Wanderung zur Laguna 69 in Huaraz: Der geheime 7-Seen-Panoramaweg

Die Wanderung zur berühmten Laguna 69 zählt zu den beliebtesten Touren in der Cordillera Blanca in Peru. Was die meisten nicht wissen: Neben der etwas überlaufenen klassischen Route gibt es einen versteckten Weg, mit dem dieser ohnehin schon tolle Ausflug noch eine Spur abenteuerlicher wird. Die Route für diesen geheimen Panoramaweg möchte ich hier mal etwas genauer vorstellen.

In diesem Artikel:

Tief in der Cordillera Blanca, umgeben von himmelhohen, schneebedeckten Bergen und strahlend-weißen Gletschern liegt der berühmteste Gebirgssee von Peru: Die Laguna 69. Ein Traum aus schillerndem Türkis, ein Blau so intensiv und brillant, dass es nicht von dieser Welt scheint. Jeder Besucher der nahegelegen Stadt Huaraz will die Laguna 69 sehen. Viele Leute nehmen den langen Weg in den Norden einzig und allein auf sich, um dieses Naturschauspiel einmal in echt zu erleben.

Und so viel darf ich schon mal verraten: Es lohnt sich. Der See ist unwirklich schön, besser als jedes Foto das jemals einfangen könnte.

Leider gibt es ein klitzekleines Problem: Die Wanderung zur Laguna 69 ist längst kein Geheimtipp mehr. Eben weil der See so unglaublich schön ist und jeder ein Foto davon auf seinem Insta-Account haben möchte. In den Hostels von Huaraz gibt es eigentlich nur eine Frage: Warst du auch schon bei der Laguna 69? Keine Überraschung also, dass der Ausflug eher einer kleinen Völkerwanderung ähnelt.

Aber wie es so häufig ist: Auch an beliebten Ausflugszielen kann man den Massen ein Schnippchen schlagen. Es gibt neben dem überfüllten Normalweg andere Wege zur Laguna 69, allerdings kennt die kaum jemand. Auf diesen Wegen hast du deine Ruhe, genießt bessere Aussichten auf die Berge und wenn du früh genug startest, hast du die Laguna 69 komplett für dich alleine, bevor die Instagram-Horde einfällt.

Klingt gut, oder? Dann schauen wir uns das doch mal genauer an!

Auf einen Blick:

  • Rundwanderung zur berühmten Laguna 69 und zurück über einen aussichtsreichen Höhenweg abseits der Massen
  • Höchster Punkt: 4.600 Meter, Laguna 69
  • Länge: ca. 19 km
  • Höhenmeter: +1.070, – 1.070 hm
  • Schwierigkeit: mittel – schwer
  • Abenteuerfaktor: hoch
  • Dauer: ca. 9 – 10 Stunden
  • Kurze Abschnitte weglos bzw. Markierung nur mit Steinmännern und Bändchen

Wanderführer und Karten für die Cordillera Blanca

Meine Empfehlung: Rother Wanderführer Peru*

Der Wanderführer Peru* aus dem Rother-Verlag enthält auch den Laguna-69-Hike als Teil einer zweitägigen Tour. Daneben 61 weitere spannende Wanderungen in ganz Peru, allein 29 davon in der Cordillera Blanca.

Der Schwerpunkt liegt in dem Wanderführer liegt auf Mehrtageswanderungen. Daher eignet sich das Büchlein vor allem für einen längeren Aufenthalt in Peru. Neben den bekannten Klassikern sind erfreulicherweise auch viele weniger bekannte Geheimtipps enthalten.

Zur Vorbereitung einer Trekking-Reise in Peru ist das derzeit der meiner Meinung nach beste deutschsprachige Wanderführer.

Die Alpenvereinskarte 0/3a Cordillera Blanca Nord* deckt auch das Gebiet der Wanderung ab. Eigentlich braucht man sie aber nur bedingt, da der normale Weg gut erkennbar ist. Für den Panoramaweg lädst du dir am besten den GPS-Track runter und verwendest ihn mit einem GPS-Gerät oder eine Navi-App wie Outdooractive.

Wanderung zur Laguna 69 auf dem Panoramaweg: Übersicht

Die Wanderung zur Laguna 69 in der hier vorgestellten Version hat einen großen Vorteil gegenüber der „normalen“ Variante, die in den Reiseführern und diversen Blogs beschrieben wird. Es ist eine Rundwanderung. Die meisten Leute machen die Laguna-69 Tour üblicherweise als Hin-und-Zurück-Hike, d.h. gleicher Rückweg wie Hinweg.

Der Laguna 69 Panorama-Hike vermeidet das und besteht stattdessen aus zwei Teilen:

  1. Hinweg auf dem normalen Weg bis zur Laguna, den alle gehen
  2. Rückweg über einen versteckten Höhenweg östlich der Hauptroute

Der Panoramaweg führt zu fünf weiteren kleinen Gebirgsseen und verläuft in den Berghängen weit über dem Tal, in dem du aufsteigst. Daher hast auf dieser Route noch einmal komplett andere Aussichten auf die zahlreichen Gletscherberge der Cordillera Blanca. Viel bessere Aussichten, weil du dich in größeren Höhen bewegst und die Berge besser sehen kannst.

Karte und GPS-Track

Download GPS-Track

Was man dazu sagen muss: Der Rückweg über den Panoramaweg ist etwas anspruchsvoller. Erstens, weil mehr Höhenmeter anfallen. Zweitens weil die Pfade schmal und manchmal nicht gut erkennbar sind. Einige kurze Abschnitte geht es auch mal querfeldein. Diese Wanderung ist im Unterschied zur normalen „Touristen-Route“ schon ein kleines Abenteuer.

