In diesem Artikel:
- Das erwartet dich auf dem Poon Hill Trek
- Route und Etappen des Ghorepani Poon Hill Trek
- Erfahrungsbericht: Sonnenaufgang auf dem Poon Hill
- Wie schwer ist der Poon Hill Trek?
- Ist der Poon Hill Trek zu überlaufen?
- So kombinierst du den Poon-Hill Trek mit anderen Treks in der Annapurna Region
- Praktische Infos zu Anreise, Unterkünften, Ausrüstung und Reisezeit
- Mein Fazit zum Poon Hill Trek
Es gibt wenige Natur-Schauspiele auf der Welt, die so erhaben sind wie ein Sonnenaufgang im Gebirge. Und wenn dieses Gebirge dann auch noch der Himalaya ist, lässt sich dieses Erlebnis wahrscheinlich kaum toppen. Kein Wunder also, dass die Sonnenaufgangs-Wanderung zum Aussichtspunkt auf dem berühmten Poon Hill im Dörfchen Ghorepani so wahnsinnig beliebt ist. Vermutlich ist es sogar die beliebteste Wanderung in der gesamten Annapurna-Region.
Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen ist der Poon Hill schnell und ohne langwierige Anreise von Pokhara erreichbar. Zum anderen ist die Wanderung einfach und durch die geringen Höhen auch für Leute ohne Trekking-Erfahrung gut zu bewältigen. Die traumhaft schönen tropischen Landschaften des Himalaya-Vorgebirges spielen aber sicher auch eine Rolle. Ebenso wie der perfekte Blick auf das Dhaulagiri-Massiv, Annapurna, den berühmten „Fishtail-Mountain“ Machapuchare und zahlreiche weitere Gipfel.
Ich hatte diese Wanderung als krönenden Abschluss des Annapurna Circuit geplant und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Durch die gute Erreichbarkeit ist natürlich viel los, aber der Sonnenaufgang auf dem Poon Hill und die üppig grünen Hügellandschaften rund um Ghorepani waren Highlights des gesamten Trips und ein perfektes Finale. Alles in allem also eine Tour, die nicht ohne Grund so beliebt ist und die ich auch definitiv empfehlen würde!
Wenn du selbst mit dem Gedanken spielst, zum Poon Hill zu wandern, bekommst du jetzt alle Infos, die du dafür brauchst.
Auf einen Blick:
- Landschaftlich abwechslungsreiche Wanderung durch die südliche Annapurna-Region zum Aussichtspunkt Poon Hill mit Blick auf Dhaulagiri und Annapurna-Gebirge
- Länge: je nach Route 35 – 60 Kilometer
- Dauer 3 – 7 Tage
- Schwierigkeit: leicht bis mittel
- Höchster Punkt: Poon Hill, 3.210 Meter
- Viele Kombinationsmöglichkeiten, z.B. mit Annapurna Base Camp Trek, Mardi Himal Trek oder Annapurna Circuit
- Beste Zeit: März bis Mitte April während der Rhododendron-Blüte
- Übernachtung und Verpflegung in Gasthäusern und Lodges am Weg
Das erwartet dich auf dem Poon Hill Trek
Die Wanderung zum Poon Hill ist eine der kürzen Trekking-Touren in Nepal und bietet eine schöne Mischung aus kulturellen Eindrücken, tollen Landschaften und Panorama-Blicken auf den Himalaya. Es ist keine Gebirgstour, da du die hohen Berge immer nur von weitem siehst. Stattdessen läufst du hauptsächlich von Dorf zu Dorf durch die sanfte, dichtbewaldete Hügellandschaft, die einen Großteil von Nepal ausmacht.
Die Dörfer sind hauptsächlich traditionelle Siedlungen, die sich inzwischen aber perfekt auf die westlichen Besucher eingestellt haben. Alle paar Naselang kommst du an Gasthäusern, Lodges und kleinen Shops vorbei. Es ist also schon eine etwas touristische Version von Nepal, die du hier zu Gesicht bekommst. Das hat natürlich auch Vorteile: Die Logistik ist sehr einfach, du brauchst wenig Gepäck und findest immer einen schönen Platz zum Übernachten.
Der Poon Hill liegt direkt neben dem Dorf Ghorepani und ist mit seinen etwas über 3.000 Metern für nepalesische Verhältnisse eigentlich nur ein Hügel. Dennoch ist es eine Aussichts-Loge sondergleichen. Vor allem der Blick auf den Dhaulagiri ist von hier oben einfach nur spektakulär. Aber auch unterwegs hast du immer wieder schöne Blicke auf die Berge des Himalaya im Norden. Es geht also nicht nur darum, einfach anzukommen. Das ist eine Wanderung unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“.
Wanderführer und topographische Karte
Meine Empfehlung: Himalayan Travel Guides – Trekking the Annapurna Circuit
Der exzellente Wanderführer „Trekking the Annapurna Circuit*“ ist das beste derzeit erhältliche Buch zur Annapurna-Region und meine absolute Top-Empfehlung für Individualisten.
In dem Führer werden neben dem Poon Hill Trek zahlreiche weitere Touren beschrieben, z.B. ABC Trek, Mardi-Himal Trek und Khopra-Danda-Trek. Außerdem werden so gut wie alle denkbaren Nebenrouten und Schleichwege vorgestellt, sodass du dir perfekt eigene Routen zusammenbasteln kannst.
