In diesem Artikel:
- Wo liegt das Langtang Valley?
- Route und Etappen des Langtang Trek
- Reisebericht: 7 Tage auf dem Langtang Trek
- Zeitbedarf + Anreise
- Guide-Pflicht und benötigte Permits
- Empfehlenswerte Unterkünfte auf dem Langtang Trek
- Verpflegung, Kosten, Budget-Planung
- Packliste für den Langtang Trek
- Wie schwer ist der Langtang Trek?
- Tagesausflüge, alternative Routen, Trek verlängern
- Beste Reisezeit für den Langtang Trek
- Mein Fazit
Der Langtang Trek ist eine der vielleicht unterschätztesten Trekkingrouten Nepals. Während die meisten Nepal-Reisenden direkt in die Everest-Region oder zum Annapurna-Circuit strömen, kannst du nur eine Tagesreise von Kathmandu entfernt schnell und einfach zu den Eisriesen des Himalaya wandern. Und es ist auch noch deutlich weniger überlaufen als die „großen“ Trekking-Regionen.
Der Trek führt durch das Langtang Valley und bietet einen tollen Einblick in die landschaftliche Vielfalt des ältesten Nationalpark Nepals: Im unteren Teil überwiegen dschungelartige Rhododendron- und Bambuswälder, später wandern wir über sonnengeflutete hochalpine Weiden auf denen die Yaks grasen. Unterwegs kommen wir durch tibetisch geprägte Dörfer mit ihren bunten Gebetsfahnen. Und ganz zum Schluss erwarten uns dann die bis zu 7.000 Meter hohen Gletscherberge an der Grenze zu Tibet.

Die Wanderung ist technisch einfach und erreicht mit knapp 4.000 Metern keine übermäßig großen Höhen. Auch der Zeitaufwand ist überschaubar. Für die Highlights brauchst du rund 1 Woche. Wenn du mehr Zeit hast, gibt es allerdings viele Optionen für spannende Tagesausflüge in den hohen Himalaya. Das war mit einer der Hauptgründe, warum der Langtang schon lange auf meiner Wunschliste stand.
Was man auch wissen sollte: Das Langtang-Gebiet wurde 2015 durch ein verheerendes Erdbeben schwer getroffen. Der Hauptort des Tals wurde von einer gewaltigen Schuttlawine begraben. Heute hat sich die Region weitgehend erholt und die Einheimischen freuen sich über jeden ausländischen Besucher, der ein bisschen Geld in die Region bringt. Ein Trek, der also nicht nur grandiose Natur bietet, sondern auch ein klein wenig dazu beiträgt, dass die Menschen im Langtang eine Zukunft haben.
Schau dir mein Video zum Langtang Trek an:
Auf einen Blick:
- Wanderung durch ein Hochgebirgstal zu den Himalaya-Eisriesen an der Grenze zu Tibet
- Länge: ca. 65 km, hin und zurück
- Dauer: mit Anreise 8-10 Tage, längere Varianten möglich
- Höchster Punkt: Kyanjin Gompa, 3.850 m bzw. Tsergo Ri, 4.985 m
- Schwierigkeit: leicht – mittel
- Abenteuerfaktor: mittel
- Übernachtung und Verpflegung in Gasthäusern und Lodges
- Camping und Zelten im oberen Langtang Valley gut möglich
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Meine Erfahrungen auf dem Langtang Trek
Auf meiner großen Nepal-Reise 2024 war der Langtang Trek die erste Wanderung auf meiner Liste. Wie immer habe ich die Tour auf eigene Faust gemacht, das ist hier prinzipiell gut möglich. Ein Guide ist nicht vorgeschrieben, die Wege sind ausreichend markiert und es gibt genügend Unterkünfte entlang der Strecke. Der Langtang Trek ist damit eine sehr sichere Möglichkeit, die beeindruckende Landschaft des Himalaya auf eigene Faust zu erkunden.
Einziges Problem: Ich hatte unterwegs mit einer ziemlich hartnäckigen Erkältung zu kämpfen, sodass einige geplante Abstecher und die Zeltübernachtungen ausfallen mussten. Letztendlich bin ich „nur“ die klassische Route gelaufen und war insgesamt eine Woche unterwegs. Für einen ersten Eindruck vom Langtang Valley war das aber völlig ausreichend – und es hat mir so gut gefallen, dass ich gerne nochmal kommen würde.
Wo liegt das Langtang Valley?
Kurz ein paar Worte zum Ort des Geschehens: Der Langtang-Trek führt durch das Langtang Valley, ein Hochgebirgstal etwa 60 km nördlich der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Das Tal liegt im Langtang Himal, einer Gebirgsgruppe des zentralen Himalaya. Höchster Berg ist der Langtang Lirung (7.227 m) auf der Grenze zu Tibet. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tals zieht eine Reihe von massiven 6.000ern alle Blicke auf sich, darunter der Gangchenpo (6.378 m) mit seinen beeindruckend steilen Eiswänden.
Das Langtang Valley ist auch als „Tal der Gletscher“ bekannt. Im oberen Bereich des Tals treffen sich mehrere große Eisströme und bilden ein komplexes Gletschersystem. Im Rahmen einer normalen Wanderung sind die Gletscher nur bedingt betretbar. Allerdings kann man vom letzten bewohnten Ort Kyanjin Gompa (3.870 m) zum Rand der Gletscher wandern und etliche Aussichtsgipfel besteigen, von denen sich tolle Einblicke in die Gletscherwelt bieten.

Route des Langtang Trek
Der Langtang Trek beginnt in Syabrubesi (1.460 m), einem kleinen Örtchen am Eingang des Langtang-Tals. Die klassische Route verläuft immer im Tal über die Lodge-Siedlung Lama Hotel (2.470 m) und das Langtang Village (3.430 m) bis nach Kyanjin Gompa (3.870 m), dem höchsten dauerhaft bewohnten Ort im Tal. Von dort aus sind Tagesausflüge zu Aussichtspunkten wie dem Tsergo Ri (4.985 m) oder den umliegenden Gletschern möglich.
Übersichtskarte (zum Vergrößern anklicken):

Die Strecke ist eine reine Hin- und Zurücktour mit einer Länge von rund 65 Kilometern. Dabei überwindest du etwa 3.400 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Der Abstieg verläuft natürlich deutlich schneller. Insgesamt dauert die Wanderung je nach Tempo etwa sechs bis acht Tage. Netterweise gibt es zumindest teilweise alternative Wege, sodass du auf dem Rückweg nicht die komplett gleiche Strecke zurücklaufen musst.
Etappen des Langtang Trek
Auf meiner Wanderung habe ich auf dem Hinweg den alternativen Höhenweg über das Örtchen Sherpagaon genommen, der etwas schönere Panoramablicke bietet. Zurück bin ich dann auf der normalen Tal-Route gewandert.
Die Etappen habe ich mir folgendermaßen eingeteilt:
Etappe | Start/Ziel | Strecke in km | Höhenmeter |
---|---|---|---|
01 | Syabrubesi – Sherpagaon | 10 km | + 1.300, – 240 hm |
02 | Sherpagaon – River Side | 7 km | + 490, – 295 hm |
03 | River Side – Thyangshap | 5 km | + 420, – 5hm |
04 | Thyangshap – Kyanjin Gompa | 11 km | + 740, – 65 hm |
05 | Tagestrip über den Lirung-Gletscher zum Frozen Lake | 8 km | + 445, – 445 hm |
06 | Kyanjin Gompa – Rimche | 21,5 km | + 335, – 1.520 hm |
07 | Rimche – Syabrubesi | 10,5 km | + 260, – 1.280 hm |
Diese Einteilung sollte von der Akklimatisierung her keine Probleme bereiten. Evtl. übernachtest du am dritten Tag noch ein Stück weiter oben, z.B. in Gumba oder Chyamki. Siehe dazu die Übersicht der Lodges – damit kannst du gut planen, wie weit du pro Tag laufen willst.
Reisebericht: 7 Tage auf dem Langtang Trek
Im Folgenden ein paar Eindrücke von meiner Wanderung, basierend auf den Tagebucheinträgen und Fotos, die ich unterwegs gemacht habe. Weiter unten findest du dann jede Menge praktische Tipps zur Planung deines eigenen Treks.
Tag 0: Anreise von Kathmandu nach Syabrubesi
Eigentlich sollte der Bus von Kathmandu um 7:00 Uhr losfahren. Aber ich starte mit einer halben Stunde Verspätung in Machha Pokhari, dem großen Busbahnhof an der staubigen Ring Road von Kathmandu. Wie immer dauert es im chaotischen Verkehr ewig, bis man aus dem Stadtgebiet raus ist. Auf dem Prithvi-Highway geht es dann Richtung Westen, immer am Mahesh Kola entlang, einem Nebenfluss des Trishuli.
Unterwegs machen wir mehrere längere Pausen, in denen man was essen kann. Aber das hier ist Nepal und es ist leider nie so ganz klar, wann es genau weitergeht. In Charipauwa frage ich den Busfahrer und er meint „15 minutes break“. Als ich gerade im Café sitze und frühstücke, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie draußen der Bus schon wieder losfährt – mit meinem gesamten Gepäck natürlich. Ich schaffe es gerade noch so, Lektion gelernt: Niemals, wirklich niemals deinen Bus aus den Augen verlieren!

