Der Eskapist ist jetzt auch auf YouTube

Nur eine kurze Ankündigung in eigener Sache: "Der Eskapist" ist jetzt auch auf YouTube vertreten. Warum ich mich dafür entschieden habe und was das für die Zukunft des Blogs bedeutet, erfahrt ihr hier.

In diesem Artikel:

Braucht man heute überhaupt noch Blogs?

Vielleicht ist euch das ja auch schon aufgefallen: Aber zumindest meinem Eindruck nach finden die Themen „Wandern“, „Outdoor“ „Trekking“ bzw. überhaupt Reisen im Allgemeinen im Internet heute eigentlich gar nicht mehr hauptsächlich auf den klassischen Blogs statt. Es gibt zwar immer noch viele Blogs, auch viele gute. Aber irgendwie fühlt sich das doch alles ein bisschen anders an als noch vor ein paar Jahren.

Sehr sehr viel hat sich z.B. auf Social Media verlagert. Die Blogs, die damals groß waren, als ich mit dieser Webseite 2020 gestartet bin, sind heute eher auf Instagram und Co. aktiv und werden nur noch unregelmäßig geupdatet. Bei etlichen Blogs, die ich damals sehr gerne gelesen habe, passiert auch gar nichts mehr oder nicht mehr viel. Und natürlich gibt es heute auch extrem viel Outdoor-Content auf YouTube.

Und das ist es – mein erstes YouTube-Video:

Also ab nach YouTube? Sind die klassischen Blogs tot? Ich würde persönlich sagen: Nein. Erstens weil das geschriebene Wort nicht einfach aussterben wird. Zweitens weil es immer noch genügend Leute gibt, die Blogs lesen. Nur um mal einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren und von meiner eigenen Situation zu berichten: Ich erreiche inzwischen jeden Monat über 30.000 Leser mit dem Blog, habe knapp 1.000 Abonnenten auf meinem Newsletter und bekomme fast jeden Tag Leser-Anfragen, Kommentaren von Leuten, die sich bei mir bedanken, Angebote zur Zusammenarbeit etc.

Ich finde das immer noch alles andere als selbstverständlich und beantworte auch weiterhin jeden Kommentar und jede Mail, die mich erreicht. Am Ende ist dieser Austausch ja der Sinn des Ganzen. Und ohne den regelmäßigen Zuspruch hätte ich wahrscheinlich schon längst das Handtuch geworfen. Daher an dieser Stelle auch nochmal ein riesengroßes Dankeschön an die vielen netten Worte der letzten Jahre. Ohne euch hätte ich nicht immer die Motivation zu diesem Projekt gefunden!

(Und für alle stillen Mitleser: Ja, wir Blogger freuen uns über Kommentare unter unseren Artikeln. Also keine falsche Bescheidenheit!)

Das nächste Kapitel: Der eigene YouTube-Kanal

Dennoch: Die Welt sieht, wie erwähnt, heute ein bisschen anders aus. Und ich hatte schon seit längerem die Idee, mal einen anderen Kanal auszuprobieren. Das wurde vor allem nach den letzten Google-Updates aktueller. Für alle, die das nicht mitverfolgen: Die meisten Blogs finden ihre Leser über Google. Zuletzt gab es einige Updates, die den Traffic bei vielen Blogs extrem stark reduzierten. Etliche Blogs wurden auch komplett oder fast komplett aus der Google-Suche ausradiert. Meiner zum Glück nicht. Aber natürlich habe ich mir da schon einige Gedanken über die Zukunft gemacht.

Bleibt nur die Frage: Was sind die Alternativen zum Blog? Welche Kanäle gibt es sonst noch? Viele nutzen heute Instagram, natürlich hatte ich mir auch mal einen Account angelegt. Aber eigentlich nur, weil „man“ das halt so macht und man als Publisher im Internet heute eigentlich gar nicht mehr darum herum kommt. Persönlich finde ich die Plattform eher unspannend und ich bin da auch nicht regelmäßig aktiv. Als bessere Visitenkarte ist es gerade noch so okay. Aber wenn ich keinen Blog hätte, würde ich das niemals freiwillig benutzen.

