In diesem Artikel:
- Geplante Wanderungen und Trekkings in Peru
- Ausrüstung zum Trekking in Peru
- Reisevorbereitungen
- Sicherheit
- Reiseroute
Hinweis: Die Bilder in diesem Artikel wurden mit Hilfe von KI (Bing Image Creator) erstellt.
In weniger als drei Tagen geht es für mich ab nach Peru – meine bisher längste Reise am Stück. Drei Monate werde ich dort bleiben. Im Prinzip also den ganzen Sommer, was in Peru der Trockenzeit entspricht (richtige Jahreszeiten wie Sommer und Winter gibt es dort wie in allen tropischen Ländern nicht). Natürlich bin ich nicht die ganze Zeit im Urlaubsmodus. Dank remote working kann ich von unterwegs auch arbeiten, zumindest so lange ich eine stabile Internet-Verbindung habe. Aber ich hab natürlich auch diverse Outdoor-Aktivitäten und Wanderungen geplant.
Warum gerade Peru? Nun, da gibt es ein paar Gründe. Erstens, will ich seit gefühlten Ewigkeiten den berühmten Huayhuash Trek in Nordperu wandern. Nachdem ich in den letzten Jahren viel in diversen Gebirgen unterwegs war und letztes Jahr im Himalaya auf dem Annapurna Circuit ein bisschen Erfahrung im Höhen-Trekking gesammelt habe, fühle ich mich dieses Jahr ready dafür, auf eigene Faust und ohne Führer durch die Anden zu wandern.
Zweitens reizt mich an Peru die Mischung aus Natur und Kultur. Peru hat ja nicht nur wahnsinnig abwechslungsreiche Landschaften von schneebedeckten Andengipfeln bis zum dampfend heißen Dschungel des Amazonas, sondern – den Inka und anderen präkolumbianischen Kulturen sei Dank – auch ein unglaublich reichhaltiges historisches Erbe. Da gibt es wirklich viel zu sehen – und die Vorstellung, auf alten Inkawegen zu wandern und vielleicht zufällig an irgendwelchen unbekannten Ruinen vorbeizukommen, finde ich ziemlich spannend.
Drittens kann man in Peru relativ unkompliziert mehrtägige Touren auf eigene Faust machen. Zelten ist kein Problem (häufig auch die einzige Möglichkeit). Bis auf wenige Ausnahmen braucht man auch keine Permits/Genehmigungen und kann einfach losziehen. Eine dieser Ausnahmen ist der bekannte Incatrail nach Machu Picchu, aber den werde ich ohnehin nicht machen – da gibt es spannendere Alternativen (siehe unten).
Viertens: Südamerika steht für mich für Abenteuer. Vielleicht hab ich da auch ein etwas klischeebehaftetes Bild, das mehr von Abenteuer-Romanen, Indiana Jones und Co. beeinflusst ist. Aber ich denke schon, das wird ein bisschen anders als in Europa. Zumindest dürfte es interessant sein zu schauen, inwieweit Vorstellung und Realität am Ende übereinstimmen (oder auch nicht).
Geplante Wanderungen und Trekkings
Drei Monate sind eine lange Zeit und ich hab nicht alles bis ins Detail durchgeplant. Was auch unmöglich wäre. Außerdem steht auch viel Sightseeing, Kultur und „ganz normales“ Backpacking auf dem Programm. Aber natürlich sind es vor allem ein paar outdoortechnische Unternehmungen, die mich in Peru reizen. Unter anderem sind das:
Durchquerung der Cordillera Vilcabamba
Die Idee zu dieser Gebirgsdurchquerung hatte ich durch den Reisebericht von Hiram Bingham*, dem (Wieder)-Entdecker von Machu Picchu. Der Forscher zog damals durch die Berge nordwestlich von Cusco, um die verlorene Inkastadt Vilcabamba zu finden. Dabei entdeckte er quasi nebenbei (also eher zufällig) Machu Picchu. In seinem Bericht schreibt er von alten Bergpfaden, auf denen die spanischen Eroberer die letzten Inka bis tief ins Gebirge verfolgten.
Das Tolle: Diese Wege existieren immer noch, bzw. sie sind zumindest in den Karten eingetragen. Davon ausgehend hab ich mir eine Route zusammengebastelt, die diesen alten Pfaden folgt und mich (voraussichtlich) in 3 – 4 Wochen einmal durch den gesamten südlichen Teil der Cordillera führt.
