich 20 Zelte vor, die es in meinen Augen wert sind, dass sie auf deiner Trekking-Packliste landen.

Tipp: Schau dir meine monatlich aktualisierte Liste mit den besten aktuellen Outdoor-Deals und Schnäppchen an. Gerade bei Zelten kann sich das wirklich lohnen!

Was ist ein Ultraleicht-Zelt?

Noch kurz zu einer offensichtlichen Frage: Was ist eigentlich ein Ultraleicht-Zelt? Grob gesagt: Ein Zelt, das bis etwa 1.000 Gramm wiegt. Natürlich gibt es dazu wie immer verschiedene Meinungen. Bei vielen Fans des Ultraleicht-Trekkings hat sich dieses Gewicht trotzdem inzwischen eingebürgert. Es gibt aber keine verbindliche Definition oder irgendeine DIN-Norm, die besagt, dass ein Zelt so-und-so-viel wiegen muss, dass man es als „ultraleicht“ bezeichnen darf.

Abgesehen davon nehmen es auch die Hersteller nicht so ganz genau. Häufig werden auch Zelte, die mehr als 1 Kilo wiegen als „ultraleicht“ bezeichnet – ganz einfach, weil es gut klingt. Oder es werden völlig neue Kategorien ins Spiel gebracht. Beim US-Hersteller Big Agnes finden sich inzwischen z.B. auch „crazy-light“ und „super-light“ Zelte im Sortiment, die sogar noch leichter sein sollen. Was kommt als nächstes – „hyper-light“, „uber-light“? Man darf gespannt sein…

Ultraleicht Zelt Nordisk Lofoten
Nordisk Lofoten 1 ULW*: Mit 560 Gramm auf jeden Fall ein ultraleichtes Zelt, aber das Platzangebot ist recht begrenzt.

Ultraleichte Zelte unter 1 Kg? So tricksen die Hersteller beim Gewicht

Was man auch noch erwähnen sollte: Gewicht ist nicht gleich Gewicht. Viele Hersteller (und vor allem die Händler) unterschlagen bei der Angabe des Gewichts gerne mal essentielles Zubehör, z.B. Heringe oder Abspannleinen. Häufig wird zwischen den folgenden Gewichtangaben unterschieden:

Minimal-GewichtNur das Zelt in der Minimal-Konfiguration (z.B. ohne Außenzelt), ohne ZubehörBeispiel: Big Agnes Fly Creek HV UL – 567g
Trail-GewichtZelt in der Standard-Konfiguration mit allen Features, ohne ZubehörBeispiel: Big Agnes Fly Creek HV UL – 765 g
Pack-GewichtZelt in der Standard-Konfiguration mit allen Features, mit Zubehör (z.B. Abspannleinen, Packsack und Heringe)Beispiel: Big Agnes Fly Creek HV UL 1 – 936 g

Das Ganze muss nicht unbedingt böse Absicht sein. Viele Ultraleicht-Zelte werden z.B. ohne Heringe geliefert, da hier jeder Nutzer seine eigenen Vorlieben hat. Trotzdem: Wenn du eine Gewichtsangabe siehst, check erstmal, welches Gewicht genau damit gemeint ist und ob das Zubehör schon dabei ist. Achte hier vor allem das Pack-Gewicht. Das ist das, was du am Ende effektiv im Rucksack mit dir rumträgst.

20 Ultraleicht-Zelte für 1 -2 Personen im Vergleich

Bevor wir uns die verschiedenen Ultraleicht-Zelte anschauen, eine Sache der Ehrlichkeit halber: Ich besitze nicht alle der folgenden Zelte. Das hier ist also kein Test, in dem ich die Zelte in allen Bedingungen auf Herz und Nieren geprüft habe.

Persönlich befinden sich ich derzeit nur die folgenden 4 Zelte in meinem Fuhrpark:

Was ich dir hier an die Hand geben will, ist eine Übersicht, mit der du einen ersten Überblick bekommst. Es sind Zelte, in denen ich schon mal Probe gelegen habe, die ich teils von Freunden kenne oder die mir bei der Recherche im Internet untergekommen sind und die ich interessant fand.

Wenn du eines der Zelte kaufst, freue mich natürlich trotzdem, wenn du das über einen der Links in diesem Artikel machst. Ich werde damit zu einem kleinen Teil an den Einnahmen beteiligt. Das hilft mir dabei, den Blog zu betreiben und hier weiterhin unabhängige Informationen für Outdoor-Fans zu liefern. Für dich entstehen natürlich keine zusätzlichen Kosten.

In der folgenden Liste findest du auf einen Blick die 20 Zelte in der Übersicht. Klicke einfach auf den Link, um direkt zur ausführlicheren Besprechung zu gelangen.

Noch eine Anmerkung:

Beim Gewicht habe ich das Gesamtgewicht laut Herstellerangabe angegeben. Also wirklich alles, was am Ende im Rucksack landet (wenn möglich). Daher liegt es teilweise auch über den 1.000 Gramm, obwohl das Zelt an sich weniger wiegt. Der Preis ist nur eine ungefähre Angabe. Was ich persönlich beobachtet habe ist, dass die Preise seit Corona kräftig angezogen haben. Zelte sind anscheinend das neue Gold…

ZeltGewichtPersonenKonstruktionPreis
Decathlon Trek MT900 11.300 g1Kuppelzeltca. 190 Euro
MSR Hubba NX Solo UL1.290 g1Kuppelzeltca. 400 Euro
Naturhike Vik1.250 g1Kuppelzeltca. 150 Euro
Hilleberg Enan1.200 g1Tunnelzeltca. 700 Euro
Nemo Hornet 2 P1.080 g2Kuppelzeltca. 450 Euro
MSR Freelite 21.060 g2Kuppelzeltca. 500 Euro
3F UL Gear Lanshan Pro 21.050 g2Pyramidenzeltca. 200 Euro
Big Agnes Fly Creek HV UL2 Solution Dye1.020 g2Kuppelzeltca. 400 Euro
Nightcat Ultralight Tent950 g1Pyramidenzeltca. 170 Euro
Sierra Designs High Route 1880 g1Pyramidenzeltca. 300 Euro
Nemo Hornet Elite OSMO 1856 g1Kuppelzeltca. 500 Euro
Nordisk Telemark 1 LW830 g 1Tunnelzeltca. 600 Euro
Black Diamond Distance Tent820 g2Pyramidenzeltca. 350 Euro
Six Moon Designs Lunar Solo805 g1Pyramidenzeltca. 250 Euro
Tarptent Notch803 g1Pyramidenzeltca. 500 Euro
Durston X Mid 17951Pyramidenzeltca. 230 Euro
Gossamer Gear The Two789 g2Tarptentca. 600 Euro
Liteway Illusion Solo Tent645 g1Pyramidenzeltca. 350 Euro
Zpacks Duplex539 g2Pyramidenzeltzu viel…
Six Moon Designs Gatewood Cape283 g1Tarptentca. 180 Euro

Lesetipp: Blue Bolt Bivy Tent: Das leichteste 4-Jahreszeiten-Zelt der Welt?

Forclaz Trek MT900 1

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 1.300 g
Personen: 1
Material: 40D SilNylon (Außenzelt) 20D SilNylon (Boden)
Wassersäule in mm: keine Angabe

Die bekannte französische Outdoor-Marke Decathlon hat inzwischen auch recht leichte Zelte im Programm. Mit 1.300 Gramm Gesamtgewicht würde ich das 1 Personen-Zelt Forclaz Trek MT900* gerade noch so als ultraleicht bezeichnen, ohne rot zu werden. Dafür bietet es aber auch ein getrenntes Innen- und Außenzelt. Außerdem ist das Außenzelt mit 40D SilNylon vergleichsweise robust. Zur Wassersäule macht Decathlon keine Angaben. Ich denke, wenn man das Zelt gut abspannt, dürfte normaler Regen kein Problem sein. Zudem wird eine Bodenplane mitgeliefert.