Zusammen mit einer guten Wanderkarte* hast du mit diesem Buch den Schlüssel zur Annapurna-Region!
Als Karte für den Trek hab ich die Around Annapurna-Map* von Nepa Maps im Maßstab 1:70.000 benutzt. Diese Karte ist zwar eigentlich für den Annapurna Circuit gedacht, aber der Poon Hill Trek sowie alle anderen bekannten Treks, Orte und Lodges in der Region sind ebenfalls korrekt eingetragen. Der Maßstab ist ausreichend. Die Karte bekommst du natürlich auch in Kathmandu oder Pokhara. Ich würde sie mir aber schon vorher zur Planung besorgen.
Ebenfalls empfehlenswert:
Reiseführer Nepal mit den schönsten Trekking-Routen
Reise Know-How Nepal: Kathmandu Valley
Lonely Planet: Trekking in the Nepal Himalaya
Route und Etappen des Poon Hill Trek
Der Poon Hill Trek ist genaugenommen Teil eines größeren Treks, des sogenannten Annapurna Panorama Trek. Der Panorama-Trek führt auf insgesamt 6 Etappen in einem großen Kreis durch das südliche Annapurna-Vorgebirge. Viele Leute wandern aber nicht die gesamte Runde, sondern machen nur den Abschnitt bis zum Poon Hill. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Programme der diversen Anbieter und Trekking-Agenturen.
Karte und GPX-Datei: Poon Hill Panorama Trek
👉Anleitung zum Öffnen von GPX-Tracks
Poon Hill Trek in 4 Tagen
Die beliebteste Variante ist die 4-Tagestour von Nayapul bis Ghandruk. Auf dieser Wanderung überwindest du die berüchtigten „Treppen von Ulleri“ (ca. 4.000 Stufen) und gelangst in 2 Tagen nach Ghorepani. Nach dem Sonnenaufgang am Poon Hill läufst du am nächsten Tag auf einem Berggrat zwischen blühenden Rhododendron-Wäldern bis zum Dörfchen Tadapani. Ein weiterer Tagesmarsch entfernt liegt Ghandruk, das als eines der schönsten Dörfer der Region gilt.
Poon Hill Trek in 4 Tagen: Etappen
Etappe | Route | Länge | Höhenmeter |
---|---|---|---|
01 | Pokhara (822 m) – Nayapul (1.070 m) – Birethani (1.025 m) – Hile (1.430 m) | 8,2 km | 530, – 90 hm |
02 | Hile (1.430 m) – Ulleri (1.960 m) – Ghorepani (2.860) | 10,4 km | 1425, – 30 hm |
03 | Sonnenaufgang beim Poon Hill (3.210 m) – Ghorepani (2.860 m) – Tadapani (2.630 m) | 11 km | 1.240, – 1.420 hm |
04 | Tadapani (2.630 m) – Ghandruk (1.940 m) – Jeep/Bus nach Pokhara | 6,2 km | + 0, – 670 hm |
Alternative Etappe 4 | Nach dem Sonnenaufgang am Poon Hill auf dem gleichen Weg zurück nach Nayapul | ca. 18 km | + 122, – 1.895 hm |
Um von Ghandruk wieder zurückzukommen, musst du mit dem Jeep fahren, da meines Wissens nach keine Busse dorthin fahren. Alternativ kannst du von Ghandruk nach Kimche laufen (ca. 1 Stunde). Von dort sollte dann wieder ein öffentlicher Bus zurück nach Pokhara fahren. Eventuell wird irgendwann auch eine Straße nach Ghandruk gebaut. Ich hoffe aber, das wird noch dauern.
Annapurna Panorama Trek in 6 Tagen
Der Annapurna Panorama Trek ist im Prinzip einfach die längere Version der 4-Tagestour. Statt von Ghandruk den Jeep zurück zu nehmen, überquerst du stattdessen den Fluss Modi Khola und gelangst zum Nachbarort Landruk. Anschließend geht es, teilweise auf Dirtroads, überwiegend aber auf sehr schönen Waldwegen über einen weiteren kleinen Pass bis zu dem winzigen Dörfchen Pothana. Kurz dahinter liegt Dhampus. Von hier aus sind es nur etwa 2 Stunden im Bus nach Pokhara.
Annapurna Panorama Trek in 6 Tagen: Etappen
Etappe | Route | Länge | Höhenmeter |
---|---|---|---|
01 | Pokhara (822 m) – Nayapul (1.070 m) – Birethani (1.025 m) – Hile (1.430 m) | 8,2 km | + 530, – 90 hm |
02 | Hile (1.430 m) – Ulleri (1.960 m) – Ghorepani (2.860) | 10,4 km | + 1425, – 30 hm |
03 | Sonnenaufgang beim Poon Hill (3.210 m) – Ghorepani 2.860) – Tadapani (2.630 m) | 11 km | + 1.240, – 1.420 hm |
04 | Tadapani (2.630 m) – Ghandruk (1.940 m) – Landruk (1.565 m) | 10 km | + 315, – 1.380 hm |
05 | Landruk (1.565 m) – Pitham Deurali (2.142 m) – Pothana (1.890 m) | 9 km | + 615, – 235 hm |
06 | Pothana (1.890 m) – Dhampus (1.650 m) – Bus/Jeep nach Pokhara | 5 km (+ Fahrt) | + 80, – 410 hm |
Du kannst beide Varianten in jede beliebige Richtung laufen. Vor allem der komplette Annapurna Panorama Trek wird bei den Trekking-Agenturen häufig mit Start in Dhampus angeboten. Die 4-Tages-Version mit dem Ende in Ghandruk starten die meisten Leute aber in Nayapul. Das ist etwas einfacher erreichbar als Ghandruk, das bereits weiter im Landesinneren liegt und wie erwähnt (noch) nicht mit dem Bus erreichbar ist.