Start ist die Ruinenstadt Choquechirao. Von da will ich nach Viticos, was nach dem Fall von Cusco zweitweise die Hauptstadt der Inka war. Hier befindet sich mit dem „Weißen Stein von Yurac Rumi“, ein scheinbar sehr bedeutendes Heiligtum. Dann weiter durch die Berge nach Machu Picchu und zuletzt auf kaum bekannten Wegen bis ins heilige Tal der Inca bei Ollantaytambo. Wirklich viele Infos zu der Route gibt es nicht, da die meisten Leute in der Gegend die „normalen“ Treks laufen (Inca Trail, Salkantay Trek, etc.). Aber genau das macht es umso spannender:)
Machu Picchu
In Machu Picchu werde ich bei der Vilcabamba-Tour natürlich auch vorbeischauen, weil es etwa auf der Hälfte der Strecke liegt. Der Zugang ist leider auch für Tagesbesucher ziemlich stark reglementiert und man muss Tickets schon vorher online buchen. Wie ich das genau machen soll, wenn ich in den 10 Tagen davor mit Zelt auf irgendwelchen unbekannten Inkawegen durch die Anden laufe, ist mir im Moment noch nicht ganz klar. Aber irgendwas wird mir schon einfallen.
Ausangate-Trek
Das ist ein weiterer noch nicht ganz so bekannter Hochgebirgs-Trek mit einigen Pässen über 5.000 Metern in der Nähe von Cusco. Man kann die Wanderung mit einem Besuch des beliebten Regenbogen-Bergs verbinden (Montaña de Siete Colores). Außerdem gibt es hier noch ein paar eher unbekannte Gebirgsseen, z.B. die Laguna Sibinacocha, die vielleicht auch ein ganz schönes Ziel für eine Wanderung sind.
Cordillera Huayhuash Trek
Die Durchquerung der Cordillera Huayhuash gilt als einer der besten Hochgebirgs-Treks der Welt und steht, seit ich vor ein paar Jahren auf dem Dustyboots-Blog darüber gelesen habe, ganz oben auf meiner Liste an Wunschzielen (an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an Uli und Christiane und liebe Grüße). Es gibt eine spannende, alpine Alternativ-Route zum normalen Trek mit ein bisschen mehr Kraxeln und einigen kleineren Gletscherüberquerungen, die ich mir zumindest mal angucken werde. Welche Route ich dann letztlich wähle, schaue ich vor Ort.
Cordillera Blanca
Die Cordillera Blanca ist auch sehr bekannt für Trekking-Touren. Viele Leute machen hier den etwa 4-tägigen Santa-Cruz-Trek, eine der beliebtesten Wanderungen in Peru. Man kann das aber auch noch ein bisschen erweitern, z.B. indem man zum Alpamayo-Basecamp weiterläuft. Der Berg mit seiner perfekten Eispyramide soll einer der schönsten Berge der Welt sein und ist angeblich auch das Vorbild für das berühmte Paramount-Logo. Wenn ich Zeit hab, werde ich mir wahrscheinlich 8-10 Tage dafür nehmen und eine ausgedehnte Rundtour machen .
Colca-Canyon
Der Colca-Canyon im Süden Perus gilt nach dem Grand Canoyn als zweittiefste Schlucht der Welt und es gibt hier auch diverse Wanderrouten. Mit etwas Glück kann man wohl auch Anden-Kondore beobachten. Das Ganze ist nicht so hoch (bis etwa 3.000 Meter). Ich denke, das ist ein wirklich schöner Ort zum Akklimatisieren für die Trekkings in größerer Höhe.
Titicaca-See
Ob man am Titicaca-See gut wandern kann, weiß ich nicht. Aber vorbeischauen, werde ich natürlich auf jeden Fall. Es gibt dort ein paar kleinere autofreie Inseln, die auf jeden Fall ganz interessant sein könnten. Da werde ich mich mal überraschen lassen!
Chachani-Besteigung
Ebenfalls im Süden, in der Nähe von Arequipa, liegt der 6.075 Meter hohe Volcan Chachani. Ich bin eigentlich nicht so der Gipfelstürmer, aber mal die 6.000-Meter-Marke zu knacken, wäre doch ganz interessant. Zumal man angeblich einfach auf den Gipfel hochlaufen kann und keine Bergsteiger-Ausrüstung braucht. Werde ich mal schauen, wie ich mich fühle und das dann vielleicht als geführte Tour machen. Teuer ist es jedenfalls nicht.
