Geheimnisvolles Armenien: Reiseführer für Backpacker und Outdoor-Fans

Armenien ist hierzulande immer noch ein relativ unbekanntes Reiseland. Dabei hat es unglaublich viel zu bieten: Eine wunderbar vielfältige Natur, interessante historische Stätten und wahnsinnig freundliche Menschen. Mit seinen vielen Bergen und Nationalparks ist Armenien gerade für Outdoor-Fans ein gefundenes Fressen. In diesem Artikel will ich mal einen kurzen Überblick geben und die nützlichsten Infos für Backpacker, Wanderer und Trekker zusammenstellen.

In diesem Artikel:

Armenien – das geheimnisvolle Land im Kaukasus an der Grenze zwischen Europa und Asien ist ein faszinierendes Reiseziel. Es ist ein karges, zerklüftetes und steiniges Hochgebirgsland. Gleichzeitig aber auch eine uralte Kulturnation, in der sich der Orient mit dem Okzident vermischt. Ein Land mit einer teilweise tragischen Geschichte, dessen Einwohner sich nichtdestotrotz ihre Lebensfreude bewahrt haben. Und Armenien hat gerade für Outdoor-Fans wahnsinnig viel zu bieten.

Meine Reise nach Armenien ist jetzt schon ein paar Jährchen her, Ende 2019 um genau zu sein. Irgendwie bin ich nie dazu gekommen, die ganzen Notizen auf dem Blog zu verarbeiten, die ich mir damals während meiner 1-monatigen Rundreise gemacht habe. Andererseits wäre das aber auch schade. Es war eine wirklich spannende Reise mit vielen tollen Wanderungen und Erlebnissen. Und es gibt auch heute im Netz immer noch nicht wirklich viele unabhängige Infos zu dem Kaukasus-Staat.

Daher heute hier mein kurzer „Reiseführer“ mit ein paar nützlichen Infos, falls ihr selbst mal einen Trip nach Armenien plant. Ich schreibe das Wort Reiseführer bewusst in Anführungszeichen. Natürlich habe ich hier nicht den Anspruch, einen kompletten Guide mit allen touristischen Highlights etc. zu verfassen. Dieser Artikel richtet sich vor allem an Backpacker und Outdoor-Fans, die individuell unterwegs sind, viel wandern möchten und nebenher vielleicht noch ein paar spannende archäologische und historische Stätten anschauen möchten.

Trifft das auf dich zu? Dann schnall dich an und mach dich bereit. Hier kommt der (hoffentlich) ultimative Outdoor-Guide für Armenien!


10 Fun-Facts über Armenien:

  • Armenien ist eines der ältesten heute noch bestehenden Länder und existiert als Staat bereits seit etwa 860 v. Chr.
  • In Armenien wurde die älteste Weinkellerei der Welt gefunden. Sie stammt etwa aus dem Jahr 4.000 v. Chr.
  • Außerdem fand man hier den ältesten Lederschuh der Welt – wenn das mal kein gutes Zeichen für Wanderer ist:)
  • Der biblische Garten Eden soll sich einigen Wissenschaftlern zufolge in Armenien befunden haben.
  • Armenien ist von der Fläche nur etwa so groß wie Brandenburg.
  • Die meisten der 11 Millionen Armenier leben im Ausland. Armenien selbst hat nur etwa 3 Millionen Einwohner.
  • Der Berg Ararat ist die National-Ikone Armeniens. Er liegt heute aber in der Osttürkei.
  • Armenien ist der älteste christliche Staat der Welt und beheimatet die erste christliche Kirche.
  • In Armenien ist Schach ein Pflichtfach in der Schule.
  • Die Seilbahn „Wings of Tatev“ im Süden Armeniens ist laut Guiness Buch der Rekorde die längste durchgängige Seilbahn der Welt.

Was dich in Armenien erwartet

Armenien steht hierzulande etwas im Schatten seines Nachbarlandes Georgien. Bei Georgien besteht unter Outdoor-Fans ja geradezu Gruppenzwang und irgendwie meint jeder, er müsste da jetzt endlich auch mal unbedingt hin. Armenien entlockt vielen hingegen erstmal nur ein großes Fragezeichen. Hmmm… ja, schon mal in den Nachrichten gehört. Aber ist da nicht ständig Krieg? Und überhaupt… was gibt’s da eigentlich zu groß zu sehen?

Meine persönliche Meinung, nachdem ich beide Länder bereist habe: Armenien hat mir besser gefallen. Und das Land muss sich überhaupt nicht hinter seinem Nachbarn versteckten. Es gibt nämlich jede Menge zu sehen!

Wunderbare Natur im Kleinen Kaukaus

Die Berge in Armenien sind vielleicht nicht ganz so hoch wie in Georgien, dennoch ist die Landschaft äußerst vielfältig. Im ersten Moment fällt das vielleicht nicht unbedingt auf. Große Teile des Landes sind nämlich trocken, gebirgig und ähneln häufig einer Halbwüste. Aber es gibt auch dichte Wälder, Seen und endlose grasbedecke Hochebenen wie in Zentralasien, beispielsweise rund um den erloschenen Vulkan Aragats – mit 4.090 Meter der höchste Berge Armeniens.

Ein Highlight sind auch die vielen Schluchten und Täler, durch die sich reißende Gebirgsflüsse winden. Bereits die Ortsnamen geben einen Hinweis darauf. Gefühlt hat jedes dritte Dorf das Wort „Dzor“ im Namen, was auf Armenisch „Schlucht“ heißt. Und es gibt sogar eine ganze Provinz, die nach einer Schlucht benannt ist – „Wajods Dzor“ (Schlucht der Trauer). Einige der schönsten Schluchten habe ich in der Provinz Syunik gesehen – hier gibt es auch zahlreiche Höhlenstädte in den Felswänden.

Einen schönen Kontrast bildet die hügelige, dichtbewaldete Landschaft des bekannten Dilijan-Nationalparks mit seinen zahlreichen Seen. Die „Schweiz Armeniens“ ist ein äußerst beliebtes, wenn nicht das beliebteste Ziel für Wanderer. Daneben gibt es aber noch viele weitere spannende Nationalparks. Unter anderem das Khosrov-Reservat, der von den Armeniern als der „älteste Nationalpark der Welt“ bezeichnet wird (Infos dazu weiter unten).

Armenien Backpacking Reiseführer.

Gastfreundliche Menschen… und jede Menge Wodka

Armenien ist ein armes Land, vor allem seit es mit der Sowjetunion den Bach runtergegangen ist. Viele Leute, die ich getroffen habe, trauern den alten Zeiten hinterher – damals als der große Bruder noch regelmäßig unter die Arme gegriffen hat. Heute merkt man an allen Ecken, dass es an Geld fehlt. Die Infrastruktur ist häufig desolat. Es gibt regelmäßig Stromausfälle, der Zustand der Straßen ist bescheiden und der ewige Konflikt mit Aserbaidschan verschlingt wertvolle Ressourcen und sorgt immer noch für viel menschliches Leid.

