Pisac: Wanderung zu den schönsten Inka-Ruinen im Heiligen Tal

Die Inka-Ruinen von Pisac zählen zu den beeindruckensten Sehenswürdigkeiten im heiligen Tal in der Nähe von Cusco. Am besten erkundest du den riesigen archäologischen Komplex in einer ganztägigen Wanderung. In dem Artikel bekommst du alle Infos für einen wundervollen Tagesausflug zwischen spannenden Ruinen, gigantischen Terrassen und einer herrlichen Gebirgslandschaft.

In diesem Artikel:

Die Inka-Ruinen von Pisac liegen weit im Osten des heiligen Tals, dort wo der Rio Urubamba seinen Namen in „Vilcanota“ ändert und die Berge immer steiler aufragen. Es ist einer der beeindruckendsten archäologischen Komplexe im Umkreis von Cusco. Gigantische Terrassen, überragt von Wachtürmen, Tempeln und einer kühnen Zitadelle. Dimensionen, die sprachlos machen. An vielleicht keinem anderen Ort wird der monumentale Charakter der Inka-Architektur so offensichtlich wie hier.

Viele Besucher schauen sich Pisac nur im Rahmen einer kurzen Rundtour durch das heilige Tal an. Als Foto-Motiv machen sich die riesigen Terrassen auf den Hängen der Berge natürlich ganz hervorragend. Haben das wirklich Menschen erbaut? Oder ist das vielleicht doch eher das Werk von Außerirdischen? Das sind Fragen, die einem in den Kopf kommen, selbst wenn man nicht zu esoterischen Erklärungen der Welt neigt.

Tatsächlich hat Pisac aber noch mehr als die Terrassen zu bieten. Der Komplex ist riesig groß, etwa 65.000 Quadratmeter. Überall gibt es Treppen und Nischen, versteckte Torbögen, die zu ungeahnten Aussichtspunkten führen. Steile Pfade zwischen Wohnquartieren, Brunnen und alten Tempeln. Man kann stundenlang herumwandern, ohne dass einem langweilig wird.

Besonders schön für Leute, die gerne zu Fuß unterwegs sind: Es gibt einen durchgängigen Wanderweg, auf dem man zuerst die gesamte Anlage kennenlernt und anschließend bis zu der modernen Stadt Pisac am Fuß des Berges zurückläuft. Da das Gelände so groß ist, eignet sich das geradezu perfekt für einen ganztägigen Ausflug. Im Folgenden will ich diese Strecke mal etwas genauer vorstellen.

Auf einen Blick:

  • Landschaftlich eindrucksvolle Wanderung durch die Inka-Ruinen von Pisac
  • Länge: ca. 3,5 Km für den Hauptweg, aber viele Abstecher möglich
  • Höhenmeter: 600 im Abstieg, auf dem Gelände selbst viele steile Anstiege
  • Dauer: 4-5 Stunden Minimum, je nach Interesse an den Ruinen auch deutlich länger
  • Schwierigkeit: leicht – mittel
  • Abenteuerfaktor: hoch
  • Wanderung problemlos ohne Führer möglich, für die Ruinen stehen Guides bereit
  • Auch als (sehr langer) Tagesausflug von Cusco möglich

Reiseführer für Peru

Meine Empfehlung: Reise Know-How Reiseführer Peru*

Als Begleiter und zur Vorbereitung für eine Peru-Reise empfehle ich den Reiseführer Peru* aus dem bekannten Reise-Know-How-Verlag.

Das Buch ist mit 800 Seiten ein ziemlicher Schinken. Dafür enthält es aber viele aktuelle, nützliche Informationen und zahllose Tipps zu Reisezielen in ganz Peru. Darunter befinden sich neben den üblichen Touri-Highlights auch nicht so bekannte Geheim-Tipps.

Die Reise-Know-How-Reihe hat mich bislang noch nicht enttäuscht – dieser Reiseführer ist keine Ausnahme!

Ein Tipp für Leute, die noch mehr wandern möchten, ist der Rother-Wanderführer Peru*. Das Büchlein enthält neben dem Ausflug nach Pisac einige weitere interessante Ausflugsziele im heiligen Tal sowie viele mehrtägige Touren in den peruanischen Anden. Im deutschsprachigen Raum ist das derzeit der wohl beste Wanderführer für Peru.

Wo liegt Pisac?