Bergsteigen in der Cordillera Blanca
Auch in der Cordillera Blanca gibt es einige vergleichsweise leicht zu besteigende 5.000er, darunter Ishinca (5.530 m) und Pisco (5.752 m). Da die Berge hier in der Regel vergletschert sind, sind die Besteigungen leichte Hochtouren mit Seil, Steigeisen etc. Das könnte auch ganz interessant sein und der Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Da werde ich mich mal in Huaraz schlau machen.
Dschungel-Trekking im Amazonas
Ein paar Tage Amazonas (mindestens) werd ich mir natürlich auch geben. Wobei ich derzeit noch nicht genau weiß, wo. Der Amazonas ist ja riesig groß und bedeckt fast die Hälfte von Peru. Im Moment scheint mir die Region Madre de Dios ganz interessant. Hier soll es noch sehr viel ursprünglichen Primär-Regenwald geben, der wohl auch relativ gut erreichbar ist. Wie ich das im einzelnen mache, weiß ich auch noch nicht genau. Auf jeden Fall nicht auf eigene Faust, vermutlich eher mit einer Lodge als Basis und von da aus geführte Touren.
Touren-Planung
Für die Planung der Trekkings habe ich mir vorher schon ein paar Karten besorgt, konkret:
- Alpenvereinskarte Cordillera Blanca Nord*
- Alpenvereinskarte Cordillera Huayhuash*
- Cusco Trekking Map*
Außerdem noch den Rother-Wanderführer Peru*, in dem auch viele schöne Wanderungen enthalten sind (sehr sehr viele mehrtägige Touren übrigens).
Die Treks habe ich mir mit Outdoor Active schon mal als GPS-Tracks erstellt und auf mein Garmin-Navigationsgerät* gezogen. Ich würde die Tracks auch gerne vor Ort aufzeichnen. Gerade bei den längeren Touren kann es aber sein, dass ich nicht genügend Batterien für das Navi mitnehmen kann. Daher nehme ich auch meinen Kompass* zum Navigieren mit.
Training
Um für die ganzen Wanderungen fit zu sein, hab ich vor ca. 1,5 Monaten angefangen wieder ein bisschen regelmäßig zu trainieren: 3x die Woche 6-7 km Jogging, dazu noch ein paar Einheiten Krafttraining. Nichts weltbewegendes, aber gerade durch die großen Höhen in Verbindung mit viel Gepäck möchte ich doch so fit wie möglich sein. Schauen wir mal, wie sich das auszahlt!
Blogging von unterwegs
Da ich meinen Laptop dabeihabe, werde ich auf dem Blog ab und zu mal ein paar Berichte von unterwegs schreiben. Hab ich bis jetzt noch nie gemacht und diese Form des Bloggings ist dank Instagram und Co. ja auch ein bisschen außer Mode geraten. Aber ich glaube, das könnte bei so einer längeren Reise ganz interessant sein – quasi ein Tagebuch von unterwegs mit den ganzen Eindrücken in Echtzeit.
Ausrüstung für die Trekkings
Die Wanderungen sind fast allesamt autarke Zelttouren, d.h. ich muss Proviant, Schlafsack, Zelt und alles Sonstige mitnehmen. Es kann vermutlich auch mal passieren, dass ich an einer Lodge vorbeikomme oder bei Einheimischen übernachten könnte. Aber das ist nichts, womit ich fest planen kann. Daher hatte ich mir im Frühjahr erstmal einen größeren Rucksack mit 70 Liter Fassungsvermögen besorgt:
Den Rucksack hatte ich bereits im April auf dem Lykischen Weg getestet und war soweit zufrieden. Das sollte passen, auch mit 8-10 Tagen Proviant im Gepäck. Weiterhin habe ich mir einen neuen Schlafsack mit Komforttemperatur bis -10 ° C gegönnt, den Katabatic Gear Sawatch Quilt*. Ich nutze bereits seit ein paar Jahren den Palisade Quilt von dem gleichen Hersteller. Ein Super Schlafsack (bzw. Quilt), der für die Anden aber definitiv zu kalt wäre.