Das Zelt erinnert mich stark an eine preiswerte Version des MSR Hubba NX Solo, dem nächsten Kandidaten auf unserer Liste. Wie haltbar die verwendeten Materialen im Langzeit-Einsatz sind, kann ich nicht beurteilen. Häufig ist das einer der Punkte, bei dem teurere Zelte besser abschneiden. Die Sitzhöhe ist auch eher niedrig. Positiv: Der Aufbau ist simpel, das Zelt steht in 5 Minuten. Davon konnte ich mich in Peru bei einem französischen Wanderer auf dem Trek nach Choquequirao überzeugen. Mir hat das Zelt gefallen – bei Gelegenheit werde ich es vielleicht mal selbst testen.


  • schnell aufgebaut
  • robustes Außenmaterial
  • Bodenplane im Preis enthalten
  • relativ schwer
  • relativ kleiner Innenraum

Video zum Forclaz Trek 900:

MSR Hubba NX Solo

Ultraleicht Zelt MSR Hubba NX

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 1.290 g
Personen: 1
Material: 20D SilNylon (Außenzelt) 30D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 1.200 (Außenzelt) 3.000( Boden)

Das MSR Hubba NX* ist ein freistehendes Zweiwandzelt für eine Person, das für 3-Jahreszeiten geeignet ist. Mit ebenfalls knapp 1.300 g Gesamtgewicht ist es für eine Person schon ein ziemlicher Brummer. Dafür bietet das Zelt MSR-typisch eine hochwertige, robuste Verarbeitung, z.B. mit verstärktem Gewebe an den Abspannpunkten. 20D Ripstop Nylon am Außenzelt und 30D Ripstop Nylon am Boden mit einer Wassersäule von 3000mm sind ebenfalls gute Werte. Und die Liegefläche von 216 x 76 cm (+ Apside) ist für einen Solo-Wanderer ziemlicher Luxus.

Im Grunde ist das Hubba NX die Solo-Version des beliebten Hubba Hubba NX2, einem Zelt, das ich seit langem besitze und schätze. Es ist nicht das leichteste Zelt am Markt. Eher ein solider, verlässlicher Allrounder, dem man einiges zumuten kann. Mit der 2-Personen-Version habe ich zuletzt lange Höhen-Trekkings in den peruanischen Anden gemacht, z.B. eine komplette Durchquerung der Cordillera Vilcabamba und das war kein Problem für das Zelt. Wenn man sich die Erfahrungsberichte im Netz durchliest, scheint es, als ob die 1-Personen Variante ähnlich viel mitmacht.


  • robust
  • viel Platz für 1 Person
  • freistehend
  • gibt leichtere Zelte

Video zum MSR Hubba NX 1:

Naturehike Vik

Ultraleicht Zelt Naturehike Vik

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 1.250 g
Personen: 1
Material: 15D SilNylon (Außenzelt) 20D SilNylon (Boden)
Wassersäule in mm: 2.000 (Außenzelt) 4.000 (Boden)

Der chinesische Hersteller Naturehike hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zelte von MSR fast 1:1 nachzubauen und im Preis zu unterbieten. Dementsprechend ist das freistehende Kuppelzelt Naturehike Vik* quasi der preiswerte Klon des MSR Hubba NX Solo. Aufbau und Konstruktion sind ähnlich, die verfügbare Fläche ebenfalls. Das Ripstop-Material ist aber ein Stückchen dünner. Das Zelt wird zudem nur in der Farbe weiß geliefert. Viel Sichtschutz dürfte das nicht bieten. Schön ist hingegen, dass der Footprint für den Boden direkt mitgeliefert wird.

Im Unterschied zum Hubba NX Solo befinden sich die Belüftungsklappen beim Naturehike Vik am Zeltdach. Ich vermute, das wird keinen großen Unterschied machen. Das Naturehike Vik hat kein separates Innenzelt, nur ein integriertes Mesh-Netz zum Insektenschutz. Daher muss man wahrscheinlich ein bisschen aufpassen, nicht mit dem Schlafsack gegen die Außenwand zu kommen. Zelte von Naturehike sieht man inzwischen immer häufiger, viele Leute sind zufrieden damit. Ich schätze für gelegentliche Overnighter oder Sommer-Zeltcamping in Europa wird dieses preiswerte 1-Personen-Zelt seinen Zweck erfüllen.


  • sehr preiswert
  • Zeltplane wird mitgeliefert
  • viel Platz für 1 Person
  • unklar, ob auf Dauer wirklich haltbar
  • evtl. Probleme mit Kondensation
  • relativ schwer

Video zum Naturhike Vik:

Hilleberg Enan

Ultraleicht Zelt Hilleberg Enan

Typ: Tunnelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 1.200 g
Personen: 1
Material: 20D SilNylon (Außenzelt)50D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm :5.000 (Außenzelt) 12.000 (Boden)

Und noch ein Schwergewicht… aber das hier ist ja auch ein Hilleberg-Zelt. Der Traditionshersteller ist bekannt dafür, Zelte für Trekking-Touren im hohen Norden zu bauen, die auch das raue skandinavische Wetter wegstecken. Dafür ist das Hilleberg Enan* mit 1.200 Gramm Gewicht fast schon wieder leicht. Dieses Modell hier ist eine weiterentwickelte Version des Klassikers Hilleberg Akto – quasi die leichtere Variante für Dreijahreszeiten bzw. leichte Wintereinsätze bei guten Bedingungen.

Ich habe dieses Zelt schon länger im Auge und konnte auch mal bei einem Globetrotter-Event in Berlin drin probeliegen. Was soll ich sagen… Liebe auf den ersten Blick. Dank Tunnelkonstruktion hat man als einzelne Person viel Platz. Die Verarbeitung wirkt hochwertig, die verwendeten Zeltstoffe für die Planen sehr robust – das ist eine ganz andere Liga als das typische UL-Zelt. Auch die Belüftungsoptionen mit verschließbaren Mesh-Klappen am Kopf und Fußende sahen ordentlich aus. Der Preis ist allerdings recht happig. Wenn du mehrtägige Touren in Norwegen, Schottland, Patagonien und Co. planst, könnte das Hilleberg Enan aber einen Blick wert sein.


  • verlässlicher Wetterschutz
  • ausreichend Platz für 1 Person
  • hochwertige Verarbeitung
  • relativ teuer
  • für viele Nutzer vermutlich übertrieben
  • relativ schwer

Video zum Hilleberg Enan:

Nemo Hornet 2P

Ultraleicht Zelt Nemo Hornet 2P

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 1.080 g
Personen: 2
Material: 10D SilNylon (Außenzelt) 15D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 1.200 (Außenzelt und Boden)

Das zweiwandige Kuppelzelt Nemo Hornet 2P* verspricht geringes Gewicht, ausreichend Platz für 2 Personen und akzeptablen Wetterschutz. 15D Ripstop-Nylon (Innenzelt und Boden) bzw. 10D Ripstop-Nylon (Außenzelt) sind aber doch ein gutes Stückchen dünner als beim vergleichbaren MSR Hubba NX Solo. Dafür hat es zwei Eingänge, zwei Apsiden und im Bodenbereich ein bisschen steilere Wände. 130 cm Breite sind natürlich nicht die Welt. Aber ich vermute es wird mit zwei Personen schon irgendwie gehen.

Ob das Zelt wirklich raues Wetter mitmacht, wage ich nicht zu beurteilen. Der Badewannenboden ist ziemlich hoch und dank der zwei Apsiden kann man das Zelt an den Seiten auch relativ effektiv und sicher abspannen. Ich hab aber in etlichen Reviews gelesen, dass die dünnen Zeltstangen bei starken Windböen dazu neigen, sich zu verbiegen. Für mich sieht das wie ein brauchbares Sommerzelt bei nicht zu extremen Bedingungen aus. Dafür gibt es definitiv einen Markt und daher finde ich das Zelt doch ganz interessant.