Aber viele Leute fahren ja genau wegen sowas nach Peru. Wenn du ein bisschen abenteuerlustig bist, denke ich, dass du diesen Weg lieben wirst! Und ich kann auch Entwarnung geben: Es ist immer noch Wandern, kein Bergsteigen oder Klettern. Wichtig ist, dass du ein bisschen Entdeckerlust mitbringst und gerne abseits der üblichen Routen unterwegs bist.

Achso… falls das noch nicht klar geworden ist: So gut wie niemand läuft auf diesem Panoramaweg. Du wirst mit 99,9 %iger Wahrscheinlichkeit komplett allein in der schönsten Natur wandern, die du dir nur vorstellen kannst.

Tipp: Du kannst die Wanderung zur Laguna 69 natürlich auch in der normalen Variante machen. Dazu folgst du einfach dem hier beschriebenen Weg bis zur Laguna und läufst dann auf dem gleichen Weg zurück. Die Wanderung ist dann nur etwa 15 Km lang.

Wegbeschreibung: Wanderung zur Laguna 69 auf dem 7-Seen-Panoramaweg

Start der Wanderung ist die Abzweigung an der Hauptstraße von Yungai nach Vaquería, wo sich der Eingang zur Laguna 69 befindet. Diese Gegend heißt „Cebollapampa“ (Zwiebelfeld). Hier halten auch die Busse der Tourenanbieter und es gibt einen kleinen Kiosk mit Snacks und Getränken sowie einen Kontrollposten der Nationalparkverwaltung, der um 7:00 Uhr morgens öffnet.

Kontrollposten in Cebollapampa am Start der Wanderung zur Laguna 69.

Von Cebollapampa bis zur Laguna Consuelo

Von Cebollapampa geht es zunächst auf dem Hauptweg in die Quebrada Demanda, ein Seitental der Quebrada Llanganuco. Der Weg ist breit, ausgeschildert und am Anfang gibt es auch keine große Steigung. Du läufst die meiste Zeit am Bach entlang, kommst durch kleine Quenua-Wäldchen und hast die ersten tollen Ausblicke auf den vergletscherten Nevado Pisco.

Drehe dich unbedingt auch mal um und schau zurück – der Blick auf den höchsten Berg von Peru, dem Nevado Huascaran (6.768 m) mit seinem Doppelgipfel ist bereits von hier unten umwerfend. Auf dem Panoramaweg wird es später aber noch viel besser. Für das erste, einfache Wegstück brauchst du etwa 45 Minuten.

Nevado Huascaran in der Cordillera Blanca
Die Doppelgipfel des Nevado Huascaran in der Morgensonne.

Am Talende angelangt, kommt schließlich eine Steilstufe in Sicht, von der ein Wasserfall herabstürzt. Dahinter erhaschst du den ersten Blick auf den Nevado Chacraraju (6.108 m). Der Weg führt im Zickzack rechts an dem Wasserfall vorbei. Das ist der erste größere Anstieg (ca. 200 Höhenmeter). Da wir hier schon auf über 4.000 Meter sind, kann es gut sein, dass du hier schon ein bisschen ins Schnaufen gerätst.

Wasserfall auf dem Weg zur Laguna 69
Erste Steilstufe, der Weg führt den Berghang auf der rechten Seite des Wasserfalls hoch.

Oben angekommen breitet sich eine weitere ausgedehnte Pampa mit einem kleinen See aus, der Laguna Consuelo auf 4.297 Meter. Das ist unser erster See des Tages. Rechne bis hierhin etwa 1,5 bis 2 Stunden. Der Weg führt rechts neben dem See vorbei, teilweise ist er sogar gepflastert.

Vor dir wirst du nach einiger Zeit eine zweite Steilstufe sehen, über der sich die Nevados Chacraraju (rechts) und Pisco (links) erheben. Das ist das letzte Stück des Weges bis zur Laguna 69. Bei diesem Aufstieg fallen noch einmal etwa 200 Höhenmeter an. Vom See bis zur Laguna 69 kannst du noch ungefähr mit einer Stunde Gehzeit rechnen.

Zweite Steilstufe bei der Laguna 69 Wanderung
Die zweite Steistufe, oben liegt die Laguna 69.

Von der Laguna Consuelo bis zur Laguna 69

Kurz hinter der Laguna Consuelo kommst du an einem Schild vorbei: Geradeaus zur Laguna 69, rechts zur Laguna Brogui. Dieses Schild schon mal vormerken, da kommen wir später wieder dran vorbei. Die Abzweigung nach Brogui ist der Beginn des Rückwegs, auf dem wir die Hauptroute verlassen.

Wegweiser zur Laguna 69

Der Aufstieg über die letzte Steilstufe zieht sich etwas. Der Weg ist ziemlich steil und es geht auch viel über Schotter und Geröll. Die Vegetation wird jetzt deutlich karger. Beim Blick zurück wird hinter dir der Brogui-See hinter den Moränenwällen sichtbar. Toll auch der Blick auf die massive Gletscherwand des Nevado Pisco, die wie ein Damokles-Schwert über einem hängt.

Auf 4.600 Metern angekommen wird es dann endlich wieder flach. Jetzt sind es noch ein paar Meter auf einem steinigen Trampelpfad, dann hast du es geschafft: Die Laguna 69, unser zweiter See des Tages, breitet sich vor dir aus. Der See liegt in einem engen Moränen-Kessel. Dahinter stürzen die Wasserfälle von den Gletschern in den See. Der linke Gipfel über dem See ist der Nevado Pisco (5.752 m), der rechte der Nevado Chacraraju (6.108 m).