Dennoch sind die Leute unglaublich gastfreundlich. Ich kann mich an kaum ein Land erinnern, in dem ich so oft von wildfremden Leuten eingeladen wurde. Am ehesten vielleicht noch die Türkei vor dem großen Touristenboom in den 90er-Jahren. Einige der bleibenden Erlebnisse sind die vielen vielen wunderbaren Begegnungen mit Bauern, alten Karabach-Veteranen und den Gastfamilien, bei denen wir übernachteten. Verstanden haben wir zwar meist nicht viel. Aber nach ein paar Wodka hat das auch keine Rolle mehr gespielt – und Wodka fließt in Armenien reichhaltig.

Wenig Touristen

Wir haben in Armenien sehr wenig andere Touristen gesehen. Um genau zu sein, vielleicht ein- oder zweimal eine Gruppe mit Reiseführer bei den größeren Sehenswürdigkeiten. Dazu ein paar Touris in der Hauptstadt Eriwan, eine Gruppe österreichischer Motorradfahrer beim Kloster Tatev und ansonsten kaum andere westlichen Besucher. Gerade bei den Wanderungen waren wir so gut wie immer komplett alleine unterwegs.

Woran das liegt? Gute Frage… aber ich schätze Armenien ist bei vielen Leuten immer noch als „gefährliches Land“ abgespeichert. Eben weil man immer nur schlechte Nachrichten hört und liest. (Weiter unten hab ich nochmal kurz zusammengefasst, wie mein Eindruck zur Sicherheitslage war) Vielleicht kommen die Leute aber auch einfach nicht nach Armenien, weil direkt nebenan Georgien liegt. Was auch immer der Grund ist: In Armenien kann man sich noch ein bisschen wie ein Entdecker fühlen.

TL;DR: Wenn du ein Land suchst, das geile Landschaften und superfreundliche Menschen bietet, aber gleichzeitig von den meisten Touristen ignoriert wird, ist Armenien eine absolute Top-Destination.

Reiseführer für Armenien

Meine Empfehlung: Bradt Travel Guide Armenia

Der Reiseführer aus der renommierten Reihe der Bradt Travel Guides* ist derzeit der beste Reiseführer für Armenien und eine absolute Empfehlung für Individualreisende.

In dem Buch finden sich wirklich alle wichtigen Infos und so viele interessante Sehenswürdigkeiten und Locations, dass man das unmöglich in einem einzigen Trip sehen kann. Gerade die vielen Praxisinfos zu Land und Leuten sind äußerst nützlich.

Der Co-Autor des Buches, Tom Allen, ist einer der Gründer des Transcaucasian Trail. Daher ist dieser Reiseführer vor allem für Wanderer und Trekker eine hervorragende Empfehlung!

Wenn du unbedingt einen deutschsprachigen Führer willst, empfehle ich den Reiseführer Armenien: 3000 Jahre Kultur zwischen Ost und West*. Das Buch aus dem Trescher-Verlag ist sehr ausführlich und enthält auch einige schöne Vorschläge für Wanderungen. Alternativ gibt es auch einen Reiseführer Armenien aus dem DuMont-Verlag*.

Ebenfalls empfehlenswert:

Wie kommt man nach Armenien?

Zunächst ein paar praktische Dinge. Wie kommt man überhaupt nach Armenien? Wir sind damals mit Aeroflot über Moskau und nach Zwischenstopp dann in die armenische Hauptstadt Eriwan, wo sich der einzige Flughafen des Landes befindet. Aus naheliegenden Gründen geht das heute nicht mehr und ehrlich gesagt trauere ich dem auch nicht hinterher. Das Personal in Moskau waren so ziemlich die unfreundlichsten Flughafen-Angestellten, die ich jemals erlebt hab…

Direktflüge nach Armenien aus Deutschland

Derzeit gibt es meines Wissens nach nur zwei Möglichkeiten für einen Direktflug aus Deutschland und zwar mit den Fluglinien Condor und Lufthansa auf der Strecke:

  • Frankfurt am Main – Eriwan

Ryanair hat die Strecke Berlin-Schönefeld – Eriwan 2020 auch mal kurzzeitig im Programm gehabt, inzwischen aber nicht mehr. Vielleicht ja in Zukunft wieder… Die Flugdauer für einen Direktflug aus Deutschland beträgt etwa 4 Stunden.

Direktflüge aus Europa

Wizzair bietet Direktflüge von europäischen Metropolen auf diesen Strecken an:

  • Mailand Malpensa – Eriwan
  • Rom Fiumiciono – Eriwan
  • Venedig Marco Polo – Eriwan
  • Wien ­– Eriwan
Flughafen Eriwan in Armenien.
Terminal im kleinen aber modernen Flughafen in der Hauptstadt Eriwan.

Weitere Flüge nach Eriwan

Andere Optionen bieten z.B. die polnische Airline Lot, Air France und die griechische Aegean Airlines. Hier ist der Flug dann mit einem Zwischenstopp in Warschau, Athen oder Paris verbunden. Die Flugdauer für einen Flug mit Stop-Over beträgt etwa 7-9 Stunden (je nach Verbindung).

Fortbewegung und Rumkommen in Armenien

Am einfachsten und unkompliziertesten ist es, sich in Armenien einen Mietwagen zu besorgen. Damit bist du flexibel und gelangst auch schnell an die spannenden Orte in der Natur, an die kein Bus fährt. Und das sind sehr viele Orte, wenn nicht die meisten.

Anbieter für Mietwagen findest du in Eriwan. Wir hatten uns einen Wagen bei Naniko rent a car organisiert, es gibt aber viele weitere Anbieter, die sich auch nicht groß voneinander unterscheiden. Der Preis für einen Mietwagen beträgt umgerechnet etwa 40 Euro pro Tag.

Armenien Roadtrip Start in Eriwan.
Start des Roadtrips mit unserem treuen Lada in Eriwan.

Ganz wichtig: Das Auto muss unbedingt geländetauglich sein und zwingend über einen Allrad-Antrieb verfügen!!! Gerade bei der Anfahrt zu den etwas abgelegeneren Orten musst du mit grenzwertigen, teilweise unbefestigten Dirtroads durch das Gebirge rechnen. Keine Chance mit normalem Auto.

Wir hatten einen Lada Niva, der eigentlich unkaputtbar aussieht und auch recht gute Dienste geleistet hat. Irgendwann hat die Kühlung aber doch versagt und wir mussten auf die Schnelle einen Ersatz organisieren (wohlgemerkt mitten im Armenischen Hochland). Klär also am besten vorher, wie der Service in Notfällen aussieht.

Ebenfalls beachten: Auf die Fahrzeiten von Google Maps kannst du dich nicht verlassen, da die Straßen häufig sehr schlecht sind (Dirtroads, unbefestigte Gebirgsstraßen, Steine auf der Fahrbahn, viele Schlaglöcher). Rechne mindestens die Hälfte der von Google angegebenen Zeit drauf. Manchmal haben wir auch doppelt so lange gebraucht.

Gebirge von Armenien Piste.
Auf dem Weg zum Vulkan von Ughtasar. Diese „Straße“ zu fahren hat keinen Spaß gemacht und der Lada hätte es auch fast nicht gepackt.

Busse in Armenien

Es gibt keine öffentlichen Busse in Armenien, aber – genau wie in Georgien – Marschrutka. Das sind Kleinbusse für etwa 15 Personen, die zwischen den größeren Städten und Dörfern verkehren. Reguläre Fahrpläne gibt es nicht, der Marschrutka fährt, wenn er voll ist. Die Abfahrtsorte erfragst du am besten direkt vor Ort.

