Mestia – Ushguli Etappe 1: Mestia – Zhabeshi

Route: Mestia (1.500 m) – Zhamushi (1.640 m) – Tscholaschi (1.600 m)– Zhabeshi (1.645 m)

Länge: 16,5 km
Höhenmeter:+665, – 426
Übernachtung: Zuriko Kakhianis Guesthouse

Los geht es direkt im Stadtzentrum von Mestia an dem etwas heruntergekommenen zentralen Stadtpark. Hier steht auch ein Wegweiser, der aber nicht sehr hilfreich ist, da der Weg durch den Ort nicht markiert ist. Um den Einstieg zu finden, läufst du zuerst in Richtung Ethnografisches Museum. Nachdem du die Brücke über die Mulkhra überquert hast, biegst du anschließend rechts ab und folgst der Dirtroad.

Die ersten paar Kilometer sind ziemlich unspektakulär, da man erstmal nur der Schotterpiste folgt. Zum Glück bleiben die Häuser recht schnell zurück und der Trail verwandelt sich zunehmend in einen Feldweg. Irgendwann taucht dann auch der erste Wegweiser, während am Horizont die Berge des Kaukausus-Hauptkamms in der Ferne aufragen.


Nach knapp drei Kilometern gelangst du zu einer Wegkreuzung, die rechts von der Piste abzweigt. Zunächst geht es durch eine leicht hügelige Weidelandschaft, bei Kilometer fünf dann schließlich durch ein Wäldchen, bis zu einem namenlosen Pass auf knapp 1.900 Metern. Dieses Stück ist etwas steiler, aber die einzige große Steigung des Tages. Nach dem Pass geht es nur noch bergab.

Oben angekommen gibt es ein paar schöne Aussichtspunkte, von denen du einen tollen Blick auf die Berge des Kaukaus und die Dörfchen im Tal von Mestia hast, das du eben verlassen hast. Ich konnte die Pause leider nicht so ganz genießen, weil ich von ein paar zudringlichen Kühen belagert wurde, die meinen Rucksack essen wollten. Ansonsten bietet es sich aber wirklich an, in dieser schönen Wiesenlandschaft eine Pause einzulegen.


Danach geht es angenehm sanft runter ins nächste Tal. Die Aussichten auf die verstreuten Siedlungen Murshkeli und Zamushi, weit dahinter im Osten der schneebedeckte Gipfel des Dzhangi-Tau (5.805 m), sind mal wieder allererste Sahne. Ich würde auf jeden Fall den Abstecher nach Lakhiri machen, obwohl es ein paar Höhenmeter mehr sind. Kurz vor dem Ort befindet sich nämlich das wirklich nette „Amos Cafe & Bar“, wo es hervorragenden selbstgemachten Fruchtsaft gibt.


Hinter der Bar geht es auf einem etwas undeutlichen Trampelpfad durch Wiesen nach Lakhiri und dann weiter runter ins Tal nach Zhamushi. Von hier führt dann eine Piste zum nächsten Ort Tscholaschi. Man kann den ganzen Abstecher zu der Bar natürlich auch auslassen und direkt runterlaufen. Dafür wanderst du dann aber mehr auf der Piste, da der Weg im Tal eben für Fahrzeuge ausgebaut wurde.

Nachdem du Tscholaschi hinter dir gelassen hast, führt der Weg bis an den Fluss. Diese Stelle sorgte bei vielen Wanderern für Verwirrung. Es gibt nämlich zwei Wegweiser: Einer direkt über die Brücke im Süden, der andere nach Osten entlang des Nordufers der Mulkhra. Der schnellere Weg über die Brücke führt wieder über die langweilige Piste. Der andere Weg sah im ersten Moment etwas suspekt aus. Ich hab’s trotzdem mal drauf ankommen lassen.

Weg am Nordufer der Mulkhra.

Zunächst geht es durch eine Art Niemandsland aus Geröll, später dann auch teilweise mitten durch die ausgetrockneten Teile des Flussbetts. Streckenweise gab es hier auch gar keinen richtigen Weg, aber die Orientierung ist nicht schwer. Schließlich geht man auf einem sehr schönen Wiesenpfad am Flussufer entlang, wo es viele gute Plätze zum Zelten gibt.

Den Fluss kann man hier nicht einfach so überqueren.

Nach knapp 1,5 Kilometern erreichst du die Überreste einer alten Brückenkonstruktion. Früher gab es hier wohl mal eine Befestigung, mit der man sich mittels Tiroler Traverse an einer Seilbrücke über den reißenden Fluss hangeln konnte. Inzwischen ist hier aber alles verfallen und an diesem Punkt geriet ich dann doch etwas ins Zweifeln, ob ich noch weitergehen sollte. Den Fluss zu furten wäre nämlich ziemlich lebensmüde.

Zum Glück folgt kurz darauf eine weitere alte Brücke aus Metall. Die sah zwar auch schon ziemlich mitgenommen und rostig aus, aber ich schätze für die nächsten paar Jahre müsste sie halten. Auf der anderen Flussseite angekommen passierst du den Ort Chvabiani. Von hier aus ist es dann nur noch ein kurzes Stück Piste bis nach Zhabeshi, wo es viele Unterkünfte gibt.


Ich bin zunächst ein bisschen im Ort herumspaziert, weil ich nichts vorher gebucht hatte und erstmal gucken wollte. Von allen Lodges am besten gefiel mir Zuriko Kakhianis Guesthouse, wo ich für 50 Lari mit Essen übernachtet habe. Die Kakhianis sind anscheinend eine Art Lodge-Dynastie – der Familie gehören noch mindestens drei weitere Unterkünfte in Zhabeshi.

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