Individueller Poon Hill Trek
Natürlich kannst du dir auch deinen „eigenen“ Poon Hill Trek zusammenbasteln. Das Netz an Wegen in der Region ist sehr dicht und jedes Dorf ist irgendwie mit dem nächsten verbunden. Wenn du eine gute Wanderkarte hast, musst du nicht zwangsweise den klassischen Routen folgen, sondern kannst nach Belieben Abstecher zu anderen Orten einplanen (Tipps dazu weiter unten).
Genau das habe ich auch gemacht, da ich die Tour nach dem Annapurna Circuit gewandert bin. Ich bin zuerst von Tatopani auf einem wahnsinnig schönen Waldweg nach Ghorepani und den Poon Hill. Anschließend dann auf dem Annapurna Panorama Trek durch den Dschungel bis nach Tadapani, von dort weiter nach Chomrong, zurück über Jhinu Danda nach Landruk und dann wieder auf dem Panorama Trek nach Dhampus.
Meine Etappen Poon Hill Trek individuell:
- Tatopani – Shika – Chitre
- Chitre – Ghorepani
- Sonnenaufgang beim Poon Hill – Ghorepani – Tadapani
- Tadapani – Kimrong – Chomrong – anschließend ABC-Trek – Jhinu Danda
- Jhinu Danda – Landruk – anschließend Mardi Himal Trek
- Landruk – Dhampus
Je nachdem, wie erfahren du im Navigieren mit Karte und GPS auf teilweise nicht markierten Wegen bist, kann ich das Wandern abseits der Hauptroute sehr empfehlen. Sobald du die bekannten Trails verlässt, hast du deine Ruhe, weil die meisten Leute sich nicht die Mühe machen, mit der Karte nach Alternativen zu suchen. Selbst auf einem so bekannten Trek kannst du mit ein bisschen mehr Aufwand also eine schöne, friedliche Zeit in der Natur genießen.
Weiterlesen: Garmin eTrex 32x im Test – Was taugt das Einsteiger-Navigationsgerät?
Erfahrunsgbericht: Zum Sonnenaufgang auf den Poon Hill
Start meiner Wanderung zum Poon Hill ist nicht Nayapul, sondern Tatopani, das etwa gleich weit entfernt im Nordosten liegt. Die letzten Tage bin ich auf über 3.000 Metern durch die wüstenartigen Landschaften von Lower Mustang gewandert. Tatopani liegt mit etwas über 1.000 Metern viel tiefer. Dementsprechend fühlt man sich hier wieder fast wie im Dschungel, auch von den Temperaturen her.
Wenn man sich dem Poon Hill von Südwesten her nähert, stehen als erstes großes Hindernis die „Stufen von Ulleri“ an – ein Wegstück, das über etwa 4.000 Treppenstufen steil in die Berge führt. Tja – nur weil ich von der anderen Seite komme, heißt das nicht, dass ich um das Treppenlaufen herumkomme. Auch ich darf von knapp 1.000 Metern auf fast 3.000 Meter aufsteigen. So ist das eben in Nepal – wer hier mehr als ein paar Kilometer läuft, wird fast zwangsläufig auf Steigungen treffen.
Tatopani ist für seine heißen Quellen berühmt und ein recht belebtes Örtchen, weil viele Leute hier den Annapurna Circuit beenden. Der Checkpoint für die Permits ist aber verlassen und es sieht so aus als wäre hier seit Ewigkeiten niemand mehr gewesen. Nach einem kurzen Stück auf einer staubigen Dirtroad geht es ab nach oben und ich laufe die nächsten paar Stunden auf meinen ganz persönlichen „Stufen von Ulleri“.
Viele Leute treffe ich nicht, während ich die groben Steinstufen im Schneckentempo bewältige. Wahrscheinlich auch, weil es eigentlich viel zu warm zum Herumlaufen ist. Der Einzige der mir begegnet ist ein alter Nepali, der mit dem Sonnenschutz unterwegs ist, den hier alle haben: einen aufgespannten Regenschirm. Mit meinem Sonnenhut geht es auch ganz gut, aber die Luft ist schwül und feuchtwarm und scheint fast zu stehen. Ich schwitze wie ein Tier.
