Route: Maiori – Minori – Ravello – Scala – Rifugio Santa Maria dei Monti – Pogerola – Amalfi
Übersichtskarte:
Tour-Daten
- Länge: 20 km
- Höhenmeter auf: 1.365 hm
- Höhenmeter ab: 1.365 hm
Charakter: Bis Ravello einfache Treppenwege bzw. Panoramawege. Ab Scala teilweise steile Bergpfade im Hinterland, im Frühjahr ggf. leicht überwachsen und nicht immer gut markiert. Mit Abkürzung nach Amalfi ab Ravello wird die Wanderung zur einfachen Halbtagestour.
- Schwierigkeit nach SAC: T2
- Dauer: ca. 8 Stunden
Beschreibung der Tour
Die Route startet direkt in der Innenstadt von Maiori. Der Weg führt neben dem „Collegiata“, der größten Kirche des Orts, auf einer steilen Treppe auf den „Sentiero dei Limoni“. Der „Weg der Zitronen“ verbindet Maiori mit dem Nachbarort Minori und ist neben dem „Weg der Götter“ wahrscheinlich die zweitbekannteste Wanderstrecke an der Amalfiküste.
Sentiero dei Limonio zwischen Maiori und Minori
Der Sentiero dei Limoni ist als Panoramaweg angelegt, der größtenteils zwischen Obstplantagen, Gärten und natürlich immer wieder an Zitronenbäumen vorbei verläuft. Der knapp 3 Kilometer lange Weg ist befestigt und einfach zu laufen, allerdings streckenweise etwas überwuchert. Highlight sind die wunderbaren Ausblicke aufs Meer – von denen wir aber nichts haben. Der Himmel ist grau und wir laufen im Nieselregen an den Zitronen vorbei.
In Minori endet der Sentiero dei Limoni und es folgt ein erneuter Anstieg von der Küste bis nach Ravello. Das kleine Küstendörfchen liegt 300 Meter über dem Meer und gilt als einer der schönsten Orte an der gesamten Amalfiküste. Unter anderem liegt hier das berühmte Auditorium des Architekten Oscar Niemeyer – ein Konzertsaal mit Blick aufs Meer. Wir tappen die vielen Stufen allerdings im Nebel hinauf.
Eine weitere Attraktion Ravellos ist der Aussichtspunkt „Terraza dell’Infinito“ in den Gärten des Luxushotels Villa Cimbrone. Aber es regnet und wir verkrümeln uns erstmal in das Café an der Piazza Centrale. Auch hier gäbe es einen schönen Aussichtspunkt. Bei gutem Wetter präsentieren sich die umliegenden Weinberge und die Küste wie auf dem Paradeteller.
Abstecher in die Monte Lattari
Wer keine Lust auf die anschließende Bergetappe hat, folgt zunächst der Haupstraße Via Cigliano nach Süden, zweigt dann links auf die Via Valle delle Dragone ab und nimmt zuletzt den Treppenweg, der direkt nach Amalfi führt. Wir wollen allerdings einen Abstecher ins Hinterland machen und oberhalb des berühmten „Valle delle Ferriere“ wandern. Dazu laufen wir zunächst ein Stück zu dem Bergdorf Scala. Etwas oberhalb des Örtchens verlassen wir dann die Straße und folgen dem steinigen Wanderweg, der zum Heiligtum „Santa Maria dei Monti“ in den Lattari-Bergen führt.
Der Bergpfad zu dem Heiligtum auf knapp 1.040 Metern ist steil und führt teilweise über Geröll, bleibt aber durchweg gut zu gehen. Auch die Orientierung ist unkompliziert. Oben angekommen finden wir in völliger Abgeschiedenheit ein liebevoll gestaltetes Marienheiligtum. Neben dem Abbild von Maria hängt eine große Glocke – ein toller Aussichtspunkt und natürlich lasse ich es mir nicht nehmen zur Feier des Tages kräftig zu läuten.
Wie zur Antwort fängt es wieder an zu regnen. Wir schaffen es gerade noch so, in der Schutzhütte „Rifugio Santa Maria dei Monti“ Unterschlupf zu finden. Eine Schafherde zieht an uns vorbei. Wir winken dem Hirten zu, der sich sichtlich darüber wundert, hier oben Gäste zu bekommen. Als der Himmel wieder aufklart, machen wir uns auf den langen Rückweg nach Amalfi.