Gerade in den höheren Lagen (über 4.000 Meter) dürfte es in Peru nachts empfindlich kalt werden (bis -10° C). Und da ich diesmal nicht in einer bequemen Lodge wie auf dem Annapurna Circuit übernachten werde, sondern im Zelt, brauche ich schon ein bisschen schwerere Kaliber. Generell werde ich mir auch wärmere Kleidung mitnehmen. Zusammen mit dem Essen wird der Rucksack vermutlich ziemlich schwer (bis ca. 20 Kg). Also nicht unbedingt Ultraleicht-Trekking.
Eine Sache, die ich mir auch noch gegönnt habe: Ein Garmin inReach-Messenger-Gerät*. Das ist ein Satelliten-Kommunikationsgerät mit dem man auch ohne Handynetz Nachrichten verschicken kann. Das ist zum einen schön, weil ich damit ab und zu mal eine Nachricht nach Hause schicken kann, dass es mir gut geht. Zum anderen aber auch für Notfälle. Gerade in der Cordillera Vilcabamba werde ich auf ziemlich unbekannten Wegen in teilweise komplett abgelegenen Gebieten unterwegs sein. Da ist so ein kleines Gerät mit eingebauter SOS-Notruf-Funktion schon eine feine Sache.
Vorbereitungen für die Reise
Ich hatte diesen Trip schon etwas länger geplant, nämlich seit letztem Jahr. Dementsprechend hatte ich mir auch schon paar Gedanken darüber gemacht, damit die Reise so entspannt wie möglich wird. Die wichtigste Vorbereitung war für mich: Spanisch lernen. Das mache ich jetzt seit ungefähr einem Jahr und bin Stand heute schätzungsweise auf A2-Niveau, d.h. ich kann einfache Gespräche über alltägliche Dinge führen (und noch wichtiger: Ich verstehe auch grob, was mein Gegenüber sagt).
Vermutlich würde es auch nur mit Englisch klappen, andererseits ist Spanisch jetzt auch keine sooo schwere Sprache. Und sich mit den Leuten in einem Land unterhalten zu können, ist einfach unglaublich bereichernd. Abgesehen davon, dass es natürlich das ganze Organisieren vor Ort ungemein erleichtert. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn man das wie ich komplett in Eigenregie machen will.
Für das Sightseeing neben den Treks habe ich mir schon vor längerem ganz klassisch einen Reiseführer für Peru* besorgt, den ich auch mitnehmen werde. Außerdem habe ich ausgiebig im spanischsprachigen Internet recherchiert (nebenbei auch ganz praktisch zum Sprache lernen) und mir ein paar Bücher über die Geschichte der Inka und Peru reingezogen. Das finde ich immer eine ganz schöne Sache, einfach um ein bisschen was über Land und Leute zu erfahren.
Sicherheit
Über das Thema Sicherheit hab ich mir selbstverständlich auch ein paar Gedanken gemacht. Die Kriminalitätsrate in Peru wird vom Auswärtigen Amt und dem spanischen Außenministerium immerhin als relativ hoch eingeschätzt.
Natürlich sind solche Aussagen immer mit Vorsicht zu genießen, da staatliche Stellen im Zweifelsfall lieber auf Nummer sicher gehen. Aber von dem was ich in peruanischen Medien im Netz gelesen hab, hat es wohl in den letzten Jahren einen recht deutlichen Anstieg bei Überfällen mit Gewaltanwendung gegeben. Vor allem Handyklau scheint weit verbreitet zu sein.
Heißt für mich: Ich werde gerade in Städten auf jeden Fall gut aufpassen und meine Wertsachen wie Handy und Kreditkarte in versteckten Taschen* unterbringen. Welche Viertel man besser meiden sollte etc. werde ich vor Ort rausfinden, indem ich die Einheimischen frage. So etwas kann man schlecht von zuhause aus planen. Generell muss man da auch einfach ein bisschen den gesunden Menschenverstand benutzen (nicht nachts in irgendwelchen finsteren Ecken oder Elendsvierteln rumlaufen etc.)
Was tun bei einem Überfall/Diebstahl?
Was ich durchaus schonmal planen konnte: Den worst case (abgesehen davon natürlich, dass mich jemand absticht, aber das will ich jetzt mal nicht hoffen). Ausgangspunkt meiner Überlegungen war die folgende Situation: Du wirst beklaut oder überfallen und stehst komplett ohne alles da. Was machst du jetzt?