Auf einem kleinen Hügel funkelt die vergoldete Spitze einer kleinen Pagode mit leuchtend blauen Wänden in der Sonne. Mir gefällt es trotz des schweißtreibenden Anstiegs mit jedem Moment besser. Eine Großfamilie aus Israel kommt mir aus der anderen Richtung entgegen. Wir quatschen kurz und ich mache eine Pause, um den Blick auf die umliegende Berglandschaft zu werfen, der sich hier zum ersten Mal öffnet – und was für ein Anblick das ist.
Rings herum ziehen sich dichtbewaldete Schluchten in alle Richtungen, die Hänge sind mit kunstvollen Terrassen kultiviert, die kleinen Dörfchen mit ihren bunten Dächern wirken wie Farbkleckse in dem endlosen Meer aus Grün. Weit hinter mir blitzen sogar die Eisriesen des Dhaulagiri-Massivs aus der Ferne herüber. Ich entscheide kurzerhand, dass das eine der schönsten Ansichten ist, die ich bis jetzt in Nepal gesehen habe.
Hinter dem winzigen Dörfchen Hellekharka (eigentlich nur drei Häuser) zweige ich auf einen etwas vernachlässigt wirkenden Treppenweg ab, der kurze Zeit später zu einem fantastischen Waldweg wird. Auf angenehm weichen Boden laufe ich im Schatten von riesigen Bananenstauden und Bambusbäumen, rechts neben mir habe ich den perfekten Panoramablick auf die Terrassenkulturen – besser geht’s nicht.
In den nächsten Stunden wechsele ich ein paar Mal für kurze Abschnitte auf eine Schotterpiste für Autos. Man merkt schon, dass die Einwohner ein Interesse daran haben, die Dörfer der Region mit Straßen zu verbinden. Was auch verständlich ist. Niemand der Leute hier hat Lust, jeden Tag die lebensnotwenigen Waren mühsam auf steilen Treppenwegen durch die Gegend zu schleppen. Viel Verkehr ist aber nicht und der Straßenbau hält sich in diesem Teil der Annapurna-Region noch in Grenzen – den Wanderer freut’s.
Nach Shika geht es meistens auf angenehm zu laufenden Feldwegen weiter. Ich komme an ein paar kleinen Dörfern vorbei. Meistens kann man nicht genau sagen, wann eines aufhört und das nächste anfängt. Das Ganze erinnert mich sehr stark an die Hügellandschaften Liguriens oder die kleinen Bergdörfer an der Amalfiküste, zumindest wenn man sich die Bananenstauden und anderen tropischen Pflanzen wegdenkt.
Andere Touristen sehe ich die ganze Zeit überhaupt nicht. Vor Corona war hier wohl deutlich mehr los, zumindest komme ich immer wieder an verrammelte Lodges in verschiedenen Stadien des Verfalls vorbei. Immerhin haben die Shops meistens noch offen. In den Schaufenstern stapelt sich das immer gleiche Sortiment aus Snickers, Colaflaschen, Chipstüten und was westliche Touristen sonst noch so zum Überleben brauchen.
Bei Chitre beginnt der lange Anstieg zum Pass auf dem Ghorepani liegt. In der Ferne sehe ich die bunten Häuser im Dunst schimmern. Vorher geht es aber nochmal in den Wald, teilweise auch recht steil. Eine Herde von Wasserbüffeln kündigt sich mit bimmelnden Glocken an und blockiert den Weg bis ich sie wegscheuche. Später begegne ich einer alten Bäuerin, die einen riesigen Korb voller getrockneter Blätter auf dem Rücken trägt und sich im Schneckentempo den schmalen Treppenweg entlangkämpft.
Gegen 4 Uhr beende ich den Tag an der New Dhaulagiri Lodge. Theoretisch könnte ich jetzt auch noch in zwei Stunden nach Ghorepani laufen, aber eigentlich wäre das Blödsinn. Wenn ich direkt am nächsten Tag den Sonnenaufgang auf dem Poon Hill wollte, müsste ich megafrüh aufstehen. Außerdem ist die Lodge der Hammer: Von der großen Wiese vor dem Haus bietet sich ein absoluter Traumblick auf den Dhaulagiri, es gibt genialen Schokokuchen, die Preise fürs Essen sind auch sehr vernünftig. Nach vier Wochen ist das die beste Lodge, die ich bis jetzt gesehen habe.
Außer mir sind nur zwei andere Gäste da: Tom aus England und Lauritz, ein Soziologie-Student aus Dänemark, die mit Guide unterwegs sind und ebenfalls den Annapurna-Circuit hinter sich haben. Irgendwie verstehen wir uns auf Anhieb gut und hängen den Rest des Abends zusammen rum. Ein paar Mal fällt der Strom in der Lodge aus, aber das stört die gute Stimmung auch nicht weiter.
Am nächsten Morgen laufen wir zusammen weiter. Es geht genau wie gestern durch eine einmalig schöne Landschaft aus blühenden Rhododendron-Wäldern weiter. Die Dimensionen sind beeindruckend. Was bei uns in Europa als kleines Zierpflänzchen im Blumentopf wächst, steht hier als massive, bis zu 10 Meter hohe Baum in der Landschaft. Auch die bunten Schmetterlinge, die träge in der schwülen Luft ihre Bahnen ziehen, sind riesig. Aus dem Augenwinkel sehen sie fast wie kleine Vögel aus.