Warum ich Instagram ziemlich langweilig finde

Was ich bei Instagram wirklich nervig finde, ist wie alle auf Teufel komm raus versuchen, Engagement zu erzeugen. Das macht das Ganze extrem unauthentisch, weil man quasi dazu gezwungen wird, jede Message als Marketing-Maßnahme in eigener Sache zu betrachten. Natürlich gibt es auch noch normale Leute auf Insta. Aber die haben keine Reichweite. Wer hier was reißen will, muss das ermüdende Influencer-Game mitmachen und quasi permanent für Unterhaltung in einer zunehmend abgestumpften Userbase sorgen.

Das ist nämlich auch ein Problem: Die Nutzer auf Instagram sind ziemlich passiv. Dieser Verhalten wird von der Plattform mit dem stumpfsinnigen Scrollen durch den Feed leider auch direkt befördert. Richtiger Austausch findet wenn überhaupt nur sporadisch statt und beschränkt sich häufig auf Kommentare nach dem Motto „Oh wie nice, Smiley, Smiley, Smiley“. Drei Tage später erinnert sich eh niemand mehr an deinen Post. Das macht auf Dauer nicht wirklich Laune.

Keine Ahnung… vielleicht bin ich auch einfach nicht für Instagram gemacht. Aber einen echten Benefit für mich habe ich bis jetzt auch noch nicht entdeckt. Für den Traffic des Blogs macht es kaum einen Unterschied, ob ich da mal was poste. Und selbst wenn ich mehr Follower hätte: Am Ende schauen eigentlich nur Unternehmen und Tourismus-Destinationen auf die Zahlen. Ich dürfte dann vielleicht als lebendes Werbebanner hausieren gehen und irgendwelche Produkte anpreisen, so wie das die Influencer machen. Da habe ich persönlich nicht so viel Lust drauf.

Aber: Es gibt ja noch das gute alte YouTube. Und das ist eine Plattform, die ich persönlich schon ziemlich spannend finde. Einfach weil man da in die Tiefe gehen kann, weil dort viel interessanter Content gepostet wird und weil es da eine echte Community gibt. Ich hatte zwar letztes Jahr nach dem Rücktritt von Outdoor-Legende Sacki ein bisschen gelästert, dass ich etliche der neueren Outdoor-YouTuber nicht ganz so prickelnd finde. Tatsächlich gibt es auf YouTube aber auch viele extrem gute Kanäle, so ehrlich muss man schon sein. Ich nutze die Plattform auch persönlich intensiv, habe unglaublich viel auf YouTube gelernt und eigentlich hatte ich schon länger mal Bock, das selbst auszuprobieren.

Mein erstes YouTube-Video: Die harte Realität

Und so habe ich das letztes Wochenende dann einfach mal gemacht. Das Ganze hat mich drei Tage gekostet, in denen ich bis spät in der Nacht am Rechner gehockt und mich in die Editing-Software Lightworks eingearbeitet habe. Ich bin da mit genau Null komma Null Vorkenntnissen rangegangen und hatte rein gar keine Ahnung von Videoschnitt, Sprechen in ein Mikrofon, Audiobearbeitung und was sonst noch zu einem Video gehört. Das Ergebnis ist der oben verlinkte, rund 10 minütige Clip zu meiner Tour durch den Colca Canyon in Peru vom letzten Sommer.

Ich habe das Video gestern abend veröffentlich. Bislang hat es sagenhafte 50 Aufrufe, einen Like und keine Kommentare. Okay… ich hatte ehrlich gesagt auch nicht erwartet, dass ich die Welt jetzt damit im Sturm erobere. Aber es ist immerhin ein Anfang, auf dem ich aufbauen kann. Learning by doing. Das hatte ich mit dem Blog damals ja genauso gemacht. Am Ende kommt es halt vor allem darauf an, dass man es einfach mal ausprobiert und den ersten Schritt macht.