Davon ausgehend hab ich mir erstmal alle wichtigen Passwörter, Dokumente und Nummern zusammenstellt und diese online abgespeichert. Dazu zählen z.B.
- Konto-Daten
- Passwort für Online-Banking
- eMail-Zugang
- Passwort für Paypal
- Sperrnummern für Kreditkarte
- Nummer der deutschen Botschaft
- Nummer der Bank
- Kopie des Reisepasses
Dann habe ich mir einen Account bei Western Union angelegt, mit dem ich mir im Notfall Geld schicken könnte. Eventuell ginge das aber auch über lokale Banken. Das ist für mein Empfinden das Wichtigste. Solange ich einen gesicherten Zugang zu Geld habe, kann ich alles weitere vor Ort regeln, Sachen nachkaufen etc.
Für mein iPhone hab ich mir die IMEI-Nummer notiert (zum Sperren bei Diebstahl) und ein Backup angelegt. Das könnte ich im Fall eines Diebstahls also auch recht einfach wieder herstellen und dann zuhause mit meiner Familie oder Freunden kommunizieren. Außerdem habe ich eine Diebstahlversicherung und eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Für etwaige Zwischenfälle oder Unfälle bei den Trekkings bin ich durch meine Mitgliedschaft beim DAV versichert.
Bei meiner Bank hab ich vorher nochmal geprüft, dass das Limit für Abhebungen aus dem Ausland ausreichend ist. Es gibt nämlich nichts Ärgerlicheres als vor Ort festzustellen, dass du dein Limit erreicht hast und kein Geld mehr abheben kannst. Ist mir vor ein paar Jahren mal in Thailand passiert und das war wirklich extrem nervig.
Impfungen
Ich hab mich vorher zur Sicherheit nochmal gegen Dengue-Fieber geimpft, für das es seit diesem Jahr tatsächlich einen Impfstoff gibt. Impfungen gegen Hepatitis A und B habe ich bereits, eine Tollwut-Impfung aber nicht. Im Regenwald ist Malaria natürlich ein Thema. Ich werde zur Sicherheit ein Akut-Mittel mitnehmen (keine Prophylaxe) und mich ansonsten mit langer Kleidung und ausreichend DEET schützen.
El Niño
Wie es der Zufall will, ist ausgerechnet 2023 ein El-Niño-Jahr. In Peru wurde deshalb vorsichtshalber auch schon in mehreren Provinzen der Notstand ausgerufen. Das ist aber nur eine reine Vorsichtsmaßnahme. Vermutlich wird es etwas wärmer als sonst. Zumindest im Moment werden diesen Sommer aber keine übertrieben starken Regenfälle oder Überschwemmungen erwartet.
Reiseroute
Das erste Hostel in Lima hab ich schon gebucht und mir auch direkt gleich einen Taxitransfer von Flughafen dazu geordert. Den Rest werde ich dann alles vor Ort machen. Eine genau durchgeplante Route für die Reise habe ich nicht, das wäre für drei Monate auch ziemlich unrealistisch. Aber immerhin eine grobe Idee.
Der Plan ist: Erstmal ein paar Tage in Lima bleiben, dann auf dem „Gringo-Trail“ über Nazca nach Süden fahren. Zwischenstopp in Arequipa, danach weiter nach Puno, vom Titicaca-See vielleicht einen Abstecher nach Bolivien machen. Anschließend ab nach Cusco, längere Zeit dableiben und dann wieder nach Norden. Von Huaraz aus dann zum Trekking in die Hochanden. Danach in den Amazonas, je nachdem wie viel Zeit ich noch habe.
Inwieweit das dann alles klappt, lass ich mich selbst mal überraschen. Die oben erwähnten Treks würde ich schon alle gerne machen. Wenn sich unterwegs irgendwas Spannendes ergibt, von dem ich noch nie gehört habe oder ich irgendwelche coolen Leute treffe (und das hoffe ich sehr) – dann soll es so sein. Ich finde es bei längeren Reisen persönlich besser, flexibel zu sein und nicht alles schon vorher bis ins kleinste Detail durchzuplanen.