Nach zwei Stunden und knapp 500 Höhenmetern erreichen wir schließlich das Eingangstor von Ghorepani. Das Dörfchen ist eine kleine Hill Station, die auf einem windigen Pass liegt. Dementsprechend ist es hier oben angenehm frisch. Wenn Nepal jemals Teil des britischen Empires gewesen wäre, hätten sich die Kolonialherren im Sommer vermutlich hier oben auf diesem Hügel aufgehalten, um der schwülen Monsunluft zu entfliehen.
Als wir ankommen, ist gerade eine Hochzeit in Gange und der ganze Ort hat sich versammelt. Zum Glück kennt der Guide meiner beiden neuen Reisebegleiter ein gutes Hotel, die Hungry Eye Lodge, die etwas versteckt hinter dem zentralen Platz liegt. Den Rest des Tages verbringe ich größtenteils damit Wäsche zu waschen (per Hand), auf dem Balkon meines Zimmers zu relaxen und den Blick auf den Dhaulagiri zu genießen. Der ist tatsächlich so gut, dass ich fast schon nicht mehr auf den Poon Hill hoch müsste.
Natürlich lass ich mir den Aufstieg am nächsten Tag aber nicht entgehen. Wir starten früh und sind bereits um 4:30 Uhr auf den Beinen, um keine Minute des Sonnenaufgangs zu verpassen. Das letzte Stück führt – größtenteils über Treppen – direkt vom zentralen Platz in Ghorepani den Hügel hinauf. Seit Wochen bin ich das erste Mal wieder mit kleinem Tagesrucksack unterwegs – ich fliege die 350 Höhenmeter förmlich nach oben.
Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass man eine Stirnlampe mitnehmen solle, weil man ja im Dunkeln startet. In Wirklichkeit eigentlich überflüssig. Alle paar hundert Meter steht eine Laterne und nach ein paar Minuten haben sich die Augen so gut an die Dunkelheit gewöhnt, dass man auch so hochlaufen kann. Etwa auf halber Strecke kommen wir an einem Kassenhäuschen vorbei und zahlen die 150 Rupees für den Eintritt. Knapp 40 Minuten später stehen wir oben.
Natürlich sind wir nicht die Einzigen. Ein paar Grüppchen haben sich auf der kahlen Graskuppe des Hügels schon versammelt, alle paar Minuten kommen die Neuankömmlinge hoch. In der Mitte des Hügels steht ein großer Aussichtsturm aus Metall. Und sogar einen Kiosk gibt es hier oben. Wir holen uns erstmal einen Kaffee und machen uns für den großen Moment bereits – eine erwartungsvolle Stimmung liegt in der kühlen Morgenluft.
Um 5:41 Uhr ist es dann schließlich soweit. Die ersten Strahlen der Morgensonne tauchen hinter dem Annapurna-Massiv auf und zaubern ein rötlich schimmerndes Band an den blassgrauen Morgenhimmel. Die Menge jubelt. Unzählige Selfies werden geschossen, während sich die Sonne langsam neben dem Machapuchare in den Himmel schiebt und die Nacht vertreibt. Eigentlich etwas Alltägliches, das sich jeden Morgen wiederholt. Aber in den Bergen immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel, auch wenn man es schon tausend Mal gesehen hat.
Besonders faszinierend finde ich den Blick auf den Dhaulagiri. Der Berg befindet sich etwa 30 Kilometer Luftlinie vom Poon Hill entfernt, ist zunächst aber völlig unsichtbar. Erst als die Sonne höher aufsteigt, werden die Konturen klarer. Aber das Ganze geschieht so langsam, dass man die Übergänge kaum bemerkt. Gebannt beobachte ich, wie sich die vergletscherten Flanken in Zeitlupe aus dem Morgenhimmel schälen – ganz großes Naturkino!
Wir bleiben noch eine ganze Zeit auf dem Poon Hill, trinken Kaffee, machen ein paar Erinnerungsfotos und genießen den Moment. Aber dann wird es Zeit Lebe wohl zu sagen. Ich mache mich noch am selben Tag in Richtung Annapurna Base Camp auf. Natürlich gibt es da auch noch mal ein paar schöne Ausblicke. So ein Panorama wie auf dem Poon Hill werde ich in Nepal auf meiner Reise aber nirgendwo mehr sonst sehen.
Im Folgenden noch ein paar praktische Infos, falls du die Tour selbst machen willst.
Wie schwer ist der Poon Hill Trek?
Der Poon Hill Trek ist eine unkomplizierte Wanderung für die man keine Erfahrung im alpinen Terrain oder ähnliches braucht. Der Trek führt meistens über einen Mix aus Schotterpisten, gepflasterten Feldwegen, Waldwegen oder sehr einfachen Bergpfaden. Das Ganze ist ungefähr vergleichbar mit einem typischen Hütten-Zustieg in den Alpen, eher noch ein bisschen leichter.
Wenn es eine Herausforderung gibt, dann die, dass es ein paar knackige Anstiege gibt und du viel hoch und runter läufst. Den Hügel auf der einen Seite hoch, auf der anderen Seite dann wieder runter und das immer schön so weiter. Die nicht ganz ernstgemeinte Bezeichnung dafür lautet „Nepali flat“ und nach dem Poon Hill Trek wirst du die Bedeutung dieses Ausdrucks verstehen.