Panoramaweg oberhalb des Valle delle Ferriere
Der weitere Pfad verläuft ohne große Höhenunterschiede immer oberhalb des romantischen Valle delle Ferriere. Dieses Tal gilt als einer der schönsten Naturschutzgebiete Süditaliens. Theoretisch gäbe es auch einen Weg hinab, allerdings ist er stark verwildert und durch das steile Gelände auch nicht ungefährlich. Unser Panoramaweg bietet stattdessen schöne Blicke von oben ins Tal. An dem Sattel Sella di Monte Munillo (865 m) beginnt dann der Abstieg nach Pogerola und von dort über einen Treppenweg nach Amalfi.
Amalfi selbst ist winzig klein und auf gerade einmal 3 Quadratkilometern in die Talsohle des Valle delle Ferriere gequetscht. Im Mittelalter war Amalfi trotzdem einer der bedeutendsten Stadtstaaten Italiens, was natürlich mit einem prächtigen Dom demonstriert werden musste. Unsere Unterkunft liegt strategisch günstig am westlichen Ortsende, von hier geht es morgen direkt weiter.
Unterkunft:
Baia D’Amalfi
Hier geht es weiter mit Etappe 3 der Wanderung. Alternativ kommst du hier zurück zur Übersicht der gesamten Tour.
Das war ein schöner Teil der Tour. Der Umweg über den Monte Lattari ist spektakulär, allerdings war ich von den Wegen überrascht und hatte mich mehr vorbereitet. Bis zum Refugio ist es ein sehr einfacher wenn auch steiler Trail. Ab dem Refugio (bei der Glocke) existiert der Pfad im Prinzip nur auf der Karte. Man geht mehr oder weniger querfeldein zum Bergrücken, zu dem der Belvedere del Mustacolo gehört, und folgt bis zu ihm dem Bergkamm (nicht dem GPS Track folgen sondern auf dem Kamm bleiben). Dort stand ich sicher zehn Minuten lang und habe versucht, den Wanderpfad einzusehen, was einfach nicht möglich ist – es sieht nach Steilwand überall aus – und hatte überlegt umzukehren um mich nicht zu versteigen. Doch geht man entlang des eingetragenen Trails auf Sicht ein paar Minuten bergab, so findet man einen deutlichen in den Berg gehauenen Pfad, der einem die Traverse zum östlich gelegenen nächsten Bergkamm (mit der Turmruine) ermöglicht. Diesem Kamm folgt man auf Sicht bis zum Punta delle Castagne und beginnt dann den Abstieg ins Mühlental (all das ist CAI 301 aber es gibt keinen markierten oder durchwegs sichtbaren Trail). Abraten würde ich vom frühen Wechsel 301 auf 357, wie er in dem GPS Track angegeben ist. Das ist komplett querfeldein durch Brombeeren und Gestrüpp ohne erkennbaren Pfad und hat mir einiges abverlangt. Besser man bleibt auf der 301 (Erinnerung: kein Trail, alles auf Sicht) bis man auf der 357 landet. Dort habe ich gefühlt den Boden geküsst, da es ein gut erkennbarer, markierter Trail ist. Der Rest der Wanderung ist weiterhin spektakulär und gut gehbar.
Nochmal, der Tag war spektakulär und ich möchte ihn nicht missen. Aber es ist eine andere Kategorie und man sollte darauf eingestellt sein und über die notwendigen Fähigkeiten verfügen.
Hi Tobi,
und vielen Dank für dein ausführliches Feedback! Das ist jetzt schon ein par Jährchen her, aber ja… ich kann mich erinnern, dass wir nach der Schutzhütte ein Weilchen im Unterholz rumgelaufen sind, weil der Weg nur sehr schlecht erkennbar war. Den weiteren Weg nach dem ersten Aussichtspunkt hab ich als relativ steil, aber ansonsten problemlos in Erinnerung. Es kann natürlich durchaus sein, dass das in der Zwischenzeit zugewachsen ist. Das ist bei weniger begangenen Wegen ja nie auszuschließen. Auf jeden Fall nochmal danke für den Hinweis und ich hoffe, dass der auch von anderen Leuten gelesen wird:)
Viele Grüße
Selim