  • relativ preiswert
  • recht leicht für 2-Personen-Zelt
  • solider Regenschutz
  • mit 2 Leuten vermutlich etwas eng
  • nicht sehr windstabil

Video zum Nemo Hornet 2P:

MSR Freelite 2

Ultraleicht Zelt MSR Freelite

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 1.060 g
Personen: 2
Material: 15D SilNylon (Außenzelt) 15D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 1.200 (Außenzelt und Boden)

Das MSR Freelite 2* ist quasi die Leicht-Version des beliebten Hubba Hubba NX und in meinen Augen ein Kompromiss aus Stabilität und Gewicht. 15D Ripstop-Nylon als Material für Außenhülle und Boden finde zumindest ich etwas vertrauenserweckender als das hauchdünne Außenzelt beim noch leichteren Modell Carbon Reflex 2*. Das Zelt ist halb-freistehend, da es nur eine Stange zum Aufstellen benötigt. Die Liegefläche beträgt 213 x 127 cm – recht knapp für 2 Personen. Dafür hat man aber zwei Eingänge und eine Apside an jeder Seite.

Ich kenne das Freelite 2 von einem Freund, der es als Solo-Zelt für Radtouren verwendet und zufrieden damit ist. Allerdings fährt er damit auch höchstens mal an die Ostsee. Persönlich finde ich das Zelt etwas wackelig, da am hinteren Ende die Y-förmige Stange vom Hubba NX Solo fehlt. Bei starkem Wind kann ich mir gut vorstellen, dass es Probleme gibt. Camping bei freundlichen Bedingungen in Mitteleuropa sollte aber kein Problem sein. Ich würde für 2 Personen wahrscheinlich eher das normale Hubba Hubba NX nehmen (zum Test) und das Gewicht aufteilen. Trotzdem einen Blick wert.


  • relativ preiswert
  • recht leicht für 2-Personen-Zelt
  • recht robust
  • mit 2 Personen vermutlich sehr eng
  • bei starkem Wind vermutlich nicht sehr stabil

Video zum MSR Freelite 2:

3F UL Gear Lanshan Pro 2

Ultraleicht Trekking Zelt Lanshan Pro 2

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 1.050 g
Personen: 2
Material: 20D SilNylon (Außenzelt) 20D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 2.000 (Außenzelt) 6.000 (Boden)

3F UL Gear ist ein relativ neuer chinesischer Hersteller für preiswerte Zelte, die zunächst über AliExpress vertrieben wurden. Ja… das klingt zugegebenermaßen erstmal nicht sonderlich vertrauenserweckend. Aber die Marke hat sich inzwischen einen recht guten Ruf erworben. Und in den einschlägigen Foren liest man vom Lanshan Pro 2* doch sehr viele positive Erfahrungsberichte. Das einwandige Zelt ist ein klassisches Trekkingstock-Zelt, d.h. es wird mit Hilfe von zwei Trekkingstöcken aufgestellt. Alternativ werden separate Stangen zum Aufstellen verkauft.

Die Pro-Version für zwei Personen hat ein etwas robusteres 20D-SilNylon-Gewebe beim Außenzelt und statt einem Innenzelt ein fertig vernähtes Gewebe zum Insektenschutz. Außerdem ist es mit den Maßen von 230 x 120 cm ein Stück geräumiger als die normale Variante*. Damit soll man die Kondensation besser in den Griff bekommen – einer der Kritikpunkte bei der 1-Personen-Version. Das Zelt hat zudem zwei Eingänge und zwei recht geräumige Apsiden. Kleiner Nachteil: Du musst die Nähte selbst versiegeln.


  • robust (zumindest laut Hersteller)
  • mehr Platz als die normale Version
  • sehr preiswert
  • Nähte müssen nachträglich versiegelt werden
  • evtl. Probleme mit Kondensation

Video zum 3F UL Gear Lanshan Pro 2:

Big Agnes Fly Creek HV UL2 Solution Dye

Ultraleicht Zelt Big Agnes Fly Creek HV UL2

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 1.020 g
Personen: 2
Material: 15D SilNylon (Außenzelt) 20D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 1.200 (Außenzelt und Boden)

Bei der neuesten Version des zweiwandigen Kuppelzelts Big Agnes Fly Creek UL 2* ist die Außenhülle mit einer speziellen, besonders umweltfreundlichen Lösung beschichtet – das soll den Energieverbrauch bei der Herstellung senken und zudem besonders gut gegen UV-Strahlen schützen. Ähnlich wie beim MSR Freelite 2 wird das Zelt mit nur einer Stange aufgestellt, die sich am Vordereingang in Form eines Y aufteilt. Der hintere Bereich muss also zwingend abgespannt werden.

Für zwei Personen ist das Fly Creek vielleicht ein bisschen eng, zumal es im Vergleich mit dem Nemo Hornet nur den einen Fronteingang gibt. Bei dem geringen Gewicht kann man aber auch schon ernsthaft darüber nachdenken, das als Solo-Zelt zu verwenden – und dann ist es ein echter Palast. US-Reviews berichten, dass auch dieses Zelt bei starken Winden dazu neigt, zusammenzuklappen. Die DAC-Featherlite-Stangen bei Nemo sind auch dünner als bei den MSR-Zelten. Also eher nichts, um an exponierten Stellen im Gebirge zu zelten. Wenn du dir einen guten, geschützten Campingplatz suchst (oder ohnehin nur bei freundlichen Bedingungen zeltest), ist das Fly Creek aber definitiv ganz interessant.


  • recht leicht für ein 2-Personen-Zelt
  • viel Platz im Innenraum dank hohen Wänden
  • sehr kleines Packmaß
  • für 2 Personen vermutlich ziemlich eng
  • nur 1 Eingang
  • nicht sehr windstabil

Video zum Big Agnes Fly Creek HV UL2 Solution Dye:

Nightcat Ultralight Tent

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 950 g
Personen: 1
Material: 15D-SilNylon (Außenzelt) 20D-SilNylon (Boden)
Wassersäule in mm: 5.000 (Außenzelt und Boden)

Das Nightcat Ultralight Tent* ist eigentlich das Lanshan 1 Pro, das hier unter einem anderen Namen und noch etwas preiswerter von der chinesischen Firma Nightcat vertrieben wird. Wie sich das für das Unternehmen rechnet, sei dahingestellt. Das Zelt mit einem Gewicht von knapp 1 Kilo macht auf den ersten Blick aber einen ganz ordentlichen Eindruck. Das Zelt erinnert stark an das Lunar Solo (siehe unten) ist im Unterschied dazu aber aus dem weniger wasserabweisenden SilNylon gefertigt. Da das Zelt rein durch die Spannung aufgerichtet wird, kann ich mir vorstellen, dass das Zelt bei starkem Regen irgendwann durchhängt. Trotz der hohen Wassersäule.

Für den Aufbau wird ein Trekking-Stock benötigt. Auch wenn das Zelt wie ein Single-Wall-Shelter aussieht: Es verfügt tatsächlich über ein Innenzelt aus Mesh als zusätzlichen Schutz vor Kondensation. Man kann das Innenzelt aber eingehängt lassen und muss es nicht separat aufbauen. Das erleichtert den Aufbau, da man das Innenzelt beim Abspannen der Außenwände quasi automatisch hochzieht. Und dafür kann sich das Gewicht unter 1 Kilo doch sehen lassen. Schön ist auch, dass die Nähte bereits ab Werk versiegelt sind. Für ein leichtes Sommerzelt zum kleinen Preis, sicherlich einen Blick wert.