Generell kann man sagen, dass bis auf die ganz kleinen Dörfer fast alle Orte irgendwie und irgendwann mit Marschrutka angefahren werden. Aber unter Umständen kann es halt sehr lange dauern, manchmal auch nur mit einem Umweg über Eriwan. Das ganze System ist für europäische Verhältnisse ziemlich freestyle und längst nicht so pünktlich oder gut organisiert wie die Dolmuş in der Türkei.

Bahnen und Inlandsflüge in Armenien

Kann man kurz machen: Es gibt neben dem internationalen Flughafen in Erwian nur einen weiteren Flughafen. Der Shirak-Airport in Gyumri wird aber nur selten angeflogen und ist auch nur 120 Kilometer von Eriwan entfernt. Ein Inlandsflug lohnt sich also nicht.

Bahnverbindungen gibt es praktisch auch keine, weil das Geld für ein Schienennetz fehlt. Bedient werden nur zwei Strecken:

  • Eriwan – Tiflis, Georgien (mehrmals wöchentlich, im Sommer auch bis Batumi)
  • Eriwan – Jerasch, Ararat-Provinz (täglich)

Wenn du von oder nach Georgien willst, könnte es sich eventuell lohnen, mit dem Zug zu fahren und das ist bestimmt auch ein spannendes Erlebnis! Ansonsten würde ich mich eher an die Marschrutkas halten. Da ist die Chance größer, dass du vergleichsweise schnell an dein Ziel gelangst. In Eriwan gibt es übrigens auch eine kleine Metro.

Landkarte von Armenien.
Offizielle Landeskarte von „Groß-Armenien“ in der Metro von Eriwan. Die Hälfte der hier abgebildeten Provinzen war irgendwann bevor Jesus geboren wurde Teil von Armenien und zählt seit ungefähr 800 Jahren zur Türkei oder Aserbaidschan. Anspruch und Wirklichkeit klaffen etwas auseinander…

Welche Nationalparks und Gebirge in Armenien lohnen sich zum Wandern und Trekking?

Armenien ist von der Fläche zwar nur so groß wie Brandenburg. Durch sein gebirgiges Profil wirkt es aber größer, außerdem ist es landschaftlich sehr abwechslungsreich. Und es gibt etliche Nationalparks, in denen man hervorragend wandern und trekken kann. Hier ein kurzer Überblick über einige lohnenswerte Ziele für Outdoor-Fans.

Dilijan National Park

Der Dilijan National Park ist wahrscheinlich die bekannteste Gegend zum Wandern in Armenien. Das ca. 240 km² große Areal ist von Wäldern, Seen und bewaldeten Höhenzügen geprägt. Außerdem gibt es hier etliche Mineralwasser-Quellen. Die Landschaft wirkt im ersten Moment fast mitteleuropäisch und die vielen Wälder sind für das trockene Armenien durchaus ungewöhnlich. Vielleicht wird der Dilijan-Nationalpark auch deshalb die „Schweiz Armeniens“ genannt? Die Gegend ist gerade im Sommer sehr beliebt, wenn es im Rest des Landes zu heiß zum Wandern ist.

Chosrow-Reservat

Südöstlich von Eriwan liegt das Chosrow-Reservat, das von den Armeniern gerne als „ältester Nationalpark der Welt“ bezeichnet wird. Das Gebiet wurde bereits im 4. Jahrhundert von dem armenischen Herrscher Chosrav III, einem Satrapen der Sassaniden-Dynastie, als Jagdreservat unter Schutz gestellt. Die halbwüstenartige Landschaft ist stark zerklüftet und von weitläufigen Badlands geprägt. Touren sind nur mit Führern möglich. Unter anderem auch, weil in dem Gebiet zahlreiche Bären leben. Aber es lohnt sich!  

Arevik National Park + Zangezur State Reserve

In der Provinz Syunik an der Grenze zum Iran und Aserbaidschan liegt der Arevik Nationalpark, das größte Schutzgebiet des Landes. Die Berge sind hier recht hoch und steigen teilweise bis auf über 3.000 Meter an. Im angrenzenden Zangezur State Reserve sogar bis knapp 4.000 Meter (Kaputdschugh, 3.904 m). Ich hab hier nur eine kleinere 2-Tages-Tour gemacht und es gibt leider auch recht wenig Infos darüber. Autarke Trekker mit Zelt können hier aber sicher sehr spannende Wildnis-Touren in den Bergen machen.

Vayots Dzor

Die Provinz Vayots Dzor ist das Land der Schluchten und in Armenien als Weinanbaugebiet berühmt. Es ist eine sehr gebirgige und die am dünnsten besiedelte Provinz Armeniens mitten im Herzen Eurasiens. Im Mittelalter verlief hier die berühmte Seidenstraße, auf der bereits Marco Polo durch Vayots Dzor reiste. Vor einigen Jahren haben Freiwillige sich auf die Suche nach den alten Routen gemacht und ein neues Netzwerk an Wanderwegen rund um das Dorf Gomk erschlossen und mit Wegweisern markiert. 

Blick über das Chosrow-Reservat in Armenien.
Am Eingang zum Chosrow-Reservat, dem „ältesten Nationalpark der Welt“.

Syunik

Die Provinz Syunik im äußersten Süden Armeniens und grenzt direkt an die umstrittene Region Berg-Karabach (Artsakh). Neben den bereits erwähnten Nationalparks gibt es hier, genau wie im benachbarten Vayots Dzor, etliche tiefe Schluchten. Besonders beeindruckend fand ich die Worotan-Schlucht, die man auch durchwandern kann. In den Schluchten finden sich teilweise verlassene Höhlenwohnungen in den Felswänden, die regelrechte Städte bilden. Die Wanderungen sind also nicht nur landschaftlich, sondern auch kulturell sehr spannend.

Aragats Alpine State Sanctuary

Das Aragats Alpine State Sanctuary liegt unweit der Grenze zur Türkei. Es umfasst den höchsten Gipfel Armeniens, den 4.090 Meter hohen Aragats, einen erloschenen Schichtvulkan. Auf den Gipfel führen von allen Seiten zahlreiche Routen. Ein beliebter Stützpunkt ist der Bergsee Kari Lich, wo man auch campen kann und wo es ein kleines Restaurant gibt. Die Landschaft ist neben den hohen Bergen von endlosen Graslandschaften und weitgezogenen Tälern geprägt, die stark an zentralasiatische Steppen erinnern. Sehr schön anzuschauen und auch abseits von Gipfeltouren einen Besuch wert!

Worotan-Schlucht Armenien Trekking und Wandern.
Blick über die beeindruckende Worotan-Schlucht in der Provinz Syunik im tiefen Süden.

Sewan National Park

Der größte Süßwassersee Armeniens wird auch als „Armenisches Meer“ bezeichnet und steht als Nationalpark unter besonderem Schutz. Am nördlichen Ufer steigen teils bewaldete Berge bis auf knapp 2.500 Meter an – ein potentiell sehr interessantes Revier zum Wandern, zumindest solange man sich von der aserbaidschanischen Grenze fernhält, die in der Nähe verläuft.