Blick auf die Laguna 69 mit Bergen im Hintergrund

Zur Farbe des Wassers will ich hier gar nichts weiter sagen, da sprechen die Fotos wohl für sich. Nur so viel: Ich habe viele beeindruckende Gebirgsseen in 3 Monaten Peru gesehen, z.B. auch auf dem berühmten Huayhuash Trek. Aber die Laguna 69 war mit Abstand der Schönste. Es lohnt sich also auf jeden Fall, eine ausgedehnte Pause zu machen. So einen Ort wirst du vermutlich so schnell nicht wieder sehen.

Da der See etwas zwischen den Gletscher und Moränen eingequetscht ist, ist es gar nicht so leicht ein gutes Foto zu machen. Den besten Fotospot fand ich rechts neben dem großen Schild. Dort ist ein kleiner Hügel mit einem Steinmann. Von dort oben sieht man die Laguna recht gut in der Totale. Vielleicht findest du aber auch einen besseren Spot.

Erinnerungsfoto von der Laguna 69
Erinnerungsfoto mit den „amigos de camino“ aus Mexico. Die erste halbe Stunde war ich komplett alleine an der Laguna 69.

Von der Laguna 69 bis zur Laguna Demanda

Bis zu diesem Punkt ist das der ganz normale Weg zur Laguna 69. Die meisten Besucher bzw. eigentlich alle, gehen jetzt einfach auf dem gleichen Weg zurück. Das geht natürlich auch. Mit unserer Variante wird es aber noch ein bisschen spannender, da wir tiefer in die Cordillera Blanca eindringen und eine Rundwanderung machen.

Dazu geht es zunächst wieder runter zu dem Schild an der Abzweigung. An dem Schild angekommen laufen wir jetzt aber nicht einfach weiter ins Tal, sondern biegen links ab und folgen dem Trampelpfad. Dieser Weg ist schon deutlich schmaler als der gepflasterte Hauptweg, aber noch gut erkennbar. Unterwegs hast du einen fantastischen Ausblick auf die Südflanke des Chacraraju – der Weg verläuft quasi direkt unterhalb der Gletscher.

Tipp: Von der Laguna 69 führt auch ein anderer Weg zum Refugio Peru und von dort wieder zurück nach Cebollapampa. Diesen Weg kenne ich nicht, könnte aber auch spannend sein. Allerdings erreichst du damit noch größere Höhen bis knapp 4.900 Meter.

Der Weg nach der Abzweigung führt mit einigem Auf und Ab bis zum Talschluss der Quebrada Demanda, den man bereits beim Aufstieg zur Laguna 69 sehen konnte. Dabei musst du noch einmal mehrere große Moränen überwinden. Es fallen ca. 200 zusätzliche Höhenmeter an, bis du schließlich am See Nummer 3, der großen Laguna Demanda, ankommst.

Blick auf die Laguna Demanda.

An der Laguna befindet sich die Ruine einer alten Hütte. Vielleicht von einer Minenunternehmung, vielleicht auch ein altes Refugio, das konnte ich nicht herausfinden. Es lohnt sich auf jeden Fall, auf den großen Hügel direkt vor der Laguna zu klettern. Erst von oben siehst du die beiden flachen Demanda-Seen Nummer 4 und 5, die ansonsten hinter weiteren Moränen verborgen sind. Auch der Blick auf die Gletscher des Chacraraju ist hier nochmal ein Stück besser.

Von der Laguna Demanda auf den Panoramaweg

Anschließend folgt das erste etwas kompliziertere Wegstück. Südwestlich der Lagune, also halb-rechts hinter dir, wenn du von vorne auf den See schaust, befindet sich eine felsige Hügelkette, durch die der weitere Weg führt. Richtige Wege gibt es hier aber nicht, bestenfalls kaum erkennbare Trampelpfade.

Erster wegloser Abschnitt hinter der Laguna Demanda:

Wegloser Abschnitt auf dem Laguna 69 Panoramaweg

Die Route ist erfreulicherweise zumindest teilweise mit Steinmännern markiert. Wirklich steil ist es auch nicht, sofern du dich tendenziell immer links hältst. Du kannst also relativ bequem querfeldein laufen. Als Orientierungspunkt dient eine felsige Schulter, links daneben erheben sich flache Felshänge, die wir ebenfalls weglos hochsteigen.

Wanderung auf dem Laguna 69 Panoramaweg

Am besten benutzt du auf diesem gesamten Wegstück den GPS-Track zur Hilfe. Du solltest innerhalb von 10 Minuten nach der Laguna Demanda zu einem weiteren kleineren See ohne Namen gelangen. Dieser „See“ ist eigentlich nur noch eine Pfütze, in der sich Regenwasser sammelt. Ich hab ihn deshalb nicht zu den sieben Seen der Wanderung gerechnet.

Namenloser See in der Quebrada Demanda

Von dem Tümpel geht es weiter ansteigend westlich bis auf etwa 4.640 Meter, dem höchsten Punkt der gesamtem Wanderung. Das Gelände ist auch hier überwiegend weglos. Du kannst dich aber ganz gut am Doppelgipfel des Huascaran orientieren, der immer vor dir sein sollte. Teilweise gibt es auch hier wieder ein paar Steinmänner, die bei der Wegfindung helfen.

