Amalfiküste Etappe 4: Bomerano/Agerola – Piano di Sorrento (Weg der Götter)

Die Königsetappe hat es in sich: Nach dem "Sentiero degli Dei" geht es runter in die Bilderbuchstadt Positano und danach wieder ab an die Steilküste auf den Weg nach Piano di Sorrento.

Auf einen Blick

  • Länge: 19,3 km
  • Höhenmeter auf: 1710 m
  • Höhenmeter ab: 2038 m
  • Dauer: ca. 8 bis 9 Stunden

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Beschreibung der Tour

Tag 4 unserer Wandertour und es regnet immer noch. Definitiv nicht das passende Wetter für den bekanntesten Wanderweg der ganzen Amalfiküste. Wir beschließen eine Pause einzulegen und fahren nach Neapel, das mit dem Bus gerade einmal 2 Stunden entfernt ist. Kurios: während an der Amalfiküste Weltuntergangsstimmung herrscht, präsentiert sich die Metropole am Fuß des Vesuvs in strahlendem Sonnenschein.

Am nächsten Tag sind uns aber auch die Wettergötter in Bomerano wohl gesonnen die Sonne und das erste Mal seit 2 Tagen lichtet sich die Wolkendecke zumindest ein Stück weit. So könnte das doch was mit dem Weg der Götter werden. Wir packen unsere Sachen und ich freue mich auf das Highlight des Trips.

Der Weg der Götter startet in Bomerano.

Sentiero degli Dei: Auf dem Weg der Götter

Wie zu erwarten war, sind wir nicht die einzigen, die auf den Spuren der Götter wandeln. Kurz hinter Agerola startet die Karawane der Wanderfreunde, gut ausgerüstet und mit einem Arsenal von Trekking-Stöcken bewaffnet. Kein Vergleich zu den bisherigen Wegen, die wir meist für uns alleine hatten.

Natürlich hat es seinen Grund, dass der „Sentiero degli Dei“ der beliebteste Weg an der Amalfiküste hat. Man hat das Gefühl zwischen Wolken und Meer zu laufen, von fast jedem Punkt aus bieten sich Wanderern einmalige Aussichten auf die Küste. Gleichzeitig ist der Weg technisch nicht besonders anspruchsvoll.

Immer wieder fällt der Blick auf die Küstenstraße, die sich tief unten am Meer entlangschängelt.

Der Pfad ist breit, gut markiert und ausgetreten. Nennenswerte Steigungen gibt es nicht, man spaziert gemütlich am Rand der Steilküste entlang und genießt die tolle Aussicht. Trotz des vergleichsweise großen Andrangs ist immer genügend Platz vorhanden, sodass keine Gefahr besteht abzustürzen.

8 km an der Steilküste bis Norcelle

Etwa auf der Hälfte des Weges gibt es einige Stellen, an denen für ein paar Meter über einige Felsen kraxeln muss und wo ich meine Hände zur Hilfe nehme. Rein von der Anstrengung ist das aber kein Vergleich zu den schweißtreibenden Aufstiegen auf den steilen Treppenwegen der letzten Tage.

Nach einiger Zeit ziehen wieder Wolken auf. Nebelschwaden driften über die steilen Terrassen der Weinberge und verleihen der Landschaft eine mystische Atmosphäre. Auch bei nicht ganz so tollem Wetter ist es immer noch ein Erlebnis, den Blick über die zerklüftete Küstenlinie schweifen zu lassen. Manche der Felsen am Wegrand sehen wie von Menschenhand erbaute Wachtürme aus.

Nach drei Stunden und knapp 8 km ist der Spaß dann auch schon vorbei. Beim Dorf Norcelle endet der offizielle Teil des Weges, an einem kleinen Cafè am Wegrand können sich Wanderer mit Limonensaft und Snacks stärken. Viele Besucher lassen sich hier mit dem Bus abholen. Wir wollen aber weiter bis Positano laufen, das sich vor uns ausbreitet.

Blick von Norcelle auf die bunten Häuser des Städtchens Positano.

Über tausend Treppen nach Positano

Das Städtchen liegt auf einem Hügel direkt am Meer, der so steil ist, dass die bunten Häuser fast senkrecht übereinander gebaut sind. Der Weg nach unten führt zunächst über eine langgezogene Schotterpiste und zum Schluss über einen wirklich steilen Treppenweg, für den man definitiv schwindelfrei sein sollte.

Der Weg nach Positano zählt zu den steilsten der ganzen Tour, bietet aber wunderbare Ausblicke auf die Bucht.

Der Abstieg hat es in sich: Etwa 1000 Höhenmeter müssen wir runter. Als Belohnung gönnen wir uns eine ausgedehnte Mittagspause am Strand von Positano. Allzu viel Zeit dürfen wir aber nicht vertrödeln: Wir haben erst die Hälfte der heutigen Strecke zurückgelegt.

Nach der langen Mittagspause ist der Weg zurück auf die Steilküste nicht gerade leichter. Aber es hilft nichts. Die 1000 Meter, die wir runter sind, dürfen wir jetzt wieder hochlaufen. Oben angekommen erwartet uns eine menschenleere Heidelandschaft. Kein einziger Wanderer ist zu sehen und wir begegnen nur einigen Schafen und einem laut kläffenden Hirtenhund, der uns eine Weile begleitet.

Einsamer Wanderweg hinter Positano. Kaum zu glauben, dass der belebte Touristenort nur eine Stunde entfernt ist.

Wir passieren die drei Gipfel Capo di Masina, Monte Commune und Monte Staccato, einige Stunden später geht es wieder runter an die Küste. Diesmal zum Glück nicht aber nicht so steil und am frühen Abend erreichen wir unser Hostel, die Residence l’Incanto in den Außenbezirken von Piano di Sorrento. Praktischerweise liegt das Hostel direkt am Wegrand liegt. Ehrlich gesagt möchte ich nach dem ganzen Auf und Ab auch keine Meter mehr weit gehen. Dieser Tag war hart!

Hier geht es weiter mit Etappe 5 der Wanderung. Alternativ kommst du hier zurück zur Übersicht der gesamten Tour.

 

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