Geghamgebirge

Das Geghamgebirge im Armenischen Hochland ist ein karger und bis auf ein paar Hirten im Sommer so gut wie gar nicht besiedelter Gebirgszug zwischen Eriwan und dem Sewansee im Osten. Viele der Berge sind erloschene Vulkane, so auch der höchste Gipfel Aschdahak (3.597). In den alten Vulkankratern gibt es etliche große Seen, die einen faszinierenden Kontrast zu dem rostbraunen Gestein bilden. Im Sommer ist das Geghamgebirge für besonders extreme Gewitter berüchtigt, die gerade an den Seen gefährlich werden können. Ein Abschnitt des Transcaucaus-Trail führt durch das Gebirge.

Meine Top-Wanderungen in Armenien

Natürlich habe ich längst nicht alle Wanderwege in Armenien gesehen. Deshalb sind die folgenden Touren auch nur eine kleine (und natürlich subjektive) Auswahl. Es sind allesamt Tageswanderungen, die mir auf die eine oder andere Art besonders gut gefallen haben und die ich auch auf jeden Fall weiterempfehlen würde.

1. Geisterstädte in der Worotan-Schlucht

Trekking zur Geisterstadt in Armenien.

Vielleicht die schönste Wanderung, die ich in Armenien gemacht habe und immer noch eine meiner besten Tageswanderungen ever. Auf alten Wegen geht es durch die imposante Worotan-Schucht in Syunik, vorbei an mehreren verlassenen Dörfern. Highlight ist der Besuch der Felsenstadt Hin Khot, das „Machu Picchu“ Armeniens. Eine absolute Traumtour!

Weitere Infos: Auf der Suche nach dem Machu Picchu Armeniens

2. Aragats-Besteigung (2 Tage)

Aragats Vulkan Armenien Trekking.

Der höchste Gipfel Armeniens ist bei Armeniern eine beliebte Sommertour, vor allem auch, weil man das Ganze schön mit Camping an dem Bergsee Kari Lich verbinden kann und der Berg gut von Eriwan erreichbar ist. Wir haben die einfachste Aufstiegsroute von Süden gewählt und die Tour auf zwei Tage aufgeteilt. Ein bisschen Höhenkrankheit hatte ich trotzdem, also am besten aufpassen und nicht übertreiben.

Weitere Infos: Warum du diesen 4000er nicht unterschätzen solltest

3. Wanderung durch die Schlucht von Garni zur Symphonie der Steine

Wanderung in der Garni Schlucht Armenien.

Eine schöne Rundwanderung, die in dem beliebten Ort Garni mit seinem schönen hellenistischen Tempel startet und in die Schlucht des Flusses Azat führt. Es folgt ein bisschen wegloses Rumgekraxel in den Höhenzügen auf der anderen Seite des Flusses und die Ruinen eines verlassenen Dorfes. Anschließend geht es zurück in Richtung Garni. Als letztes Highlight steht die „Symphonie der Steine“ auf dem Programm – eine faszinierende Felsformation in den Basaltsteinwänden unterhalb von Gorni.

Weitere Infos: GPX-Download

4. Drei-Seen-Wanderung im Chosrow-Reservat

See im Chosrow Reservat in Armenien.

Das Chosrow-Reservat ist allein deshalb einen Besuch wert, weil es hier eine absolut geniale Ecolodge* gibt, die gleichzeitig als Station zum Auswildern von ehemals in Gefangenschaft gehaltenen Bären fungiert. An der Lodge kann man auch einen Ranger anheuern, der einen in das Reservat führt. Wanderungen auf eigene Faust sind nicht möglich. Eine Übersicht der möglichen Touren findest du auf der alten Webseite des Reservats (Internet Archive). Wir sind auf dem Trail 2.6 gewandert, der zu einigen schönen Seen führt und auch die Höhenzüge streift, die als Migrationsrouten für den Kaukasusleopard dienen.

Weitere Infos: Ranger in der EcoLodge im Reservat*

5. Schluchtenwanderung durch die Höhlenstadt Chndzoresk

Chndsoresk Armenien Wanderung.

Eine weitere fantastische Wanderung in Syunik. Diese Tour führt über eine gigantische Hängebrücke in die Schlucht von Chndzoresk. Die gesamte Schlucht ist voller Felswohnungen, die in die teilweise bizarr aussehenden Gesteinsformationen gegraben wurden. Man kann hier stundenlang herumwandern und immer noch was neues entdecken, da die Schlucht sehr groß ist. Wenn Hin Khot das Macchu Picchu von Armenien ist, dann könnte man Chndzoresk vielleicht als das „Petra des Kaukaus“ bezeichnen – die Dimensionen sind ähnlich.  

Weitere Infos: GPX-Download

6. Rundwanderung zum Wasserfall von Artavan

Wasserfall Armenien Wanderung.

Eine entspannte Rundwanderung die einen schönen Einblick in die raue Bergwelt der Provinz Vayots Dzor bietet. Ausgehend von dem Dörfchen Artavan geht es über karge Hochweiden bis zu dem schönen Wasserfall von Nareh, eine wahre Oase in der trockenen Landschaft. Auf dem Rückweg kommt man am Hayeli-See vorbei, der sich für eine ausgedehnte Badepause anbietet.  Ein möglicher Abstecher (den wir aber ausgelassen haben) führt zu den Ruinen der Festung Andranik.

Weitere Infos: Wikiloc

7. Wanderung von Shenatagh zum Kloster Tatev (2 Tage)

Berglandschaft beim Trekking in Armenien.

Eine kleine Overnighter-Tour in Syunik, die ich recht spontan geplant hatte, und die mir am Ende aber wirklich Spaß gemacht hatte. Ausgehend von dem Dörfchen Shenatagh geht es auf einem Gebirgskamm aus mehreren namenlosen 3.000er-Gipfeln in Richtung des berühmten Klosters Tatev. Während der gesamten Wanderung gibt es tolle Aussichten auf die umliegenden Berge und Schluchten. Zum Schluss gibt es dann noch den Aussichtspunkt mit dem Postkarten-Blick auf das Kloster Tatev.

Weitere Infos: GPX-Download

Trekking in Armenien

Ich hatte bis auf ein paar kleinere Overnighter keine größeren Trekkings in Armenien gemacht, da mein Kumpel keinen Bock auf Mehrtagestouren hatte. Aber natürlich gibt es etliche Möglichkeiten für mehrtägige Touren und ich hatte da auch schon mal ein bisschen recherchiert. Im Folgenden will ich mal ein paar Optionen vorstellen.

Transcaucausian-Trail

Der Transcaucasusian-Trail (TCT) ist ein derzeit noch nicht vollständig fertiggestellter Fernwanderweg, der in Zukunft durch alle drei Kaukasus-Staaten (Georgien, Armenien, Aserbaidschan) führen soll. Die gute Nachricht: Der 861 km lange Abschnitt des Transcaucaus-Trail durch Armenien ist Stand 2022 vollständig erschlossen. Auf der Webseite des TCT kann man sich GPS-Daten runterladen und mit allen nötigen Infos versorgen. 

Ich hatte dieses Jahr auf dem georgischen Abschnitt des TCT ein Pärchen getroffen, die vorher den kompletten armenischen Teil gelaufen waren. Ihren Infos zufolge führen zahlreiche Stücke der Route über Dirtroads und Autopisten, da es zu aufwändig wäre, überall neue Trails zu bauen. Außerdem sind wohl längst nicht alle Abschnitte markiert und es gibt anscheinend auch etliche weglose Passagen. GPS-Gerät bzw. Smartphone mit App sind also Pflicht.