Pisac liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich von Cusco am östlichen Ende des heiligen Tals. Wenn wir von Pisac reden, meinen wir aber eigentlich zwei Orte: Die moderne Stadt Pisac, die nach der spanischen Eroberung Perus im 16. Jahrhundert gegründet wurde und die alte Inka-Zitadelle Pisac auf dem Berg, der über der Stadt thront.

Erster Zwischenstopp für einen Besuch der Ruinen ist auf jeden Fall das moderne Pisac – ein hübsches kleines Anden-Örtchen, das wie alle spanischen Kolonialstädte in Peru in Planquadraten rund um die zentrale Plaza de Armas angelegt ist. Pisac ist relativ bekannt und steht in jedem Reiseführer. Ähnlich wie Ollantaytambo ist es trotzdem ungleich ruhiger als Cusco, weil viele Leute nur für einen Tag herkommen und abends wieder zurückfahren.

Plaza de Armas in Pisac.
Die ruhige Plaza de Armas in Pisac.

Weiteres Plus: In Pisac ist es deutlich wärmer. Die Stadt liegt nämlich auf 2.972 Metern über dem Meeresspiegel und damit etwa 400 Meter tiefer als das frostige Cusco (3.399 m). Das ist auch einer der Gründe, warum es rund um Pisac schon zur Inka-Zeit so viele Terrassen für den Ackerbau gab: Das vergleichsweise milde Klima eignet sich ideal zum Anbau von Mais, einem der Hauptnahrungsmittel der Inka.

Das musst du über die Inka-Ruinen von Pisac wissen

Wie bei Ollantaytambo im Westen des heiligen Tals gibt es auch über Pisac kaum gesicherte Informationen über den Ursprung. Die Anlage wurde vermutlich frühestens um 1440 unter dem Inka-Herrscher Pachacutec erbaut bzw. ausgebaut. Einige Bauten sollen älter sein und bereits auf die Wari-Kultur zurückgehen, die zwischen 500 und 1100 n. Chr. im heiligen Tal siedelte. Die Inka haben also vielleicht einfach ein paar Sachen von ihren „Vorgängern“ geklaut.

Auffälligstes Merkmal von Pisac sind die riesigen Terrassen, die sich auf den gesamten Berghängen über der modernen Stadt erstrecken. Insgesamt sind es rund 500 Terrassen. Die höchsten liegen auf etwa 3.400 Meter, die Terrassen in Stadtnähe auf knapp 3.000 Meter. Die einzelnen Terrassen sind jeweils bis zu 6 Meter breit und das ist schon ein unglaublicher Anblick: Im Prinzip wurde der gesamte Berg von Menschenhand umgeformt. Die Terrassen sind so groß, dass sie wie ein natürlicher Teil der Gebirgslandschaft wirken.

Terrassen in den Inka Ruinen von Pisac.

Von den Inkas wurden diese Terrassen benutzt, um die nötigen Nahrungsmittel für ihr schnell wachsendes Reich herzustellen. Vermutlich wurde dabei sogar die Höhenlage mit jeweils unterschiedlichen Temperaturen genutzt: Kühleres Klima weiter oben für Kartoffeln, Mais dann weiter unten etc. Außerdem stabilisierten die Terrassen die Berghänge und verhinderten Erdrutsche. Also schon sehr gut durchdacht alles.

Pisac war aber mehr als eine vormoderne LPG für das Inka-Kollektiv. Forscher gehen davon aus, dass die Anlage zudem als religiöse Stätte, militärischer Stützpunkt und Erholungsort für den Herrscher diente. Vielleicht waren diese Aspekte in der Lebenswelt der Inka aber auch gar nicht so klar getrennt wie heute. In den spanischen Chroniken wird Pisac nicht erwähnt. Allerdings wurden die Gräber nach der Eroberung Perus geplündert und Teile der Anlage zerstört. Der moderne Ort Pisac wurde dann in den 1570er-Jahren gegründet.

Soviel als kurzer Überblick – weiter geht’s mit der Wanderung.

Wanderung durch die Inka-Ruinen von Pisac

Die Wanderung verläuft einmal durch den gesamten archäologischen Komplex von Pisac und führt anschließend auf einem aussichtsreichen Pfad bis zur Plaza de Armas des modernen Pisac. Neben der Hauptroute gibt es aber viele viele kleine Pfade und versteckte Wege, die es sich zu erkunden lohnt – Infos dazu an den entsprechenden Stellen. Daher dürfte die tatsächliche Wanderstrecke deutlich mehr als die angegebenen 3,5 Kilometer betragen, wahrscheinlich eher 10 km.

