Dolomiten-Höhenweg Nr.1 – Etappe 8: Rifugio Brutio Carestiato – Rifugio Sommariva al Pramperet

Route: Rifugio Brutio Carestiato (1.834 m) – Passo Duran ( 1.605 m) – Malga Moschesin (1.800 m) – Forcella del Moschesin (1.940 m) –  Rifugio Sommariva al Pramperet (1.857 m)

  • Länge: 13 km
  • Höhenmeter: + 514, – 544
  • Gehzeit: ca. 6 Stunden
  • Übernachtung: Rifugio Sommariva al Pramperet

Nach dem Rifugio Brutio Carestiato verändert sich der Charakter der Tour. Die großartigen Alpenpanoramen bleiben ein Stück weit zurück, das Gelände wird wilder und mediterraner, was seinen ganz eigenen Reiz hat. Außerdem verebbt der große Strom der Mitwanderer. Viele Leute steigen am Passo Duran aus und sparen sich den restlichen Weg nach Belluno.

Los geht’s auf einer Schotterpiste, die in etwa einer halben Stunde talwärts zum Passo Duran führt. Hier befindet sich das Rifugio Tomè und ein Parkplatz, allerdings keine Busverbindung in die umliegenden Täler. Wer hier aussteigen will, muss sich also schon vorher eine Fahrmöglichkeit organisieren oder ein Taxi rufen.

Die offizielle Wegführung des Dolomiten-Höhenwegs Nr. führt vom Rifugio aus für knapp 2 Kilometer direkt auf der Straße in südlicher Richtung. Eigentlich nicht besonders reizvoll, aber das Stück ist nur sehr kurz und schon nach einer knappen halben Stunde ist die Abzweigung von Weg Nr. 543 erreicht, der nach Osten zur Forcella Dagarei aufsteigt.


Die nächsten Stunden geht es an den südlichen Ausläufern der Tamer-Gruppe vorbei. Der Weg führt abwechselnd durch Geröll, Blockfelder und lichte Waldgebiete – je weiter du läufst, desto wilder wird es. Teilweise droht der Weg im Unterholz zu verschwinden, zum Glück gibt es aber auch in dieser Wildnis in regelmäßigen Abständen deutlich sichtbare Markierungen.

Nördlich von dir wirst du einige interessante Felsformationen erkennen. Die Steine sehen wie eine versteinerte Gruppe von Figuren aus, die dich von oben betrachten. Auch der Blick nach Süden über die ausgedehnten Kiefernwälder und den mächtigen Monte Zedo, der sich über das Tal von Agordino erhebt, ist bombastisch.

An der verfallenen Hütte Malga de Moschesin befindet sich eine schöne große Wiese, die sich auch von der Strecke her für eine Pause anbietet. Hier gibt es auch eine Wasserstelle zum Nachfüllen. Danach ist es nicht mehr weit bis zur Forcella de Moschesin (1940 m). Die Scharte markiert den höchsten Punkt des Tages.


An den stark zerklüfteten Gipfeln der Cima de le Balanzole vorbei geht es weiter nach Osten. Links des Weges fallen die Hänge steil zum Val Balanzone ab – ein einsames, dicht bewaldetes Tal, das sich bis zum Horizont erstreckt und auf dem Rundweg „Anello Zoldano“ erkundet werden kann.

Dafür musst du bereits am Passo Duran auf Weg Nr. 536 abbiegen. Der Tag dürfte damit aber deutlich länger werden (mindestens 7-8 km mehr) und die Wege sind laut Führer ziemlich abenteuerlich. Für diese Variante benötigst du vermutlich einen vollen zusätzlichen Tag. Eine Übernachtungsmöglichkeit unterwegs ist das unbewirtschaftete Bivacco Baita Angelini.

Egal, für welchen Weg du dich entscheidest – an der Forcella Molchesin folgst du Weg Nr. 543 nach Osten. Die Wälder weichen einer zunehmend sanfteren Wiesenlandschaft, wo riesige Felsbrocken wie achtlos hingeschmissene Bauklötze im Gras liegen. Schließlich landest du im lieblichen Val Pramperèt, wo du schon bald das Tagesziel erreicht hast: Das wunderschön gelegene Rifugio Sommariva de Pramperèt.

Im Unterschied zu den anderen Hütten ist das Rifugio deutlich einfacher und auch nicht besonders stark besucht, was aber gerade zum Charme dieser „Bergsteigerunterkunft“ beiträgt. Ich wollte eigentlich zuerst zelten, was in dem weitläufigen Tal auch kein Problem gewesen wäre. Am Ende hat es mir auf der Sonnenterrasse aber so gut gefallen, dass ich die Nacht hiergeblieben bin.

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