Wandern auf dem E4 in Kreta: Etappe 9 – Katsivelli-Refuge – Kallergi-Refuge

Route: Katsivelli Refuge – Klisidia Mitato – Pirou Mitato – Melidaou – Kallergi Refuge

  • Länge: 12, 7 km
  • Höhenmeter: + 541, – 885
  • Übernachtung: In der Berghütte Kallergi Refuge

Ab heute wird es insgesamt wieder etwas harmloser. Die Häufigkeit der Markierungen nimmt zu, die Wege sind einfacher zu laufen. Man merkt, dass man sich schon langsam wieder in Richtung Zivilisation bewegt, obwohl man immer noch mitten in den Bergen ist. Außerdem liegen auch einige Schäferhütten mit Zisternen am Weg.

Zunächst geht es westlich durch ein Tal zwischen den Bergen Kefala und Mavro Kefali. An der Schäferhütte Klisidia Mitato gibt es eine offene Zisterne in einem mit Plastikplanen ausgedeckten Loch. Das Wasser sah aber nicht sehr einladend aus und ich hatte nach der vorigen Nacht noch 3 Liter übrig. Deswegen habe ich hier nicht aufgefüllt.

Im Rückblick wäre es wahrscheinlich besser gewesen. Der Weg zur Kallergi Refuge ist ziemlich lang und ich bin gerade so mit den drei Litern ausgekommen. Ein Liter mehr hätte sicher nicht geschadet. Die nächste offene Zisterne an der Pirou Mitato sah nämlich noch viel weniger appetitlich aus. Immerhin gibt es hier aber wieder ein paar schöne Flächen zum Zelten.

Der Weg führt danach durch weite Täler, die im Unterschied zu den Steinwüsten der vorigen Tage etwas grüner aussehen. Es ist trotzdem verdammt trocken und ich habe den ganzen Tag permanent Durst. Der Aufstieg bis knapp unter den Melidaou (2133 Meter) zieht sich wieder ziemlich. Ich hab mir die letzten Meter bis zum Gipfel gespart – die Aussicht ist auch unterhalb des höchsten Punktes phänomenal.


Von hier siehst kannst du in der Ferne auch schon die Kallergi-Refuge sehen – einschließlich des Weges, der in endlosen Serpetinen hoch führt. Bis dahin steht aber erstmal ein steiler und ziemlich holpriger Abstieg über knapp 600 Höhenmeter an. Besonders nervig, weil man genau weißt, dass es direkt danach wieder hoch zur Kallergi-Hütte geht.

Das letzte Stück ist noch einmal ein ziemlicher Kraftakt. Der Weg verläuft zwar auf einer Offroadpiste aber die Serpentinen wollen einfach kein Ende nehmen. Immer wenn du denkst, das war es jetzt, kommt die nächste Kurve. Und selbst wenn man schon quasi direkt unter der Hütte stehst, macht der Weg für die letzten Höhenmeter noch einmal eine große Schleife um den gesamten Berg herum.

Die Hütte ist einfach, aber zweckmäßig. Luxus darf man hier natürlich nicht erwarten, aber es gab kaltes Bier und zwei extragroße Koteletts mit Reis zum Abendessen. Mir hat das in dem Moment völlig gereicht. Für die Nacht mit Abendessen und Frühstück hab ich 35 Euro gezahlt. Außerdem kannst du hier Wasser kaufen, allerdings nur in 0,75 Liter-Flaschen.


Die Hütte hatte dieses Jahr nur auf Nachfrage geöffnet. Viel los ist hier wohl aber auch in normalen Jahren nicht. Trotzdem ist es sicherer, vorher zu reservieren, um nicht vor verschlossener Tür zu stehen. Außer mir war nur ein einziger anderer Gast da – ein rumänischer Camper, der in dem grasbedeckten Tal unter der Hütte gratis zelten durfte.

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