Ollantaytambo: 10 spannende Sehenswürdigkeiten und Tagesausflüge

Ollantaytambo ist einer der schönsten Orte im heiligen Tal der Inka in der Nähe von Cusco und berühmt für den prächtigen Inka-Tempel, der über dem Anden-Städtchen thront. Aber auch in der Umgebung gibt es viel zu entdecken. In diesem Artikel stelle ich 10 interessante Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in der Nähe vor - auch ein paar unbekanntere Tipps, die in vielen Reiseführern nicht erwähnt werden.

In diesem Artikel:

Viele Leute machen nur einen kurzen Zwischenstopp in Ollantaytambo, schauen sich die Tempelanlagen an und fahren dann direkt mit dem Zug nach Machu Picchu oder zum Startpunkt des berühmten Inka-Trails weiter.  Für Ollanta, wie die Einheimischen die Stadt nennen, bleibt meist nicht viel Zeit. Das ist sehr schade, denn Ollantaytambo ist einer der schönsten Orte im „Valle Sagrado“, dem heiligen Tal der Inka.

Wie dahingeträumt von einem Landschaftsmaler breitet sich das 3.000-Einwohner-Städtchen am Ufer des Rio Urubamba aus. Ein riesiger Stufentempel inmitten grüner Felder, ringsherum Terrassen und hohe Berge. Die Stadt selbst ein beeindruckendes Zeugnis der Inka-Architektur. Die alten Häuser und die steingepflasterten Gassen sind noch fast vollständig intakt, die kunstvoll angelegten Wasserkanäle plätschern wie eh und je – ganz so, als ob die ursprünglichen Bewohner noch gestern hier lebten.


Ja… Ollantayambo ist ein Ort, der die Fantasie anregt und an dem Geschichte lebendig wird. Für mich vielleicht noch mehr, denn ich bin zu Fuß nach Ollantaytambo gereist. Auf den alten Wegen, genau wie die die „Chasqui“, die Botenläufer der Inka. Und so wie die Reisenden von früher habe ich das Örtchen als Rastplatz genutzt. Zwei Tage war ich hier, um nach meiner über 200 Kilometer langen Wanderung durch die Cordillera Vilcabamba wieder zu Kräften zu kommen.

Natürlich habe ich nicht die ganze Zeit im Hostal gefaulenzt, sondern auch die Umgebung erkundet. Und da gibt es wirklich einiges zu entdecken. Genau das schauen wir uns jetzt mal an!

Übersichtskarte der Ausflugsziele in Ollantaytambo:

(zum Vergrößern anklicken)

Übersichtskarte Sehenswürdigkeiten in Ollantaytambo.

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Das musst du über Ollantaytambo wissen

Bevor wir zu den Ausflügen kommen, noch schnell ein paar Worte zur Geschichte und Bedeutung von Ollantaytambo. Die ist nämlich ziemlich interessant. Und ohne den Hintergrund sind es am Ende nur viele Steine, die ganz nett anzuschauen sind, aber einem letztlich nicht viel sagen. Im Ort selbst gibt es auch kaum Tafeln oder Schilder mit Erklärungen.

Der eigentliche Name des Ortes ist „Ollanta“. In der Inka-Zeit war Ollanta ein „Tambo“. So nannte man strategisch wichtige Knotenpunkte, die an bestimmten Stellen des weitläufigen Straßennetzes der Inka erbaut wurden. Diese Orte waren Kontrollpunkte, aber auch dafür gedacht, dass sich Reisende hier ausruhen und erholen konnten. Dazu muss man sagen, dass es damals natürlich keine „Traveller“ im heutigen Sinne gab. Die Inka-Wege wurden hauptsächlich vom Militär, von Händlern, Beamten und von Boten benutzt.

Tempelanlage in Ollantaytambo.

Eine der am besten erhaltenen Inka-Siedlungen Perus

Ollantaytambo ist eines der am besten erhaltenen Tambos in Peru. Die Monumental-Bauten wie der große Tempelkomplex mit den Terrassen wurden vermutlich in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts unter dem neunten Inka-Herrscher Pachacútec Yupanqui erbaut. Das ist die „imperiale Epoche“ der Inka, in der viele berühmte Tempel und Städte erbaut wurden. Darunter auch Machu Picchu oder ihre „kleine Schwester“ Choquequirao.