Hinter Charipauwa fahren wir direkt an der Trishuli-Schlucht entlang. Zum Glück sitze ich auf der linken Seite – die Aussichten auf den Fluss, der sich durch die tropisch grüne Landschaft schlängelt sind fantastisch. Die Straße ist relativ gut ausgebaut, zumindest bis Laharepauwa. Danach geht es auf dem Pasang Lhamu Highway weiter, einer extrem holprigen Verbindungsstraße nach Tibet, die man mit viel gutem Willen gerade noch so als Schotterpiste bezeichnen kann.
In Dunche betreten wir den Langtang Nationalpark. Hier gibt es auch einen Checkpoint vom Militär, alle Ausländer müssen raus und das Permit und den Rucksack kontrollieren lassen. Ein Dorf später wird nochmal gecheckt. Die Beamten sind durchweg freundlich, dass ich ohne Guide unterwegs bin stört überhaupt niemanden. Nach ca. 8,5 Stunden komme ich dann in Syabrubesi an. Es ist jetzt schon Nachmittag und in diesen Orten, wo die Treks starten, gibt es meist ohnehin nicht viel zu tun. Also begebe mich umgehend in das schön gelegene Hotel Garden Inn direkt am Fluss.

Tag 1 Syabrubesi – Sherpagaon
Syabrubesi ist nicht der schönste Ort der Welt und besteht aus einer staubigen Piste, an der sich die Mini-Märkte und Touristen-Lodges aneinanderreihen. Mein Hotel liegt zum Glück etwas abseits am Trishuli, dennoch bin am nächsten Morgen schnell weg. Der allgegenwärtige Staub tut meinen Lungen nicht gut, zu allem Überfluss scheint sich eine Erkältung anzukündigen. Am Ende des Ortes gibt es nochmal einen Checkpoint, der Beamte winkt mich einfach nur durch. Dann verlasse ich endlich den Highway – los geht’s.
Start des Treks kurz hinter Syabrubesi:

Ich überquere die Brücke über den reißenden Bhote Koshi – der Fluss entspringt im tibetischen Hochland – dann gabelt sich der Weg. Rechts geht es zur normalen Talvariante des Langtang-Trek, links zu einem Höhenweg, der etwas bessere Aussichten verspricht, u.a. zum westlich gelegenen Massiv des Ganesh Himal. Auch wenn ich nicht ganz fit bin, nehme ich mir den Höhenweg vor. Ziemlich anstrengend – auf knapp 5 Kilometern darf ich 1.000 Höhenmeter abreißen.
Der Weg folgt teilweise einer neugebauten Dirtroad zu dem höhergelegen Dorf Khangjim, zwischen den Serpentinen wurden aber diverse Trampelpfade als Abkürzungen angelegt. In Bhanjyang gönne ich mir eine Pause in dem Hotel Mountain View. Danach laufe ich auf einem schönen Naturpfad durch Wäldchen aus duftenden Himalaya-Kiefern, schließlich öffnen sich ersten Mal die Blicke: Im Süden steile bewaldete Hänge über dem Flusstal, weit vor mir in der Ferne eine Reihe von schneebedeckten Gipfeln – das obere Langtang. Hat sich doch gelohnt, hier hoch zu marschieren!

An einem kleinen Sattel auf knapp 2.800 Metern beginnt eine Dirtroad, die nicht ganz bis Sherpagaon reicht – zumindest noch nicht. Ein erklärtes Ziel der Regierung Nepals ist, dass früher oder später alle Dörfer eine Straßenanbindung erhalten, auch die entlegenen Orte in den Bergen. Daher werden so gut wie überall Straßen gebaut – teilweise auch auf den Trekkingrouten.
Im Namaste Guesthouse in Sherpagaon frage ich den Besitzer, ob die Straße vielleicht irgendwann auch bis Kyanjin Gompa verlängert wird. Er druckst ein bisschen herum, mir ist schon klar, warum. Wenn die Trekkingroute zu einer Straße umgebaut wird – werden dann auch in Zukunft noch Touristen kommen? Das ewige Thema in Nepal.

Tag 2: Sherpagaon – River Side
Meine Erkältung ist leider nicht besser geworden, also muss ich es heute etwas langsamer angehen. Zum Glück geht es mit einem kurzen Abstieg nach Rimche los, das ich bereits 15 Minuten später erreiche. Hier trifft mein Höhenweg auf die Hauptroute im Tal, der Unterschied ist sofort spürbar. Nicht nur weil ich hier das erste Mal andere Leute sehe. Während man weiter oben gigantische Panoramaaussichten genießt, ist der Blick auf die hohen Berge am Grund des engen Tals komplett versperrt.
Eindrücke von der Talwanderung (zum Vergrößern anklicken):
Auch ohne Bergblicke ist die Talwanderung sehr kurzweilig. Durch urwüchsige Kiefern- und Bambuswälder laufe ich direkt am rauschenden Langtang Khola entlang. Die Luft ist feuchtwarm, fast schon tropisch. Kaum vorstellbar, dass sich 2.500 Meter über mir eisgepanzerte Berge in den Himmel erheben. Schließlich erreiche ich das Lama-Hotel, ein klassischer Stopp für die Gruppen. Im Unterschied zum Namen ist das nicht ein einzelnes Hotel, sondern eine ganze Lodge-Siedlung mit etwa acht Unterkünften.
Lodge-Siedlung Lama Hotel, die größte Lodge am Ortsausgang ist das ursprüngliche Lama Hotel:

Anschließend geht es in sanftem Auf und Ab auf angenehm zu laufenden Waldwegen weiter, bis ich an der Riverside Lodge ankomme. Die klassische Nepal-Backpacker-Lodge, ein paar einfache Hütten direkt am Weg. Gewaschen wird im Freien mit kaltem Wasser, Internet gibt’s auch nicht. Dafür eine große Kiesbank, wo gerade ein paar zottige Yaks dabei sind, den Fluss zu überqueren. Einen halben Kilometer weiter gäbe es noch das etwas komfortablere Hotel Woodland. Aber mir gefällt das hier sehr gut, also bleibe ich.