Abgesehen davon ist die Wanderung aber nicht schwer. Ich hab unterwegs neben den üblichen Backpackern und Trekkern auch viele Familien mit Kindern und ältere Wanderer gesehen. Es ist wirklich ein sehr einsteigerfreundlicher Trek, für den du keine besonderen Voraussetzungen mitbringen oder besonders sportlich sein musst.
Ist der Poon Hill Trek zu überlaufen?
Der Poon Hill ist einer der berühmtesten Aussichtspunkte in Nepal. Noch bekannter ist wahrscheinlich nur der Kala Pattar in der Everest Region – der ist aber nur auf einem mehrwöchigen Trek durchs Hochgebirge erreichbar. Im Vergleich dazu ist der Poon Hill nur eine kurze Autofahrt von Pokhara entfernt. Dementsprechend kannst du dir gut ausmalen, wie viel hier los ist.
Als ich im Frühjahr 2022 da war, erholte sich die gesamte Annapurna-Region gerade noch von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Es waren also deutlich weniger Besucher unterwegs wie sonst. Dennoch versammelten sich zum Sonnenaufgang bestimmt 200 Leute auf dem Poon Hill. Ein Freund von mir, der die Tour vor 10 Jahren gemacht hat, meinte nur, dass sei völlig harmlos. Bei ihm muss es damals wohl eher wie auf einem Festival zugegangen sein.
Ich vermute, das wird auch in Zukunft wieder so werden. Insofern: Ja… der Poon Hill Trek ist überlaufen. Inwieweit dich das stört, ist natürlich eine andere Sache. Ich persönlich muss nicht immer in absoluter Einsamkeit durch die Gegend laufen und hab auch kein Problem mit ein paar Tagen „Wanderautobahn“. Abgesehen davon gibt es, wie oben beschrieben, viele Möglichkeiten, von der gängigen Hauptroute abzuweichen.
Woher hat der Poon Hill Trek eigentlich seinen Namen?
Diese Frage hab ich mir vorher gestellt, aber niemand vor Ort konnte sie mir beantworten – auch die Guides nicht. Wahrscheinlich interessiert das einfach niemanden und alle wollen nur die tollen Aussichten genießen. Zumindest ich finde es aber immer ganz spannend zu wissen, woher manche Orte ihre Namen haben – und am Ende habe ich es dann doch rausbekommen.
Vor dem Aussichtsturm auf dem Poon Hill steht eine kleine Plakette, die an den Namensgeber dieser berühmten Wanderung erinnert: Major Tek Bahadur Pun – ein Offizier im britisch-indischen Ghurka-Regiment, das seinerzeit (und auch heute noch) zu den gefürchtetsten Elite-Einheiten der Welt zählt.
Pun wollte den Tourismus als alternative Einkunfts-Möglichkeit für die örtliche Bevölkerung etablieren. Er förderte den Bau von Lodges und erkundete selbst etliche Wege. Dabei entdeckte er auch den noch heute genutzten Weg auf den nach ihm benannten Hügel. Der Überlieferung nach, war er es, der die ersten Trekker in der Annapurna Region zu dem noch heute so berühmten Aussichtspunkt führte.
So kombinierst du den Poon Hill Trek mit Annapurna Circuit, ABC-Trek und Mardi Himal Trek
Der vollständige Poon Hill Trek führt als große „Panorama-Runde“ einmal durch die komplette südliche Annapurna-Region. Daher kannst du die Wanderung sehr gut mit anderen Treks in der Gegend kombinieren, die von dieser Runde aus in verschiedene Richtungen abzweigen. Beliebte Optionen sind dazu beispielsweise der Annapurna Basecamp Trek, der Mardi Himal Trek oder sogar der Annapurna Circuit.
Poon Hill Trek + Annapurna Basecamp Trek (ABC Trek)
Bei dieser Variante läufst du die klassische Variante bis Tadapani. Anschließend gehst du aber nicht nach Ghandruk sondern stattdessen in das nördlich gelegenere Chomrong. Von hier aus dann in ca. 3 Tagen bis zum Basecamp auf ca. 4.400 Meter. Auf dem Rückweg bietet sich ein Zwischenstopp bei den heißen Quellen in Jhinu Danda an. Weiter geht es nach Landruk, zuletzt wieder auf dem Panorama-Trek nach Dhampus.
Weiterlesen: Annapurna Base Camp Trek – der komplette Guide + Erfahrungsbericht
Poon Hill Trek + Mardi Himal Trek
Für diese Variante gehst du von Ghandruk direkt nach Landruk und dann (je nach Akklimatisierung an die Höhe) in 2-3 Tagen hoch zum Mardi Himal Grat auf 4.000 Meter. Für den Rückweg nach Landruk reicht ein Tag. Anschließend steht ein weiterer Tagesmarsch auf dem Annapurna-Panorama-Trek bis Dhampus an. Alternativ kannst du die Tour auch in dem Dörfchen Sidhing östlich des Mardi Himal beenden.
Weiterlesen: Mardi Himal Trek – Ein Geheimtipp in der Annapurna-Region?