Dieses „goldene Zeitalter“ dauerte allerdings nur sehr kurz – weniger als 100 Jahre. Anfang des 16. Jahrhunderts kamen nämlich schon die europäischen Eroberer und danach ging es sehr schnell abwärts mit den Inka. Unter anderem auch deshalb, weil die Inka höchst unbeliebt bei den von ihnen unterworfenen Völkern waren. Viele Untertanen verbündeten sich bei der erstbesten Gelegenheit mit den Spaniern und fielen ihren Herren in den Rücken.

Die letzte Schlacht der Inka in Ollantaytambo

Eine der letzten großen Schlachten zwischen Spaniern und Inka ereignete sich in Ollantaytambo. Nach der Einnahme von Cusco 1533 rebellierte der zunächst als Marionetten-Herrscher eingesetzte Manco Cápac II gegen die Spanier. Diese schickten daraufhin eine Strafexpedition zu seiner Basis in Ollantaytambo. Zusammen mit etwa 30.000 Verbündeten gelang es Manco aber, die Spanier hier zurückzuschlagen. Dazu überflutete er teilweise das Tal des Rio Urubamba.

Gebracht hat den Inka der Sieg am Ende nichts. Bereits im Folgejahr erkannte Manco, dass seine Position nicht haltbar war, weil Ollantaytambo viel zu nahe bei Cusco liegt. Also zog er sich mit seinem Gefolge in die unzugänglichen Nebelwälder und Schluchten der Cordillera Vilcabamba zurück. Dort gründete er einen neuen Staat, der immerhin noch 40 Jahre bestand. Ollantaytambo blieb aber weiterhin bewohnt. Heute gilt der Ort als eine der ältesten und am längsten durchgängig bewohnten Siedlungen in Südamerika.

So… das war auch schon unser Schnelldurchlauf durch die Geschichte von Ollantaytambo – kommen wir jetzt zu den Sehenswürdigkeiten!

Die 10 besten Sehenswürdigkeiten, Wanderungen und Tagesausflüge rund um Ollantaytambo

Die folgenden Orte befinden sich entweder in der Stadt oder im näheren Umkreis. Für ein paar Ziele sind längere Wanderungen erforderlich, die einen halben oder ganzen Tag erfordern. Im Umkreis der Stadt kannst du dich gut mit Google Maps orientieren. Für die Ausflüge etwas weiter draußen empfehle ich ein Smartphone mit Navi-App, z.B. Outdooractive. Die Wege sind dort alle eingezeichnet.

Soweit nicht anders erwähnt, musst du bei bei den folgenden Orten keinen Eintritt bezahlen.

Tempel und Treppen von Ollantaytambo

Sonnentempel von Ollantaytambo.

Der große Tempel von Ollantaytambo mit seinen vielen Treppen ist die Hauptattraktion des Ortes und nur ein paar Minuten zu Fuß von der Plaza de Armas entfernt (Google Maps). Der riesige Komplex besteht aus zwei Bereichen: Unten ein weitläufiges Areal mit Brunnen und heiligen Bädern. Dahinter, auf der dem Stadtzentrum zugewandten Seite, eine riesige Terrassen-Anlage in den Flanken des Cerro Bandolista, über die eine Reihe von Treppen zu dem zentralen Sonnenheiligtum führen.

Der gesamte Komplex wurde nie fertiggestellt. Vielleicht kamen die Bauarbeiten zum Erliegen, als die Inka vor den Spaniern flohen. Im unteren Bereich liegen viele der riesigen Steinblöcke verstreut im Gras. Auch der zentrale Sonnentempel ganz oben besteht nur aus einem halbfertigen Altar und einer großen Monumental-Mauer, der „Mauer der sechs Monolithen“. Als Gesamtkunstwerk ist die Anlage trotzdem beeindruckend – die Präzision, mit der die tonnenschweren Steinblöcke bearbeitet wurden, ist schier unglaublich.