  • preiswert
  • Nähte bereits versiegelt
  • hohe Wassersäule
  • Haltbarkeit fraglich
  • evtl. Probleme mit Kondensation

Video zum Nightcat Ultralight Tent:

Sierra Designs High Route 3000

Ultraleicht Zelt Sierra Designs High Route

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 880 g
Personen: 1
Material: 20D SilNylon (Außenzelt) 30D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 1.200 (Außenzelt und Boden)

Das Sierra Designs High Route 3000 ist ein zweiwandiges Trekkingstock-Zelt in Form einer Doppelpyramide. Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit dem bekannten US-Ultralight-Hiker Andrew Skurka, der damit seine Idealvorstellung eines robusten Solo-Zeltes verwirklichen wollte. Das Zelt ist mit einer Liegefläche von 225 x 90 cm recht groß. Neben dem großen Seiteneingang gibt es eine zusätzliche Öffnung für die Gepäck-Apside. Kondensation soll durch das Innenzelt abgemildert werden.

Bei starkem Wind kann man das Zelt mit zusätzlichen Abspannpunkten stabilisieren. Da das Zelt mit zwei Trekking-Stöcken aufgebaut wird, hat man durch die hohen Seitenwände viel Platz im Inneren. Das wirkt im ersten Moment nicht sonderlich stabil, z.B. bei starkem Wind. Andererseits macht Andrew Skurka regelmäßig Touren der extremeren Art und hat das Zelt dabei eigenen Angaben zufolge ausgiebig getestet. Insofern scheint es also doch was zu können. Und dafür ist es dann auch gar nicht mal so teuer.


  • viel Platz im Inneren
  • Nähte bereits versiegelt
  • recht preiswert
  • nur wenig Platz für Gepäck in der Apside
  • scheinbar etwas umständlich aufzubauen

Video zum Sierra Designs High Route 3000:

Nemo Hornet Elite OSMO 1

Typ: Kuppelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 856 g
Personen: 1
Material: OSMO Ripstop Polyester-Nylon (Außenzelt und Boden)
Wassersäule in mm: 1.200 (Außenzelt und Boden)

Das Nemo Hornet Elite Osmo 1* ist eine Neuauflage des Nemo Hornet Osmo, die ungefähr 200 Gramm leichter als die alte Version ist. Wie der Vorgänger besteht es aus einem separaten Innen- und Außenzelt. Das Innenzelt muss aber auf jeden Fall abgespannt werden, da es erst dadurch seine Form erhält. Für mehr Platz im Innenraum des recht schmalen Zelts sorgt eine Querstrebe, die über die zentrale Stange auf der Längsachse gespannt wird. Anschließend wird das Außenzelt darüber befestigt.

Die Konstruktion wirkt insgesamt recht durchdacht und hat auch einige nette Features, z.B. lässt sich das Volumen des Innenraums durch einclippbare Abspannleinen vergrößern. Dadurch soll vermieden werden, dass der Schlafsack in der Nacht die Wände berührt und nass wird. Auch der Eingang des Zelts kann mit einem solchen Clip fixiert werden, um genau die gewünschte Position zu erreichen. Allerdings ist das Zelt wohl nicht sehr windstabil, das wird zumindest bei etlichen Reviews bemängelt.

  • trotz separatem Innenzelt leicht
  • viel Platz im Innenraum dank hohen Wänden
  • kleines Packmaß
  • Material wirkt sehr filigran
  • nicht sehr windstabil

Video zum Nemo Hornet Elite OSMO 1:

Nordisk Telemark 1 LW

Ultraleicht Zelt Nordisk Telemark

Typ: Tunnelzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 830 g
Personen: 1
Material: 10D Silnylon (Außenzelt) 20D PU-Nylon (Boden)
Wassersäule in mm: 2.000 (Außenzelt) 6.000 (Boden)

Das Nordisk Telemark 1 LW* ist ein sehr leichtes Tunnelzelt für eine Person, das aus einem separaten Außen- und Innenzelt besteht. Rein von den Werten sieht es ganz ordentlich aus: 20D Ripstop-Nylon und eine Wassersäule von 8.000 mm bei der Bodenplane. 10D Ripstop-Nylon und 2.000 mm beim Außenzelt. Dank 190 cm Liegelänge sollte das Zelt auch größeren Personen keine Probleme bereiten. Zum Aufbau werden nur sechs Heringe benötigt.

Tests zufolge ist das Zelt leider nicht sonderlich wetterfest und dank der Tunnelkonstruktion auch relativ anfällig für Winde. Und zumindest für mich fühlt es sich schon ein bisschen wie eine Hundehütte an. Obwohl Nordisk mit dem Lofoten 1* ein noch kleineres und leichteres 1-Personen-Zelt verkauft. Ich könnte mir als Einsatzzweck Mehrtagestouren in Europa bei freundlichen Bedingungen vorstellen, z.B. auf dem Fischerweg in Portugal. Nach Skandinavien würde ich das Zelt trotz dänischem Hersteller vermutlich eher nicht mitnehmen.


  • kleines Packmaß
  • ausreichend Platz für 1 Person
  • einfach aufzubauen
  • nicht sehr wetterfest
  • anfällig gegen Wind

Video zum Nordisk Telemark 1 LW:

Black Diamond Distance Tent

Ultraleicht Zelt Black Diamond Distance Tent

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 820 g
Personen: 1
Material: 30D SilPoly (Außenzelt und Boden)
Wassersäule: keine Angabe

Black Diamond hatte ich als Hersteller von Zelten gar nicht auf dem Schirm. Umso mehr hat mich das Black Diamond Distance Tent überrascht. Das einwandige Pyramidenzelt ist ziemlich leicht, mit einer Außenhülle von 30D-SilPoly recht robust und soll zwei Personen Platz bieten. Tests zufolge ist es außerdem sehr wetterfest und soll selbst bei starkem Wind bombenfest stehen. Und es kostet auch gar nicht so viel.

Aber es gibt auch ein paar Haken. Zum einen dürfte Kondensation zum Problem werden, da das Zelt nur eine einzige große Mesh-Öffnung am Eingang und einen kleinen Belüftungsschlitz am oberen Ende hat. Für den Aufbau werden zudem die speziellen Carbon-AR-Trekkingstöcke von Black Diamond benötigt. Man das Zelt anscheinend aber auch mit anderen Stöcke aufbauen, dazu braucht man dann noch einmal einen speziellen Adapter. Falls hier jemand Erfahrungen mit dem Zelt hat, würde ich mich über einen Kommentar freuen. Ansonsten fand ich es nämlich durchaus interessant.


  • guter Stand auch bei starkem Wind
  • robust
  • relativ preiswert
  • Probleme mit Kondensation
  • Adapter zum Aufbauen mit Trekkingstöcken erforderlich

Video zum Black Diamond Distance Tent:

Six Moon Designs Lunar Solo

Ultraleicht Zelt Six Moon Designs Lunar Solo

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 805 g (mit 6 MSR Heringen)
Personen: 1
Material: 20D SilPoly (Außenzelt) 40D SilPoly (Boden)
Wassersäule in mm: 3.000 (Außenzelt und Boden)

Das Six Moon Designs Lunar Solo ist ein einwandiges Mid mit integriertem Insektenschutz. Aufgebaut wird es mit einem einzelnen Trekkingstock aufgebaut, abgespannt mit bis zu acht Heringen. Eigentlich ist es ein 1-Personenzelt. Dank einer Liegefläche von 229 x 122 cm würden zur Not aber auch zwei Personen reingehen. Durch die Pyramidenkonstruktion würde es dann aber schon eng werden. Das Zelt ist überraschend preiswert, daher zählt es gerade bei Einsteigern zu den beliebtesten Ultraleicht-Zelten. Vor der Verwendung muss das Lunar Solo selbst abgedichtet werden.