Tag 3: River Side – Thyangshap
Ein weiterer kurzer Tag, die 9 Kilometer bis nach Langtang sind mir mit der Erkältung etwas zu viel. Kurz hinter dem Woodland Hotel wird der Langtang Khola über eine neue Brücke aus Metall überquert – gestiftet von niemand anderem als dem deutschen Alpenverein, wie ich zu meiner Überraschung feststelle. An dieser Stelle zweigt links ein Pfad ab. Der ist aber in ziemlich schlechtem Zustand und – so haben es mir die Leute in der Woodland Lodge gesagt – von Erdrutschen und Lawinen bedroht, weil er direkt unterhalb einer steilen Bergflanke verläuft. Die offizielle Route ist der rechte Weg.
Vor dem nächsten Ort Ghoda Tabela tritt ein langsamer Wandel ein. Der Wald bleibt zurück, die Vegetation verwandelt sich in niedriges Buschland und die Berge treten immer deutlicher hervor. Ab hier offenbart sich auch der eigentliche Reiz des Langtang Valley: Durch den schlangenförmigen Verlauf des Tals wird der Betrachter förmlich in die Tiefe hineingezogen. Man kann immer nur ein paar Kilometer geradeaus schauen, dann versperrt eine Kurve den Blick und man möchte wissen, wie es dahinter aussieht.

In Ghoda Tabela gibt es einen weiteren Checkpoint und zwei sehr einfache Tea Houses:

Ich bin jetzt auf 3.000 Metern, das Tal wird immer breiter. Ich wandere durch weitläufige Weideflächen, weit über mir funkeln die eisgepanzerten Gipfel in der Sonne. Ein herrliches Bild und ich muss an die Worte des Himalaya-Pioniers Bill Tilman in seinem Buch Nepal Himalaya* denken. „Ein schönes, offenes Tal, ein Paradies für Yakzüchter“.

Tilman bereiste das obere Langtang 1949 als erster Besucher aus dem Westen während einer ziemlich erfolglosen Bergsteiger-Reise, begleitet von keinem Geringeren als dem späteren Everest-Bezwinger Tenzing Norgay. Gipfel konnte er zwar nicht erobern. Aber immerhin entdeckte er einen neuen Pass, der noch heute seinen Namen trägt. Und er war der erste westliche Tourist, der Nepal überhaupt frei bereisen durfte. Zumindest die Landschaft dürfte sich seit seiner Zeit nicht großartig geändert haben.
Etwas ärgerlich ist, dass ich bei einer Pause unterwegs meinen Fleecepulli verloren habe. Aber zum Glück sind wir hier ja in Nepal. Es geht vielleicht manchmal etwas chaotisch zu, dafür kann man hier immer was improvisieren. Im Summit Guesthouse in Thyangshap kaufe ich den Besitzern einfach für 1.500 Rupees einen alten Wollpulli ab, umgerechnet 10 Euro. Den kann ich gut gebrauchen, denn ab jetzt wird es merklich kühler.

Tag 4: Thyangshap – Kyanjin Gompa
Heute folgt ein etwas längerer Push, weil ich in einem Rutsch bis Kyanjin Gompa durchlaufen will. Dort – so die Idee – will ich länger bleiben und versuchen, die Erkältung auszukurieren. Zuerst gönne ich mir im nächsten Örtchen Chyamki ein sehr ausgedehntes zweites Frühstück in der tollen Peaceful Bakery & Tea House. Die Zimtschnecken sind der Hammer! Das war essenstechnisch bis jetzt die beste Lodge auf dem Trek.
Erdrutschgefährdeter Abschnitt des Wegs hinter Thyangshap:

Etwas ernüchternd ist hingegen das letzte Stück vor dem Langtang Village. Ich passiere die Stelle des gewaltigen Felssturzes von 2015 – ein furchteinflößendes Bild. So als ob ein riesiges Rasiermesser die Bergflanke abgesäbelt und das gesamte alte Dorf und alle seine Bewohner unter Millionen von Gesteinsbrocken unter sich begraben hat.

Ja… auch das ist der Himalaya, dieses so gewaltige wie instabile Gebirge, immer kurz davor, in sich zusammenzufallen. Für die Menschen, die in diesen Bergen leben, sind das keine schönen Fotomotive oder Ansporn zu alpinen Heldentaten. Es sind bedrohliche und allzu oft zerstörerische Naturgewalten. Das neue Dorf ein paar hundert Meter weiter ist auf einer Terrasse erbaut, die nicht ganz so nah am Hang liegt. Ob das wirklich sicherer ist? Das nächste Erdbeben kommt ganz bestimmt…
Der Weg bis Langtang durch das erdrutschgefährdete Stück ist gut markiert. In dem Ort bleibe ich nicht und laufe direkt weiter – ein langgezogener sanfter Anstieg, die 400 Höhenmeter fallen gar nicht weiter auf. Unterwegs komme ich an vielen Mauern aus Mani-Steinen vorbei. Die mit Mantras in Sanskrit bemalten Steinmauern sind ein sicheres Zeichen, dass man jetzt endgültig im buddhistischen Teil des Himalaya angekommen ist.

Kurz vor Kyanjin Gompa wird eine Hängebrücke überquert, von der sich ein fantastischer Blick auf den Kimshung-Gletscher bietet. Leider ist der Himmel inzwischen ziemlich zugezogen. In diesen Höhen – knapp 4.000 Meter – bedeutet das immer auch, dass es sofort kalt wird. Es schneit sogar ein bisschen! Bei den Gebetsmühlen muss ich trotzdem eine kurze Fotopause machen. Ein wunderbarer Anblick, die Räder werden mit dem Wasser der Gletscherbäche angetrieben!

Gäbe es ein schöneres Symbol für die Spiritualität dieser hohen Orte? Dem Himmel so nah, dass die Unterschiede verschwimmen. Alles hängt zusammen: Berg, Erde, Wasser, Geist – allesamt Ausdrucks der gleichen kosmischen Macht, die im Urklang des „Om“ ihren Ausdruck findet… Aufwärmen kann mich meine Amateur-Interpretation der buddhistischen Philosophie leider nicht, also sehe ich zu, dass ich erstmal eine Lodge finde.

Kyanjin wirkt etwas ausgestorben, etliche Unterkünfte sind geschlossen. Schließlich finde eine Bleibe im Moonlight Guest House und verbringe den Rest des Tages vor dem Ofen im Hauptraum. Neben mir ein älterer Mann. Besitzer? Verwandter? Eingeheiratet? Das ist hier nie so ganz klar. Stundenlang dreht er seine kleine Handgebetsmühle und wiederholt immer wieder das gleiche Mantra. „Om mani padme hum“. Ansonsten gibt es nichts zu sagen und ich finde das gar nicht so unangenehm.

Tag 5: Wanderung über den Lirung-Gletscher zum Frozen Lake
Die Nacht war eiskalt, mir geht es immer noch nicht gut. Und inzwischen bezweifle ich, dass das hier oben besser wird. Andererseits bin ich jetzt schon mal hier hochmarschiert, also will ich das doch irgendwie ausnutzen. Um mich zu einem der Aussichtspunkte hochzuschleppen – Kyanjin Ri oder Tsergo Ri – fühle ich mich nicht fit genug, bleiben nur die Gletscher.

Ein relativ naheliegendes Ziel ist der Lirung-Gletscher direkt oberhalb von Kyanjin Gompa. Der Gletscher endet in einem schönen halbgefrorenen See und es gibt auf beiden Seiten dieses „Frozen Lake“ Wege. Sofern der Gletscher eisfrei ist, will ich versuchen drüberzulaufen und zumindest eine kleine Rundwanderung machen.