Foto-Galerie von der großen Tempel-Anlage:


Geöffnet ist ab 8:00 Uhr. Komme am besten so früh wie möglich, ab ungefähr 10:00 wird es voller. Stoßzeit ist gegen 13:00 Uhr, dann kommen die Touristengruppen mit den Bussen aus Cusco und für ein paar Stunden herrscht ein ziemliches Gedränge auf dem Gelände. Für den Eintritt brauchst du das Boleto Turistico General (130 Soles). Alternativ die vergünstigte Version ausschließlich für das Valle Sagrado (70 Soles). Du kannst beide auch am Eingang von Ollantaytambo kaufen.

Lagerhäuser von Pinkuylluna

Lagerhäuser Pinkuylluna in Ollantaytambo.

Direkt gegenüber des großen Tempels, auf der anderen Seite des Tals, in dem der Rio Patacanca von Norden in den Urubamba fließt, liegt die interessante archäologische Stätte Pinkuylluna (Google Maps). Die Anlage besteht aus einer Reihe von schmalen Häusern mit Giebeldächern aus Stein. In der Inka-Zeit wurden hier Nahrungsmittel gelagert. Durch die erhöhte Lage weht hier nämlich ein stetiger Luftzug an den steilen Berghängen – quasi ein natürlicher Kühlschrank.

Spaziergang in einem der schmalen Lagerhäuser.

Die Anlage hat täglich von 7:30 bis 16:30 Uhr geöffnet. Der Eingang befindet sich in der Calle Lares ca. 2 Minuten von der Plaza de Armas entfernt. Bis zu den Häusern führt ein ziemlich steiler Bergweg mit viel Schotter. Ich empfehle für den Aufstieg gute Wanderschuhe (Tipp: Meindl Litehike*) oder zumindest ein paar solide Turnschuhe mit Profil.

Hinter den Häusern führen noch weitere Pfade bis auf den Berggipfel. Die sind aber für Besucher gesperrt. Generell würde ich empfehlen, vor allem für die Turnschuh-Fraktion, dort oben ein bisschen aufzupassen. Man kann frei zwischen den Gebäuden herumspazieren. Aber es geht an vielen Stellen steil in die Tiefe und es gibt so gut wie nirgends Geländer.

Inka-Tor bei Punku Punku

Inkator Punku Punku in Ollantaytambo.

Das alte Eingangstor nach Ollantaytambo ist nur ein kurzer Spaziergang von der Plaza de Armas, ca. 10 Minuten entfernt am Ende der Calle Principal (Google Maps). Außer dem Tor gibt es hier nicht viel zu sehen, aber es ist einfach ein schönes Ziel für einen kleinen Spaziergang abseits des Trubels. Man kann auf einer Bank sitzen, den tollen Blick auf den Urubamba genießen, dahinter plätschert einer der alten Wasser-Kanäle. Außerdem führt von hier aus ein alter Inka-Weg zum nächsten Ausflugsziel.

Wachturm von Inkapintay

Wachturm Inkapintay in Ollantaytambo.

Inkapintay ist einer der alten Wachtürme der Inka und der Ort, an dem das Heer von Manco Cápac II die Spanier aufhielt. Du erreichst die Stätte über den alten Inka-Weg, der am Tor von Punku Punku beginnt (Google Maps). Es ist auch nur ein kurzer Spaziergang von vielleicht 15 Minuten, aber der Weg am Fluss entlang ist super: Die alten Mauern sind gut erhalten, an einigen Stellen strömen kleine Bachläufe von den Bergen – herrlich.

Berge mit Inkaruinen in Ollantaytambo.
Es lohnt sich, immer mal wieder auf der linken Seite hochzuschauen – auf den Berggipfeln siehst du viele kleine Wachtürme und Befestigungsanlagen.

Wenn du vor dem großen Turm von Inkapintay stehst, sieht es von unten im ersten Moment so aus als ob es keinen Weg hoch gibt. Man kommt aber über einen gut versteckten Schleichweg ganz nach oben – zumindest, wenn du gerne kraxelst und etwas abenteuerlichen Wegen nicht abgeneigt bist. Dazu gehst du ein Stück auf dem normalen Weg zurück bis du in einer Kurve zu einer Grasböschung mit einer zweistufigen Steinmauer kommst.