Ich besitze das Lunar Solo seit drei Jahren. Es ist mein zweites UL-Zelt und ich bin bislang sehr zufrieden. Der Aufbau ist am Anfang etwas fummelig. Wenn man sich ein paar YouTube-Videos angeschaut hat, klappt es aber ohne Probleme. Kondensation ist natürlich ein Thema. Aber das Zelt ist so geräumig, dass ich als einzelne Person damit gut zurechtkomme. Das ist für mich auch der Hauptvorteil: Das Lunar Solo bietet für einen Solo-Wanderer wirklich viel Platz. Richtig übles Wetter musste ich noch nicht darin überstehen. Für Sommertouren in Mittel- und Südeuropa ist das aber auf jeden Fall mein neues Lieblingszelt!


  • robust und wetterfest
  • sehr viel Platz für 1 Person
  • recht preiswert
  • gibt leichtere Zelte
  • Nähte nicht ab Werk versiegelt
  • für Anfänger nicht ganz einfach aufzubauen

Video zum Six Moon Designs Lunar Solo:


Tarptent Notch

Ultraleicht Zelt Tarptent Pro

Typ: Tarptent
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 803 g
Personen: 2
Material: 30D SilNylon (Außenzelt und Boden)
Wassersäule in mm: 3.000 (Außenzelt und Boden)

Tarptent ist eine bekannte US-Ultralight-Marke, die sowohl Zelte aus Dyneema als auch „normalem“ Polyester bzw. Nylon-Gewebe herstellt. Das zweiwandige Tarptent Notch ist das leichteste Nicht-Dyneema-Zelt von Tarptent und verspricht ausreichend Platz für eine Person mit Gepäck (Liegefläche 213 x 86 cm) sowie robusten Dreijahreszeiten-Wetterschutz (3.000 mm Wassersäule, 30D SilPoly-Außenzelt). Aufgebaut wird es mit zwei Trekkingstöcken. Auf Wunsch kann man auch nur das Außenzelt aufstellen.

Bei Tests schneidet das Notch gut ab. Hervorgehoben werden der einfache Aufbau und das gute Kondensations-Management, der Wetterschutz ist wohl auch in Ordnung. Über den Platz kann man sich sicherlich streiten. Für mich sieht es ein bisschen so aus, als ob das Zelt im Inneren einfach nur Platz für eine einzelne Isomatte hat. Allerdings kann man das Gepäck in den Apsiden abstellen. Und natürlich ist das flexible Setup ein echter Vorteil. Wenn ich mir ein Zelt von Tarptent holen würde, dann wahrscheinlich das hier. Ich denke, es kriegt den Kompromiss aus Gewicht, Preis und Komfort ganz gut hin und ist nicht so übertrieben teuer wie die Dyneema-Zelte.


  • flexibles Setup
  • solider Wetterschutz
  • gute Verarbeitung
  • evtl. etwas wenig Platz
  • teurer Import
  • keine Nahtversiegelung ab Werk

Video zum Tarptent Notch:

Durston X Mid 1

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: ja
Gewicht: 795 g
Personen: 1
Material: 20D SilPoly (Außenzelt und Boden)
Wassersäule in mm: 3.500 (Außenzelt und Boden)

Das Durston X Mid 1 wurde 2022 noch einmal überarbeitet, um den Innenraum zu vergrößern. Es ist jetzt 10 cm breiter, 10 cm länger und bietet im Kopfbereich 8 cm mehr Höhe. Zudem wurden an den Seitenwänden zusätzliche Abspannpunkte befestigt, um eine bessere Performance bei starkem Wind zu gewährleisten. Nicht geändert hat sich erfreulicherweise das Gewicht. Das Zelt gilt zudem als äußerst wetterfest, auch bei starkem Wind. Für den Aufbau werden zwei Trekking-Stöcke benötigt.

In US-Reviews schneidet das Durston X Mid 1 seit langem sehr gut ab und es hat auch schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Dafür ist es immer noch wirklich preiswert. Rund 230 Euro ist für ein Ultralight-Zelt eines Cottage-Herstellers nicht wahnsinnig viel. Leider kann man es derzeit aber nur importieren. Genau das war auch einer der Gründe, warum ich mich damals für das weiter oben aufgeführte Lunar Solo entschieden habe. Trotzdem würde ich dieses Zelt sehr sehr gerne mal ausprobieren.

  • vergleichsweise preiswert trotz US-Import
  • einfacher Aufbau
  • wetterfest
  • Innenraum immer noch recht klein

Video zum Durston X Mid 1:

Gossamer Gear The Two

Ultraleicht Zelt Gossamer Gear The Two

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 789 g
Personen: 2
Material: 10D PU-Nylon (Außenzelt und Boden)
Wassersäule in mm: 1.800 (Außenzelt und Boden)

Das Gossamer Gear The Two ist ein beliebtes Einwandzelt für zwei Personen, das in der neuesten Version noch einmal ein paar Gramm leichter geworden ist. Was sich nicht geändert hat: Großer Innenraum dank hohem First, viel Platz nach oben (ca. 110 cm) und zwei Eingänge mit jeweils einer Apside. Erfreulicherweise sind die Nähte bereits von Haus aus versiegelt, sodass man sich das eigenständige Tapen mit Nahtdichter ersparen kann.

Ich hab dieses Zelt bis jetzt noch nie live gesehen, aber zumindest in Videos gefällt es mir gut. Wie es um die Wetterbeständigkeit steht, kann ich so nicht beurteilen. 10D Ripstop-Nylon und eine Wassersäule von 1.800 mm sowohl an Außenzelt und Boden sind aber nicht so viel. Gossamer Gear empfiehlt daher auch, das Zelt möglichst an geschützten Orten aufzustellen – wobei man das diesen Leichtzelten ohnehin immer machen sollte. Was mir aber wirklich gefällt: Der Preis ist gar nicht so viel höher als Zelte von MSR und Co.


  • vergleichsweise preiswert trotz US-Import
  • Nähte bereits versiegelt
  • vermutlich nicht sehr robust
  • braucht sehr viel Platz zum Aufstellen

Video zum Gossamer Gear The Two:

Liteway Illusion Solo Tent

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 645 g (ohne Heringe)
Personen: 2
Material: 20D SilPoly (Außenzelt und Boden)
Wassersäule in mm: 2.000 (Außenzelt und Boden)

In klassischer Pyramiden-Form präsentiert sich das Illusion Solo Tent des hierzulande noch recht unbekannten ukrainischen Ultralight-Spezialisten Liteway. Die Firma stellt auch Tarps und die dazu passenden Innenzelte aus Mesh her. Mit dem Illusion Solo Tent hat man das jetzt zu einem einzelnen Einwand-Zelt verbunden – und vom Gewicht her kann sich das sehen lassen. 645 Gramm ist schon ordentlich. Auch der Preis von knapp 350 Euro ist für ein Produkt einer kleinen Cottage-Schmiede völlig in Ordnung.

Für den Aufbau wird ein einzelner Trekking-Stock benötigt, an dem das Zelt hochgezogen wird. Zum Abspannen sind sechs Heringe erforderlich. An den Seiten sind zusätzliche Abspannlinien befestigt, mit denen man den Innenraum durch das Hochziehen der Wände noch ein wenig vergrößern kann. Das Platzangebot wirkt aber auch so schon recht gut. Nachteil: Man muss die Nähte selbst versiegeln. Das ist aber bei vielen Ultraleicht-Zelten so. Schön finde ich auch, dass keine Zollgebühren anfallen.