Der Gletscher ist tatsächlich relativ gut begehbar. Hinter einem Aussichtspunkt, der auf der Karte mit „Yubra Base Camp“ bezeichnet ist, kann man gefahrlos die rechte Seitenmoräne herabkraxeln und sich anschließend selbst einen Weg durch die Schuttberge suchen. Etwas mühselig, aber der Blick auf das gewaltige Gletschertor lässt mich vergessen, dass ich hier gerade mit einer Erkältung auf über 4.000 Metern rumlatsche. Danach geht es auf einem schönen schmalen Pfad zurück nach Kyanjin Gompa.
Eindrücke von der Gletscherwanderung zum Frozen Lake. Andere Leute sehe ich auf dieser Wanderung nicht, wahrscheinlich gehen die meisten doch lieber zu den bekannten Aussichtspunkten:
Später trifft eine Gruppe Deutscher in der Lodge ein. Ihr Guide will mir zuerst nicht glauben, dass ich über den Gletscher gelaufen bin. „Why you do that? Is too risky…“ Naja. „Maybe a little risky“. Aber für genau solche Späße fährt man doch in den Himalaya, oder? Ich bin jedenfalls froh, dass ich diese kleine Exkursion gemacht habe, am Abend falle ich zufrieden ins Bett. Selbst wenn ich sonst nichts weiter hier oben sehe, hat es sich doch gelohnt dafür hierher zu kommen.

Tag 6: Kyanjin Gompa – Rimche
Die Nacht war noch kälter, ich habe leichtes Fieber und so langsam muss ich mir eingestehen, dass ich meine Erkältung nicht mehr in den Griff bekomme. Eigentlich wollte ich jetzt mit dem Zelt in den hinteren Teil des Langtang-Tals umziehen und von dort die Gletscher erkunden. Vielleicht sogar versuchen, einen eisfreien Zugang zu dem mysteriösen „West-Col“ zu finden, an dem Tilman stand und nach Tibet hinüberschaute. Aber in meiner derzeitigen Verfassung wird das nichts.

Also bleibt nur eines: Wieder runter ins Warme und mich auskurieren. Ursprünglich wollte ich auf dem Rückweg über die Gosaikunda-Seen ins Helambu laufen und von dort bis nach Kathmandu zurückwandern. Das wären geschätzt noch 10 Trekking-Tage und ich müsste mich dazu noch über etliche Pässe schleppen. Zeit genug hätte ich. Aber das würde ich doch lieber machen, wenn es mir gut geht. Dieser Trip muss auf ein anderes Mal warten.
Auf dem Rückweg ins untere Langtang-Tal:
Also packe ich meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg zurück nach Syabrubesi. Die Wanderung ins Tal erfordert wie immer nur einen Bruchteil der Zeit, die man für den Aufstieg brauchte. Trotz der Erkältung lege ich die Strecke der letzten drei Tage in einem Rutsch zurück. Langtang Village, Thyangshap, die Peaceful Bakery, Riverside und die DAV-Brücke, all das rauscht nur so vorbei. Und auch wenn ich die hohen Berge jetzt hinter mir habe – die Aussichten beim Abstieg sind nochmal ganz anders und haben auch ihren Reiz.

Tag 7: Rimche – Syabrubesi
In Rimche zweigt wieder der Höhenweg nach Sherpagaon ab, diesmal folge ich aber der klassischen Talroute durch das untere Langtang Valley. Überwiegend geht es durch Wald, teilweise relativ steil hinab über viele Steintreppen. Ich bin froh, dass ich das nicht im Aufstieg machen musste. Unterwegs komme ich an den schattigen Lodge-Dörfchen Bamboo und Pairo vorbei – beide etwas schäbig und nicht so schön zum Übernachten. Für einen kurzen Lunch-Stop reicht es.

Hinter Pairo zweigt links ein weiterer steiler Pfad nach Thulo Syabru ab. Von dort ginge es dann weiter über einen Pass nach Gosaikunda – fast 3.000 Aufstiegs-Höhenmeter von meiner jetzigen Position und in meinem Zustand wäre das ein brutaler Gewaltmarsch. Ich bleibe stattdessen im Tal und gehe weiter nach Domen, wo der eigentliche Wanderweg endet und die Dirtroad beginnt.
Der Übergang von der Natur in die Zivilisation ist – wie häufig in Nepal – sehr abrupt:

Bagger planieren die Erde, Betonmischmaschinen knattern vor sich hin, ein Wasserkraftwerk entsteht. Solche Bilder hinterlassen am Ende eines Treks immer etwas zwiespältige Eindrücke. Natürlich ist es eine sinnvolle Nutzung der natürlichen Ressourcen. In Europa gibt es sowas ja auch. Aber wir haben die Phase des Aufbaus schon hinter uns. In Nepal ist man noch mittendrin auf dem Weg zur Moderne und wir können live zuschauen, wie das aussieht, der Umbau der Welt: dreckig, unschön, unästhetisch – aber wahrscheinlich notwendig.
Letzter Abschnitt des Wegs durch Alt-Syabrubesi:

Glücklicherweise ist der Abschnitt auf der Piste nur kurz. Bei den Lodges in Tiwari führt eine alternative Route über eine Hängebrücke zu einem schönen Naturweg am linken Ufer des Langtang Khola. Ich komme durch Alt-Syabrubesi – ein überraschend hübsches Dörfchen, wo es auch einige Unterkünfte gibt. Kurze Zeit später überquere ich dann wieder die Brücke über den Bhote Koshi. Am Pasang Lhamu Highway warten schon die Schlepper auf mich. „You need busticket for Kathmandu?“ Und viel zu schnell ist alles vorbei.
Also dann – bis zum nächsten Mal, Langtang Valley…

Im Folgenden jetzt einige praktische Tipps und Infos, wenn du selbst eine Wanderung auf dem Langtang Trek planen willst.
Zeitbedarf
Für den kompletten Langtang Trek sind etwa 8-10 Tage einzuplanen, je nachdem, wie lange du in Kyanjin Gompa bleibst.
- 1 Tag Anreise von Kathmandu nach Syabrubesi
- 4 Tage Wanderung nach Kyanjin Gompa für optimale Akklimatisierung
- 2 Tage Wanderung zurück nach Syabrubesi
- 1 Tag Abreise von Syabrubesi nach Kathmandu
- 8 Tage insgesamt
- + ggf. 2-3 Tage für Tagesausflüge in Kyanjin Gompa
Die Strecke von Syabrubesi nach Kyanjin Gompa ist nicht besonders lang, nur knapp 30 Kilometer. Aber es ist sicherer das auf vier Tage aufzuteilen, um ein zu schnelles Aufsteigen und Probleme mit der Höhenanpassung zu vermeiden. Aus genau diesem Grund sind die Tage beim Nepal-Trekking generell eher kurz. Es geht nicht so sehr um die zurückgelegten Kilometer, sondern um die Höhe.
Der Rückweg ist allerdings problemlos in 2 Tagen machbar. Das sind jeweils 15 Kilometer pro Tag, überwiegend absteigend. Wenn du bereits vor dem Trek gut akklimatisiert bist, kannst du auch in 2 oder 3 Tagen nach Kyanjin Gompa laufen. Ich habe unterwegs einen Sachsen getroffen, der in 2 Tagen hochmarschiert ist und sogar noch am gleichen Nachmittag den Kyanjin Ri mitgenommen hat.
Anreise
Die Anreise auf eigene Faust ist am preiswertesten mit dem Bus. Die Busse fahren in Kathmandu täglich von 6:00 – 8:00 Uhr an der Bushaltestelle Machha Pokhari ab. „Bushaltestelle“ heißt in diesem Fall eine x-beliebig aussehende große Ecke an der ungepflasterten Ringroad, wo Minibusse, Motorräder und jede Menge Leute rumstehen.
Hier fahren die Busse ins Langtang Valley ab:

Die Tickets kannst du vor Ort kaufen, ich habe 800 Rupees für die einfache Fahrt gezahlt. Wo du die Tickets genau kaufst, erfragst du am besten vor Ort. Ich bin dafür in den nahegelegenen Gongabu Bus Park, wo es Ticketschalter gibt. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das die einzige Option ist.
Busse im Gongabu Bus Park in der Nähe der Ring Road:

Für die rund 100 Kilometer lange Strecke braucht der Bus im Normalfall 7-8 Stunden. Zumindest wenn es in Nepal Normalfälle gäbe… Bei mir hat die Fahrt sogar knapp 9 Stunden gedauert. Die Busse machen unterwegs mehrere Pausen und vor allem das letzte Drittel der Strecke zieht sich, da die Piste ab Laharepauwa in einem selbst für Nepal maroden Zustand ist. Effektiv würde ich für die Anreise per Bus mit einem kompletten Tag rechnen.
Jeep und Shared Jeep
Wenn du keine Lust auf die Busfahrt in einem Entwicklungsland hast, kannst du auch mit dem Jeep nach Syabrubesi fahren. Das dauert dann etwas kürzer, rund 5 Stunden. Es gibt hier zwei Optionen:
- Privatjeep: Kompletter Jeep für ca. 6-7 Personen, rund 16.000 Rupees (ca. 110 Euro)
- Shared Jeep: Sitz in einem Jeep, den man sich mit anderen Leuten teilt, rund 1.500 Rupees (ca. 10 Euro)
Für Gruppen von ein paar Leuten ist ein Privatjeep eine relativ preiswerte Option, da man sich den Preis teilen kann. Die Shared Jeeps sind auch eine feine Sache, ich habe erst später davon erfahren und bin so z.B. zum Trek von Jiri nach Lukla angereist. Jeeps organisierst du am besten über deine Unterkunft. Dort bekommst du bessere Preise als bei irgendwelchen Agenturen in Thamel.
Busfahren in Nepal ist natürlich auch immer witzig. Ich persönlich liebe das, wenn der Nepali-Pop anfängt aus dem Lautsprecher zu dröhnen und der Bus im Schleichtempo durch die steilen Serpentinenstraßen rumpelt. Das gehört für mich zum Start eines Treks in Nepal irgendwie dazu. Aber es gibt genügend Leute, die keinen Nerv dafür haben. Wenn du auch dazu zählst, ist der Jeep eine gute Alternative.

Ist ein Guide für den Langtang Trek erforderlich?
Für den Langtang Trek ist kein Guide erforderlich. In einigen Berichten liest man immer noch, dass es eine sogenannte „Guide-Pflicht“ gibt. Die wurde 2023 tatsächlich einseitig vom Nepal Bureau of Tourism verkündet, einer Art Lobby-Organisation der organisierten Trekking-Agenturen. Allerdings ohne irgendjemanden der anderen Beteiligten zu fragen. Daher ist diese angebliche „Regel“ eine Farce – niemand in Nepal hält sich daran.
Weiterlesen: Verbot von Solo-Trekking in Nepal: Das ist die aktuelle Lage
Benötigte Permits
Was du brauchst: Ein Permit für den Langtang-Nationalpark, also eine Genehmigung, um das Gebiet betreten zu dürfen. Das Permit bekommst du in Kathmandu beim Nepal Tourism Board an der Durbar Marg, ca. 20 Minuten zu Fuß von Thamel. Ich habe dafür 3.000 Rupees gezahlt, Passfotos waren nicht erforderlich, ich musste nur den Pass vorzeigen.
Kontrolle des Trekking-Permits am Eingang des Langtang-Nationalparks:

Das Permit wird schon während der Busfahrt an mehreren Checkpoints vom Militär kontrolliert. Außerdem gibt es nochmal einen Checkpoint in Syabrubesi und einen weiteren etwa auf der Hälfte des Treks. Das Permit gilt auch für den Fall, dass du den Trek verlängerst, z.B. wenn du zu den Gosaikunda-Seen oder bis ins Helambu weiterläufst.
Empfehlenswerte Unterkünfte auf dem Langtang Trek
Der Langtang ist ein klassischer Teahouse-Trek, d.h. du kannst immer in einer Lodge übernachten. Die Lodges finden sich in regelmäßigen Abständen entlang der Trekking-Route. Du wirst spätestens alle 2 Stunden eine Übernachtungsmöglichkeit finden. Die größeren Orte Langtang Village und Kyanjin Gompa bestehen sogar fast ausschließlich aus Lodges.

Lodges schon vorher buchen?
Die Unterkünfte oberhalb von Syabrubesi kann man in der Regel nicht im Vorfeld buchen, zumindest nicht online. Was du machen kannst: Vorher eine Nachricht per WhatsApp schreiben, die Nummern findest du in Google Maps (siehe die Links in der folgenden Übersicht).
Ansonsten kannst du jeweils die Besitzer der Lodge fragen, in der du übernachtest, ob sie weiter oben anrufen und einen Platz für dich reservieren können. Häufig bekommst du von den Besitzern auch Empfehlungen. Das sind aber nicht zwangsweise die besten Unterkünfte, sondern meist diejenigen, die von Verwandten betrieben werden.
Viele Leute gehen in Nepal einfach trekken, ohne irgendwas vorher zu buchen – ich übrigens auch. Das klappt sehr gut, weil es so viele Lodges gibt, dass man immer irgendetwas findet. Nur bei größeren Gruppen würde ich evtl. schon vorher anfragen.
Hier die Übersicht der Orte und ein paar Tipps zu den Lodges:
Ort | Höhe ü. NN. | Entfernung von Syabrubesi | Entfernung bis Kyanjin Gompa | Lodges |
---|---|---|---|---|
Pairo | 1.715 m | 5 km | 24 km | Das Pairo River View Hotel ist etwas runtergekommen und ziemlich dreckig, würde ich höchstens als Notlösung empfehlen. |
Bamboo | 1.980 m | 7 km | 22 km | Bamboo Sherpa Hotel und Bamboo Tibet Hotel sind okay, die Lage am Fluss ist ganz schön. Das Hotel Bamboo ist noch etwas komfortabler. |
Sherpagaon | 2.575 m | 9 km | 22 km | Das Namaste Guesthouse bietet große Zimmer mit eigenem Bad, sehr freundliche Besitzer. Das Tibet Guest House wurde mir ebenfalls empfohlen. |
Rimche | 2.485 m | 10 km | 19 km | Die Moonlight Lodge ist einfach, aber die Betreiber sind sehr nett. Deutlich ruhiger als die Lodges beim nächsten Ort Lama Hotel. |
Lama Hotel | 2.480 m | 11 km | 18 km | 7 oder 8 Lodges, die mir alle nicht sonderlich gefallen haben. Da hier viele der geführten Gruppen die erste Nacht verbringen auch ziemlich überfüllt. Am besten fand ich noch das Tibet Guest House. |
Riverside Hotel | 2.760 m | 13 km | 15 km | Einfache Lodge am Fluss. Nur für Backpacker, die auf etwas Komfort verzichten können, da man sich im Freien mit kaltem Wasser wäscht. Die Lage ist aber toll, bei gutem Wetter kann man im Fluss baden. Speisesaal ist gemütlich und gut geheizt. |
Hotel Woodland | 2.790 m | 13,5 km | 17,5 km | Immer noch ziemlich einfache Lodge, aber immerhin gibt es hier schon ein Waschbecken und nicht bloß einen Wasserhahn am Fluss. Schöne Lage an einer großen Lichtung im Dschungel. |
Ghoda Tabela | 3.030 m | 16,5 km | 12 km | Zwei einfache Lodges, eher für eine Mittagspause als zum Übernachten geeignet. Das Chowmein im Hotel Tibetan war super. |
Thyangshap | 3.190 m | 18 km | 11 km | Das Summit Guesthouse bietet saubere Zimmer mit eigenem Bad. Die Potala Eco Lodge sah auch ganz gut aus. |
Chyamki | 3.260 m | 19,5 km | 9 km | Die Peaceful Bakery & Tea House hat eine tolle Bäckerei mit Superpanoramablicken. Die Zimmer sind auch ordentlich. Super-Alternative zur Übernachtung in Langtang. |
Gompa | 3.400 m | 20,5 km | 8 km | Kurz vor Langtang gibt es hier nochmal ein paar Lodges. Empfohlen wurde mir das Lovely Guest House & Lodge, aber ich habe dort nicht übernachtet. |
Langtang Village | 3.440 m | 22 km | 6,5 km | Zahlreiche Lodges, eine der beliebtesten ist das Sunrise Guest House Langtang. Für einen kurzen Zwischenstopp empfiehlt sich die Himalayan Bakery & Cafe, Langtang. Dort gibt’s wahrscheinlich den besten Kaffee auf dem Trek. |
Mundu | 3.540 m | 23,5 km | 5 km | Eine Handvoll Lodges ein Dorf hinter Langtang. Das Tiptop Guest House könnte eine gute Option sein. |
Kyanjin Gompa | 3.850 m | 29 km | – | Noch mehr Lodges als in Langtang, allerdings hatte viele geschlossen als ich da war. Im Moonlight Guest House gibt es saubere Zimmer mit eigenem Bad und Dusche. |
Ausstattung der Lodges
Die Ausstattung der Lodges ist einfach und zweckmäßig. Viele, aber nicht alle Unterkünfte bieten ein eigenes Badezimmer (attached bathroom), was meist etwas zusätzlich kostet. Warme Duschen gibt es so gut wie immer. Steckdosen zum Aufladen von Smartphone und Co. habe ich auch fast überall im Zimmer gehabt.
Tipp: Zum Schlafen bekommen die Gäste in der Regel mindestens eine warme Decke. Ein eigener Schlafsack kann trotzdem nicht schaden, da es über 3.000 Metern nachts kalt wird (siehe Ausrüstung).
Die Preise für die Lodges sind unterschiedlich, generell kannst du davon ausgehen: Je höher du kommst, desto teurer wird es. Ich habe aber nirgends mehr als 1.500 Rupees pro Nacht gezahlt. Das Langtang Valley ist also relativ preiswert, vor allem im Vergleich mit der Everest-Region.