Legends Trail (15 Tage)

Der Legends Trail führt in 15 Tagen auf alten Wegen der Seidenstraße einmal durch die gesamte Provinz Syunik im Süden Armeniens. Unter anderem beinhaltet die Wanderung auch die oben erwähnte Wanderung durch die Worotan-Schlucht. Start ist in Goris, das Ziel Kapan. Die beiden Provinzstädte zählen zu den größten Orten der Provinz.

Wir haben auf unserem Trip recht viel von Syunik gesehen und mir hat diese Provinz mit am besten gefallen. Ich kann mir daher sehr gut vorstellen, dass diese Wanderung wirklich spannend ist. Vor allem braucht man auch nur 15 Tage. Könnte also eine gute Option sein, wenn man nicht gleich den kompletten TCT machen will, aber trotzdem Bock auf eine Mehrtagestour hat.

Durch den Dilijan-Nationalpark (5 Tage)

Noch kürzer ist diese 87 km lange Tour von Khachardzan nach Hovk, die zu einigen Highlights des Dilijan-Nationalparks führt. Da ich den Dilijan-Nationalpark bedauerlicherweise nicht selbst gesehen habe, kann ich nicht so viel dazu sagen. Aber zumindest die Armenier, die wir trafen, haben uns jedes Mal in den höchsten Tönen davon vorgeschwärmt. Ich schätze mal, es wird also nicht so verkehrt sein.

Die Wanderung ist Teil des offiziellen TCT-Fernwanderwegs,  im Prinzip also einfach nur ein Ausschnitt daraus. Wer keine fünf Tage hat, kann auch eine noch kürzere Version in zwei Tagen laufen. Da der Dilijan-Nationalpark so bekannt ist, gibt es hier etliche Homestays. Wildcampen (siehe unten) ist wie überall in Armenien natürlich auch eine Option.

Trekking in Armenien.

Kann man in Armenien individuell wandern?

Und es mit Radio Eriwan zu sagen: „Im Prinzip ja, aber es kann sein, dass du niemals ankommst…“ Etwas ernsthafter: Ja, Armenien eignet sich eigentlich sehr gut für individuelle Wanderungen. Das Land ist durch seine geringe Größe überschaubar, es ist dünn besiedelt, bietet tolle Natur und es gibt an jeder Ecke alte Hirtenpfade und Wege, denen man folgen kann. Es gibt aber auch ein paar Einschränkungen, die man im Hinterkopf haben sollte.

Kaum markierte Wege

Die Wege im Dilijan-Nationalpark und Abschnitte des TCT sind teilweise markiert. Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. rund um das Kloster Tatev) habe ich sonst rein gar keine Markierungen gesehen. Wenn du auf eigene Faust unterwegs, musst du dich also irgendwie orientieren können, z.B. mit Open Street Maps, GPS, Karten etc.

Wege werden nicht regelmäßig gepflegt

Einige Wege werden durchaus von Freiwilligen betreut, auch hier meistens die Abschnitte rund um den TCT. Um viele Wege kümmert sich aber niemand. Daher darfst du immer damit rechnen, dass ein Weg plötzlich im Nirgendwo endet. Bushwacking und wegloses Rumlaufen im Gelände gehört in Armenien schon ein bisschen dazu.

Wegweiser beim Wandern in Armenien.
Ja… es gibt ab und zu mal Wegweiser und Markierungen. Aber das ist eher die Ausnahme, häufig läuft man auf irgendwelchen alten Trampelpfaden (oder ohne Weg) durch die Landschaft

Wenig Infos über mögliche Trails

Ein paar Ressourcen führe ich gleich noch auf (und vielleicht leistet dieser Artikel ja auch einen kleinen Beitrag). Aber generell gibt es sonst abseits des TCT nur recht wenig Infos zu möglichen Wanderzielen und auch keine Wanderführer. Heißt: Armenien ist super, wenn du Bock auf Erkunden und eine echte off-the-beaten-track-Erfahrung hast. Für Wanderungen im Stil „Rother besorgen und Touren nachlaufen“ eher nicht so.  

Hinweis: Im Frühjahr 2023 soll tatsächlich ein Rother-Wanderführer* für Armenien erscheinen.

Wildcampen und Zelten in Armenien

Machen wir es kurz: Wildcampen und Zelten ist in Armenien ist kein Problem. Die Einheimischen, die am Wochenende aus Eriwan in die Berge fahren, machen es selbst. Und auch sonst scheint es keinen Menschen zu stören, wenn man an einem x-beliebigen Ort in der Natur sein Lager aufschlägt. Am Aragats trafen wir sogar ein paar deutsche Camper, die mit ihrem Bulli bis zum Fuß des Berges gefahren waren.

Ob Wildcampen „offiziell“ erlaubt ist? Keine Ahnung. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dazu entweder gar keine richtigen Regeln gibt oder es schlicht niemanden interessiert, weil die Leute andere Probleme haben. Was nicht heißen soll, dass es keine Naturschutzgebiete gibt. Das Chosrow-Reservat steht z.B. unter besonderem Schutz. Hier ist offiziell aber auch gar kein Zutritt erlaubt (und das wird auch kontrolliert).

Armenien Wildcamping mit Zelt in den Bergen.
Wildcamping im Zangezur State Reserve.

Wenn du in Armenien wild campst, würde ich die üblichen Verhaltensregeln beachten:

  • Keinen Müll hinterlassen und den Platz so zurücklassen, wie du ihn gefunden hast (oder noch besser)
  • Nicht mehrere Tage am Stück an einem Ort bleiben
  • Keinen Lärm machen, Tiere stören und/oder Parties feiern (okay… ehrlich gesagt, haben die Armenier am Aragats genau das gemacht, aber das ist ja kein Vorbild)
  • Sich einen ruhigen Platz außer Sichtweise von Häusern, Straßen, etc. suchen
  • kein offenes Feuer machen oder es zumindest nicht übertreiben

Vor allem der letzte Punkt ist nicht ganz unwichtig. Armenien ist gerade im Sommer äußerst trocken. Hier reicht schon ein kleiner Funke oder eine achtlos weggeschmissene Zigarettenkippe, um einen größeren Brand zu entfachen. Hier wirklich gut aufpassen und wenn möglich komplett auf offenes Feuer verzichten.

Armenien Outdoor und Backpacking.
Trocken, trockener, Armenien. Kein guter Ort, um Feuer zu machen.

Nützliche Ressourcen und Infos zum Wandern in Armenien

Es gibt nur vergleichsweise wenig Infos für Wanderer in Armenien. Zum Glück aber nicht überhaupt keine. Gerade im Zusammenhang mit dem Transcaucaus Trail haben sich in den letzten Jahren einige Freiwilligen-Organisationen gebildet, die alte Wege neu erschließen und die Ergebnisse ihrer Arbeit auch im Netz präsentieren. Ein paar Seiten, die ich hilfreich fand:

Hike Armenia

Die wahrscheinlich beste Webseite für Outdoor-Fans ist Hike Armenia. Inzwischen steht das Angebot sogar in deutscher Sprache bereit! Auf der Webseite werden zahlreiche spannende Tageswanderungen vorgestellt. Du kannst auch nach Provinzen, Länge und Schwierigkeitsgrad filtern. Insgesamt wirklich toll und hochprofessionell aufgezogen! Es gibt auch eine Smartphone-App.