Wegloser Abschnitt auf dem Weg zum höchsten Punkt der Wanderung:

Wegloser Abschnitt auf dem Laguna 69 Hike

Rechts auf der gegenüberliegenden Seite des Tals wird erst jetzt See Nummer sechs sichtbar: Die Laguna Brogui. Du bist hier wieder auf der gleichen Höhe bzw. noch ein bisschen höher wie an der Laguna 69 und kannst auch rüber zum Aufstiegweg von vorhin schauen. Die Laguna 69 ist hier aber hinter einer Bergschulter des Nevado Chacraraju verborgen.

Blick zur Laguna 69 und Laguna Brogui

Wenn du von deiner Warte aus nach Südwesten schaust, wird noch klarer, wo du gerade bist: Im Endeffekt genau eine Etage höher als im Aufstieg durch die erste Steilstufe am Morgen. Unter dir siehst du das Tal, durch das du gekommen bist, rechts unten den Wasserfall. Weit vor dir taucht jetzt auch der scharf gezackte Westgipfel des Nevado Huandoy auf, der von unten gar nicht sichtbar ist.

Blick von oben auf den ersten Teil der Wanderung zur Laguna 69

Du kannst dir hier auch schon mal den weiteren Verlauf der Wanderung einprägen: Der Rückweg führt in einer großen, leicht absteigenden Schleife durch die Berghänge genau links über dem Aufstiegsweg, den du am Morgen genommen hast. Die meiste Zeit siehst du den Aufstiegsweg und das Tal von oben. Außerdem hast du einen tollen Blick auf die beiden Llanganuco-Seen im Hintergrund.

Blick über Aufstiegsweg und Rückweg vom höchsten Punkt der Wanderung:

Blick über den Laguna 69 Panoramaweg

Das eigentliche Highlight sind natürlich die zahlreichen Berggipfel, die man von weiter unten gar nicht richtig sehen kann. Von hier oben hast du den perfekten Panoramablick auf einige der höchsten Gipfel der Cordillera Blanca. Und diese fantastischen Aussichten werden dich noch sehr lange begleiten!

Auf dem Panoramaweg zur Quebrada Demanda

Vom höchsten Punkt aus geht es halblinks zunächst noch ein kurzes Stück weglos absteigend weiter. Dabei suchst du dir einfach die flachsten Stellen zum Runterlaufen aus. Die Route ist auch ohne klaren Weg relativ offensichtlich, da das Gelände rechts zu steil abfällt und links Berghänge im Weg stehen. Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit, sicher abzusteigen.

Abstieg auf dem Laguna 69 Panoramaweg

Zuletzt musst du durch einen steilen, von Felsbrocken flankierten grasigen Kanal in südöstlicher Richtung kraxeln, also weg vom Tal. Dieses Stück ist noch einmal etwas abschüssiger, aber nur etwa 25 Meter lang. Es ist auch nicht ausgesetzt oder wirklich gefährlich. Danach wird es dann erstmal flacher.

Wegloser Abstieg durch Pampa-Gras:

Wegloser Abschnitt auf dem Rückweg von der Laguna 69

Nach dem Kanal wirst du auf ungefähr 4.600 Metern das erste Mal wieder den Ansatz eines klar erkennbaren, ausgetretenen Trampelpfades finden. Diesem Pfad folgst du, überquerst einen kleinen Bach, kurze Zeit später triffst du auf einen roten Wimpel aus Plastikband in den Büschen.

Plastikband als Markierung auf dem Laguna 69 Panoramaweg
Der weitere Verlauf der Route ist mit diesen Farbbändern markiert.

Aber hier wird die Navigation deutlich einfacher, da sich eine gute Seele erbarmt hat und der weitere Verlauf der Route mit Wimpeln markiert ist. Zusammen mit dem GPS-Track sollte es ab hier keine größeren Probleme geben. Du kannst von so gut wie jedem Wimpel bereits den nächsten sehen und folgst einfach der Spur. Achtung: Die Bändchen sind teilweise etwas versteckt, man sieht sie nicht immer im ersten Moment.

Die Route ist relativ logisch: Du folgst dem Verlauf des Tals nach Südwesten und steigst in den grasigen Bergflanken langsam aber stetig ab. Immer oberhalb des Wegs, die du am Morgen genommen hast. Ein bisschen aufpassen muss man trotzdem: Die Pfade sind schmal, uneben und führen durch dichtes Unterholz, die Spur ist leicht zu verlieren. Zudem musst du zweimal größere Steilabbrüche umgehen, an denen die Hänge durch Erdrutsche heruntergekommen sind. Diese Stellen sind aber auch gut mit Wimpeln markiert.

Siebter See und zurück nach Cebollapampa

Für das gesamte Wegstück über dem Tal ist viel Zeit einzuplanen. Mindestens 3 Stunden, vielleicht sogar ein bisschen länger. Der Weg zieht sich, da immer wieder Bergflanken umgangen werden. Und es kann gut sein, dass du trotz der Markierungen zeitweise mal den Pfad verlierst und erst wieder finden musst. Schließlich kommst du dann über dem letzten siebten See heraus.

Letzter See bei der Laguna 60 Panorama Wanderung
Blick auf den siebten und letzten See der Laguna 69 Panoramawanderung.

Ab hier wird hast du es dann fast geschafft. Vom See führt ein Pfad stetig nach Nordwesten abwärts und trifft in ca. 15 Minuten auf den breiten Hauptweg. Pass hier aber auch nochmal auf: Es gibt einige kleinere Kuhfade, die links und rechts abzweigen im Nirgendwo enden. Ich hatte mich hier noch einmal ein bisschen verlaufen, obwohl ich den Hauptweg schon von oben sah.

