GR 132 auf La Gomera – Tag 7: El Cedro – Hermigua

Route: El Cedro – Barranco del Cedro – Hermigua
Länge: 4,7 km
Höhenmeter: + 45, – 657
Übernachtung: Hotel Rural Villa de Hermigua (68 Euro/Nacht)

Drei fantastische Tage bin ich kreuz und quer durch den Garajonay-Nationalpark gestreift, im Hochland umhergewandert und habe fast jeden der offiziellen Wanderwege in diesem Teil der Insel kennengelernt. Heute geht es weiter. Ich möchte in den abgelegenen Nordosten der Insel laufen, noch eine Nacht in der Wildnis zelten und dann gemütlich zurück nach San Sebastián spazieren.

Leider macht mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wie an den Vortagen beginnt der Tag erstmal mit einem kräftigen Regenschauer. Heute will der aber gar nicht mehr aufhören. Ich kauere stundenlang in meinem (immer noch viel zu kleinen) Zelt und komme einfach nicht weg. Bis es aufgehört hat und ich alles abgebaut habe, ist es weit nach Mittag.

Auf dem Zeltplatz La Vista spazieren regelmäßig Schafe und Enten durch die Gegend. Hier ist die Welt noch in Ordnung…

Die ursprüngliche Idee war, zurück nach Hermigua zu laufen, mich wieder auf dem GR 132 einzufädeln und dann bis zum Majona-Nationalpark weiterzugehen. Mit der Verspätung ist das aber nicht zu schaffen. Also ändere spontan den Plan: Ich gehe einfach nur nach Hermigua, übernachte dort und mache die letzte Etappe dann ganz wie „offiziell“ vorgesehen an einem Stück.

Um nach Hermigua zu kommen, habe ich einen anderen Weg als die Aufstiegsroute gewählt. Anstatt wieder an der Kirche vorbeizulaufen, steige ich diesmal direkt durch den Barranco del Cedro ab. Das ist zum einen schneller, außerdem komme ich dabei nochmal an dem Wasserfall Chorro de El Cedro vorbei, der hier ganze 200 Meter in die Tiefe stürzt.

Blick auf den Wasserfall Chorro de El Cedro vom steilen Wanderweg nach Hermigua.

Nach dem Regen ist der steile, steinige Pfad ziemlich rutschig und ich muss bei jedem Schritt gut aufpassen. Schließlich komme ich am Aussichtspunkt zum Wasserfall vorbei – habe ich zwar schon in den Vortagen gesehen aber es trotzdem noch einmal ein schöner Anblick zum Abschluss meines Besuchs im Garajonay-Nationalpark.

Weiter geht es zu dem kleinen Stausee „Embalse de los Tiles“. Hier befindet sich sogar ein kleiner Rastplatz im Schatten der Bäume. Das feuchtwarme Klima und die allgemein verwahrloste Atmosphäre des Ortes laden aber nicht gerade zum längeren Verweilen ein. Und nach drei Tagen im Dschungel kann ich auch mal wieder ein bisschen Sonne vertragen.

Der leicht vernachlässigt wirkende Rastplatz am Stausee „Embalse de los Tiles“

Hinter der Talsperre gabelt sich der Weg. Ich nehme die linke Variante, weil ich den wunderschönen Höhenweg der links abzweigt bereits zwei Tage vorher gelaufen bin. Ein Fehler – die linke Variante ist steil, glitschig und alles in allem ziemlich unangenehm. Das ist bestenfalls als Aufstiegsweg zu empfehlen. Merken: Wenn du hier runterkommst, rechts halten!

Tolle Aussicht auf die Roques de San Pedro. Die spitzen Felsnadeln erheben sich direkt über Hermigua und sind ein beliebtes Fotomotiv.

Irgendwann endet der Weg dann aber doch und ein paar nicht minder steile Treppen später bin ich wieder an der Hauptstraße von Hermigua. Ich suche mir spontan die erstbeste Unterkunft, die gut aussieht und mache den Rest des Tages eigentlich nicht mehr viel als zu essen und im Bett zu liegen. Nach drei Tagen Hundehütten-Feeling in dem Zelt eine echte Wohltat und morgen wird es ja nochmal etwas anstrengender.

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