Dieser Beitrag ist Teil 13 meiner 250 km langen Wanderung auf dem Annapurna Circuit.
Route: Thorong High Camp (4.925 m) – Thorong La (5.416 m) – Chambar Bhu (4.180 m) – Muktinath (3.760 m) – Ranipauwa (3.700)
- Länge: 14 km
- Höhenmeter: +555, -1.748
- Übernachtung: Hotel Town House, Ranipauwa
Der große Tag: Die Überschreitung des „Donnerpasses“ Thorong La. Viele Leute starten sehr sehr früh. Die ersten im High Camp waren bereits um 2:00 Uhr morgens auf den Beinen. Meiner Meinung nach komplett überflüssig und außerdem gefährlich, da die Wege nachts mit großer Chance vereist sind und man da nicht im Dunkeln rumstolpern möchte. Wenn du im High Camp startest, reicht 8:00 Uhr dicke aus. Gehe aber davon aus, dass du dann der letzte bist.
High Camp morgens 8:15 Uhr. Für meine Verhältnisse ziemlich früh. Außer ein paar Guides und Trägern sind alle anderen aber schon lange weg:
Direkt hinter dem Camp gab es ein sehr unangenehmes Wegstück, das komplett vereist und spiegelglatt war. Zum Glück kam gerade ein Nepali vorbei und half mir beim Überqueren.
Der erste größere Anstieg führt die Moräne hinter dem High Camp herauf:
Wandern im Autopilot-Modus auf ca. 5.200 Metern über dem Meeresspiegel. Nicht nachdenken, nicht stehen bleiben, einfach weitergehen. Jeder Höhenmeter ist ein kleiner Sieg.
Wenn du nicht im High Camp, sondern in Thorong Phedi startest, würde ich gegen 5:00 oder 6:00 Uhr loslaufen. Selbst wenn du relativ langsam gehst, bist du dann voraussichtlich gegen 16:00 – 17:00 Uhr in Mukhinath. Rechne für die 400 Höhenmeter bis zum High Camp ca. 2 Stunden. Danach ist der Weg nicht mehr ganz so steil, sondern steigt stetig zum Pass auf. Alle paar hundert Meter stecken Stangen im Boden, die den Weg markieren. Verlaufen ist bei gutem Wetter also äußerst unwahrscheinlich.
Verlassenes Teehaus am Wegrand. Immer wenn du denkst du bist schon da, kommt bloß die nächste kleine Anhöhe…
Es geht immer weiter nach oben:
Ein paar Schneefelder müssen auch mal durchquert werden. Bei gutem Wetter aber alles kein Problem. Bei schlechtem Wetter ist es ohnehin besser, einen Tag Pause zu machen.
Nur noch ein paar Meter bis zum höchsten Punkt auf dem Pass…
Schließlich ist der Pass bezwungen. Oben befindet sich ein großer Steinhaufen mit vielen Gebetsfahnen, das Schild für das Erinnerungsfoto und sogar ein Teehaus. Herzlichen Glückwunsch! Du stehst auf dem Thorong La, dem höchsten Punkt des Annapurna Circuit. Danach geht es sehr lange und steil abwärts ins Tal von Muktinath. Hinter dem Pass ändert sich die Landschaft schlagartig und wird schnell wüstenartig. Von nun an geht es durch die Bergwüste der Region Mustang.
Thorong La, 5.416 Meter, der höchste Punkt des Annapurna Circuit. Klar, dass jetzt erstmal ein Erinnerungsfoto gemacht werden muss...
In der kleinen Hütte am Pass kannst du dir erstmal einen Tee gönnen. Als ich oben war gab’s leider einen Zwischenfall, als eine deutsche Touristin durch die Höhenkrankheit ohnmächtig wurde…
Auf dem Pass gibt’s auch eine kleine Stupa. Die bunten Farben der Gebetsfahnen wirken in der dünnen Luft und der kontrastarmen Felslandschaft geradezu halluzinierend grell:
Nach einer kurzen Pause geht es dann aber auch schon wieder auf der anderen Seite runter. Im Hintergrund der Guide, der gerade im Laufschritt heruntersprintet, um ein Rettungsteam für die ohnmächtige Touristin zu organisieren:
Auf der linken Seite ragen die vergletscherten Flanken des Thorong Peak (6.144 m) beeindruckend in die Höhe:
Der schier endlos lange Weg ins Tal von Muktinath. Trotzdem fand ich das Runterlaufen deutlich angenehmer. Den Guide hab ich beim Abstieg nicht mehr gesehen…
Die ersten Lodges hinter dem Pass stehen auf etwas über 4.000 Meter – ein guter Punkt für die Mittagspause nach dem langen Abstieg:
Bei Chambar Bhu (4.180 m) gibt es ein paar Lodges mit Restaurant, die sich für eine Pause anbieten. Von hier sind es etwa zwei Stunden bis nach Ranipauwar, der Siedlung unterhalb des Tempels von Muktinath. Sehr beliebt zum Übernachten ist hier das Hotel Bob Marley. Ich hab stattdessen im Hotel Town House direkt am Ortseingang übernachtet. Dort gab es auch schöne saubere Zimmer, eine warme Dusche und ein gutes Menü. Genau das, was man nach einem solchen Tag braucht!
Blick zurück zum Pass. Schon eine ganz schöne Strecke…
Schließlich taucht der Tempel von Muktinath in der kargen Wüstenlandschaft von Mustang auf. Willkommen zurück in der Zivilisation!
Hinduistische Pilger auf dem Weg zum Tempelgelände. Die meisten Leute lassen sich mit Motorrädern oder Eseln bis zu den Treppen kutschieren.
Am Eingang des Tempels ist ganz schön was los. Ich schaue mir das Gelände aber erst am nächsten Tag an.
Lies weiter beim nächsten Tag des Annapurna Circuit:
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Hi,
bin den Circle 1997 gelaufen und natürlich war da alles besser, unberührter, keine Touris, ……
und trotzdem werde in nächstes Jahr den Circle noch mal laufen.
Und bin sicher das ich auch in 2025 wieder begeistert sein werde,
Super geschrieben, danke.
Herb.