Letzter Wegabschnitt vor dem Hauptweg

Die Stelle, wo du wieder auf den Hauptweg triffst befindet sich ziemlich genau unterhalb des ersten größeren Aufstiegs am Morgen. Rechne für den Weg von der Laguna 69 über die Brogui-Seen bis hierher mit ca. 5 Stunden. Da es jetzt wahrscheinlich schon Nachmittag ist, werden dir auf dem Hauptweg Scharen von Backpackern begegnen, die von der Laguna 69 zurückkommen.

Die haben ein etwas anderes Erlebnis gehabt und du darfst jetzt schon ein bisschen auf dich stolz sein! Ab hier ist es noch ungefähr eine Stunde auf dem Wander-Highway durch die schöne Quebrada Demanda, bis du wieder an der Cebollapampa rauskommst.

Blick über die untere Querada Demanda
Ein letzter Blick auf die formschönen Eisberge der Cordillera Blanca.

Wie schwer ist die Wanderung zur Laguna 69?

Die normale Wanderung zur Laguna 69 ist eine recht einfache Wanderung, die im Prinzip jeder machen kann. Die technische Schwierigkeit liegt im Bereich T2 auf der SAC-Wanderskala. Die hier vorgestellte Panorama-Variante ist eine Stufe darüber. Es ist immer noch wandern, aber schon etwas schwieriger, da man sich teilweise durch freies alpines Gelände bewegt.

Wenn du z.B. regelmäßig in den Alpen wandern gehst, auch auf etwas schwierigeren Wegen, dann sollte es keine Probleme geben. Dann ist das ein schönes kleines Abenteuer in einer einzigartigen Hochgebirgsnatur. Weniger erfahrene Leute könnten Probleme bekommen, vor allem bei der Wegfindung. In diesem Fall bleibt man besser auf dem normalen „Touristen-Weg“. Da kann nicht viel schiefgehen.

Auch bei schlechtem Wetter würde ich von dem Panoramaweg abraten. Dann wird die Orientierung noch schwieriger und es macht ganz sicher keinen Spaß bei Nebel, strömendem Eisregen oder Hagel auf über 4.500 Metern weglos rumzueiern. Generell ist für den Panoramaweg zumindest grundlegende alpine Erfahrung ratsam.

Zeitplanung

Das ist eine sehr lange Wanderung, für die du viel Zeit einplanen solltest: Mit Pausen insgesamt ca. 9-10 Stunden. Es sind immerhin gut 19 km, du läufst fast durchweg über 4.000 Meter und auch nicht auf den einfachsten Wegen der Welt. Vielleicht war ich etwas langsamer, weil ich noch meinen schweren Rucksack vom Santa Cruz Trek dabei hatte. Ich würde trotzdem mit mindestens 9 Stunden rechnen.

Die folgenden (relativ großzügigen) Zeitangaben dienen als ungefähre Richtlinie:

  • Normaler Weg von der Cebollapampa bis zur Laguna 69: ca. 3-4 Stunden
  • Weg von der Laguna 69 bis zur Abzweigung Laguna Brogui: ca. 45 Minuten
  • Von der Abzweigung bis zur Laguna Demanda: ca. 30 Minuten
  • Laguna Demanda bis zum ersten Wimpel: ca. 45 Minuten
  • Höhenweg bis zur Abzweigung am Hauptweg: ca. 3 Stunden
  • Zurück auf dem Hauptweg bis zur Cebollapampa: ca. 1 Stunde

Gesamt: ca. 9-10 Stunden

Meine Empfehlung: Starte so früh wie möglich, am besten direkt zum Sonnenaufgang um 6:00 Uhr in Cebollapampa. Dann bist du spätestens gegen 16:00 Uhr wieder unten und kannst dir dort einen Transport zurück organisieren. Die letzten Busse/Colectivos nach Yungai fahren etwa gegen 16:30 Uhr – 17:00 Uhr zurück. Weitere Tipps zu An- und Abfahrt im nächsten Abschnitt.

Ein weiterer riesiger Vorteil bei einem so frühen Start: Du bist noch vor 10:00 Uhr oben an der Laguna 69. Die ersten Busse mit den Touristen aus Huaraz kommen gegen 8:30 Uhr in Cebollapampa an. Du kannst also damit rechnen, dass ungefähr ab 10:30 Uhr die ersten schnellen Wanderer an der Laguna eintreffen. Mit etwas Glück bist du dann schon wieder auf dem Rückweg.

Ich war gegen halb Zehn oben und die erste halbe Stunde komplett alleine. Dann kamen ein paar Mexikaner, die vorher ebenfalls auf dem Santa Cruz Trek waren und in Cebollapampa gezeltet hatten. Richtig voll wurde es dann ab 11:00 Uhr. Da war ich schon längst auf dem Weg zu den Brogui-Seen. Den Rest des Tages habe ich von den Massen rein gar nichts mehr mitbekommen.

Markt in Huaraz
Huaraz ist der Startpunkt für Wanderungen im Nationalpark Huascaran.

Anfahrt zur Laguna 69

Die meisten Leute besuchen die Laguna 69 von Huaraz aus. Das ist die staubige, ziemlich chaotische und insgesamt nicht übermäßig spannende Hauptstadt der Provinz Ancash. Aber am Ende treffen sich alle Backpacker und Traveller hier und es ist auch Startpunkt vieler Wanderungen und Treks in der Cordillera Blanca und auch vom berühmten Huayhuash Trek.

Huaraz ist leider recht weit von der Laguna 69 und dem Startpunkt der Tour entfernt. Es ist auf eigene Faust also nicht ganz so einfach hinzukommen.