Karte und GPS-Track

GPS-Download

Wenn du ausschließlich der Route aus dem GPS-Track folgst, wirst du vermutlich 2-3 Stunden rein für die Wanderstrecke brauchen. Ich selbst war etwa 8 Stunden in Pisac unterwegs. Das nur ungefähr zur Orientierung, wie viel Zeit du hier verbringen kannst. Ich würde mir für die Tour auf jeden Fall einen ganzen Tag Zeit nehmen, zumindest aber 5-6 Stunden.

Du kannst die Wanderung übrigens auch an der Plaza der Armas in Pisac starten, den Berg hochlaufen und dann von den Ruinen auf der gleichen Strecke zurückwandern. Ich habe mir das gespart und mich hochfahren lassen (Tipps zur Anfahrt unten). Das fand ich etwas entspannter, zumal man in der Anlage selbst schon ständig hoch- und runter läuft und ordentlich Höhenmeter macht.

Vom Eingang bis zur Zitadelle

Start der Wanderung ist der Haupteingang, wo du auch die Tourenbusse halten und du dein Eintrittsticket vorzeigen musst. Wenn du willst, kannst du hier auch einen Führer anheuern. Anschließend passierst du linkerhand den ersten Ruinen-Komplex „Qantus Raqay“. Das sind die ältesten Gebäude der ganzen Anlage, sie stammen angeblich aus der Wari-Epoche.

Ruinen am Eingang von Pisac.
Erster Ruinenkomplex kurz hinter dem Eingang von Pisac

Du kannst nach Belieben zwischen den Gebäuden umherspazieren. Am besten suchst du dir eines der höher gelegenen Häuser – von hier hast du einen Traumblick auf die „Andenes de Qallaqasa“ – die riesigen Terrassen, die südlich an den Komplex anschließen. Das spanische Wort „Andén“ heißt übrigens „Plattform“ oder auch „Terrasse“. Auch der Name der Anden stammt daher – eben, weil es in dem Gebirge so viele dieser Terrassen gibt.

Oberhalb der Terrassen führt der Weg ein paar hundert Meter bis zum nächsten Komplex, den heiligen Quellen. Die sind inzwischen aber leider ausgetrocknet. Wenn du von dort den Blick nach rechts wirfst, siehst du einen großen langgezogenen Berghang mit höhlenartigen Öffnungen. Das ist „T’antana Marka“, der Friedhof von Pisac – vor der Eoberung durch die Europäer sollen sich hier bis zu 10.000 Gräber befunden haben.

Friedhof von Pisac in Peru.
Felsengräber auf dem Friedhof von Pisac.

An den Quellen führt ein kleiner Weg nach Norden zum Gebäude der Verwaltung. Hier führt links dann ein weiterer Weg steil den Berg hoch. Du kannst diesem Weg ein Stück weit folgen und kommst ziemlich nahe an die Gräber heran. Irgendwann endet dieser Pfad, aber es lohnt sich trotzdem hier hochzulaufen: Du hast von weiter oben nämlich den vielleicht besten Blick auf die Zitadelle von Pisac.

Blick auf die Zitadelle der Inka-Festung Pisac.
Die Zitdalle von Pisac in der Totalansicht von Norden.

Spaziergang durch die Zitadelle von Pisac

Egal ob du den Abstecher machst oder nicht: Der normale Weg führt schließlich zu dem steilen Hügel auf dem sich die Zitadelle von Pisac befindet, „Qallaqasa“. Das ist ein wahres Gewirr aus engen Gassen und Treppen in dem man viel Zeit verbringen kann, wenn man sich alle Gebäude anschaut. Du kannst von hier aus auch einen Abstecher zu den großen Terrassen machen und auf anderen Wegen wieder hochlaufen.

Fotogalerie Zitadelle von Pisac:


Auf dem Gelände gibt es nirgends irgendwelche Tafeln oder Erklärungen. Daher macht es schon Sinn, einen Führer zu engagieren, der einem zumindest ein bisschen was erzählt. Etwa in der Mitte des Komplexes befindet sich ein Hof mit Treppen, die zu einer großen Nische in der Steinmauer führen. Hier stellten die Inka Mumien von hohen Persönlichkeiten aus, so sagte es mir zumindest der Guide. Ob das einfach nur gut geraten ist? Das wage ich nicht zu beurteilen…

Im Inneren der Zitadelle von Pisac.
Im Zentrum der Zitadelle von Pisac.