Wanderung in Ollantaytambo.
Versteckter Weg entlang des Wasserkanals zum Wachturm von Inkapintay.

An der Mauer führt rechts ein deutlich erkennbarer Trampelpfad nach oben (Koordinaten: 13°15’31.4″S 72°15’21.3″W, kannst du auch in Google Maps eingeben). Diesem Pfad folgst du dann in Richtung Turm durch die Büsche. Nach ein paar Minuten gelangst du zu einem Holztor. Stellenweise führt der Weg direkt auf dem Wasserkanal entlang und du musst ein bisschen auf dem Rand balancieren. Wenn du über dem Turm angelangt bist, führt ein steiniger Trampelpfad zwischen Kakteen bis zum höchsten Punkt.

Ruinen von Qelloraqay

Ruinen von Qelloraqay in Ollantaytambo.

Qelloraqay ist eine große und gut erhaltene Ruine am Ufer des Urubamba, die zwar nur ein kurzes Stück vom Stadtzentrum entfernt ist, aber nur von wenigen Leuten besucht wird (Google Maps). Die Anlage soll als temporäre Residenz von Pachacútec Yupanqui gedient haben. Ringsherum befinden sich Felder und landwirtschaftliche Terrassen, die auch heute noch von den Bauern genutzt werden.

Um nach Qelloraqay zu kommen, gehst du vom Hauptplatz auf der Avenida Estudiante in Richtung Fluss zur Schule von Ollantaytambo. Danach kommst du am Fußballplatz vorbei. Dahinter zweigt dann links ein Trampelpfad ab, der durch die Terrassen zu den Ruinen führt. Vom Stadtzentrum ist das ein kurzer Spaziergang von vielleicht 10 Minuten.

Inka-Steinbruch von Cachiccata

Inka-Steinbruch von Ollantaytambo.

Beim Besuch der Tempelanlage wirst du dich vielleicht fragen: Wo kommen eigentlich die ganzen Steine für die Bauten her? Genau hierher! Von dem großen Inka-Steinbruch von Cachiccata (Google Maps). Um sich das anzuschauen, brauchst du aber ein bisschen Zeit: Rund 7 km dauert die Wanderung (eine Richtung) und es geht immer schön den Berg hoch. Dabei werden knapp 700 Höhenmeter überwunden. Plane insgesamt etwa 5 Stunden für den Ausflug ein.

Die Wanderung startet an der großen Brücke (Google Maps). Auf der anderen Seite des Flusses biegst du rechts ab und folgst dem Wegweiser in die Berge. An einigen Stellen stehen auch Schilder. Der Steinbruch ist ein imposanter Anblick: Überall liegen riesige, teilweise halbbearbeitete Steinbrocken herum. Außerdem kannst du dir die Wohnquartiere der Arbeiter anschauen, die hier schuften mussten. Rund um die Anlage befinden sich einige Campingplätze. Die sind aber alle verlassen und es gibt hier oben auch kein Wasser.

Inti Punku: Sonnentor von Ollantaytambo

Sonnentor von Ollantaytambo.

Das Sonnentor von Ollantaytambo ist ein fantastisches Ausflugsziel: In spektakulärer Lage 1.000 Meter über dem Tal des Rio Urubamba mit einem unverstellten Panoramablick auf die eisigen Gletscherflanken des Nevado Verónica (Google Maps). Ein hoher, windiger, einsamer Ort, an dem man vielleicht ein bisschen besser versteht, warum die Inka die hohen Gipfel ihrer Berge als Götter verehrten – so ging es zumindest mir, als ich dort oben stand.

Inti Punku Sonnentor von Ollantaytambo.

Für den Ausflug würde ich einen ganzen Tag einplanen. Du kommst unterwegs aber am Steinbruch vorbei und kannst die beiden Orte gut kombinieren. Hinter dem Steinbruch läufst du einfach weiter die Berge hoch, du siehst das Heiligtum dann schon vor dir auf dem Grat. Es sind keine schwierigen Wege, insgesamt legst du aber ca. 10 km und 1.100 Höhenmeter zurück bis du ankommst. Zusammen mit dem Rückweg brauchst du für die knapp 20 km ca. 8 Stunden.

