Dieser Beitrag ist Teil 20 meiner 250 km langen Wanderung auf dem Annapurna Circuit.
Route: Chitre (2.390 m) – Ghorepani (2.860 m) – Poon Hill (3.293 m)
- Länge: ca. 3 km (+2,6 km für Poon Hill)
- Höhenmeter: +474 (+306 für Poon Hill)
- Übernachtung: Hungry Eyes Lodge
Heute ist die letzte Etappe, die ich der Original-Route des Annapurna-Circuits folge – ein würdiges Finale. Im Prinzip geht es so weiter wie gestern: Blühende Rhododendron-Wälder, riesige Schmetterlinge so groß wie Vögel, die träge ihre Bahnen in der Luft ziehen, der Duft der tropischen Blumen in der feuchtwarmen Luft. Wenn ich ganz ehrlich bin, gefällt mir dieser Teil Nepals fast noch ein bisschen besser als das Hochgebirge des Himalaya!
Weil heute eh nicht mehr viel Strecke anfällt, starte ich erst am späten Vormittag und hänge erst noch ein bisschen vor der Lodge in Chitre rum:
Die letzten Höhenmeter bis Ghorepani:
Der Landschaften sind weiterhin absolut fantastisch und ein wunderbarer Mix aus Natur- und Kulturlandschaft. Es fühlt sich so an, als würde man in einem riesigen verwilderten Park rumlaufen:
Mitte April ist die Rhododendron-Blüte in Nepal in vollem Gange:
In der wunderbaren Natur vergehen die letzten paar Kilometer wie im Flug. Kurze Zeit später erreiche ich das Tor nach Ghorepani:
Ghorepani ist nur etwa 2 Stunden von Chitre entfernt und liegt direkt auf einem Pass. Hier oben ist es ein bisschen windiger, was das schwüle Klima etwas erträglicher macht. Der kleine Ort besteht im Prinzip nur aus Lodges für die zahleichen Trekker, die von hier aus auf den berühmten Pool Hill wandern. Genau das mache ich am nächsten Morgen auch und natürlich ist das das perfekte Ende der Tour.
Hauptstraße in Ghorepani. Viel mehr als die eine Hauptstraße gibt es auch nicht. Auf der anderen Seite des Passes geht es einfach wieder runter…
Als ich ankomme, ist gerade eine Hochzeit in vollem Gange und der ganze Ort hat sich hier versammelt.
Unübersehbar das Schild, das den Weg zum berühmten Poon Hill weist. Ein Besuch auf dem benachbarten Aussichtsberg zum Sonnenaufgang ist Pflichtprogramm und wahrscheinlich so ziemlich der einzige Grund, warum die Leute nach Ghorepani kommen.
Wenn du auf den Poon Hill willst, starte am besten ziemlich früh, gegen 4:30 Uhr. Das ist auch einer der Gründe, warum es besser ist, am Tag davor in Chitre zu übernachten: So kommst du vormittags entspannt in Ghorepani an, kannst den Tag über relaxen und dann ausgeschlafen am nächsten Tag starten. Der Weg zum Poon Hill ist nicht sehr lang. Der Berg liegt etwa 300 Höhenmeter über Ghorepani, du brauchst nur rund 35 Minuten bis nach oben.
Morgenstimmung auf dem Poon Hill. Im Hintergrund der Machapuchare (6.997 m) mit seiner markanten Doppelspitze.
Bei Sonnenaufgang zuschauen, wie sich der vergletscherte Gipfel des Dhaulagiri aus dem Morgennebel schält – schon ein erhabener Moment, trotz des Trubels. Praktischerweise wird oben auch Kaffee und Tee verkauft, damit du den Augenblick noch besser genießen kannst.
Letztes Erinnerungsfoto mit Steve aus England und Laurits aus Dänemark. Die Jungs habe ich zwei Tage vorher unterwegs kennengelernt. Sie waren mit Guide unterwegs und fahren jetzt nach Pokhara, um es sich gutgehen zu lassen.
Und dann bricht der Tag an, wir laufen in der frischen Morgenluft zurück nach Ghorepani und eine absolute Supertour geht zu Ende…
Nach dem Poon Hill war für mich zwar der offizielle Teil des Annapurna Circuit zu Ende. Aber ich bin anschließend noch zum Annapurna Basecamp und in den Mardi Himal gewandert (Blogbeiträge dazu werden demnächst folgen). Die normale Route von Ghorepani führt über Ulleri weiter nach Nayapul. Von da gibt es einen Bus nach Pokhara, wo du noch ein paar Tage am Phewa-See entspannst und die letzten Wochen einsinken lässt. Eindrücke dürftest du auf jeden Fall genug gesammelt haben!
Alle Etappen des Annapurna Circuit:
Tag 1 – Tag 2 – Tag 3 – Tag 4 – Tag 5 – Tag 6 – Tag 7 – Tag 8 – Tag 9 – Tag 10 – Tag 11 – Tag 12 – Tag 13 – Tag 14 – Tag 15 – Tag 16 – Tag 17 – Tag 18 – Tag 19 – Tag 20
Herzlichen Glückwunsch, dass du bis hierhin durchgehalten hast! Falls du jetzt noch Fragen zu dem Trek hast, empfehle ich, dass du dir den exzellenten Wanderführer* besorgst. Oder du schaust einfach nochmal auf der Hauptseite zum Annapurna Circuit vorbei. Dort findest du jede Menge praktische Infos zur Planung der Tour.
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