Was sich auch lohnt: Ein Abstecher zum Sonnentor „Inti Punku“ auf einem Hügel auf dem höchsten Punkt des Komplexes. Das ist ausgeschildert und liegt quasi auf dem Weg. Dort oben steht auch eine kleine Hütte, die Schatten spendet und es gibt ein paar Bänke zum Ausruhen. Außerdem hast du hier natürlich einen Superblick den Berg herunter bis zum modernen Pisac.

Inti Punku das Sonnentor von Pisac in Peru.
Der Hügel mit dem Sonnentor, „Inti Punku“, auf dem höchsten Punkt der Zitadelle.

Von der Zitadelle bis nach Intihuatana

Hinter dem Qallaqasa-Komplex führt der Weg anschließend relativ steil über Treppen den Berg hinab. Hier erreichst du kurze Zeit später einen in den Berg gegrabenen Tunnel. Auch der Weg durch diesen Tunnel ist sehr steil, es ist aber alles gut mit Geländern abgesichert. Trotzdem sollte man etwas vorsichtig sein, zur Erinnerung stehen auch ein paar entsprechende Warnschilder herum.

Nach dem Tunnel geht es weiter steil herunter bis zum nächsten großen Komplex von Pisac, dem „Intihuatana“. Dieser Teil der Anlage diente als Ort für religiöse Zeremonien. In der Mitte der recht gut erhaltenen Gebäude befindet sich ein großer kunstvoll bearbeiteter ritueller Stein – „Intihuatana“, der „Ort an den die Sonne gefesselt wurde“. Diese Steine gibt es an fast allen Inka-Stätten, die genaue Funktion – Kultobjekt, Kalender, Zeitmesser? – bleibt wie so vieles unklar.

Intihuatana der Tempelbezirk der Inka in Pisac.
Blick auf den Intihuatana-Bezirk von Pisac.

Am Intihuatana ist der weitere Weg nach Pisac ausgeschildert (Camino a Pisac). Du kannst jetzt immer den Schildern folgen. Allerdings bieten sich auch hier noch einmal etliche Abstecher an. Wenn du alles anschauen willst, brauchst du hier mindestens nochmal zwei Stunden. Dieser Teil von Pisac ist insgesamt sogar fast größer als der obere Bereich.

Vom Intihuatana nach Pisac Stadt

Direkt unter dem Intihuatana- Komplex führt beispielsweise ein Weg nach Pisaq’a, auch als Alt-Pisac bezeichnet: Ein Wohnbezirk mit eigenen Bädern und gut erhaltenen Gebäuden. Westlich davon stehen weitere Wachtürme, „Coriwayrachina“, über einer senkrecht abfallenden Felswand. In der Nähe noch ein Komplex, „Hospitalniyoc“, der aus einer Reihe von schmalen, hintereinander auf einem Berggrat errichteten Lagerhäuser besteht.

Fotogalerie Pisac unterer Teil:


Zwischen allen Bezirken im unteren Bereich von Pisac gibt es schmale Wege und Trampelpfade, die meist nicht in den Karten eingezeichnet sind. Es macht daher kaum Sinn, eine Route vorzugeben – du kannst hier frei nach Lust und Laune herumlaufen. Beachte nur, dass es – wie eigentlich in jeder Inka-Stätte – an vielen Stellen sehr steil herabgeht. An den Wachttürmen bin ich z.B. nicht mehr auf den Trampelpfaden weiter, weil mir das Gelände irgendwann zu vertikal wurde.

Blick von den Inka Wachtürmen von Pisac auf die Stadt.
Blick von einem der Wachtürme bei Coriwayrachina auf das Zentrum von Pisac Stadt.

Der ausgeschilderte Hauptweg führt am Hospitalniyoc-Komplex vorbei absteigend durch die Berghänge. Dieser Abschnitt ist nochmal sehr schön. Zunächst kommt eine lange Querung der Bergflanken auf einer Art Höhenweg, der absolute Traumblicke ins Tal bietet. Am Ende läufst du dann mitten zwischen zwei riesigen Terrassen-Komplexen hindurch – ein tolles Highlight zum Schluss.

Inka Terrassen bei der Wanderung durch Pisac.
Im letzten Abschnitt der Wanderung geht es durch riesige Terrassen-Anlagen hindurch.