Die Anfahrt läuft individuell folgendermaßen ab:

  • Von Huaraz nach Yungai: ca. 2 Stunden
  • Von Yungai nach Cebollapampa: ca. 1,5 – 2 Stunden

Von Huaraz nimmst du ein Colectivo nach Yungai, das sollte um die 10 -15 Soles kosten. Alternativ einen Bus. In Yungai schnappst du dir dann ein weiteres Colectivo nach Cebollapampa (ca. 10 Soles). Du kannst auch sagen, dass du zur „Laguna Sesenta Nueve“ willst. Aber wahrscheinlich wissen die meisten Fahrer in Yungai ohnehin, was dein Ziel ist und werden dich schon fragen, ob du zur Laguna willst.

Blick auf die Laguna Llanganuco
Auf dem Weg zur Laguna 69 fährst du an der riesigen Laguna Llanganuco vorbei.

Die Anfahrt von Yungai ist landschaftlich sehr reizvoll, da du erstmal in die riesige Llanganuco-Schlucht reinfährst. Auf beiden Seiten gigantisch große Felswände, darüber die mächtigen schneebedeckten Nevados – eine tolle Einstimmung. Unterwegs kommst du auch noch an den beiden riesigen Llanganuco-Seen vorbei. Wenn du deinen eigenen Fahrer hast, kannst du fragen, ob er dich kurz für ein paar Fotos rauslässt. Auch die Tourenbusse machen hier in der Regel einen Stopp.

Das Problem bei der Methode mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Da du die hier beschriebene Wanderung um 6:00 Uhr starten solltest, ist die Tour so wie hier vorgestellt, kaum als Tagesausflug von Huaraz aus möglich. Du müsstest dann schon um 2:00 Uhr nachts starten, weil man immer auch ein bisschen Wartezeit für die Colectivos einplanen muss. Und so früh fahren von Huaraz aus noch keine Colectivos.

Anfahrt mit dem Taxi

Eine Lösung ist, ein Taxi zu bestellen, das dich von Huaraz nach Cebollapampa fährt, dort auf dich wartet und dich später wieder nach Huaraz zurückfährt. Die Kosten sollten ungefähr bei 200 – 250 Soles für den Rundtrip liegen. Das ist für peruanische Verhältnisse teuer, für Europäer ist es okay (ca. 50-60 Euro) vor allem, wenn man sich die Kosten teilt. In diesem Fall könntest du auch ein bisschen später starten, gegen 8:00 Uhr in Cebollapampa.

Tipp: Eine preiswerte, beliebte Backpacker-Unterkunft in Huaraz ist das Hostel Huaraz Colonial* etwas nördlich des Stadtzentrums. Die Besitzer konnten mir bei allen Fragen direkt weiterhelfen und sie sprechen auch ganz gut Englisch. Du kannst auch direkt im Hostel Touren buchen.

Übernachten in Yungai

Wenn du mit Colectivos fahren willst, kannst du am Vorabend auch in Yungai übernachten. Yungai ist ein verschlafenes kleines Andenstädtchen, in dem du genau null andere westliche Touristen sehen wirst – ein schöner Einblick in den Alltag in Peru. Ich war hier nach der Wanderung eine Nacht in der Huandoy Lodge* – ca. 15 Minuten entfernt vom Plaza de Armas, aber dank Berglage ein toller Blick auf die Stadt.

  • In Yungai nimmst du am nächsten Morgen, spätestens um 4:30 Uhr ein Colectivo nach Cebollapampa.
  • Alternativ nimmst du ein Taxi, die einfache Fahrt sollte um die 40-50 Soles betragen.
  • Colectivos oder Taxis in Yungai findest du rund um den Plaza de Armas.
Plaza de Armas in Yungai
Plaza de Armas in Yungai.

Campen in Cebollapampa

Eine andere Möglichkeit wäre am Vortag entspannt mit Bus/Colectivo nach Cebollapampa zu fahren und dort eine Nacht zu campen. Es gibt einen offiziellen Zeltplatz an der Laguna Orconconcha (Google Maps). Das liegt ungefähr 2 km vor Cebollapampa. Du kannst aber auch in der Nähe des Nationalpark-Eingangs am Bach zelten, wenn du vorher fragst. Die Mexikaner, die ich morgens an der Laguna 69 getroffen habe, haben das so gemacht.

Start in Vaquería nach dem Santa Cruz Trek

Das ist auch noch eine gute Möglichkeit und bietet sich an, wenn du vom Santa Cruz Trek kommst und in Vaquería übernachtet hast. In diesem Fall nimmst du dort den ersten Colectivo um 4:00 Uhr nach Yungai. Du bist dann ungefähr um 5:45 Uhr in Cebollapampa und kannst ganz entspannt starten. Genau so bin ich zum Startpunkt gefahren.

Abfahrt von Cebollapampa

Wenn du individuell angereist bist, solltest du nach der Wanderung bis spätestens 16:00 wieder in Cebollapampa sein, wenn du am gleichen Tag noch zurück nach Huaraz möchtest. Es gibt dort keinen offiziellen Bus-Service, aber bis zu dieser Uhrzeit fahren Colectivos auf der Straße nach der Yungai, die dich auch mitnehmen.

Außerdem kannst du versuchen, mit einem der Busse der Tourenanbieter mitzufahren (sofern noch Plätze frei sind) oder zu hitchhiken. Ich bin mit ein paar anderen peruanischen Touristen in einem Taxi mitgefahren, weil da noch ein Plätzchen frei war. Im allergrößten Notfall könntest du auch einen der Taxifahrer fragen, ob sie ein anderes Fahrzeug aus Yungai schicken.

