Santo Antão Inseldurchquerung Tag 8: Figueiras – Ribeira da Cruz

Route: Figueiras – Figueiras de Baixo – Ribeira das Chapas – Branquinho – Ribeira da Cruz

  • Länge: 11,9 km
  • Höhenmeter: + 607 hm, – 1030 hm
  • Übernachtung: Casa Vanderlei, Tel: +238-2274048 (Halbpension 40 Euro)

Die heutige Wanderung ist sowas wie die Fortsetzung des Vortages, auch wenn sie nicht ganz das Niveau von gestern erreicht. Es ist aber immer noch eine Top-Tour und ich habe es nicht bereut, der Küste noch weiter zu folgen. Alternativ könntest du auch direkt von Figuerias südlich die Berge durchqueren und nach einem Schlenker durch den Parque Natural de Morocos weiter nach Alto Mira.

Wenn alles gut geht, würdest du dann ungefähr hier rauskommen:

Zu bedenken wäre bei dieser Variante, dass der Abstieg durch die Westflanke des Moroco-Massivs ziemlich steil und der Weg in keinem guten Zustand ist. Auf der Morocos-Hochebene kraxelst du zudem überwiegend weglos in nicht gerade übersichtlichem Gelände durch die Gegend. Ich war da oben nur mit Tagesrucksack, siehe das folgende Bild. Ohne GPS geht da nicht viel und mit vollem Gepäck ist es eine ziemliche Hausnummer.

Das aber nur am Rande. Wenn du der Küste folgst, gehts es zunächst wieder nach Norden, diesmal aber auf der anderen Seite des Ribeira do Figueiral. Dabei läufst du zuerst durch die Terrassenkulturen, die wir gestern nur von oben gesehen haben. Kurz vor Figueiras de Baixo biegst du nach Westen ab und läufst ein Stück zwischen den verstreuten Häuschen bis zum Sattel des nächsten Bergrückens.


Von hier geht es mit tollen Blicken auf den Atlantik in den benachbarten Canyon Ribeira das Chapas herunter und dann ein ganzes Stück in stetigem Auf und Ab an der Küste entlang. Viele der Terrassen in diesem Teil der Insel sind aufgegeben, da die Landschaft völlig ausgetrocknet ist. Der Kontrast zwischen den kargen Berghängen und dem Blau des Ozeans – dazwischen das schmale Band des Caminhos – ist trotzdem sehr schön.

Schließlich erreichen wir den Canyon von Alto Mira, der hier an einem steinigen Strand am Meer ausläuft, unter uns liegt das kleine Dörfchen Branquinho. Der Weg bis zum Strand ist steil und etwas holprig, zum Glück aber nur kurz. Direkt auf der anderen Seite geht es auf einem genauso gerölligen Weg wieder nach oben und zum letzten Teil des Tages.


Dieses Teilstück ist etwas langweilig, da es auf einer Schotterpiste verläuft, die gerade zu einer Straße ausgebaut wurde, als ich da war. Gut für die Einwohner, nicht so toll für den Wanderer. Die auf den Karten eingezeichneten Wege nach Ribeira da Cruz waren entweder halb verschüttet oder überhaupt nicht mehr aufzufinden. Ich bin die letzten paar Kilometer also wohl oder übel an Baggern und Bauarbeitern vorbei über die staubige rostrote Piste spaziert.


Das Örtchen Ribeira da Cruz ist hingegen ein willkommener Anblick. Die weitläufige Siedlung hat kein richtiges Zentrum, sondern besteht im Prinzip aus einzelnen verstreuten Häusern am Grund eines weitläufigen grünen Tals. Besucher verirren sich wohl nur sehr selten hierher, es gibt aber eine Möglichkeit zum Übernachten: Die an eine Villa erinnernde Casa Vanderlei inmitten einer großen tropischen Pflanzung.

Das große weiße Haus in der Mitte des Bilds ist die Casa Vanderlei.

Ich hab den Weg zunächst nicht gefunden, da natürlich rein gar nichts ausgeschildert ist. Im Prinzip musst du aber einfach nur kurz vor der Schule die Straße verlassen und der Staubpiste nach Nordwesten folgen, bis du irgendwann an der Villa ankommst. Falls gerade niemand da ist (ist mir passiert), einfach die Leute in dem Haus am Weg fragen. Da der Ort so klein ist, kennt eh jeder jeden.

In der Casa bekommst du Abendessen, Frühstück und vermutlich eine Portion sehr starken Grogue. Außerdem gibt es eine Dusche, die bei mir aber leider kaputt war. Wenn du der Straße an der Schule folgst, kommst du nach kurzer Zeit auch zu einem kleinen Laden, der aber nur eine ziemlich bescheidene Auswahl hat. Ansonsten gibt es hier nicht so viel zu tun, als auf der Terrasse zu relaxen und sich auf den nächsten Tag zu freuen.

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