GR 132 auf La Gomera – Tag 3: Lo del Gato – Imada – Valle Gran Rey

  • Route: Lo del Gato – El Rumbazo – Guarimar – Imada – Valle Gran Rey
  • Länge: 8 km
  • Höhenmeter: + 873, – 308
  • Übernachtung: Apartamento Bello Bello (40 Euro/Nacht)

Nach einer deutlich angenehmeren Nacht laufe ich den Rest des Barranco de Santiago runter. Der Trampelpfad wird hinter Lo del Gato deutlich besser und sieht jetzt auch wieder wie ein Weg aus, der diesen Namen verdient. Zum Schluss geht es ein Stückchen durch ein Flussbett, natürlich wieder ausgetrocknet. Immerhin komme ich an einem Wasserreservoir vorbei, wo ich auffüllen kann.

Bei El Rumbazo laufe ich ein kurzes Stückchen auf der Straße, überquere eine Fußgängerbrücke und folge dann dem Weg duch die steilen Felswände auf der westlichen Seite des Barranco de Guirimar. Laut Wanderführer ist das eine der Top-Touren der Insel, was ich an dieser Stelle offiziell bestätige.


Der spektakuläre Barranco Juan de Vera hat die Messlatte schon ziemlich hoch gesetzt, trotzdem ist es natürlich ein Superweg. Der Pfad ist sehr schön angelegt und führt teilweise in schwindelerregenden Höhen genau über dem Abgrund. An den kritischen Stellen aber immer gut mit Geländer gesichert und nie zu schmal – ein sicheres, unkompliziertes Abenteuer für jedermann.


Dass es die ganze Zeit aufwärts geht, stört mich nicht unbedingt, auch wenn es in der Hitze verdammt anstrengend ist. Ärgerlich ist nur, dass ich noch viel zu viel Strecke vor mir habe. Wenn ich den Zeitplan noch irgendwie einhalten will, müsste ich heute noch zurück an die Küste, dann wieder durch den schwierigen Barranco de Argaga nach Gerian und dann nochmal runter nach Valle Gran Rey.

Der lange Weg durch den Barranco de Guirimar. Im Hintergrund das Bergdörfchen Imada.

Realistisch gesehen ist das natürlich nicht mehr zu schaffen. Mir fehlt mehr als ein halber Tag, der sich gestern in der Kakteenwildnis rund um Lo del Gato in heiße Luft aufgelöst hat. Jetzt nochmal 25 Kilometer und knapp 2000 Höhenmeter ist beim besten Willen nicht mehr drin, vor allem weil das kein Gelände ist, wo man mal eben schnell durchhetzen kann.

Also ist erstmal eine Pause angesagt, um neue Pläne zu schmieden. Das Bergdörfchen Imada, das ich bald darauf erreiche, ist der perfekte Ort dafür: Sauber blankgeputze, weiße Häuser, die in der Sonne funkeln, ein einladendes Cafè im Schatten mit tollem Blick in die Schlucht – was will man mehr?

Imada ist ein beliebter Ausgangspunkt für die Wanderung durch die Schlucht – vermutlich, weil es von hier aus runter und nicht hoch geht.

Der weitere Verlauf steht schnell fest. Zwischen Imada und Valle Gran Rey gibt es in Richtung Küste keine weiteren Ortschaften, an denen ich zur Not noch mit einem Bus oder Taxi abkürzen könnte. Zum Laufen ist es zu weit und ich will nicht noch eine weitere Nacht im Süden zelten. Schließlich gibt es noch so viel sonst zu sehen. Also ordere ich ein Taxi und lasse mich für knapp 20 Euro nach Valle Gran Rey fahren.

Blick zurück in die Guirimar-Schlucht.

Spontan ein Zimmer zu bekommen, ist dort kein Problem. Ich quartiere mich für 2 Nächte in Vueltas ein. Den nächsten Tag verbringe ich mit einer ausgedehnten Wanderung durch die Terrassenkulturen des Valle bis zu dem Dörfchen El Cercado und zurück über das Tal von La Matanza. Danach geht es weiter nach Vallehermoso.

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