Dass du komplett festhängst und nicht mehr wegkommst, halte ich für unwahrscheinlich. Solange noch genügend andere Touristen da sind, wirst du irgendeine Möglichkeit finden. Aber man sollte dann ein bisschen Geduld mitbringen und flexibel sein, ich musste z.B. ca. eine Stunde warten.

Zur Laguna 69 mit einer geführten Tour wandern

Wenn dir das alles zu stressig erscheint, kannst du natürlich auch mit einer geführten Tour in Huaraz starten. Jeder, und zwar wirklich jeder Tourenanbieter hat auch den Laguna 69 Hike im Programm. Der Transfer ist da schon dabei, das macht es deutlich einfacher.

Eine Option wäre, sich zu erkundigen, ob die Agentur die hier beschriebene Tour in der Panorama-Variante anbietet. Ich habe nicht nachgefragt, aber es wird Anbieter geben, die das machen. Schließlich müssen die Markierungen mit den Wimpeln von Irgendjemandem stammen. Dazu musst du dann nur ein bisschen in Huaraz suchen und rumfragen.

Die letzte Option wäre, die ganz normale Tour zu machen.  Das ist die einfachste und preiswerteste Variante. Ein Führer ist bei vielen Touren aber nicht dabei. Die Tour besteht häufig nur aus dem Transfer von und nach Huaraz. Da der normale Weg leicht zu finden ist und du eh einfach der Masse hinterherlaufen kannst, ist das aber kein großes Problem.

Du kannst Touren schon ab ca. 80 Soles in Huaraz buchen (ca. 20 Euro). In den Hostels wird die Tour natürlich auch angeboten und auch im Internet kannst du die Wanderung zur Laguna 69 auch buchen, z.B. hier:

Wenn du einfach nur die Laguna 69 sehen willst, wäre das schon eine Möglichkeit. Aber die Wanderung wird dann anders ablaufen. Es ist dann eine ziemliche Massenveranstaltung, bei der du dir den Weg mit hundert anderen Leuten teilst und dich an der ziemlich kleinen Lagune um den besten Platz für die Insta-Fotos kloppen darfst. Viele Leute haben natürlich auch ihre Drohnen dabei. Das schöne Naturerlebnis geht dabei schon ein bisschen flöten, obwohl es natürlich trotzdem ein beeindruckender Ort ist.

Eintrittspreise für den Nationalpark Huascaran

Die Laguna 69 liegt im Nationalpark Huascaran, daher ist eine Eintrittsgebühr fällig. Beachte, dass bei den geführten Touren meist noch die Kosten für den Eintritt dazukommt. Gezahlt wird an dem Häuschen in Cebollapampa, das sind die aktuellen Preise:

ZeitraumPreis in Soles
Eintritt für 1 Tag30 Soles
Eintritt für 2-3 Tage60 Soles
Eintritt für 4-30 Tage150 Soles

Wenn du weitere Ausflüge zu anderen Seen rund um Huaraz machen willst, z.B. zur Laguna Churup, zu Laguna Paron oder zum Pastouri-Gletscher, macht es Sinn sich direkt ein Ticket für mehrere Tage zu holen. Gleiches gilt, wenn du eine längere Tour wie den Santa Cruz Trek planst.

Eine Sache noch: Der Kontrollpunkt macht erst um 7:00 Uhr auf. Der Eingang war um 6:00 Uhr trotzdem offen, es gibt kein Tor oder irgendwas. Auch auf dem Rückweg wurde ich nicht kontrolliert. Wenn du früh genug bist, kann es also sein, dass du gar keinen Eintritt zahlen musst. Ich würde sicherheitshalber trotzdem ausreichend Kleingeld mitnehmen.

Akklimatisierung und Höhe der Laguna 69

Die Laguna 69 liegt auf etwas über 4.600 Metern. Bereits der Startpunkt der Wanderung in Cebollapampa befindet sich auf fast 4.000 Meter. Das sind ungewohnt große Höhen für den typischen Besucher aus Europa. Ein zu schneller Aufstieg kann durchaus zu Problemen mit der Höhenkrankheit führen. Daher sollte das am besten nicht die erste Wanderung sein, die du in Huaraz machst.

Die Empfehlung wäre: Bleib erstmal 2-3 Tage in Huaraz und mache dort kleinere Spaziergänge. Huaraz liegt auf etwa 3.100 Metern. Das ist eine gute Basis, um sich zu akklimatisieren. Steht nicht so viel Zeit zur Verfügung, bleib zumindest einen kompletten Tag in der Stadt und lass es ruhig angehen. Wenn du z.B. morgens mit dem Nachtbus aus Lima kommst und gleich am nächsten Tag nach der Ankunft in Huaraz zur Laguna 69 pilgerst, wirst du leiden.

  • Tipps für andere Wanderungen rund um Huaraz findest du in meinem Artikel über den Santa Cruz Trek.
  • Eine Idee wäre z.B. ein Ausflug zur stadtnahen Laguna Wilcacocha. Eventuell auch zur Laguna Churup, die liegt aber auch schon bei 4.600 Metern.
  • Wichtig ist, bei der Wanderung ausreichend zu trinken (ca. 2-3 Liter Wasser mitnehmen) und regelmäßige Pausen zu machen. Versuche gleichmäßig zu atmen und in einem gleichmäßigen Rhythmus zu gehen. Das Stichwort lautet „slow and steady“.
  • Wenn du erst seit ein paar Tagen in Huaraz bist, wirst du vermutlich trotzdem die große Höhe spüren und weniger fit sein als sonst. Das ist normal.
  • Typische Symptome für schlechte Akklimatisierung sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Kurzatmigkeit und ein allgemeines Schwächegefühl.
  • Falls die Symptome zu schlimm werden, höre auf dein Bauchgefühl und drehe im Zweifelsfall um und gehe zurück. Wenn du jetzt weitergehst, wird es noch schlimmer.
  • Wenn du von einem längeren Trek kommst, bist du wahrscheinlich bereits ausreichend akklimatisiert. In diesem Fall darfst du dich auf einen netten kleinen Spaziergang freuen und wirst dich wundern, warum alle anderen so stöhnen.
Viscacha auf dem Weg zur Laguna 69
Früh am Morgen habe ich auf dem Weg zur Laguna 69 sogar ein paar Viscachas gesehen.