Vor und nach dem Trek
Du wirst wahrscheinlich jeweils eine Nacht vor und nach der Wanderung in Syabrubesi übernachten. Eine Unterkunft, die ich hier empfehlen kann, ist das Hotel Garden Inn*. Das kleine Hotel liegt direkt am Fluss, gegenüber gibt es sogar eine heiße Quelle. Die Atmosphäre fand ich schöner als an der staubigen Hauptstraße.
Hotel-Tipp für Kathmandu
Und noch ein Tipp für eine Unterkunft in Kathmandu – dort kannst du auch Gepäck lagern, das du für den Trek nicht benötigst. Das Kwabahal Garden Hostel* ist eines der besten Hostels in Kathmandu. Absolute Empfehlung!
Essen und Verpflegung
Frühstück und Abendessen isst du während dem Trek in der Lodge, wo du auch übernachtest. Unterwegs gibt es zudem sehr viele Teahouses, die sich für die Mittagspause anbieten. Die Teahouses haben auch so gut wie immer einen kleinen Laden, in dem du Snacks bekommst. Die Preise sind aber etwas höher als in Kathmandu. Daher kann es Sinn machen, dass du dir Snickers und Co. evtl. schon vorher mitbringst.

Ein Thema ist noch das Trinkwasser. Du kannst in den Läden auch Wasser kaufen, allerdings nur in Plastikflaschen. Eine wirkliche Müllentsorgung gibt es im Langtang Valley nicht. Wenn du die leeren Plastikflaschen in der Lodge zurücklässt, kann man also davon ausgehen, dass sie irgendwo in der Natur verklappt bzw. verbrannt werden.
Eine bessere Lösung sind Filtertabletten* bzw. ein Wasserfilter*. Damit kannst du dir das Wasser in den Lodges selbst filtern und in eine eigene Flasche abfüllen. Ich verwende dazu diese praktische Faltflasche:
- Gewicht: 39 g
- Leicht und einfach zu verstauen - 80 % geringeres Gewicht und Volumen als eine Hartflasche
- Lebensmittelechte Innenbeschichtung mit strapazierfähiger Außenwand
- Eingearbeitete Silberionen schützen die Flasche vor Schimmel und Bakterien.
- Frei stehendes Design mit gutem Stand
Noch eine Sache: Das Wasser in den Lodges oder sonst irgendwo (Flüsse, Bäche etc.) solltest du wirklich niemals niemals niemals ungefiltert trinken! Die Zähne putzen kann man sich damit aber schon.
Geld & Budgetplanung
Der größte Kostenfaktor auf dem Langtang Trek ist das Essen – damit verdienen auch die Lodges ihr Geld. Je nachdem, wie viel du isst (und dir vielleicht ab und zu mal was gönnst) kannst du mit etwa 3.000 Rupees pro Tag für Essen rechnen. Am teuersten ist Bier – wenn du Geld sparen willst, verzichtest du am besten darauf.
Hier mal zur Übersicht die Speisekarte aus meiner Lodge in Thyangshap (zum Vergrößern anklicken):
Teilweise berechnen die Unterkünfte auch noch einen kleinen Betrag für die warme Dusche und unbegrenztes WLAN.
Die Gesamtkosten pro Tag setzen sich dann ungefähr so zusammen:
- Übernachten mit warmer Dusche + WLAN: 2.000 Rupees
- Essen: 3.000 Rupees
- ggf. Bier, Süßigkeiten etc. 1.000 – 2.000 Rupees
Gesamt: ca. 6.000 – 7.000 Rupees/Tag (rund 40-50 Euro)
Das ist relativ großzügig gerechnet. Wenn du auf sämtlichen Luxus verzichtest, kommst du wahrscheinlich auch mit 4.000 Rupees am Tag über die Runden. Aber erfahrungsgemäß will man sich doch mal ab und zu was gönnen.
Die Gesamtkosten für einen 7-tägigen Trek sähen dann pro Person so aus:
- Permit für Langtang-Nationalpark: 3.000 Rupees
- Übernachtungen und Essen: 6 x 6.000 = 24.000 Rupees
- An- und Abfahrt mit Bus: ca. 2000 Rupees
- Kleinkram, Snacks etc. ca. 5000 Rupees
Gesamt: 34.000 Rupees (rund 235 Euro)
Geldautomaten
Die letzte Bank mit Geldautomat befindet sich in Syabrubesi. Ich würde das Geld sicherheitshalber aber schon in Kathmandu abheben. Beachte hier das tägliche Limit zum Abheben (ca. 30.000 Rupees). Auf dem Trek selbst kannst du nur mit Bargeld zahlen. Kartenzahlung wird, wenn überhaupt, nur ausnahmsweise akzeptiert, darauf kann man sich nicht verlassen.
Ich würde daher zusätzlich zum Budget nochmal einen Notvorrat von ca. 10.000 – 15.000 Rupees mitnehmen. Es kann immer was dazwischenkommen oder vielleicht willst du auch einfach ein bisschen länger als geplant an einem Ort bleiben. Ohne Bargeld wird das dann schwierig.

