Mestia – Ushguli Etappe 2: Zhabeshi- Adishi

Route: Zhabeshi (1.645 m) – Tetnuldi Ski Resort (2.680 m) – Adishi (2.110 m)

Länge: 12,6 km
Höhenmeter:+1.105, – 650
Übernachtung: Elizabeths Guesthouse

Das erste Stück der heutigen Etappe führt bis zur Bergstation des Tetnuldi-Skilifts an den Hängen des gleichnamigen Berges, den man bereits vom Tal gut sieht. Es gibt jede Menge Trampelpfade, die von Zhabeshi aus nach oben führen. Meine Route ist also nicht die einzige Mögliche, aber sie ist durchgängig markiert. Steil ist der Anstieg aber auf jeden Fall, da die Station gut 600 Meter höher liegt.

Der Anstieg zum Tetnuldi Ski Resort.

Ich fand den Weg dort hoch auch bei nicht so schönem Wetter trotzdem ganz nett. Sobald man etwas höher kommt, bieten sich nämlich wieder sehr schöne Blicke auf den Kaukasus-Hauptkamm und eine ganze Reihe von Tal-Gletschern. Etwas ärgerlich war nur, dass man im Prinzip ständig am Skilift entlangläuft und meistens die Masten und Drahtseile im Blick hat.


An der Mittelstation angekommen fing es in Strömen an zu regnen. Der kleine Kiosk für Wanderer hatte dennoch offen, auch wenn es grade keinen heißen Kaffee gab. Leider hatte die mit Solarstrom betriebene Kaffeemaschine durch den bewölkten Himmel keinen Saft. Immerhin gab es aber einen großen Sonnenschirm, unter dem ich mit den anderen Wanderern Zuflucht vor dem Regen suchte.

Anschließend gibt es zwei Optionen: Der kürzere Weg führt direkt wieder ins Tal und von da aus nach Adishi. Der alternative Höhenweg steigt weiter bis zum Tetnuldi Ski Resort und quert anschließend die grasbewachsenen Hänge des Tetnuldi. Ich fand das klang ganz interessant und hab diese zweite Option genommen. Einziger Nachteil dabei ist, dass man dazu zunächst ein gutes Stück auf einer langweiligen Schotterpiste bis zu dem Ski Resort laufen muss.


Oben zweigt dann rechts ein Feldweg ab, der ohne große Höhenunterschiede durch die Grasflanken führt. Es ist nicht der spektakulärste Weg der Welt aber die sanft geschwungenen grünen Hänge haben doch ein bisschen was Meditatives. Ich vermute mal, dass der untere Weg aber mindestens genauso schön oder sogar noch schöner ist. Allerdings auch kürzer und der heutige Tag ist ohnehin nicht sehr lang.


Kurz hinter einer Schäferhütte ein paar Kilometer weiter könntest du auch noch nördlich in Richtung Berge laufen. Laut Karte kommt man auf etwa 3.600 Meter bis an den Rand des Kasebi-Gletschers ran. Ich vermute man braucht dazu aber mindestens 3 Stunden und muss den gleichen Weg anschließend auch wieder zurück. Wahrscheinlich ist es besser, dann eine Nacht zu zelten. Wasser habe ich hier oben nicht gesehen.

Blick zum in dunkle Wolken gehüllten Tetnuldi-Massiv.

Ich hatte mir zunächst noch überlegt, ein bisschen weiter aufzusteigen. Wirklich gelohnt hätte es sich aber nicht, da eh alles bewölkt war und man weiter oben einfach im Nebel rumgelatscht wäre. Also bin ich stattdessen durch die steil abfallenden Wiesen ins Tal nach Adishi gelaufen. Zum Glück war das Gras schon wieder trocken, ansonsten wäre es ziemlich rutschig geworden.

Adishi mit seinen dutzenden Wehrtürmen sieht von oben wahnsinnig beeindruckend aus. Aus der Nahansicht ist der Ort aber ein bisschen runtergekommen und viele Gebäude halb verfallen. Eine Bleibe zu finden dürfte aber kein Problem sein, da 90% der Häuser Lodges sind. Ich hab für 100 Lari in Elizabeths Guesthouse übernachtet – recht teuer, aber die Zimmer waren supersauber.


Wie in den meisten Dörfern in Swanetien (bzw. generell bei solchen Touren) gibt es am Nachmittag nicht wirklich viel zu tun. Immerhin gibt es unterhalb des Dorfes ein schönes kleines Café mit dem nicht sehr einfallsreichen, aber passenden Namen „Nice Place“. Außerdem noch zwei kleinere Läden, wo man Snacks und Getränke kaufen kann.

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