Wanderung auf dem CAI 300 an der Amalfiküste: Etappe 5

Die vielleicht einsamste Etappe der Amalfiküsten-Wanderung: Nachdem wir den Weg der Götter hinter uns gelassen haben, wird es schlagartig ruhig. Der Weg führt durch eine wunderbare mediterrane Landschaft mit herrlichen Ausblicken auf das tyrrhennische Meer - mindestens genau so schön wie der Götterweg. Der letzte Abstieg nach Marina del Cantone ist nicht ganz ohne, der Strandcampingplatz am Ende dafür aber eine schöne Belohnung.

Route: Colli di San Pietro– Colli di Fontanelle – TorcaMarina del Cantone

Übersichtskarte:

Tour-Daten

  • Länge: 11.5 km
  • Höhenmeter auf: 430 hm
  • Höhenmeter ab: 680 hm

Charakter: Überwiegend einfache Wanderung, bis Colli di Fontanelle auf Feldwegen, kurze Abschnitte auf Straße. Nach Torca leicht verwilderte Naturpfade mit erschwerter Orientierung. Abstieg nach Marina del Cantone auf recht steilem, überwachsenen Bergpfad – der technisch anspruchsvollste Wegabschnitt der 6-tägigen Tour, bei guten Bedingungen aber nicht übermäßig schwierig.

  • Schwierigkeit nach SAC: Abstieg nach Marina del Cantone T3, ansonsten T2
  • Dauer: ca. 6 Stunden

Beschreibung der Tour

Wir verlassen unsere Unterkunft und laufen zunächst durch die kleine Ortschaft Colli di San Pietro. Zunächst folgen wir einer staubigen Mischung aus Feldweg und Straße. Schließlich kreuzen wir die Schnellstraße Amalfitana, die uns bis zum Ort Colli di Fontanelle begleitet, mal auf der rechten, mal auf der linken Seite der Strecke.

Auch hier begleitet uns die Amalfitana, die in Serpentinen durch den Ort führt. Wir können allerding abkürzen, da wir die Wege zwischen den Häusern nehmen. Wer sich nochmal verpflegen möchte: Jetzt ist eine gute Gelegenheit, es gibt mehrere Restaurants und auch einen Minimarkt. Im nächsten Ort Torca ist die Auswahl kleiner und es ist auch nicht sicher, ob dort alles geöffnet ist.

Hinter Colli di Fontanelle taucht man schnell in typisch mediterrane Landschaften ein.

Wir verlassen das Dorf und laufen noch ein ganz kurzes Stück auf der Straße. An der letzten Kehre zweigt dann endlich ein Wanderweg ab, der in eine wahre Bilderbuchlandschaft hineinführt: Violette und gelbe Blumen am Wegesrand wechseln sich mit Kakteen, knorrigen Olivenbäumen und Ginsterbüschen ab. Das Meer funkelt in der Sonne, Schiffchen streifen durch das türkisblaue Wasser. Herrlich!


Mediterrane Traumlandschaften bis Torca

Während wir auf verschlungenen Pfaden über dem Meer wandern und kleine Urwäldchen durchqueren, sehen wir keine einzige andere Person. Immer wieder fällt der Blick auf die der Küste vorgelagerte Inselgruppe der Li-Galli-Inseln, drei kleinen in Privatbesitz befindlichen Inseln. Schön ist auch, dass man von hier aus den Golf von Neapel, die Amalfiküste und den Vesuv gleichzeitig im Blick hat.

Immer wieder führt der Weg direkt an der Küste entlang und bietet tolle Blicke auf versteckte Buchten.

Der Weg ist leicht überwachsen und die rot-weißen Markierungen sind hier auf diesem einsamen Abschnitt auch ziemlich verblasst. Dennoch kommen wir gut voran. Etwa zur erreichen wir das kleine Dörfchen Torca. Ein Ort der wie aus der Zeit gefallen wirkt. Der Minimarkt hat geschlossen. Eine Katze räkelt sich träge in der Nachmittagssonne, ein alter Mann nickt uns zu und irgendwo knattert eine Vespa die steilen Gassen empor. Mich würde es nicht wundern, wenn jetzt gleich Sofia Loren um die Ecke gelaufen kommt…


Einsame Trampelpfade, wenige Markierungen

Wir verlassen den Ort auf der Via Nula. An den letzten Häusern zweigt links dann ein urwüchsiger Trampelpfad ab, der uns zu einem Olivenhain führt. Danach wandern wir hinab zu einem Bachbett, das wir auf einer Brücke überqueren. Hin und wieder geht es durch dichte Ginsterbüsche, in denen der Weg im Unterholz zu verschwinden droht. Die Markierungen sind hier teilweise nur sehr schlecht zu erkennen.