Benötigte Ausrüstung für den Laguna 69 Hike

Der kleine Laden in Cebollapampa macht erst später am Tag auf. Ansonsten gibt es auf der Strecke keine Möglichkeit irgendetwas zu Essen zu kaufen. Du brauchst also Proviant und Wasser für den gesamten Tag (ca. 2 Liter). Mit einem Wasserfilter* kannst du auch aus den Bächen trinken – von denen gibt es sehr viele. Ungefiltert würde ich das Wasser nicht trinken. Es laufen überall Kühe rum.

Ebenfalls sinnvoll sind:

GegenstandEmpfehlungAnmerkung
Tagesrucksack 20-30 LiterVaude Jura 24*
Warme Fleecejacke
Bergans Hareid Fleece*
vor allem morgens ist es sehr kühl
RegenjackeMontbell Stormcruiser*im Gebirge ist eine Regenjacke unverzichtbar
WanderhoseMaier Sports Latit Zip-Hose*Bequem und trocknet schnell
ggf. DaunenjackeMontbell Plasma 1000 Alpine Downparka*evtl. für Pausen
Wanderschuhe/TrekkingschuheMeindl Lite Hike*gute Wanderschuhe der Kategorie A/B
Stirnlampe
Petzl Actic Core*
falls du in die Dunkelheit kommst
TrekkingstöckeHelinox Ridgeline LB135*bei den Abstiegen hilfreich
Aufgeladenes Handy mit Offline-Karten der Regionkein Handyempfang unterwegs
PowerbankAnker PowerCore 10000mAh*sollte man immer dabeihaben
ggf. KameraLumix DC-TZ202*es gibt 1000 tolle Motive
ggf. GPS-GerätGarmin eTrex32x*zum Test

Ich empfehle zudem, eine Auslandskrankenversicherung* abzuschließen. Das gilt generell für ganz Peru. Ich benutze seit langem die Versicherung der Hanse Merkur und habe sie in Peru das erste Mal in Anspruch genommen, als ich mir die Schulter beim Sandboarding ausgerenkt habe. Die Abwicklung lief problemlos.

Beste Reisezeit und Klima für die Wanderung zur Laguna 69

Generell gelten die Sommermonate Juni bis Mitte September als beste Zeit für Wanderungen in Peru. Das ist die Trockenzeit, so etwas wie der peruanische Winter. Zu dieser Zeit regnet es weniger, tagsüber hast du eine gute Chance auf Sonne. Aber in den Anden ist es trotzdem ziemlich kühl, vor allem auf über 4.000 Metern.

Ich hatte bei der Wanderung Anfang September gutes Wetter, morgens war in der Quebrada Demanda aber Frost auf den Wiesen. Auch an der Laguna 69 war es sehr sehr kalt. Ohne die Fleecejacke hätte ich ziemlich gefroren. Bei Sonnenschein kann man teilweise fast im T-Shirt laufen. Aber sobald die Sonne weg ist, wird es kühl. Warme Sachen und vor allem eine Regenjacke sind daher absolute Pflicht. Bei schlechtem Wetter kühlt man in solchen Höhen sehr schnell aus. Das kann gefährlich werden.

Blick auf den Nevadi Huascaran

Warum heißt die Laguna 69 eigentlich so?

Zum Schluss noch eine Sache, die ich mich zumindest gefragt habe: Woher stammt die Bezeichnung „Laguna 69“? Das ist ja schon ein etwas seltsamer Name – und es gibt viele Seen, in der Umgebung die einen „richtigen“ Namen haben. Warum also einfach nur eine Nummer für diesen wunderschönen Ort?

Soweit ich das rausfinden konnte, ist das der Grund:

Als der Nationalpark Huascaran 1975 eingerichtet wurde, wollte die Nationalpark-Verwaltung eine Aufstellung aller Seen in dem Gebiet haben – es gibt über nämlich über 400 Lagunas. Einige davon hatten keinen traditionellen Namen. Aber für die geplante Liste brauchte man trotzdem eine Bezeichnung dafür. Also bekamen diese „namenlosen“ Seen einfach eine Nummer verpasst – so wie auch die Laguna 69.

Ich persönlich glaube, die Laguna 69 hat keinen traditionellen Quechua-Namen, weil der See zu abgelegen ist und da früher nie jemand freiweillig hingegangen ist. Orte erhalten einen Namen, wenn sich dort regelmäßig Leute aufhalten. Die meisten benannten Seen liegen in mehr oder weniger gut zugänglichen Tälern, wo Ackerbau und Viehzucht betrieben werden konnte. Zur Laguna 69 hochzukraxeln lohnte sich früher wahrscheinlich einfach nicht.

Der landschaftlichen Schönheit tut das natürlich keinen Abbruch. Und es ändert auch nichts daran, dass die Laguna 69 ein wirklich lohnendes Ausflugsziel ist – egal wie sie jetzt genau heißt. In diesem Sinne: Viel Spaß bei der Wanderung!

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