Dieser Beitrag ist Teil 17 meiner 250 km langen Wanderung auf dem Annapurna Circuit.
Route: Jomsom (2.720 m) – Thini (2.840 m) – Dhumbra Tal (2.800 m) – Chhairo (2.670 m) – Sauru (2.563 m)
- Länge: 18 km
- Höhenmeter: + 1.105, – 1.304
- Übernachtung: Dhaulagiri Lodge and Restaurant, Sauru
Auch heute gibt es wieder mehrere Optionen: Viele Leute laufen von Jomsom auf der westlichen Seite des Kali Ghandaki nach Syang und dann nach Marpha. Das ist aber mit sehr viel Straße verbunden. Ich bleibe stattdessen auf der östlichen Seite und laufe zunächst durch schöne Obstplantagen bis nach Thini. Das erste Stück ist schön, danach wird der Weg leider ziemlich hässlich…
Der Flughafen von Jomson. Nach 10:00 Uhr ist hier Schluss mit dem Verkehr, da der Wind zu stark wird.
Auf dem Weg nach Thini geht es durch eine malerische, grüne Landschaft:
Der Trail führt mitten durch das Dorf. Die Markierungen sind hier teilweise ziemlich verblasst, aber die Orte sind in der Regel so klein, dass man schon irgendwie zurecht kommt.
Danach spaziere ich noch hoch zur Snow Leopard Cave und genieße den Blick auf das Dorf. In der Höhle gibt es bis auf ein paar Gebetsflaggen und Mani-Steine eigentlich nicht so viel zu sehen.
Hinter Thini verwandelt sich der Weg leider schnell in eine hässliche Piste und es geht weiter durch eine von Schotterpisten und Bauschutt verschandelte Landschaft. Bis jetzt das absolute Lowlight des gesamten Trips.
Selbst der eigentlich sehr hübsche See Dhumbra Tal kann das nicht rausreißen. Der See selbst wirkt auf Fotos ja noch ganz nett und es gibt auch einen schönen kleinen Rundweg…
Leider sieht es keine zwei Meter daneben so aus:
Bis zur Rinjing Gompa bleibt der Weg eine einzige Zumutung. Kurz vor Chhairo gäbe es die Option auf die andere Flussseite zu wechseln und den für seine Apfelplantagen bekannten Ort Marpha zu besuchen. Allerdings verläuft dort auch die asphaltierte Straße. Ich bleibe also auf der Ostseite, zumal im Wanderführer steht, dass man später auch noch mit Holzbrücken auf die andere Seite kommen würde. Leider stellt sich das als Fehlinformation heraus…
Pistenwandern der schlimmsten Sorte. Bis nach Chhairo gibt es eigentlich gar keine richtigen Wege mehr, da das komplette Gebiet kaputtgebaggert wurde:
Der Wegweiser hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Generell hatte ich das Gefühl, dass hier etwas andere Prioritäten gesetzt werden und Naturschutz, geschweige denn Wanderwege leider sehr weit unten auf der Rangliste stehen.
Besonders schmerzlich ist es, wenn man für einen Moment den Blick von der Piste abwendet. Die Landschaft könnte so schön sein…
Bei dem tibetanischen Flüchtlingscamp Chhairo ist das Schlimmste dann endlich vorbei. Hier wird es wieder schön grün.
Mein Tipp: Laufe von Jomsom bis Marpha auf der westlichen Seite und überquere den Fluss dann auf der Brücke vor Chhairo. Von hier aus geht es auf sehr schönen Waldwegen weiter. Die letzte Option, auf die andere Seite zu gelangen ist kurz vor Tukuche, wo sich eine weitere Nepalbrücke befindet. Hier hast du dann wieder die Wahl: Tukuche sieht ganz gemütlich aus. Auf der Ostseite startet kurz darauf aber ein absolut genialer Höhenweg bis zu dem kleinen Dorf Sauru. Das ist der Weg, den ich letztlich dann auch genommen habe.
Auf dem Wanderweg hinter Chhairo. Eine echte Wohltat nach den hässlichen Pisten der ersten Tageshälfte…
Die Abzweigung zu dem Höhenweg ist etwas versteckt, aber rot markiert. Einmal oben kannst du dich nicht mehr verlaufen. Die blauen Markierungen in Richtung Fluss führten ins Nirgendwo.
Blick nach Tukuche auf der anderen Seite des Kali Ghandaki:
Der Höhenweg windet sich in stetem Auf und Ab durch den Wald hoch über dem Kali Ghandaki. Bis auf ein einziges kurzes (und unkritisches) Geröllfeld ist es sehr angenehm zu laufen:
Fast am Ziel. Die Zeitangaben auf dem Schild sind etwas unrealistisch. Tatsächlich sind es von hier aus ist es nur noch etwa 15 Minuten bis nach Sauru.
Auch wenn der Tag nicht gut angefangen hat: Am Ende war es doch nicht so schlecht, auf der östlichen Seite des Kali Ghandaki zu bleiben. Gekrönt wird das Ganze dann nur noch von dem Dörfchen Sauru. Ein wirklich uriges kleines Dorf, wo ich in der einzigen Lodge direkt neben dem Kuhstall übernachte. Da soll mal einer sagen, es gäbe kein Oldschool-Trekking mehr auf dem Annapurna-Circuit!
In Sauru ist die Welt noch in Ordnung…
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