Packliste für den Langtang Trek
Der große Vorteil eines Lodge-Treks: Wir übernachten immer in festen Unterkünften. Daher braucht man auf dem Langtang Trek keine Unmengen an Ausrüstung und Proviant mitschleppen. Wichtig ist vor allem die passende Bekleidung, da wir Höhen bis 4.000 Meter erreichen.
Auf die Packliste gehört Folgendes:
Wichtige Dokumente & Geld
- Reisepass (+ Kopien)
- Visum für Nepal
- Langtang Nationalpark-Permit
- Ausreichend Bargeld (Nepalesische Rupien – in den Bergen keine Geldautomaten)
- Reiseversicherung
Bekleidung
- 1-2 atmungsaktive Funktionsshirts (ich bevorzuge Merino)
- 1 lange Funktionsunterhose (für kühle Nächte)
- 1 Fleecejacke oder dünner Daunenpullover
- Warme Daunenjacke (für kalte Abende & Höhenlagen)
Empfehlung für Fleecejacke: Patagonia R1 Air Hoody
- Gewicht: 366 g
- Atmungsaktiv und geruchshemmend
- Hoher Tragekomfort
- Kapuze bietet zusätzliche Wärme am Kopf
- Vielseitig einsetzbare Mid-Layer-Schicht
Außenschicht:
- Wasserdichte Hardshell-Jacke (Gore-Tex o.ä.)
Weitere Kleidung:
- 1 Trekkinghose (evtl. Zip-Off)
- 1 bequeme Wechselhose für Abends
- 2 Paar Wandersocken (Merino empfohlen)
- 1 Paar warme Wollsocken für abends
- 2 Paar Unterwäsche
- Warme Mütze
- Sonnenhut oder Kappe
- Dünne Handschuhe
- Buff/Tuch (gegen Staub & Sonne)
Empfehlung für Baselayer: Merino Icebreaker 200
- Gewicht: 219 g
- Hochwertiges Langarmshirt aus 100% Merinowolle
- Sehr angenehmes Tragegefühl auf der Haut
- Versetzte Nähte an den Schultern für mehr Komfort
- Hohe Geruchsresistenz
Schuhe & Ausrüstung
- Gut eingelaufene Wanderschuhe (ggf. knöchelhoch)
- Leichte Sandalen/Freizeitschuhe für abends
- ggf. Trekkingstöcke (entlasten Knie & helfen bei Auf-/Abstieg)
Schlafausrüstung
- ggf. Schlafsack (je nach persönlichem Kälteempfinden, Komfortbereich bis 0 °C sollte reichen)
Empfehlung für Freizeitschuhe: Exped Camp Slipper
- Gewicht: 150 g
- Warme und bequeme Camping- und Hüttenschuhe
- Sehr weiches Fussbett
- Rutschfest, schnell trocknend und atmungsaktiv
- Kleines Packmaß
Hygiene & Gesundheit
- Reiseapotheke (ggf. Medikamente gegen Höhenkrankheit wie Diamox)
- Pflaster/Blasenpflaster
- Sonnenschutzcreme (LSF 50+) & Lippenschutz
- Desinfektionsgel für die Hände
- Biologisch abbaubare Seife & Shampoo
- Toilettenpapier & Zip-Lock-Beutel (für Müll)
- Zahnbürste/-pasta
- Handtuch (Mikrofaser, schnelltrocknend)
Elektronik & Sonstiges
- Stirnlampe
- Kamera/Smartphone + Powerbank
- ggf. Adapter (Nepal: Typ D, M, C, die meisten Stecker funktionieren problemlos, aber es kann Ausnahmen geben)
- Notizbuch & Stift
- ggf. Ohropax (Teahouses können hellhörig sein)
- Kartenmaterial/Offline-Karten
Gerade wenn du mit Smartphone navigierst, solltest du die Energieversorgung sicherstellen. Eine Powerbank ist daher essentiell. Da du in den Lodges aufladen kannst, muss die Powerbank aber nicht übertrieben groß sein. Ich verwende hier gerne die leichte und kompakte Anker Powercore.
- Gewicht: 200 g (inkl. Micro-USB-Kabel + Beutel)
- Kompakte + leistungsstarke Powerbank, ideal für Rucksackreisende
- hochwertige Verarbeitung
- ca. 4-5 Aufladungen von Smartphones
- Vor Überspannung und Kurzschluss geschützt
Optionale Extras
- Leichter Daypack (für Tagesausflüge)
- Sitzkissen (für Pausen)
- Kartenspiele/Buch/Ebook-Reader (für Teahouse-Abende)
- Kleine Geschenke für Einheimische (Stifte, Notizbücher, Luftballons etc., lieber keine Süßigkeiten)
Tipp: Ein kleiner und sehr leichter Tagesrucksack, der sich hervorragend für solche Trekkingtouren eignet ist der Osprey Ultra Stuffpack*. Beim Trek von Lodge zu Lodge kannst du ihn nämlich einfach zusammenrollen und er wiegt auch nur knapp 100 Gramm.
- Gewicht: 115 g
- Zwei elastische Seitenfächer
- Gepolsterte Schulterriemen aus Mesh
- Verstellbarer Brustriemen
- Ideale Ergänzung für Fernwanderungen
Weitere Anregungen findest du meine Packliste für mehrtägige Wanderungen.
Wie schwer ist der Langtang Trek?
Der Langtang Trek ist eine vergleichsweise einfache Wanderung. Die Tagesetappen dauern meist 5–6 Stunden, die Aufstiege sind stetig aber moderat. Außerdem sind die Pfade gut ausgetreten. Verlaufen kann man sich eigentlich auch nicht, da das Tal den Weg vorgibt.
Die größte Herausforderung ist der Aufstieg bis auf knapp 4.000 Meter. Generell ist der erste Teil des Treks etwas anstrengender, da im unteren Teil des Tals viele Treppen überwunden werden. In Ghoda Tabela, etwa auf der Hälfte der Strecke, wird das Profil dann sanfter. Man steigt immer noch auf, aber nicht mehr so steil.
Generell sind, wie bei den meisten Trekking-Touren in Nepal, eine gewisse Grundkondition, Trittsicherheit und Erfahrung im Wandern von Vorteil. Aber der Langtang Trek ist sehr einsteigerfreundlich. Auch wenn du noch nie vorher einen Himalaya-Trek gemacht hast, wirst du hier aller Voraussicht nach keine Probleme bekommen.

Akklimatisierung
Die maximale Höhe des Langtang Trek beträgt knapp 4.000 Meter bzw. ist sogar noch höher, wenn du einen der Aussichtsberge besteigst. In diesen Höhen kann es zu Problemen kommen, wenn sich der Körper nicht ausreichend angepasst hat. Stichwort: Höhenkrankheit.
Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Schlafprobleme. Um diese Probleme zu vermeiden, ist eine langsame Akklimatisierung entscheidend, d.h. ein langsames Austeigen: Der nächste Schlafplatz sollte maximal 500 Höhenmeter über dem letzten liegen.
Weitere Tipps:
- Trinke ausreichend Wasser (3–4 Liter täglich)
- Gehe langsam und stetig, überanstrenge dich nicht
- Vermeide Alkohol und Zigaretten
- Höre auf deinen Körper – wenn Symptome auftreten, steige sofort ab
- Bei ernsten Fällen kann das Medikament Diamox helfen, besorge dir evtl. vorher ein paar Tabeletten in Kathmandu (rezeptfrei erhältlich)
Meine Erfahrungen
Für Himalaya-Verhältnisse ist der Langtang Trek eine relativ niedrige Wanderung. Es gibt auch keinen Pass über 5.000 Meter wie z.B. auf dem Annapurna Circuit. Daher ist es unwahrscheinlich, dass du Probleme mit der Höhe bekommst, wenn du dir ausreichend Zeit lässt. Ich habe niemanden getroffen, der Schwierigkeiten hatte.