Trails For Change

Eine weitere Organisation ist Trails for Change, die bislang 67 Trails in Armenien erschlossen hat. Die Wanderungen werden auf der Webseite nicht ganz so ausführlich dargestellt, aber es gibt GPX-Daten und zumindest kann man sich hier auch Anregungen für interessante Orte holen.

Transcaucasian Trail Armenia

Die Webseite von Transcaucasian Trail bietet ausführliche Informationen über den gesamten armenischen Abschnitt des Trails, einschließlich Karten, Trail-Notes und GPX-Dateien. Die Wanderung ist in verschiedene Abschnitte gegliedert. Du kannst dir also auch nur einzelne Teile rauspicken oder nach Locations für mögliche Tageswanderungen suchen.

Wikiloc + Alltrails

Auf den bekannten Wanderportalen Wikiloc und Alltrails sind ebenfalls sehr viele mögliche Wanderungen in Armenien eingetragen. Es sind Community-Projekte, bei denen im Prinzip erst mal jeder etwas beisteuern kann, ohne dass das geprüft wird. Es gehört also ein bisschen Erfahrung dazu, um die Schwierigkeiten und die Bedingungen einzuschätzen. Am besten holtst du dir zusätzliche Informationen und läufst nicht einfach irgendwelchen Trails hinterher.

Wanderkarten für Armenien

Man soll es kaum glauben – aber inzwischen gibt es tatsächlich topographische Wanderkarten für Armenien. Der kleine Verlag Cartisan hat seit 2017 drei Karten im Maßstab 1:25.000 veröffentlicht:

Außerdem ist bei dem Verlag auch ein Wanderführer zu dem Legends Trail in Syunik* erhältlich. Im Netz gibt es zudem eine kostenlose Sammlung von alten russischen Militärkarten für Armenien im Maßstab 1:50.000. Die Karten sind alt (und in russisch). Aber zumindest für die Topographie sind die Karten trotzdem hilfreich.

Wodka in Armenien Supermarkt Regal.
Was man auch noch erwähnen muss: Die Wodka-Auswahl in den Supermärkten lässt wirklich keine Wünsche offen.

Unterkünfte in Armenien

Noch ein paar Worte zu den Unterkünften. Klassische Hotels gibt es in Armenien nicht so viele. Wir haben meistens in Homestays übernachtet. Das sind im Prinzip private Zimmer, die die Leute vermieten, um sich ein kleines Zubrot zu verdienen. Diese Homestays waren meist recht einfach, aber trotzdem ein echter Hit, weil man auch gleich noch ein bisschen was vom Alltag mitbekommt.

Wir haben alle Unterkünfte über Booking gebucht*, was kein Problem war. Man findet fast überall geeignete Zimmer und wir waren meistens ziemlich spontan. Auf diese Weise haben wir etwa die bereits erwähnte Ecolodge im Chosrow-Reservat gefunden. Die Preise für die Homestays sind sehr moderat. In der Provinz ist es kein Problem ein Zimmer für 20 – 30 Euro pro Nacht zu bekommen. Essen ist häufig mit dabei.

Sehenswürdigkeiten und interessante Orte in Armenien

Auch abseits von Wanderungen und Natur gibt es in Armenien einiges zu sehen, da das Land eine sehr lange und ereignisreiche Geschichte hat. Die Ursprünge reichen in das 9. Jahrhundert vor Christus zum Reich der Urartäer zurück. Zeitweise bestimmten Perser, Parther und die Seleukiden-Dynastie nach dem legendären Ostfeldzug von Alexander dem Großen die Geschicke. Später mischten sich auch noch die Römer ein, noch später die Russen und die Osmanen.

Von den antiken Zivilisationen ist bis auf ein paar Ausnahmen heute leider recht wenig zu sehen. Aber es gibt sehr viele schöne christliche Kirchen, die zu den ältesten der Welt zählen. Armenien ist nämlich das erste Land der Weltgeschichte, welches das Christentum als Staatsreligion annahm. Wir haben daneben aber auch noch etliche andere spannende Orte gefunden. Im Folgenden eine kleine Auswahl.

Eriwan

Zur Hauptstadt will ich hier gar nicht so viel schreiben, da gibt es ausführlichere Blogs zu. Aber ich fand Eriwan doch ganz interessant und man kann hier durchaus ein paar Tage zubringen. Beachte nur, dass es im Sommer extrem heiß wird. Wir hatten im August fast jeden Tag über 40° C und ich war ziemlich froh als wir in Richtung Aragats in die Berge aufbrachen.

Eriwan Hauptstadt von Armenien.

Kloster Chor Virap

Das Kloster Chor Virap liegt auf einer Anhöhe in der sanften Steppenlandschaft etwa 40 km südlich von Eriwan und bietet einen genialen Blick auf den – für die Armenier leider unerreichbaren – „National-Berg“ Ararat, der heute auf dem Territorium der Türkei liegt. Das Fotomotiv mit Kloster und dem Ararat dahinter ist wahrscheinlich das Postkarten-Motiv Nummer 1 von Armenien.

Blick auf den Ararat von Armenien aus.

Das Kloster hat für die Armenier aber auch eine immense historische Bedeutung. An dieser Stelle wurde Gregor der Erleuchter, das erste christliche Kirchenoberhaupt Armeniens, 13 Jahre lang gefangen gehalten. Als er danach immer noch nicht von seinem Glauben abließ und seinen Peiniger, den König Trdat III., sogar von einer Krankheit heilte, ließ sich dieser von Gregor im Jahre 301 taufen und bekehren. Damit wurde das Christentum in Armenien offiziell zur Staatsreligion.

Kloster Geghard

Das Höhlenkloster Geghard stammt aus dem 4. Jahrhundert und liegt malerisch in einer Schlucht am Oberlauf des Flusses Azat. Für mein Empfinden war es architektonisch das schönste Kloster, das ich in Armenien gesehen habe. Die Dekorationen und Verzierungen der Innenräume sind außerordentlich gut erhalten. Interessant war auch, dass einige der Räumlichkeiten direkt in die Felswände der Schlucht gegraben wurden.

Kloster Geghard Armenien Sehenswürdigkeiten.

Der Komplex ist recht groß und es gibt auf der östlichen Seite einen leicht versteckten Trampelpfad, der weiter nach oben zu einem Aussichtspunkt mit einem tollen Blick auf das Kloster führt. Das Kloster ist übrigens für seinen Frauen-Chor weltberühmt und es gibt ab und zu auch Darbietungen im Kloster. Genaue Termine rauszubekommen dürfte schwierig sein. Als wir da waren, gab es gerade eine kleine Performance – wirklich äußerst beeindruckend.

Kloster Tatev + Seilbahn „Wings of Tatev“

Und noch ein Kloster – diesmal wieder in der Provinz Syunik. Das Kloster Tatev stammt aus dem 10. Jahrhundert und war früher eines der wichtigsten intellektuellen Zentren des Landes, da sich hier eine Universität befand. Die Lage auf einem Steilhang über der imposanten Worotan-Schlucht ist äußerst fotogen und gibt ein wunderbares Fotomotiv ab.