Und das soll es mit den Infos zu meiner Reise erstmal gewesen sein. Vielleicht habt ihr ja die eine oder andere nützliche Info mitgenommen, falls ihr selbst mal einen Trip nach Peru plant. Der nächste Post wird euch dann voraussichtlich bereits aus Südamerika erreichen. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit!
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HALLO
peru what a TREAT Unsicher JA!! der sudliche Teil mehr so. Land einzig
Trails der inka noch heute klar zu sehn Alles connected!! Machu Pichu schon aber UBER RATED !!
Geld sicherheit? 99% incld BANKEN!!!war zehn jahre dort Fur immer Sehnsucht . Herzlichst Hellen
Darf ich fragen, was zu Deiner Entscheidung geführt hat, Dich nicht gegen Tollwut zu impfen? Bin diesbezüglich auch gerade intensiv in der Vorbereitung. Offenbar gab es in letzter Zeit praktisch keine Fälle bei Menschen und ausserordentlich nachgewiesene Fälle bei Tieren (grösstenteils im Südosten des Landes).
Hi Chris,
ja… das mit der Tollwut-Impfung war vor allem eine Abwägungssache. Die Hauptgefahr ist im Prinzip ja, dass dich ein Hund beißt, der infiziert ist. Ich hab vorher mit einigen Bekannten und Freunden gesprochen, die schon mal in Peru waren und auch ein bisschen in Reiseführern/im Netz recherchiert. Und das klang alles nicht so, als ob man sich deshalb übertriebene Sorgen machen muss.
Nach jetzt knapp zwei Wochen hier würde ich sagen, es ist ein bisschen so wie in der Türkei. Also, es gibt auf jeden Fall viele freilaufende Hunde, gerade in den kleineren Orten, aber die meisten ignorieren einen. Zumindest bis jetzt alles halb so wild (generell mit der ganzen Sicherheit, das wird teilweise maßlos übertrieben). Ich denke, vor dem nächsten längeren Trip werd ich mir aber eine Impfung geben lassen, es schadet ja auch nicht und dann hat man erstmal seine Ruhe.
Viele Grüße
Selim
Hallo Selim,
mein Mann und ich sind im Prinzip zeitgleich mit dir gestartet, bei uns ging es am 13. Juli 2023 in Deutschland los. Wie du hatten wir drei Monate Zeit (danach waren wir allerdings noch drei Monate in Bolivien).
Auch bei den Touren gab es viele Überschneidungen, allerdings sind wir von Lima aus zuerst gen Norden gereist.
Zu Beginn machten wir zwei kleine Einlauftouren von Huaraz aus: 1. Ollaros – Chavin de Huantar. 2. „Puya-Raimondi-Wanderung“ von der Laguna Querococha nach Catac.
Anschließend Alpamayo-Umrundung (mit Abstechern zu den drei Basecamps) und Cordillera Huayhuash von/nach Llamac (mit Alpinvariante „Drei-Seenblick“, Laguna Viconga/Thermalquellen, Alpinvariante „Dreierpass“ von Süden aus, über Laguna Juraucocha und Cerro Gran Vista nach Huayllapa). Besonders lohnend fanden wir die „alpinen“ Abstecher – ohne Gletscherquerungen oder Kletterstellen – und die Campingmöglichkeit mit dem Thermalbecken.
Die ersten zwei Wanderungen kann man sich bei youtube unter „Wanderschuh und Faltboot“ ansehen. Die weiteren Touren folgen nach und nach.
Danach gab es einen längeren Transfer mit Bussen, Sammeltaxis und Collectivos und mehreren Stops ins Städten bis nach Abancay, von wo aus wir zur Choquequirao-Tour aufbrachen: Cachora – Choquequirao – Mazal (übernachtet haben wir bei Senor Valentin, nicht wie du bei Familie Perez) – Yanama – Huancacalle (mit Besuch der dortigen Ruinen, die wir ebenfalls ganz für uns alleine hatten). Wie du hatten wir die Fortsetzung der Wanderung durchs Gebirge bis Santa Teresa überlegt, entschieden uns dann aber, nach Nordwesten bis Espiritu Pampa bzw. Conseviadoc zu laufen.
Die nächste Wanderung war dann im Anfang wieder identisch mit deiner Tour durch das Ahobamba-Tal. Wir liefen im Anschluss an das Tal allerdings nach einem kleinen Abstecher zum Salkantay-Pass etwas südlicher als du und kamen daher von Südosten talabwärts zu den Ruinen von Inkasamana (du warst, glaube ich, andersherum unterwegs). Von dort war es nicht mehr weit bis nach Huayllabamba, von wo aus wir bis nach Piskacucho im Urubamba-Tal liefen. Dort beginnt die Straße.