Damit ist die Wanderung fast zu Ende. Ein letzter steiler Abstieg führt über Holzstufen zu einem gepflasterten Feldweg, der ein paar Minuten später in die Calle Intihuatana mündet. Hier trifftst du dann auf einige Souvenirstände, an denen dir freundliche Quechua-Damen Hüte, Schals und ähnlichen Nippes andrehen wollen (und ja… ich hab mich breitschlagen lassen). Anschließend sind es noch ein paar hundert Meter bis zum Hauptplatz von Pisac.

Letzter Teil des Wanderwegs von Pisac

Im Folgenden noch ein paar praktische Tipps zu der Wanderung.

Wie schwer ist die Wanderung?

Rein von der Länge der Tour her betrachtet, könnte man auf die Idee kommen, dass der Ausflug nach Pisac nur ein kleiner Spaziergang ist. Und klar… es ist natürlich was anderes als der Trek nach Choquequirao oder Hochgebirgsausflüge wie die Wanderung zur Laguna 69 in der Cordillera Blanca im Norden. Ganz so einfach ist die Erkundung von Pisac zu Fuß aber auch nicht. Ich würde es doch eher als Wanderung und nicht als Spaziergang bezeichnen.

Eine Herausforderung sind die vielen Höhenmeter, die du zurücklegen musst. Und das gilt auch für den Fall, dass du oben startest und den Berg runterläufst – auf dem Gelände selbst geht es nämlich permanent hoch und runter. Ich habe nicht genau gezählt. Aber ich mir ziemlich sicher, dass ich zusätzlich zu den 600 Höhenmetern im Abstieg mindestens so viel nach oben gelaufen bin, vielleicht sogar noch mehr.

Die Wege selbst sind teilweise auch nicht ohne. Meistens relativ schmal und steil entweder über Treppenwege oder genauso schmale Trampelpfade. Auf dem Weg von der Zitadelle bis zum Intihuatana gibt es an den ausgesetztesten Stellen Geländer. In den meisten anderen Bereichen, vor allem im unteren Teil der Anlage aber nicht. Hier empfiehlt sich generell ein bisschen Vorsicht, auch wenn natürlich viele Leute einfach mit Turnschuhen rumlaufen. Ich hatte meine richtigen Wanderschuhe dabei (Meindl Litehike*) und es nicht bereut.

Wegweiser beim Wandern durch Pisac.

Orientierung

Die einzelnen Bereiche des archäologischen Komplexes sind mit Wegweisern ausgeschildert. Ich würde für die Wanderung trotzdem eine Outdoor-Navigationsapp empfehlen, z.B. Outdooractive. Dort findest du fast alle der größeren Wege und kannst dich gut orientieren. Das ist durchaus sinnvoll, denn das Gelände ist sehr groß. Google Maps ist hier für die Navigation eher nicht zu gebrauchen.

Gasse mit Läden beim Spaziergang durch die Stadt Pisac.

Übernachten in Pisac

Theoretisch könntest du nach der Wanderung auch direkt wieder nach Cusco fahren. Ich würde zumindest drüber nachdenken, ob du nicht lieber eine Nacht in Pisac bleibst. Das Städtchen hat einen angenehmen Vibe, es sind wenig Touristen da und es ist einfach ein schöner Ort, um ein bisschen herumzuspazieren und die Stimmung abseits des Rummels zu genießen.

Ein schönes preiswertes Hotel in zentraler Lage an der Hauptstraße ist das Hospedaje Chaska Pisac*. Das Hotel hat einen wunderschönen Innenhof mit Garten, du bist in 2 Minuten im Stadtzentrum, die Besitzer sprechen auch Englisch. Ich bin hier tatsächlich sogar zwei Nächte geblieben. Einfach weil mir der Ort so gut gefallen hat und ich keine echte Lust auf den Trubel in Cusco verspürte.

Garten der Unterkunft in Pisac.
Der schöne Garten der Hospedaje Chaska Pisac.

Anreise nach Pisac

Vermutlich wirst du deinen Trip nach Pisac in Cusco starten. Die einfachste Möglichkeit von Cusco nach Pisac zu gelangen ist per Colectivo. Das sind in Peru die Sammeltaxis, mit denen auch die Einheimischen fahren. Colectivos nach Pisac findest du in Cusco in der Calle Puputi (Google Maps), ca. 15 Minuten zu Fuß von der Plaza de Armas. Die Fahrt kostet 5 Soles und dauert ca. 1 Stunde (+ ggf. Wartezeit bis der Colectivo losfährt).