Poon Hill Trek + Annapurna Circuit
Um den Poon Hill Trek mit dem Annapurna Circuit zu kombinieren, machst du am besten zuerst den Circuit und läufst dann von Tatopani nach Ghorepani zum Poon Hill. Wenn du vom Poon Hill aus in die andere Richtung gehst und weiter den kompletten Annapurna Circuit laufen willst, müsstest du die Runde im Uhrzeigersinn machen. Das ist wegen der schlechteren Möglichkeiten zur Akklimatisierung nicht zu empfehlen (theoretisch aber machbar).
Was ohne Probleme geht: Von Ghorepani bis nach Muktinath laufen und unterwegs einige sehr schöne buddhistische Dörfer in der Mustang-Region und den berühmten Hindu-Tempel von Muktinath kennenlernen. Dieser Teil des Annapurna Circuit wird häufig auch als Jomsom Trek bezeichnet. Plane dafür ungefähr 5-7 zusätzliche Tage ein.
Weiterlesen: Annapurna Circuit – der komplette Guide + Erfahrungsbericht
Poon Hill Trek mit Guide oder individuell wandern?
Ich hatte in meinen anderen Artikeln zu den Treks in der Annapurna-Region bereits geschrieben, dass man die Wanderungen mit ein bisschen Erfahrung problemlos ohne Guide machen kann. Das gilt umso mehr für den Poon Hill Trek – hier sind so viele Leute unterwegs und es gibt eine so gute Infrastruktur, dass du praktisch immer nur der Herde hinterherlaufen musst.
Tipp: Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Auslands-Krankenversicherung, falls unterwegs irgendetwas passiert und du medizinische Hilfe benötigst. Ich empfehle die Jahresversicherung der HanseMerkur*, die bereits ab 18 Euro erhältlich ist. Die Krankenversicherung gilt für beliebig viele Reisen bis zu 56 Tagen pro Jahr und beinhaltet auch die Kosten für Transport und Bergung.
Viele Leute sind (verständlicherweise) trotzdem ein bisschen vorsichtig, wenn sie in einem fremden Land unterwegs sind. Und natürlich kann es auch bereichernd sein, mit einem Guide zu wandern, da er dir ein bisschen was über Land und Leute erzählen kann. Wenn du mit Guide gehst, würde ich mir aber vor Ort einen Führer organisieren (z.B. in Pokhara) und keines der völlig überteuerten Angebote im Netz buchen.
Update 2023: Für den Poon Hill Trek sind Guides verpflichtend.
Anreise zum Poon Hill Trek
Wenn du von Pokhara aus startest, bietet sich eine Busfahrt an. Die Busse starten im Pokhara Baglung Bus Park. Von hier aus kommst du z.B. nach Nayapul oder Dhampus. Die Station ist ca. eine halbe Stunde zu Fuß vom beliebten Touristenviertel Lake Side entfernt. Du kannst aber auch einen Local Bus von Lake Side zum Bus Park nehmen.
Auf der Rückfahrt kommt es darauf an, wo du am Ende rauskommst. Von Ghandruk fährt, wie oben erwähnt, kein direkter Bus. In Dhampus fährt täglich um 9:00 Uhr ein Bus nach Pokhara. Jeeps solltest du in allem bekannten Touristenorten finden. Der Preis ist Verhandlungssache und liegt bei etwa 5.000 – 7.000 Rupees je nachdem, wie weit in den Bergen der Start/Endpunkt liegt. Natürlich kannst du dir die Kosten mit anderen Leuten teilen.
Unterkünfte auf dem Poon Hill Trek
Während der Wanderung findest du in allen Ortschaften diverse Lodges, in denen du übernachten kannst. Booking und Co. ist bislang noch nicht in der Region um Ghorepani angekommen. Eine vorige Reservierung per Internet ist also nicht möglich. Wenn überhaupt, geht das eigentlich nur, wenn du mit einem lokalen Guide unterwegs bist, der entsprechende Kontakte hat.
Alternativ könntest du die Besitzer der Lodges bitten, im nächsten Ort anzurufen und zu fragen, ob sie dir einen Platz frei halten. Ich hab darauf verzichtet und einfach spontan vor Ort gebucht. Allerdings war ich auch im Corona-Jahr 2022 unterwegs und es war viel weniger los als sonst. Im Normalfall kann ich mir schon vorstellen, dass es auf diesem beliebten Trek recht voll wird.
Was man aber auch sagen muss: Es gibt ausreichend Lodges in den Orten. Ghorepani besteht z.B. zu 90% aus Lodges. Es sollte sich also selbst im absoluten Notfall immer irgendwo ein Bett finden. Die guten und beliebten Lodges könnten aber durchaus schon voll sein, wenn du erst später am Tag ankommst.