  • gute Verarbeitung
  • viel Platz im Innenraum
  • sehr kleines Packmaß
  • keine Nahtversiegelung ab Werk

Video zum Liteway Illusion Solo Tent:

Zpacks Duplex

Ultraleicht Zelt Zpacks Duplex

Typ: Pyramidenzelt
Separates Innenzelt: nein
Gewicht: 539 g (ohne Heringe)
Personen: 2
Material: .55/.75 Dyneema Composite Fabric (Außenzelt und Boden)
Wassersäule in mm: 15.000 bzw. 20.000 je nach Stärke des Materials

Das Zpacks Duplex ist sowas wie der Rolls-Royce unter den Ultraleicht-Zelten. Ein Zweipersonen-Trekkingstock-Zelt aus Dyneema mit eingenähtem Insektenschutz, zwei Eingängen, richtig schön viel Platz, komplett wasser- und winddicht – und das alles bei einem Gewicht von knapp über 500 Gramm. Mit den Heringen kommt man insgesamt vielleicht auf knapp 600 Gramm. Das ist natürlich schon eine Ansage. Kein Wunder, dass viele das Duplex als das beste Ultraleicht-Zelt überhaupt bezeichnen.

Wenn da halt nicht der Preis wäre. Leider kann man das Duplex nur direkt aus den USA importieren, dort wird es für 699 Dollar verkauft. Einschließlich Zoll- und Einfuhrgebühren wird es aber nochmal ein gutes Stück teurer. Stand 2024 wird das Zelt bei deutschen Ultraleicht-Shops für bis zu 1.200 Euro verkauft. Ich sag’s mal so… dafür würde ich lieber nach Nepal fliegen und zwei Monate von Lodge zu Lodge trekken. Aber wenn Geld keine Rolle für dich spielt – go for it. Schlecht ist es bestimmt nicht. Beim bekannten US-Gear-Blog SectionHiker schneidet es im Test sehr gut ab.


  • unglaublich leicht
  • sehr viel Platz für 2 Personen
  • wetterfest
  • extrem hoher Preis
  • lange Wartezeit bei Import
  • unklar wie robust bei dauerhafter Verwendung

Video zum Zpacks Duplex:

Six Moon Designs Gatewood Cape

Ultraleicht Zelt Six Moon Designs Gatewood Cape

Typ: Tarptent
Separates Innenzelt: Serenity NetTent getrennt erhältlich (312 g)
Gewicht: 283 g
Personen: 1
Material: 15D SilNylon (Außenzelt)
Wassersäule in mm: 1.800 (Außenzelt)

Keine Lust extra Regenkleidung mitzunehmen? Das Six Moon Designs Gatewood Cape* treibt den Multiuse-Gedanken beim Ultraleicht-Trekking auf die Spitze, indem es Tarp und Poncho zu einer einzigen Konstruktion verbindet – ein Zelt, das du gleichzeitig auch als Regenschutz beim Laufen anziehen kannst. Aufgestellt wird es mit einem einzelnen Trekkingstock. Wenn du zusätzlichen Schutz vor Insekten willst, baust du im Inneren das separat erhältliche Serenity NetTent* als Innenzelt auf. Zusammen mit den Heringen wiegt das komplette Setup dann knapp 700 Gramm.

Ich finde die Idee eigentlich ganz witzig – und wenn man nur das Tarp kauft ist es auch ziemlich günstig. Allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Platz im Inneren gegen Null geht, vor allem in Kombi mit dem Innenzelt. Ich hab die Kombi Tarp/Innenzelt schon mal mit dem ähnlich konstruierten Trekkertent Stealth* versucht und mir war das auf Dauer etwas zu eng. Außerdem hat es ohne das Serenity-Tent keinen Boden. Es gibt bestimmt Leute, die das weniger stört. Wenn du dazu zählst, würd ich mir das Gatewood Cape zumindest mal genauer anschauen!


  • Poncho und Zelt in einem
  • sehr leicht
  • einfacher Aufbau
  • mit Innenzelt vermutlich eng
  • Nähte müssen nachträglich versiegelt werden

Video zum Six Moon Designs Gatewood Cape:

Tipp: Schau dir hier meinen ausführlichen Test des MSR Hubba Hubba NX 2 an. Das solide 3-Jahreszeiten-Zelt ist mit rund 1,7 Kg Gewicht zwar nicht ultraleicht, aber trotzdem noch gut für Rucksacktouren geeignet und auch einen Blick wert!

Darauf solltest du beim Kauf eines Ultraleicht-Zeltes achten

Viele der oben erwähnten Ultraleicht-Zelte sind relativ teuer. Für die meisten Leute (mich eingeschlossen) ist so ein Zelt schon eine Investition – das kauft man nicht mal schnell nebenher. Dank Internet ist es heutzutage zum Glück viel einfacher als früher, sich umfassend über das Objekt der Begierde zu informieren. Aber man kann trotzdem noch einiges falsch machen. Deshalb an dieser Stelle noch ein paar nützliche Tipps zum Kauf.

Mach dir klar, wo du das Ultraleicht-Zelt einsetzen willst

Bevor du losziehst und ein Zelt kaufst, würde ich mir erstmal genau überlegen, wo und wann du damit campen willst. Wenn du z.B. so wie ich überwiegend im Sommer zeltest, brauchst du je nach Region keine allwettertaugliche Sturm-Festung wie das Hilleberg Enan. Gehst du hingegen häufiger zum Trekking nach Skandinavien macht das durchaus Sinn.

Im Prinzip gilt also: Passe dein Zelt an die zu erwartenden Bedingungen und an die Jahreszeit an. Ein Zelt zu finden, das überall perfekt performt, dürfte schwer bzw. unmöglich werden. Im folgenden einige Erfahrungswerte meinerseits, an denen du dich orientieren kannst. (Angaben ohne Gewähr, durch den Klimawandel wird das Wetter leider auch immer unberechenbarer)

Typische Regionen zum Camping mit Zelt

  • Kontinentaleuropa: (Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen etc.): gemäßigtes Klima, ganzjährig Chance auf Regen, aber meist kein tagelanger Dauerregen, relativ freundliche Bedingungen, Camping auch mit schwächeren Zelten möglich.
  • Vereinigtes Königreich: (England, Schottland, Wales, Irland) Auch im Sommer häufig feuchtes bzw. feuchtkaltes, windiges Klima, guter Wetterschutz und hohe Wassersäule beim Zelt empfehlenswert.
  • Südeuropa: (Italien, Spanien, Griechenland, Türkei etc.): Meist regenarme, sehr trockene Sommer, Regenschutz häufig vernachlässigbar, Zelten mit Tarp oder nur mit Außenzelt ist definitiv eine Option, evtl. aber Insektenschutz nötig.
  • Alpen: (bzw. Hochgebirge im allgemeinen) Im Sommer wechselhaftes Wetter, häufige Gewitter am Nachmittag, in höheren Lagen auch im Sommer Schneefall möglich. Auf exponierten Flächen häufig starke Winde, daher Pyramidenzelte oder stabile Kuppelzelte sinnvoll.
  • Skandinavien: Sehr wechselhaftes Klima, häufig sehr lange Schlechtwetterperioden. Stabiles, sehr robustes Zelt mit gutem Wetterschutz und ausreichend Platz zum Aussitzen von Unwettern empfehlenswert, in den Sommermonaten Mückensaison: guter Insektenschutz sinnvoll.
  • Camping im Winter: Mache ich persönlich nicht, daher kann ich dazu auch nichts sagen. Ist mit einem Ultralight-Setup wahrscheinlich auch ziemlich hart. Ich würde das, wenn überhaupt, eher mit meinem normalen MSR-Hubba-Hubba-Trekking-Zelt machen.

Zugegebenermaßen sind das jetzt alles ziemliche Verallgemeinerungen. Aber zumindest meiner Erfahrung nach entspricht es so ungefähr dem, was dich in Europa erwartet. Ausnahmen sind natürlich immer möglich. Ich hatte auf dem Laugavegur Trail in Island beispielsweise acht Tage am Stück fast nur Sonnenschein. Persönlich gehe ich aber immer auf Nummer sicher und greife lieber zu einem etwas schwereren Zelt, das mich auch im Notfall noch schützt.