Über Ollantaytambo, Maras, Moray und Urubamba ging es – wenig zu Fuß, vor allem per Collectivo – nach Cusco.
Nach ein paar Erholungstagen folgte unsere letzte Wanderung in Peru in der Cordillera Vilcanota. Von Tinqui/Tinki aus folgten wir dem Anfang der „klassischen“ Ausangate-Tour. Wir ließen aber den Regenbogenberg aus und liefen nach Osten an den L. Pucacocha und L. Ausangatecocha vorbei über den Paso Polomani bis zum in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Haupttal. Von dort stiegen wir in ein höher gelegenes Seitental auf und liefen westlich des Comerocha Berges nach Süden, um am Ende dieses kleinen Kamms/Massifs nach Osten bis zur L. Sibinacocha zu laufen. Von dort folgten wir der im Rother Wanderführer beschriebenen „Korridor“-Tour bis zum ersten Drittel der L. Singrenacocha. Dort bogen wir nach Westen ab und liefen an der L. Armaccocha vorbei über Pacchanta zurück nach Tinki.
Wie du hatten wir die Alpenvereinskarte Cordillera Nord (die wir aber letztlich kaum nutzten, weil die Wege auf der Alpamayo-Umrundung so eindeutig und unverfehlbar sind, dass uns die Beschreibung im Rother ausreichte). Bei den anderen Wanderungen benutzten wir die Rotherbeschreibungen und dortigen Kartenausschnitte bzw. hatten wir die Touren bei „Komoot“ geplant und offline gespeichert. „Organic maps“ und „Cruiser“ nutzten wir ergänzend. Obwohl die Karten keine/kaum topographische Informationen bieten (Höhenlinien bei Cruiser), ergänzten sie manch Angabe bei Komoot (Namen von Pässen und Seen, teilweise Gehöfte/Dörflein). GPS hatten wir nicht, mobile Daten auch nicht. Internet gab es für uns nur, wenn wir in Städten in Unterkünften WLAN hatten.
Die Ahobamba-Tour entdeckte ich zuerst als rot gestrichelte Linie bei „openstreetmap.org“ und freute mich dann, dass auch „Bernie“ sie auf den Outdoorseiten bzw. seiner eigenen Homepage beschreibt. Eine aktuellere Beschreibung fand ich nicht (Wir trafen ein Pärchen, das eine, ich glaube niederländische, Bernie-Nachfolger-Beschreibung von 2019 erwähnte). Insofern rechneten wir damit, dass wir die Tour evtl. nicht würden machen können (fehlende Brücke, zu verwachsen). Da war es schon sehr angenehm, dass wir am ersten Tag bei der Suche nach dem Einstieg einen Kaffee-Bauern trafen, der uns alle Brücken aufzählte/pantomimisch zeigte (wir können kein Spanisch) und bekräftigte, dass der Weg genau hier entlang gehe.
Ich bin schon neugierig auf die Fortsetzung der Beschreibung deiner Vilcabamba-Tour!
Gruß
Kirsten
Hallo Kirsten
und vielen lieben Dank für diesen unglaublich ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich kenne euren Kanal übrigens, weil ich mir da mal ein Video über die Küre Dağları in der Türkei angeschaut habe – sehr sehenswert:) Die Peru-Videos werde mir bei nächster Gelegenheit angucken.
Die Vilcanota-Durchquerung mit Abstecher zur Laguna Sibinacocha und dem gletscherfreien Korridor wollte ich auch so machen. Hat dann aber irgendwie nicht mehr von der Zeit gerreicht. Dafür war ich lange in Chachapoyas, das war auch sehr spannend (werde ich bei Gelegenheit mal hier auf dem Blog vorstellen). Die Aobamba-Route habe ich auch so wie ihr entdeckt und mich dann genauso über den Bericht von Bernie gefreut:) Ich werde den Artikel schon mal bei Gelegenheit fortsetzen. Gerade der letzte Teil im Palkay-Massiv war wirklich schön. Im Moment hatte ich leider etwas andere Prios, aber ist nicht vergessen…
Viele Grüße
Selim