Ich finde das Video ist für einen ersten Versuch ganz cool geworden. Zumindest wenn man es nicht zu genau mit den erfolgreichen YouTubern vergleicht. Das Level an Professionalität auf der Plattform ist teilweise schon beeindruckend. Da kann ich natürlich nicht mithalten. Aber jeder hat mal klein angefangen.

Ein paar Sachen die mir aufgefallen sind:

  • Es ist wirklich extrem merkwürdig, seine eigene Stimme im Playback zu hören. Da muss ich mich erstmal dran gewöhnen, obwohl ich ja nur Voiceover gemacht habe. Im Rückblick gefällt mir das Voiceover auch nicht wirklich gut. Das ist definitiv ein Bereich, in dem ich mich verbessern will.
  • Videoschnitt macht mir ziemlich viel Spaß, zumindest nachdem ich die Basics verstanden hatte. Das ist schon eine richtig coole, und auch richtig kreative Tätigkeit, bei der die Zeit wie im Flug vergeht.
  • Im Unterschied zum Schreiben ist Videoschnitt intuitiver. Schreiben ist vor allem eine analytische Tätigkeit, die den rationalen Teil des Gehirns beansprucht. Gut Schreiben heißt in erster Linie gut denken. Videoschnitt fühlt sich zumindest für mich stattdessen eher wie freies Improvisieren an.
  • Was bei beiden Tätigkeiten gleich ist: Die eigentliche Arbeit besteht im Kürzen, Korrigieren und Weglassen, die erste Version des Videos war z.B. ungefähr doppelt so lang. Das ist bei Texten ähnlich. Ein guter Text muss geschliffen werden und entsteht erst in der Revision. Der erste Entwurf ist meistens für die Tonne.

Was bringt die Zukunft?

Natürlich werde ich hier auch weiterhin den Blog betreiben und regelmäßig mit Inhalten befüllen. Das macht mir immer noch Riesenspaß und da der Blog weiterhin am wachsen ist, wird der YouTube-Kanal das jetzt nicht ersetzen. Ich sehe das eher als Ergänzung. Vor allem weil ich mir vorstellen kann, dass das für euch auch ganz interessant sein könnte.

Ich sehe das ja selbst bei mir: Wenn ich über eine spannende Destination lese oder mich über ein neues Produkt informieren möchte, lande ich relativ schnell bei YouTube. Eben weil ich mir die Sachen auch anschauen möchte. Insofern glaube ich, dass das einen echten Mehrwert bieten könnte.

Ansonsten… schauen wir mal was passiert. The sky is the limit, ich bin offen für alles und werde jetzt auf jeden Fall öfter mal etwas auf YouTube hochladen. Vom nächsten Trip gibt es dann vielleicht schon einen richtigen Video-Bericht!

Was haltet ihr davon?

Was mich natürlich brennend interessiert: Was haltet ihr davon? Vor allem freue ich mich sehr über konkretes Feedback zu dem Video, das ich hochgeladen habe. Was gefällt euch gut? Was findet ihr nicht gut? Wo liegen die Schwächen? Was könnte man besser machen?

Mir ist selbst klar, dass das längst nicht perfekt ist. Aber wenn ich weiß, was nicht so gut ankommt, kann ich mich darauf konzentrieren, genau das zu verbessern. Also: Wenn euch irgendetwas auffällt – bitte einen Kommentar hinterlassen. Vor allem auch, wenn euch etwas negativ auffällt. Mir geht es hier nicht um Bestätigung, sondern darum bessere Inhalte bereitzustellen.

Meinen YouTube-Kanal dürft ihr natürlich trotzdem sehr gerne abonnieren:)

Also dann – bis zum nächsten Video!

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