Ultraleichtes Zelt zum Wandern und Trekking Trekkertent Stealth
Probeliegen im Trekkertent Stealth 1, hier noch ohne das eingehängte Innenzelt. Auch in diesem Zustand bietet das Zelt aber nicht gerade viel Platz…

Überlege dir gut, wie viel Platz du brauchst

Ein Fehler, den zumindest ich schon gemacht hab: Einfach nur auf das Gewicht schauen und ignorieren, wie viel (bzw. wie wenig) Platz das Zelt bietet. Ultraleichte Trekkingzelte sind nämlich häufig recht beengt. Das ist auch der Grund, warum mein Trekkertent Stealth nach einen einzigen Einsatz auf dem GR 132 in La Gomera im Regal verstaubt: Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, mehrere Tage am Stück in einer Hundehütte zu übernachten.

Bedenke deshalb die folgenden Punkte:

  • Pyramidenzelte und Kuppelzelte haben durch die geneigten Wände häufig weniger nutzbaren Raum als die reinen Angaben zur Liegefläche vermuten lassen.
  • Bei Trekkingstock-Zelten ist die nutzbare Fläche oft durch den Trekkingstock begrenzt (z.B. im Eingangsbereich oder in der Mitte des Zelts).
  • Gerade bei zweiwandigen Zelten kann es im Innenraum sehr eng werden. Gleiches gilt für Tarpkonstruktionen, in die man ein separates Innenzelt hängen kann.
  • Wenig Platz im Zelt in Verbindung mit Kondensation ist hochgradig nervig und ggf. schlecht für den Schlafsack, wenn du ständig damit gegen die nassen Zeltwände stößt und das Füllmaterial feucht wird.
  • Auch die eigene Körpergröße spielt eine Rolle: Bist du z.B. größer als 1,90 m, wird es in vielen Zelten zu eng.

Natürlich hat hier jeder andere Ansprüche. Trotzdem ist meiner Erfahrung nach der Komfort nicht zu unterschätzen. Bei aller Grammfuchserei soll das Ganze schließlich ja auch noch Spaß machen. Ich würde mir vorher also genau anschauen, wie es mit dem Platzangebot im Zelt aussieht – ideal wäre natürlich ein voriges Probeliegen.

Tipp: Schau vorher auch nach, ob die Nähte des Zelts gegen eindringendes Wasser versiegelt sind („seam-sealed“). Bei einigen Ultraleicht-Zelten ist das nicht der Fall. Du musst das Zelt dann mit Nahtdichter* selbst abdichten.

Mach dich nicht verrückt, wenn du das perfekte Ultraleicht-Zelt nicht findest

Diesen Punkt kann man bestimmt diskutieren. Aber bei mir ist es meistens so, dass ich eher unsicherer werde, je mehr Tests und Erfahrungsberichte ich zu einem bestimmten Zelt lese. Irgendwie hat halt immer jemand was auszusetzen oder es gibt einen bestimmten Punkt, der mich dann doch nicht so 100%ig überzeugt.

Inzwischen hab ich akzeptiert, dass das so ist und dass die Suche nach dem 100%ig perfekten Zelt vermutlich vergeblich ist. Ich würde hier auch empfehlen, dass du dich nicht zu all zu sehr verrückt machst. In der Regel bewegst du dich beim Kauf eines Ultraleicht-Zelts nämlich zwischen diesen drei Polen:

  • Preis
  • Gewicht
  • Komfort

Die meisten Zelte schneiden meiner Erfahrung nach in maximal zwei dieser Kategorien sehr gut ab. Am Ende wird es meistens auf einen Kompromiss hinauslaufen. Ein Zelt, das fast nichts wiegt, ultra-komfortabel ist und auch noch wenig kostet, a.k.a. das „perfekte Ultraleicht-Zelt“ gibt es meines Wissens nach nicht. Falls doch, schreib mir gerne einen Kommentar!

Konstruktionsformen von Ultraleicht-Zelten

An dieser Stelle noch einen kleinen Exkurs zu den verschiedenen Formen, in denen Ultraleicht-Zelte hergestellt werden. Das ist nicht ganz unwichtig, weil jede Form ihre spezifischen Vor- und Nachteile hat. Generell kann man sagen, dass die meisten Ultraleicht-Zelte herkömmlichen Trekking-Zelten ähneln. Häufig werden aber bestimmte Aspekte modifiziert, um Gewicht zu sparen. Teilweise gibt es auch Mischformen zwischen den Zelttypen.

Die wichtigsten Grundformen sind:

Kuppelzelt

Trekking Zelt Kuppelzelt Ultralight

Kuppelzelte zählen zu den beliebtesten Zeltformen überhaupt und werden beispielweise bei den bekannten Hubba-NX-Zelten von MSR verwendet. Die Grundform ist rechteckig. Darüber werden meist zwei Stangen gespannt, die diagonal zur Grundfläche verlaufen und sich in der Mitte kreuzen. Dadurch wird eine gute Windstabilität erreicht.

Im Gegenzug sinkt durch die geneigten Wände des Zeltes der nutzbare Innenraum. Häufig gibt es aber eine mehr oder weniger große Apside, die man je nach Konstruktion auch als kleinen überdachten Vorraum nutzen kann. Kuppelzelte sind in der Regel freistehend, d.h. sie benötigen keine Heringe zum Abspannen. Theoretisch kannst du sie dadurch auch auf Steinböden oder in geschlossenen Räumen (z.B. überdachten Schutzhütten) aufstellen.

Tunnelzelt

Ultraleichtes Tunnelzelt

Tunnelzelte sind ebenfalls recht beliebt, bei größeren Personen vor allem in der Version für Längsschläfer. Bei diesem Zelttyp werden mindestens zwei Gestängebögen in Form eines umgedrehten U aufgestellt, was die Form eines Tunnels ergibt. In der Regel sind Tunnelzelte nicht freistehend.

Die hohen Wände eines Tunnelzelts gewährleisten viel Platz, allerdings bieten sie auch eine größere Angriffsfläche für Wind. Das Gewicht ist meist recht niedrig, allerdings muss das Zelt sehr gut abgespannt werden. Dadurch brauchst du eventuell zusätzliche Heringe, was das Gesamtgewicht in die Höhe treibt.

Pyramidenzelt (Mid)

Trekking Ultraleichtzelt Mid Pyramidenzelt

Pyramidenzelte, sogenannte Mids (von engl. „pyramid), sind beim Ultraleicht-Trekking sehr beliebt. Viele dieser Zelte werden mit einer oder zwei Stangen bzw. einem Trekkingstock aufgestellt. Anschließend werden die Seiten mit Heringen abgespannt. Pyramidenzelte sind nicht freistehend.

Durch die geneigten Seitenwände der Pyramide wird Wind sehr gut abgeleitet. Dafür wirken bei entsprechend straffem Abspannen und starkem Wind aber auch sehr starke Spannungskräfte auf den oberen Bereich des Zelts ein. Ich konnte das bei meinem Lunar Solo schon selbst beobachten. Bislang hat es gehalten, aber das ist definitiv ein möglicher Schwachpunkt.

Tarptent

Tarptent Trekking Zelt

Tarptents sind eine Art Mix aus Tarp und Zelt. Wie beim Tarp gibt es eine Plane, die mit Trekkingstöcken oder Stangen aufgestellt wird (evtl. auch nur mit Seil) und anschließend abgespannt wird. Im Unterschied zum Tarp ist die Plane aber schon in eine bestimmte Zeltform zugeschnitten. Tarptents sind nicht freistehend.