Kloster Tatev in der Abenddämmerung.

Das Kloster selbst fand ich gar nicht so interessant. Wirklich spannend ist die Anfahrt mit der Seilbahn „Wings of Tatev“ – mit knapp sechs Kilometern Seillänge, die längste durchgängige Pendelbahn der Welt. Der Blicke in die Schlucht aus der Kabine ist echt eine Wucht! Der Besuch des Klosters lässt sich gut mit der oben erwähnten Wanderung durch die Schlucht verbinden. In Tatev gibt es einige Gasthäuser und Lodges.

Tempel von Garni

Der Tempel von Garni ist der einzige Tempelkomplex im hellenistischen Stil in ganz Armenien und definitiv einen Besuch wert. Das Gebäude stammt aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert und geht auf den armenischen König Tiridates I. zurück, einem abtrünnigen Herrscher aus dem Reich der Parther und späterem Vasall Roms. Den Tempel ließ er mit finanzieller Unterstützung Kaiser Neros errichten.

Tempel von Garni in Armenien.

Der Tempel ist sehr gut erhalten. Überraschenderweise mussten wir hier sogar eine kleine Eintritts-Gebühr zahlen. Direkt hinter dem Tempel führt ein Weg in die oben erwähnte Schlucht des Azat und zu der sehr sehenswerten Felsformation „Symphonie der Steine“. Abends wird das Tempelgelände von Scheinwerfern beleuchtet – sehr schön, um nochmal einen kleinen Spaziergang durch die Ruinen zu machen.

Sewan-See

Der bereits erwähnte Sewan-See ist ein beliebtes Urlaubsziel für armenische und russische Touristen. Es gibt auch ein paar Ferienorte, darunter den Hauptort Sewan, der für meinen Geschmack aber ziemlich heruntergekommen war. Fand ich persönlich nicht so toll. Aber rund um den See gibt es schon ein paar nette Stellen zum Baden, an denen man seine Ruhe hat.

Sewan See Armenien.

Ich habe die zwei Tage, die ich da war, hauptsächlich damit zugebracht, die Ruinen der zyklopischen Festung von Lchashen in der hügeligen Landschaft östlich von Sewan zu erkunden. Das ist angeblich eine der ältesten Siedlungen Armeniens, leider war bis auf ein paar Grundmauern von den Zyklopen-Mauern nicht mehr so viel zu sehen. Interessant war es trotzdem.

Petroglyphen von Ughtasar

Die Felsbilder an den Hängen des Vulkans Ughtasar im Hochland von Syunik sind die umfangreichste Sammlung von Felszeichnungen in Armenien. Das Gelände befindet sich rund um einen kleinen See in der Caldera des Vulkans, ca. 30 Km entfernt von der Provinzstadt Sissian. In Eriwan werden Touren zu dem See angeboten. Sichere Fahrer mit einem geländegängigen Fahrzeug kommen aber auch so hin.

Ughtasar Felsbilder Armenien Hochland.

Achtung: Die Schotterpiste ist teilweise extrem steil, da sich die Stätte auf über 3.000 Metern befindet. Wir wären an einigen Stellen fast stecken geblieben, einmal gab der Motor komplett den Geist auf und wir waren kurz davor einen Notruf abzusetzen. Also wirklich nur selbst fahren, wenn man sehr souverän in rauem Felsgelände fährt! Rund um den See kann man auch toll wandern. Die rostroten Hänge des Vulkans geben einem das Gefühl, dass man auf dem Mars ist.

Zorats Karer

Das „Stone Henge“ Armeniens und ein wirklich spannender Ort, ebenfalls im Hochland von Syunik in der Nähe vom Sissian. Auf dem bronzezeitlichen Gräberfeld finden sich einige gewaltige Megalithe, in die kreisrunde Löcher gebohrt wurden. Warum, weiß bis heute niemand genau. Eine Theorie besagt, dass die Stätte als astronomisches Observatorium gedient haben soll. Andere Forscher vermuten eine Nutzung als Kultstätte (also die übliche Ausrede, wenn einem sonst nichts anderes einfällt).

Zorats Karer Armenien Stone Henge Steinkreise.

Das Gelände liegt direkt neben der Straße etwa 3 Kilometer nördlich von Sissian und ist problemlos erreichbar. Es gibt auch einen kleinen Souvenirstand und einen Parkplatz. Direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite sogar eine moderne Freiluft-Kunst-Installation. Der Besuch lässt sich gut mit einer Fahrt von oder aus dem Süden des Landes verbinden, da es von der großen Hauptstraße nur ein Katzensprung ist.

Selim-Karawanserei

Okay… ich geb’s zu, diesen Ort musste ich allein schon wegen dem Namen sehen. Die am besten erhaltene Karawanserei Armeniens aus dem im 14. Jahrhundert ist aber auch so ganz interessant. Sie befindet sich an strategischer Stelle am 2.410 Meter hohen Gebirgspass Vardenyats und diente in alten Zeiten als Pausenstätte für Reisende durch die Provinz Vayots Dzor.

Selim Karawanserei Armenien.

Das Gebäude ist nicht riesig groß, aber an der Front gibt es einige gut erhaltene Reliefarbeiten mit Tierdarstellungen – nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die Karawanserei in keiner Weise geschützt wird. Wie bei fast allen Sehenswürdigkeiten in Armenien steht das Gebäude frei zugänglich einfach in der Landschaft herum, ohne dass sich irgendjemand drum kümmert. Wenn du auf dem Weg nach Süden bist, kommst du fast automatisch dran vorbei.

Höhlenstadt Chndzoresk

Hatte ich oben schon bei den Wanderungen erwähnt. Ich würde die Felsenstadt mit dem zungenbrecherischem Namen Chndzoresk aber auch dann besuchen, wenn ich nicht groß wandern wollte. Man muss natürlich schon ein bisschen herumlaufen, da die Stadt mitten in die Felswände einer riesigen Schlucht gebaut wurde. Es lohnt sich aber auf jeden Fall!

Höhlenstadt in Schlucht in Armenien.

Von allen Sights in Armenien war das vielleicht der beeindruckendste. Ich hatte einfach nicht erwartet mitten im Nirgendwo so eine riesige Anlage zu finden. Mein Tipp: Unbedingt nach der Hängebrücke weiter auf der anderen Seite des Tals herumspazieren. Erst dann erkennt man richtig gut, wie groß diese Stadt wirklich mal war.

Friedhof von Noratus

Der Friedhof von Noratus liegt ein paar Kilometer westlich des Sewan-Sees und beherbergt die weltweit größte Sammlung an Chatschkaren. Das sind die markanten armenischen Grabsteine mit einem eingeschnitzten Reliefkreuz in der Mitte, die teilweise mehrere Meter hoch werden und im ganzen Land zu finden sind.

Friedhof von Noratus in Armenien mit Chatschkar.

Auf dem Friedhof von Noratus stehen etwa 900 Chatschkare, die ältesten reichen bis in das erste nachchristliche Jahrhundert zurück (!). Es ist also ein wirklich sehr geschichtsträchtiger Ort, der vor allem auch durch seine schiere Größe beeindruckt. Ob es eine etymologische Verbindung vom Wort „Chatschkar“ zum Kaçkar-Gebirge in der Türkei gibt, konnte ich bislang noch nicht rausbekommen. Ich vermute aber, irgendein Zusammenhang wird bestehen.