Blick auf den Bergpass der zum Hochland von Ollantaytambo führt.
Blick vom Sonnentor zum Bergpass „Abra Chunkucancha“. Links der obere Teil des Inkasteinbruchs mit der Rampe zum Transport der Steine.

Über den Berggrat führt ein weiterer Weg nach Süden zu einem spektakulär steilen Pass. Von dem Weg hast du einen genialen Ausblick auf den Inka-Steinbruch von oben und das ist auch die Route auf der ich nach Ollantaytambo gelangt bin. Du kannst diesem Weg ein Stück weit folgen, bis zum Pass ist es an einem Tag vermutlich aber zu weit. Hinter dem Pass führt der Weg nach „Chunkucancha“, dem Hochland von Ollantaytambo, und von dort tiefer in die Cordillera Vilcabamba.

Die folgenden drei Orte habe ich nicht selbst besucht. Sie wurden mir in meinem Hostal aber wärmstens empfohlen. Daher möchte ich sie hier auch nochmal kurz erwähnen.

Ruinen von Pumamarca

Der Komplex von Pumamarca ist ein kleiner Komplex aus der Prä-Inka-Zeit im Tal des Rio Patacancha nördlich von Ollantaytambo (Google Maps). Man könnte sogar dort hinlaufen, es sind nur rund 6 km. Die ersten 2 Kilometer verlaufen aber auf der Straße. Am besten schnappst du dir in Ollantaytambo ein Moto-Taxi und sagst, dass du zum „Sendero a Pumamarca“ willst. Der Wege startet an der Straße und ist wohl auch markiert. Für die Besichtigung der Ruinen ist eine kleine Gebühr von 10 Soles fällig.

Höhle von Choquequilla/ Ñaupa Iglesia

 Ñaupa Iglesia Ruine in der Nähe von Ollantaytambo.
Bild: Morales Cynthia/Wikimedia Commons

Die Höhle von Choquequilla ist ein Wak’a, ein heiliger Ort der Anden-Völker, etwa 5 km östlich von Ollantaytambo in der Nähe des Örtchens Pachar. (Google Maps) Zu sehen gibt es dort einen merkwürdig bearbeiteten Stein aus schwarzem Granit mit sitzartigen Nischen. Ich habe so etwas ähnliches am Heiligtum von Yurac Rumi im Vilcabamba-Tal gesehen und das war schon interessant. Man kann sich ganz hervorragend den Kopf drüber zerbrechen, wofür diese rätselhafte Konstruktion wohl gedient haben könnte…

Wasserfall von Perolniyoc

In der Nähe von Choquequilla führt ein Wanderweg zum Wasserfall von Perolniyoc, dort gibt es auch einen weiteren Komplex, die Ruinen von Raqaypata (Google Maps). Zumindest auf den Fotos sieht das sehr schön aus und diese Wanderung hätte ich auch gerne noch gemacht. Die einfache Strecke beträgt rund 5 km. Allerdings geht es auch wieder steil in die Berge hoch, ca. 600 Höhenmeter. Ich würde dafür einen halben Tag einplanen. Nach Pachar kommst du am besten mit Moto-Taxi, der Preis für eine einfache Fahrt sollte nicht mehr als 10 Soles betragen.

Wie viel Zeit braucht man für Ollantaytambo?

Wenn du alle in diesem Artikel beschriebenen Ausflüge machen willst, brauchst du etwa 3-4 volle Tage. Und ja… das ist viel Zeit, wenn man auf einer typischen 4-Wochen-Rundreise durch Peru ist. Aber es lohnt sich, ein paar Tage hier zu verbringen. Und häufig ist es auch so: Man nimmt mehr von einer Reise mit, wenn man sich einen Ort richtig gut anschaut, anstatt so viel wie möglich abzuhaken

Natürlich kannst du dir auch nur ein paar Sachen raussuchen. Die kleineren Anlagen im direkten Umkreis des Stadtzentrums kannst du z.B. problemlos mit dem Besuch des großen Tempels verbinden. Das geht an einem Nachmittag. Theoretisch könntest du abends sogar wieder zurück nach Cusco fahren.