Diese Zelte sind sehr leicht und je nach Modell auch recht flexibel einsetzbar. Auf Wunsch kannst du nur das Außenzelt aufstellen oder bei Bedarf (z.B. Schutz vor Insekten) ein Innenzelt einhängen. Nachteil: Zumindest ich komme mir mit Innenzelt ziemlich beengt vor. Mein Trekkertent Stealth ist so ein Tarptent und ich bin nie richtig warm damit geworden.

Freistehend vs. nicht-freistehend bei ultraleichten Trekkingzelten

Noch eine kurze Anmerkung zu dem Begriff „freistehend“. Häufig wird das als Vorteil von Kuppelzelten genannt, weil man für alle anderen Zeltformen einen Untergrund braucht, in dem man die Heringe zum Abspannen verankern kann. Auch so ein Punkt über den man diskutieren kann. Ich hab in der Praxis aber noch nie damit Probleme gehabt. Und ich hab mein nicht-freistehendes Lunar Solo auch schon am Strand und in der Felswüste der Lefka Ori ordentlich abgespannt.

Bei weicher Erde oder Sand kannst du dir zur Not meist mit Steinbrocken behelfen, die du auf die Heringe legst. Die findet man praktisch überall. Und wenn ein Zeltplatz wirklich so felsig ist, dass man die Heringe nicht in den Boden bekommt, ist es vermutlich eh kein guter Ort zum Zelten. Abgesehen davon finde ich den Begriff „freistehend“ aber ohnehin etwas irreführend. Meiner Erfahrung nach musst du auch bei einer freistehenden Konstruktion das Zelt im Freien fast immer zusätzlich mit Heringen fixieren, damit es bei einem Windstoß nicht die Position ändert.

Trekking Zelt MSR Hubba Hubba NX in Island
Hubba Hubba NX beim Camping in Island. Obwohl es theoretisch freistehend ist, spanne ich das Zelt im Freien so gut wie immer ab.

Einwandige vs. zweiwandige Ultraleicht-Zelte: Warum ist das wichtig?

Ein weiterer Punkt, den wir noch kurz klären müssen: Den Unterschied zwischen Einwand- und Zweiwand-Konstruktionen. Das ist nicht ganz unerheblich, weil Einwandzelte zwar meistens deutlich leichter sind, aber eine bekannte Schwachstelle aufweisen.

Einwandige Zelte

Viele Ultraleicht-Zelte haben nur eine Zeltwand, nämlich die Außenwand. Bei einigen Modellen ist statt einem Innenzelt ein Netz bzw. ein Meshgewebe zum Insektenschutz am Eingangsbereich integriert. Vorteil: Der Verzicht auf ein Innenzelt spart viel Gewicht. Der große Nachteil: Kondensation. Wenn sich im Lauf der Nacht Wassertropfen auf der Innenseite des Zelts ansammeln, gibt es kein Hindernis zwischen deinem Schlafsack und der nassen Innenwand. Das kann unter Umständen ziemlich ungemütlich werden.

Zweiwandige Zelte

Zweiwand- bzw. doppelwandige Zelte bestehen aus einem Außenzelt und einem separaten Innenzelt. Meistens wird zuerst das Innenzelt aufgebaut und anschließend die Außenhülle darüber abgespannt. Wenn sich durch Kondensation Wasser im Zelt bildet, tropft es zuerst auf das Innenzelt und nicht direkt in dein Gesicht. Das Innere des Zelts bleibt daher trocken. Dafür wiegt das Innenzelt natürlich extra. Außerdem kann es vor allem in kleineren Ultraleicht-Zelten mit einem zusätzlichen Innenzelt sehr eng werden

Meine Erfahrung: Kondensation kann man nicht komplett verhindern. Mit einem guten Zeltplatz und ausreichender Belüftung (Zelt nicht zu tief abgespannt, evtl. Eingang in der Nacht geöffnet) kannst du das Problem aber auch bei einem Einwand-Zelt zumindest teilweise in den Griff bekommen.

Noch ein paar allgemeine Infos zu Trekking-Zelten findest du in diesem schönen Video:

Diese Materialien für Ultraleicht-Zelte musst du kennen

Puh… das waren jetzt schon ganz schön viele Informationen auf einmal. Weil du so tapfer bis hierher durchgehalten hast, noch ein paar letzte Tipps zum Zeltmaterial. Das ist insofern wichtig, weil du bei den Beschreibungen der Zelte (und auch hier im Artikel) manchmal kryptische Abkürzungen wie „30D SilNylon“ findest, ohne dass das genauer erklärt wird.

Kurz gesagt werden die meisten Ultraleicht-Zelten aus einem der folgenden drei Materialien hergestellt:

  • SilNylon
  • SilPoly
  • Dyneema Composite Fabric (DCF)

Wie schon bei den Konstruktionsformen hat auch jedes dieser Materialien spezifische Vor- und Nachteile. Schauen wir uns das noch schnell an.

SilNylon

SilNylon ist ein synthetisches Material, welches aus silikonbeschichtetem Nylongewebe gefertigt wird. Es ist leicht, wasserdicht, reißfest und kommt bei sehr vielen Trekking-Zelten der bekannten „Mainstream-Hersteller“ wie MSR, Big Agnes und Co. zum Einsatz. Ein Nachteil ist die geringere UV-Stabilität, d.h. dauerhafte Sonneneinstrahlung kann das Gewebe beschädigen. Außerdem verliert ein solches Zelt Spannung, wenn das SilNylon nass wird. Folge ist, dass du das Zelt eventuell nachträglich abspannen musst. Für Zeltböden wird häufig eine besonders wasserabweisende Polyurethan-Beschichtung (PU-Nylon) verwendet.

SilPoly

SilPoly ist ein Material, das immer häufiger bei Tarps und Ultraleicht-Zelten verwendet wird, z.B. bei der aktuellen Version des Six Moon Design Lunar Solo. Das Prinzip ist ähnlich wie bei SilNylon, nur das statt Nylon ein Polyestergewebe beidseitig mit Silikon beschichtet wird. Das Gewebe saugt sich nicht so stark mit Wasser voll und verliert daher auch weniger Spannung. Außerdem ist es weniger anfällig für UV-Strahlen. Dafür ist es aber auch weniger reißfest als SilNylon.

Dyneema Composite Fabric (DCF)

Dyneema Composite Fabric, auch bekannt als Cuben Fibre, stammt ursprünglich aus dem Segelsport. Daher ist dieses Gewebe extrem reißfest, wasserdicht und gleichzeitig unglaublich leicht. Leider wird Dyneema von einer einzigen Firma hergestellt und vertrieben, die damit ein waschechtes Monopol hat. Vermutlich ist das auch einer der Gründe, warum Dyneema so teuer ist. Zudem ist das Material relativ steif und nicht so dehnbar. Zelte aus Dyneema sind lichtdurchlässiger, weil das Gewebe relativ transparent ist. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass man es nicht so leicht zusammenfalten kann und beim regelmäßigen Knicken Löcher entstehen können.

Tipp: Die Abkürzung D steht für „Denier“. Das ist ein Begriff aus der Textilproduktion und bezeichnet die Stärke eines Stoffs – je höher der Wert, desto robuster. Bei Zelten ist 30D schon ziemlich solide. Viele Alltagsgegenstände (z.B. Polsterbezüge oder Taschen) haben aber eine Stärke von 500 oder 600 Denier. Das nur zum Vergleich, damit du dir vorstellen kannst, wie ein Ultraleicht-Zelt mit einer 7D-Außenhülle aussieht…

So… das soll es fürs Erste gewesen sein. Ich hoffe, ich konnte dir mit dem Artikel ein paar Inspirationen geben und die grundlegenen Fragen beantworten. Ein ultraleichtes Zelt ist auf jeden Fall ein guter Schritt, um das Gesamtgewicht des Rucksacks zu verringern. Weitere Tipps dazu findest du in diesem Artikel und in meiner leichten Packliste für Mehrtageswanderungen.

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