Tagesausflüge in Kyanjin Gompa
Kyanjin Gompa ist der letzte bewohnte Ort im Langtang-Tal. Tatsächlich ist das Tal aber noch rund 30 Kilometer länger und es gibt viele Seitentäler. Daher gibt es hier exzellente Möglichkeiten für Tagesausflüge, vielleicht ist das sogar das wahre Highlight des Treks. Denn wo sonst kommt man den Himalaya-Riesen so nahe und kann gleichzeitig jeden Abend wieder zurück in die warme Lodge?
Die bekanntesten Ziele befinden sich alle im direkten Umkreis von Kyanjin Gompa. Hier die Übersicht:
(zum Vergrößern anklicken)

Kyanjin Ri
4.604 Meter hoher Aussichts-Gipfel mit schönen Aussichten auf das Langtang-Tal und den Lirung-Gletscher, ca. 2 Stunden von Kyanjin, weitere Infos.
Tsergo Ri
4.985 Meter hoher Aussichts-Gipfel mit Panoramablicken auf zahlreiche 6.000er und 7.000er, für viele der Höhepunkt des Langtang-Trek, ca. 3,5 Stunden von Kyanjin, weitere Infos.
Glacier View Point bzw. Yubra Basecamp
Toller Aussichtspunkt im Seitental des Lirung-Gletschers oberhalb von Kyanjin, direkt auf der Moräne und mit schönen Blicken auf den Gletscher, ca. 2 Stunden ab Kyanjin.
Frozen Lake
Kleiner Gletschersee direkt unterhalb des Lirung-Gletschers, der Weg führt genau auf der anderen Seite des Gletschers entlang als der Weg zum Glacier Viewpoint, ca. 30 Minuten zu Fuß von Kyanjin.
Die beiden vorigen Wanderungen können auch kombiniert werden, indem man den Lirung-Gletscher überquert – eine Super-Tageswanderung. Dazu gibt‘s demnächst hier nochmal einen eigenen Blogpost.
Langshisha Kharka
Saisonale Yak-Weide im oberen Langtang-Tal, an dem Punkt, an dem sich mehrere Gletschertäler treffen. Ca. 13 km einfach also ein voller Tagestrip, aber ohne große Anstiege immer entlang des Langtang Khola, weitere Infos.
Yala Peak
5.520 Meter hoher Gipfel, eigentlich keine Wanderung mehr, eher Bergsteigen. Aber es ist kein spezielles Permit erforderlich, da der Berg als „Trekking-Peak“ gilt, weitere Infos.
Weitere Ausflüge
Wer ein Zelt und Proviant mitbringt, kann z.B. in Langshisha Kharka ein Basecamp aufschlagen und von dort die diversen Seitentäler erkunden, ggf. über die Moränen bis zum Gletschereis wandern. Das war eigentlich mein Plan, der leider von der Erkältung durchkreuzt wurde. Die Wege sind hier aber nicht mehr in OSM und den üblichen Apps eingetragen, dazu braucht es dann ein wenig Orientierungsvermögen und Erfahrung.

Langtang Trek verlängern: Gosaikunda und Helambu-Trek
Der Langtang Trek lässt sich auch noch verlängern, und zwar indem du die Gebirgskette überquerst, die das Tal im Süden begrenzt. Die beiden beliebtesten Optionen sind die Wanderung zu den Gosaikunda-Seen oder in die Helambu-Region.
Übersichtskarte Gosaikund und Helambu Trek (zum Vergrößern anklicken):

Gosaikunda Trek
Diese beliebte Option bietet sich an, wenn du nur ein paar Tage mehr Zeit hast. Du kannst vom unteren Langtang-Tal (kurz vor Pairo) auf einen Nebenroute abzweigen, die zuerst nach Thulo Sabru und von dort zu den heiligen Seen von Gosaikunda führt. Von dort kann man dann nach Dumche zurückwandern, dem nächstgrößeren Ort vor Syabrubesi am Pasang Lhamu Highway. Weitere Infos.
Zusätzlicher Zeitbedarf: ca. 4 Tage
Eine weitere Alternative, wenn du noch mehr Zeit hast: Von den Gosaikunda-Seen über den Laurebina-Pass durch die Helambu-Region ins Tiefland wandern. Das wollte ich ursprünglich machen. Man kann tatsächlich auf einem durchgängigen Weg bis nach Kathmandu zurücklaufen und endet dann im Shivapuri-Nationalpark, entweder in dem Vorort Sundarjial oder in Budhanilkantha. Stelle ich mir ziemlich spannend vor! Weitere Infos.
Zusätzlicher Zeitbedarf: ca. 8 Tage

Alternative Routen ins Langtang Valley
Es gibt neben dem normalen Trek von Syavrubesi und dem Laurebina-Pass noch zwei weitere, eher unbekannte Pässe, die einen Zugang aus der Helambu-Region ins Langtang gewähren:
Letzterer ist der Pass über den Bill Tilman nach seiner missglückten Reise 1949 (siehe Reisebericht) die Langtang-Region verließ. Beide Pässe sind vergletschert und dürften daher nicht ganz einfach sein. Der Anmarsch von Süden führt zudem mehrere Tage durch Gebiete weit abseits der normalen Trekkingrouten. Eine Begleitmannschaft mit Guide und Trägern ist hier wahrscheinlich sinnvoll.
Beste Reisezeit für den Langtang Trek
Die beste Reisezeit für den Langtang Trek sind – wie bei fast allen Treks in Nepal – die Monate März bis Mai und Oktober bis November. Im Frühling (März–Mai) erblühen die Rhododendronwälder in schönen Farben und die Temperaturen sind angenehm mild. Der Herbst (Oktober–November) bietet die klarste Sicht auf die schneebedeckten Gipfel und stabile Wetterverhältnisse.
Temperaturen und Klima

Ich habe den Trek Ende März gemacht und fand das Wetter angenehm.Tagsüber war es meist warm, um die 20°C , nur nachmittags zog es etwas zu. Allerdings war die Landschaft im oberen Teil des Tals noch etwas kahl. Ich kann mir vorstellen, dass es direkt nach dem Monsun Ende September etwas grüner ist. In Kyanjin Gompa war es im März immer noch ziemlich kalt. Mein Mini-Thermometer* war nicht ganz genau, aber ich schätze es müssen um die 5 °C gewesen sein.
Während der Monsunzeit (Juni–September) ist Trekking im Nepal-Himalaya aufgrund von starken Regenfällen, Erdrutschen und der eingeschränkten Sicht eher weniger empfehlenswert. Im Winter (Dezember–Februar) stelle ich es mir vor allem in den höheren Lagen sehr kalt und ungemütlich vor. Zudem steigt dann die Gefahr von Lawinen und das Tal ist stellenweise sehr eng.
Sonstige Tipps
Hier noch ein paar letzte Tipps und Infos, die dir eventuell behilflich sein könnten:
Essen: Ich fand das Essen auf dem Langtang Trek nicht so gut wie in den anderen Trekking-Regionen Nepals. Vielleicht der einzige Punkt, der mich nicht ganz überzeugt hat.
Hygiene: Benutze regelmäßig Handdesinfektionsmittel, vor allem bevor du etwas isst.
Klopapier: In den Lodges meist nicht vorhanden. Du kannst es unterwegs aber in jedem Dorf nachkaufen.
Freizeit: Die Etappen sind häufig recht kurz. Ein Kartenspiel, Ebook-Reader etc. für die Nachmittage in der Lodge kann nicht schaden.
Yaks: Gerade in den höheren Lagen rund um Kyanjin Gompa werden dir ggf. halbwilde Yaks begegnen. Halte hier lieber etwas Sicherheitsabstand.

Mein Fazit zum Langtang Trek
Ich hatte diese Wanderung vorher eigentlich „nur“ als Akklimatisierungs-Tour für die Everest-Region geplant. Am Ende hat mir das Langtang Valley aber doch sehr gut gefallen. Und es ist wirklich schade, dass ich die geplanten Tagestrips und den Camping-Ausflug im oberen Tal ausfallen lassen musste.
Andererseits… so habe ich nochmal einen Grund hierherzukommen. Und daher auch mein Tipp: Plane ruhig ein paar Tage für Kyanjin Gompa ein und laufe nicht direkt wieder zurück. Der Ort ist die perfekte Basis für Tagesausflüge in den Himalaya, vielleicht sogar einer der besten in ganz Nepal. Das Langtal Valley muss sich also überhaupt nicht vor den bekannteren Trekking-Regionen verstecken!

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Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Langtang Trek? Kennst du andere spannende Touren in Nepal? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!
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