Drei Lodges, die ich an dieser Stelle besonders empfehlen möchte:
Unterkunft | Wo? | Anmerkung |
---|---|---|
Guest House and Restaurant The Hungry Eye | Ghorepani | supergemütlicher Aufenthaltsraum, einige Zimmer haben einen Balkon mit Blick auf den Dhaulagiri |
New Dhaulagiri Lodge & Restaurant | Chitre | geniale Lage auf einer großen Wiese, super Speisekarte, toller Panoramablick auf den Dhaulagiri |
Dhaulagiri View Hotel | Dhampus | etwas teurer, aber superkomfortable Zimmer, sehr freundliche Besitzer |
Benötigte Ausrüstung
Der Poon Hill Trek bewegt sich in mittleren Höhenlagen bis 3.000 Meter in einem überwiegend tropisch warmen Klima. Daher ist keine besondere Ausrüstung oder Kleidung für extreme Witterungsbedingungen, Schnee oder ähnliches erforderlich. Proviant kannst du unterwegs nachkaufen und es gibt alle paar Kilometer Restaurants und Lodges, in denen man zu essen und trinken bekommt.
Das solltest du dabei haben:
- Gut eingelaufene, bequeme Schuhe (zur Not reichen auch normale Turnschuhe )
- Bequeme Wanderhose* bzw. Shorts
- Atmungsaktives T-Shirt aus Merino*.
- Leichte Jacke für Abends
- Slipper/Sandalen für Abends
- Regenjacke*/Poncho
- Sonnenschutz* + Sonnenbrille
- Wander-Karte der Region*, ggf. GPS-Gerät*
- Trinkflasche 1-2 Liter
- ggf. Medikamente gegen Magen/Darm-Beschwerden, Antibiotika
Tipp: Hier findest du meine aktuelle Packliste für Mehrtagswanderungen, die ich so auch für den Poon Hill Trek verwendet habe.
Beim Sonnenaufgang ist es auf dem Poon Hill ziemlich frisch. Ich würde mir dafür einen langen Pulli oder eine Daunenjacke mitnehmen. Trekkingstöcke* könnten bei den vielen Abstiegen eine Hilfe sein. Sinnvoll ist außerdem ein Wasserfilter* bzw. Tabletten, mit denen du das Leitungswasser desinfizieren kannst. Unbedingt mitnehmen würde ich auch ein Hand-Desinfektionsmittel, da der hygienische Standard in Nepal nicht sehr hoch ist.
Diese Permits brauchst du für den Poon Hill Trek
Wie auf den anderen Treks in der Annapurna-Region brauchst du ein Trekking-Permit, das du dir vorher besorgen musst. Für den Poon Hill Trek brauchst du: 1) ACAP-Permit für den Zugang zur Annapurna Conservation Area. 2) TIMS-Karte zur Registrierung für Trekker. Du bekommst beide Permits im Touristenbüro von Pokhara bzw. Kathmandu. Zusammen kosten die Permits 5.000 NPR (ca. 40 Euro)
Beste Reisezeit für den Poon Hill Trek
Als beste Reisezeiten für Nepal gelten März/April und Mitte September bis November. Im Herbst ist die Sicht in der Regel besser, während im Frühjahr Rhododendron-Blüte ist. Ich fand den April mit den leuchtend bunten Rhododendron-Bäumen ideal für den Poon Hill Trek. Im Lauf des Vormittags wurde es zwar manchmal recht diesig, dem Sonnenaufgang auf dem Poon Hill hat das aber keinen Abbruch getan. Wenn ich nochmal in die Region fahre, dann wahrscheinlich wieder im Frühjahr.
Mein Fazit zum Poon Hill Trek
Der Poon Hill Trek ist eine der beliebtesten und bekanntesten Wanderungen in Nepal und es wäre jetzt ziemlich einfach über diesen „Touristen-Trek“ herzuziehen. Aber was soll ich sagen… mir hat diese Tour absolut Spaß gemacht. Natürlich bekommt man hier nur einen klitzekleinen, und auch ziemlich touristischen Einblick in das Land. Aber die Landschaften sind traumhaft schön, die Leute freundlich und der Sonnenaufgang auf dem Poon Hill nicht ohne Grund so berühmt.
Wenn du nur ein paar Tage Zeit hast, wäre der Poon Hill Trek meine erste Wahl für eine Wanderung in der Annapurna Region, vor allem in der längeren Panorama-Variante. Mit einer Karte kannst du dir aufgrund des dichten Wegenetzes auch gut eine individuelle Tour zusammenbasteln und musst dich nicht zwangsweise an die klassische Route halten. Ich kann mir auf jeden Fall sehr gut vorstellen nochmal hierher zu kommen und den Rest dieser wunderbaren Region zu erkunden!
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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Poon Hill Trek? Kennst du andere spannende Treks in der Annapurna-Region oder in Nepal? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!
Hallo Selim, auch bei mir war der Poon Hill total überlaufen. Erwandern muss man sich ihn aber trotzdem, und die Landschaft ist wirklich schön. Aufgrund des starken Schneefalls und der vielen Steinstufen auch beim Abstieg über Ghandruk (ich hasse sie) ist die Runde auch kein Spaziergang. Übrigens wurde ein Wanderer von seinem Guide auf einen früheren Aussichtspunkt geführt, der jetzt nicht mehr vermarktet werden darf, und hat dort den Sonnenaufgang ganz allein genossen.
Hi Uli,
ja man kann hinter dem Poon Hill noch bis Mohare Danda und sogar noch weiter laufen. Auf den OSM-Maps wird da unterwegs auch eine Stelle zum Zelten angezeigt. Könnte durchaus interessant sein und man trifft da bestimmt kaum andere Leute:)
Viele Grüße
Selim