Stadtleben in Ollantaytambo.

Mein Tipp: Bleibe zumindest eine Nacht in Ollantaytambo. Der Ort ist nachmittags und am frühen Abend am schönsten, nämlich dann, wenn die ganzen Tagesbesucher wieder weg sind. Dann wird es hier sehr sehr friedlich. Du kannst in aller Ruhe durch die Gassen schlendern, die Leute beobachten und bekommst wirklich ein bisschen was von der besonderen Stimmung mit, die hier herrscht.

Übrigens: Du kommst von Ollantaytambo auch gut nach Pisac. Dort kannst du eine sehr schöne Wanderung zu den Inka-Ruinen von Pisac machen. Absolut empfehlenswert!

Nahverkehr in Ollantaytambo

In Ollantaytambo gibt es keine öffentlichen Busse. Viele der Ausflugsziele sind aber gut zu Fuß erreichbar. Für etwas weiter entfernte Ziele, z.B. die Nachbarorte, kannst du dir ein Moto-Taxi nehmen, das ist so etwas wie die Tuk Tuks in Thailand. Das sollte nicht mehr als 10 Soles kosten. Eine andere gute Alternative ist, sich ein Fahrrad zu leihen. Auf den Straßen herrscht wenig Verkehr.

Unterkünfte in Ollantaytambo

Eine gute, preiswerte, zentrale Unterkunft ist das Hostal El Chasqui*. Das kleine, gemütliche Hotel liegt ein Block von der Plaza de Armas entfernt, bis zum Tempelkomplex sind es auch nur zwei Minuten. Dazu gibt es kostenloses Frühstück (tatsächlich sogar besser als sonst in Peru) und einen schönen Blick auf die Ruinen aus dem Zimmer. Empfehlung!

Für Abenteuerlustige: Skylodge Adventure Suites

Eine wirklich ausgefallene Unterkunft befindet sich 15 Minuten außerhalb von Ollantaytambo: Die Skylodge Adventure Suites* – das vielleicht einzige Hotel in Peru, das du nur über eine Via Ferrata erreichst. Ich habe das nur von unten gesehen, aber das ist schon der Hammer: Gläserne Kuppeln, die ein paar hundert Meter hoch mitten in der Felswand hängen. Du schläfst quasi in einer Luxus-Suite direkt über dem Abgrund.

Im Preis inbegriffen sind die Guides für den Klettersteig sowie Abendessen und Frühstück. Am nächsten Morgen geht’s dann mit der Zipline wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Das Ganze ist natürlich ein ziemlich teurer Spaß. Als once-in-a-lifetime-experience aber bestimmt eine ziemliche Gaudi. Für den Klettersteig sollte man allerdings schwindelfrei sein!

Zug auf der Strecke Macchu Picchu Ollantaytambo.

Anfahrt nach Ollantaytambo von Cusco

Wahrscheinlich wirst du deinen Ausflug nach Ollantaytambo in Cusco starten. Von dort aus hast du drei Möglichkeiten, um nach Ollantaytambo zu kommen:

  • Colectivo
  • Zug
  • Taxi

Colectivo

Die Fahrt mit dem Sammeltaxi (Colectivo) ist die preiswerteste Option und die Art, wie die Einheimischen reisen. Die Colectivos nach Ollantaytambo starten in Cusco an der Avenida Pavitos (Google Maps). Die Fahrt sollte ca. 15 Soles kosten, plane ungefähr 2 Stunden für die Fahrt ein. Beachte auch: Die Colectivos fahren erst dann los, wenn sie voll sind. Eventuell musst du ein bisschen warten.