Sicherheit und kulturelle Aspekte

Armenien befindet sich seit Jahren in einem anhaltenden militärischen Konflikt mit Aserbaidschan, der sporadisch aufflackert. Zuletzt kam es im September 2022 zu erneuten Kampfhandlungen, bei denen Städte in der Provinz Syunik, z.B. Goris, sowie weitere Städte in den Provinzen Gegharkunik und Vayots Dzor unter Artilleriebeschuss gerieten. Das Auswärtige Amt hat daher eine Teilreisewarnung für Armenien ausgesprochen, die vor allem den Süden betrifft.

Soweit der offizielle Teil (den man auch nicht ignorieren sollte). Mein persönlicher Eindruck war: Armenien ist an sich ein relativ sicheres Reiseland. Aber natürlich gab es zu der Zeit als wir da waren auch keine offenen Kampfhandlungen. Im Moment würde ich wahrscheinlich auch nicht in den Süden fahren. Sehr bedauerlich, da mir dieser Teil des Landes besonders gefallen hat.

Tipp: Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Auslands-Krankenversicherung, falls unterwegs irgendetwas passiert und du medizinische Hilfe benötigst. Ich empfehle die Jahresversicherung der HanseMerkur*, die bereits ab 18 Euro erhältlich ist. Die Krankenversicherung gilt für beliebig viele Reisen bis zu 56 Tagen pro Jahr und beinhaltet auch die Kosten für Transport und Bergung.

Grenzgebiete zu Aserbaidschan

Viele Armenier haben uns damals geraten, der Grenze zu Aserbaidschan nicht zu nahe zu kommen, weil dort angeblich Scharfschützen mit einem nervösen Zeigefinger in den Bergen hocken würden. Keine Ahnung, ob das jetzt nur eine Story war, um den Touristen ein bisschen Angst einzujagen. Aber ich würde es lieber nicht drauf ankommen lassen. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind leider ziemlich zerrüttet. Gut möglich, dass da wirklich ab und zu mal was passiert.

Berg-Karabach

Auf Reisen in die umkämpfte Provinz Berg-Karabach (im englischsprachigen Internet häufig als „Nagorno Karabakh“ bezeichnet, armenischer Name: „Artsakh“) würde ich für die absehbare Zukunft verzichten. Abgesehen von der starken aserbaidschanischen Militärpräsenz sind weite Teile der Provinz mit Landminen verseucht. Ich vermute auch, dass man da im Moment überhaupt nicht reingelassen wird. Aserbaidschan bewertet eine Einreise von Armenien aus zudem als „illegalen Grenzübertritt.“

Armenien Familie Kinder beim Spielen.
Kleine Familien-Party in der Garni-Schlucht. Natürlich wurden wir direkt herangewinkt und zum Essen eingeladen.

Kultur

Wir haben die Armenier als wahnsinnig freundliches Volk erlebt und wurden häufig von wildfremden Leuten zum Essen und Wodka-Trinken eingeladen. Gastfreundschaft, so mein Eindruck, wird hier wirklich noch gelebt. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass uns irgendjemand abzocken oder übervorteilen wollte. Die Leute waren einfach von Natur aus freundlich.

Von dem was ich so mitbekommen habe, sind gerade die Männer doch ein bisschen Macho-mäßig unterwegs. Und ich hab auch Berichte von Mädels gelesen, die alleine unterwegs waren und nicht so tolle Erfahrungen gemacht haben. Können natürlich Einzelfälle sein. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass man als alleinreisende Frau ein bisschen vorsichtiger sein muss.

Sprache + Verständigung

Viele der jüngeren Leute, vor allem in der Hauptstadt Eriwan, sprechen gut Englisch, was vor allem auch an der großen armenischen Expat-Community in Amerika liegt. In der Provinz schon deutlich weniger. Die älteren Leute der Generation 40+ sprechen sehr häufig russisch. Wenn du russisch kannst: Herzlichen Glückwunsch! Du wirst in Armenien keinerlei Probleme haben.

Wir haben uns meistens mit Google Translate beholfen, was auch ziemlich gut geklappt hat. Im Chosrow-Reservat hab ich mich tatsächlich einen kompletten Abend mit einem der Ranger ausschließlich über Google Translate unterhalten. In den Restaurants sind die Kellner manchmal sogar direkt mit gezücktem Handy und Google Translate auf uns zugekommen.

Armenisch zu lernen wird für die meisten Leute keine Option sein, da die Sprache einfach zu kompliziert ist und sie keinerlei Verwandschaft zu irgendwelchen anderen europäischen Sprachen aufweist. Da kann man nicht mal schnell einen Abendkurs an der Volkshochschule machen. Lord Byron hat es immerhin ganze sechs Jahre studiert und sein Erfolg war ziemlich bescheiden… Wenn du zumindest ein paar Wörter lernen willst, besorg dir am besten den Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How*.

Backpacking in Armenien Guide.

Praktische Infos für Backpacker und Individualreisende in Armenien

Hier noch ein paar Infos, die eventuell nützlich werden könnten.

Beste Reisezeit: Mai bis September, für Wanderungen im Hochgebirge am besten Juli und August. Zu dieser Zeit ist es im Rest des Landes aber extrem heiß (40°C +).
Währung: Armenischer Dram, 1 Euro = ca. 415 Dram. Umtauschen geht in Banken oder Abheben mit Kreditkarte am Bankautomat (nur in größeren Städten).
Einreise: Für Aufenthalte von bis zu 180 Tagen kein Visum für deutsche Staatsbürger erforderlich. Einreise nur mit Reisepass.
Trinkwasser: Kein Leitungswasser trinken bzw. vorher abfiltern.
Stromversorgung: Die Netzspannung beträgt 230 V, Steckdosen vom Typ C und F. Ein Reiseadapter ist nicht erforderlich.
Tiere: In etlichen Landesteilen Bären und Wölfe sowie giftige Schlangen (z.B. Kaukausotter). Bei Wanderungen im hohen Gras aufpassen.

Armenien Backpacking und Trekking.

Mein Fazit zu Armenien

Was für ein geniales Land! Ich wusste vor meinem Besuch nur sehr wenig über Armenien und hatte eigentlich gar keine großen Erwartungen. Aber dieser Trip war wirklich eine Offenbarung. Die Landschaften sind spektakulär und vieles ist im Westen so unbekannt, dass man fast automatisch zum Entdecker wird. Dazu die megafreundlichen Leute und ein wirklich spannender Mix aus orientalischer Lebensart und christlichen Einflüssen.

Armenien war für mich – noch viel stärker als Georgien – der sprichwörtliche Schmelztiegel der Kulturen. Ein Ort an dem sich Ost und West treffen und wo etwas Neues daraus entsteht. Was genau, kann ich bis heute nicht sagen. Was ich sagen kann ist, dass ich gerne irgendwann nochmal nach Armenien kommen würde. Deshalb hoffe ich auch sehr stark, dass sich die politische Situation in näherer Zukunft zum Besseren wendet. Dieses Land hat wirklich mehr verdient, als nur ein Lieferant für schlechte Nachrichten zu sein.

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