Hinter der Brücke nähern wir uns wieder der Küste und genießen erneut die tollen Blicke auf die Li-Galli-Inseln. Wer mag kann hier auf der „Scala dei 700 Gradini“, einer steilen Treppe, bis zum Strand von Crapolla absteigen, wo sich auch eine römische Ruine befindet (siehe Wegpunkt im GPS-Track). Wir haben uns das aber gespart und sind einfach weiter der Küste gefolgt.

Etwa 3 Kilometer hinter Torca (ca. 1 Stunde 20 Minuten) erblicken wir vor uns an der Küste ein vorgelagertes Kap, das sich ins Meer schiebt. Das markante Kap begrenzt die Bucht von Marina del Cantone, zu der wir jetzt absteigen. Der Weg zweigt noch vor einem kleinen Pinienwäldchen links vom Hauptweg ab und führt dann hinunter zur Küste.

Abstieg nach Marina del Cantone

Der Pfad zur Bucht von Marina del Cantone ist relativ steil und wir haben hier auch keine Markierungen gesehen. Man kann den Geröllweg aber noch als Trampelpfad bezeichnen. Die Warnungen in anderen Reiseberichten, dass die Route zu gefährlich sei, würde ich persönlich nicht unterschreiben (natürlich subjektive Einschätzung). Was allerdings zutrifft: Der Weg ist relativ stark überwachsen, lange Hosen sind hier von Vorteil.

Das schwierigste Stück folgt relativ kurz nach dem Beginn des Abstiegs. Hier führt ein sehr steiler Pfad geradewegs zu einigen Ruinen hinunter. Der korrekte Weg verläuft stattdessen etwas sanfter in einem Bogen halbrechts am Abhang entlang. Generell sollte man für den Weg 100% schwindelfrei sein und sich zumindest ansatzweise in unübersichtlichem, verwilderten Gelände orientieren können. Der GPS-Track ist auf jeden Fall eine große Hilfe!

Der Weg nach Marina del Cantone ist recht steil und kaum markiert.

Zum Strandcampingplatz in Marina del Cantone

Nach dem Abstieg (ca. 180 Höhenmeter) kommen wir am Strand von Recommone raus, wo sich auch ein ziemlich luxuriöser Beachclub direkt am Wasser befindet. Das ist die Amalfiküste: Im einen Moment kraxelt man noch einen steilen Gebirgspfad hinab, im nächsten ist man schon wieder in der Welt der Reichen und Schönen… Als Ort für eine Pause nach dem schweißtreibenden Abstieg aber nicht zu verachten.

Die kleine Bucht mit dem Strand von Recommone.

Von dem Strand aus führt der Weg um einen Bergrücken herum, immer direkt an den Felsen am Wasser vorbei, aber jetzt wieder sehr einfach zu begehen. Einige Minuten später erreichen wir dann die Bucht von Marina del Cantone. Das kleine Örtchen besteht eigentlich nur aus einem Campingplatz, drei Restaurants, einer Eisdiele und der obligatorischen Kirche.

Der schön angelegte Campingplatz Nettuno in Marina del Cantone.

Der Campingplatz Nettuno liegt ein Stückchen oberhalb des Meers, bis zum Wasser sind es 2 Minuten über eine Treppe. Nachdem wir es uns in unserem Mobilheim eingerichtet haben, gehen wir nochmal zum Strand. Der ist zwar nur aus Kies. Aber es ist trotzdem toll ein bisschen am Strand zu relaxen und unsere letzte Nacht der Wanderung direkt am Meer zu verbringen.

Unterkunft:

Villaggio Residence Nettuno

  • Marina del Cantone
  • Direkt am Wanderweg gelegen
  • Toller Blick aufs Meer
  • Einfache, saubere Mobilheime

Hier geht es weiter mit Etappe 6 der Wanderung. Alternativ kommst du hier zurück zur Übersicht der gesamten Tour.

 

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