Zug

Es gibt zwei Zuggesellschaften, die die Strecke Cusco nach Machu Picchu/Aguas Calientes bedienen und unterwegs in Ollantaytambo anhalten: Peru Rail und Inca Rail. So wie ich es verstanden habe, sind diese Züge aber ausschließlich für die Fahrt nach Machu Picchu gedacht. Einer der Bahnhöfe befindet sich in San Pedro (Google Maps), der andere in Poroy, das etwas außerhalb von Cusco liegt (Google Maps). Ob man mit dem Zug ausschließlich nach Ollantaytambo fahren kann…? Gute Frage. Wahrscheinlich werden das die wenigsten Leute machen.

Taxi

Das Taxi ist die wahrscheinlich schnellste, aber auch die teuerste Option. Den genauen Preis kenne ich nicht. Aber ich würde mit ca. 100-150 Soles für die 60 Kilometer rechnen. Das Taxi lässt du dir am besten über deine Unterkunft in Cusco bestellen. Beachte, dass die Taxis in Peru keine Taximeter haben – kläre also vorher den Preis.

Blick über Machu Picchu.

Weiterfahrt von Ollantaytambo nach Machu Picchu

Wenn du anschließend nach Machu Picchu weiterfahren willst, geht das von Ollantaytambo ausschließlich mit dem Zug. Die Tickets kannst du online bei Peru Rail oder Inca Rail kaufen. Es gibt dort verschiedene Preisklassen. Für eine einfache Fahrt in der einfachsten Preisklasse kannst du mit etwa 200 Soles (ca. 50 Euro) rechnen. Die Zugfahrt vom heiligen Tal in den Bergregenwald ist bestimmt super und garantiert ein Erlebnis!

Stadtansicht von Cusco.
Cusco ist für viele Besucher der Ausgangspunkt für Ausflüge in das heilige Tal der Inka.

Tagestouren von Cusco nach Ollantaytambo

In Cusco werden natürlich auch Tagestouren in das heilige Tal und nach Ollantaytambo angeboten. Ich würde eher davon abraten. Viele dieser Touren versuchen mehrere Sehenswürdigkeiten im heiligen Tal an einem Tag abzuklappern und am Ende hat man einfach nicht genug Zeit pro Ort.

Ich hatte ganz am Anfang meines Cusco-Aufenthalts so eine Tour gemacht – ein ziemlicher Reinfall. Wir waren vielleicht 1 Stunde in Ollantaytambo, dann ging es direkt schon weiter nach Pisac. So zu reisen macht keinen Spaß. Man bekommt kaum etwas von der Stimmung eines Ortes mit, wird nur von einem Foto-Spot zum nächsten gekarrt und hockt die meiste Zeit im Bus.

Wenn überhaupt, würde ich eine private Tour mit einem individuellen Programm machen. Das ist dann natürlich teurer. Vor allem, wenn du dir einige der etwas weiter entfernten Orte anschauen willst, die ich hier im Artikel vorgestellt habe. Am besten ist, du nimmst dir einfach ein bisschen Zeit und fährst auf eigene Faust nach Ollantaytambo. Führer für die Wanderungen kannst du dir zur Not auch vor Ort organisieren, z.B. hier.

Mein Fazit

Ollantaytambo war einer meiner Lieblingsorte in 3 Monaten Peru: Klein, überschaubar und eine herrlich verschlafene Stimmung, an der auch die täglichen Besucher kaum etwas ändern konnten. Eine tolle Landschaft natürlich auch – die fruchtbaren Felder am Fluss, die Terrassen und die steilen Berggipfeln, auf denen überall noch die alten Inka-Ruinen thronen. Das ist einmalig schön und dass man so viel zu Fuß erreicht macht es noch besser.

Am Ende habe ich es natürlich bedauert, dass ich nur zwei Nächte hier verbracht habe. Andererseits: Wenn ich nochmal nach Peru fahren sollte (was nicht unwahrscheinlich ist), werde ich ganz sicher nochmal hierher kommen. Es gibt ja noch ein paar Sachen, die ich mir gerne anschauen würde. Aber selbst wenn das nicht so wäre – an manche Orte denkt man einfach gerne zurück. Hasta la proxima, Ollantaytambo!

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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zu Ollantaytambo? Kennst du andere spannende Wanderungen und Geheimtipps in Peru? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!