Anfahrt zu den Ruinen von Pisac

Die Ruinen von Pisac liegen ein paar hundert Höhenmeter über der Stadt. Wenn du nicht auf dem gleichen Weg hochlaufen willst wie runter, würde ich empfehlen ein Taxi zu nehmen, das dich bis zum Eingang fährt. Dazu hast du zwei Möglichkeiten:

Mini-Taxi

Die dreirädrigen Mini-Taxis fahren nicht den ganzen Weg nach oben, sondern lassen dich an der Abzweigung von der Hauptstraße raus. Von hier sind es dann noch ca. 40 Minuten ziemlich mühselig auf einer Schotterpiste entlang bis zum Haupteingang. Kostenpunkt: 20 Soles.

Normales Taxi

Die normalen Taxis kosten mehr (40 Soles), fahren aber direkt bis zum Eingang. Diese Option ist besser, auch wenn die Preise etwas übertrieben sind. Wenn man sich die Kosten teilt, ist es aber okay. Ich bin mit einem Mini-Taxi gefahren und würde das nicht nochmal so machen.

Eintritt

Für den Eintritt nach Pisac brauchst du das Boleto Turistico General (130 Soles). Alternativ die vergünstigte Version ausschließlich für das Valle Sagrado (70 Soles). Du bekommst das Ticket im Touristenbüro in Cusco (Google Maps) oder direkt am Eingang von Pisac. Beachte, dass das preiswertere Teil-Ticket für das heilige Tal nur für 2 Tage gültig ist.

Sonstige Tipps

  • Am Haupteingang von Pisac kannst du kleinere Snacks, Wasser und natürlich die obligatorischen Souvenirs kaufen.
  • Guides findest du auch am Haupteingang. Ich hatte mir einen Führer engagiert und 70 Soles für 1,5 Stunden bezahlt.
  • Du kannst die Ruinen komplett auf eigene Faust erkunden. Es gibt nur wenige abgesperrte Bereiche.
  • Die meisten Tourenbusse kommen erst am Nachmittag und bleiben dann auch nur sehr kurz. Die meiste Zeit habe ich auf dem Gelände nur wenige andere Leute gesehen.
  • Ganztägige Touren ab Cusco ins heilige Tal würde ich eher nicht empfehlen, weil da nur sehr wenig Zeit für die einzelnen Orte bleibt. Ich hatte so eine Tour am Anfang meines Peru-Trips gemacht, wir waren vielleicht 40 Minuten in Pisac.
Blick auf Pisac und Terrassen der Inka,

Mein Fazit

Bei meinem ersten Besuch von Pisac mit dem Touri-Bus wusste ich bereits nach zwei Sekunden, dass ich nochmal kommen würde, um mir das in Ruhe anzuschauen. Es ist einfach ein genialer Ort, der für einen Tagesausflug die fast perfekte Mischung bietet: Tolle Natur, geheimnisvolle Ruinen, spannende Wege, fantastische Aussichten. Und das Ganze ist auch noch gut erreichbar. Was will man mehr?

Was mir auch gut gefallen hat: Keine Spur von Massentourismus. Natürlich sind schon ein paar Leute da, schließlich steht Pisac in jedem Reiseführer. Aber kein Vergleich zu Machu Picchu, wo man permanent gegängelt wird, feste Timeslots hat und nur bestimmte Routen erlaubt sind. In Pisac hast du hingegen eine gut erhaltene, riesige, fantastische Inka-Stätte, die du nach Lust und Laune frei erkunden kannst. Wenn du sowas magst: Schau dir Pisac an! Du wirst es nicht bereuen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 3

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag nützlich fandest...

Folge mir in den sozialen Netzwerken!

Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war:/

Lass uns diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

Dir gefällt dieser Artikel? Dann unterstütze mich und lade mich zu einem virtuellen Kaffee ein.

Ohne Kaffee komme ich morgens nicht raus und kann keine neue Abenteuer erleben:)

Hinweis: Der Artikel enthält mit Sternchen * markierte Affiliate-Links, die zu Onlinehändlern wie Amazon führen. Wenn du auf einen solchen Link klickst und etwas kaufst, erhalte ich einen geringen Anteil, mit dem ich diesen Blog finanziere. Für dich ist das die beste Art Dankeschön zu sagen, wenn dir der Beitrag gefallen hat. Selbstverständlich entstehen dabei keine zusätzlichen Kosten.

Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zu Pisac? Kennst du andere spannende Wanderungen und Geheimtipps in Peru? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!