In diesem Artikel:
- Meine Outdoor-Fotoausrüstung für Trekking, Zelten und Wandern
- So bearbeite ich meine Bilder
- Tipps zum Fotografieren lernen
Ich bekomme immer mal wieder gesagt, was ich für schöne Fotos mache und hier auf dem Blog veröffentliche. Und ohne mich jetzt zu sehr selbst zu loben – ja… ein paar davon sind schon ganz gelungen und gefallen mir so gut, dass ich sie mir auch als „echte“ Bilder für zuhause nachmachen haben lassen.
Das Tolle an der Sache ist aber: Ich brauch dazu keine sündhaft teure, sauschwere Foto-Ausrüstung. Rein praktisch gesehen ist das häufig auch gar nicht drin. Wenn ich alleine mit Zelt durch die Wüste wandere, jeden Tag 1.500 Höhenmeter in der Nähe vom Äquator mache oder sechs Wochen im Himalaya aus dem Rucksack lebe, habe ich andere Prioritäten. Drei Kilogramm für Foto-Equipment zählen da definitiv nicht dazu.
Trotzdem will ich natürlich gute Fotos machen. Erstens für den Blog. Zweitens weil es Orte gibt, von denen ich weiß, dass ich sie so schnell nicht wieder sehe. Und da wäre es doch schade, dann keine Erinnerung daran zu haben. Dass ich damals fast alle Fotos vom feuerspuckenden Yasur-Vulkan in Vanuatu verloren hab, verfolgt mich noch heute…
Genau deshalb hab ich mir in den letzten Jahren eine minimalistische, Trekking-taugliche Outdoor-Fotoausrüstung zugelegt. Dieses Equipment wiegt nicht viel, ich kann es immer mitnehmen und wenn ich ein bisschen aufpasse, steckt es auch etwas härtere Bedingungen weg. Vorhang auf für meine Fotoausrüstung!
Meine minimalistische Ultraleicht-Outdoor-Fotoausrüstung
Meine Outdoor-Fotoausrüstung besteht aus genau drei Gegenständen. Da ich immer auch auf ein niedriges Gewicht meiner Packliste für Mehrtageswanderungen achte, schreibe ich es direkt mal dazu:
- Smartphone: iPhone SE 2 (176 g)
- Stativ: Joby Gorilla Pod Mobile Mini* (36 g)
- Kompaktkamera mit großem Zoom: Lumix DC-TZ202* (415 g inkl. Schutztasche)
Macht zusammen 627 Gramm – that’s it. Ich will jetzt nicht behaupten, dass das ein vollständiges Profi-Setup ersetzen kann oder dass meine Fotos in näherer Zukunft in National Geographic veröffentlicht werden. Aber es ist schon nicht schlecht für eine Fotoausrüstung, mit der man solche Schnappschüsse machen kann:
Sieht gar nicht so schlecht aus, oder? Wenn ich das mit den Postkarten vergleiche, die ich zuhause hängen habe, sehen manche davon auch nicht weltbewegend besser aus. Und wie gesagt… Wirklich viel Kram hab ich dazu nicht gebraucht. Schauen wir uns die Outdoor-Fotoausrüstung mal genau an!
iPhone SE 2
Technische Daten:
- Gewicht: 176 g
- 1/3-Zoll-Sensor mit 12 Megapixel
- Blende: F/1.8
- Frontkamera: 7 Megapixel, F/2.2
- 5x digitaler Zoom
- 4K-Video-Funktion
Ich kann mich noch an mein erstes iPhone erinnern, ich glaub es war das 5er-Modell. Die Fotos sahen selbst bei besten Lichtbedingungen noch ziemlich verwaschen aus. Auf dem kleinen Bildschirm ging es irgendwie, aber sobald man das Bild vergrößerte, war die Sache eigentlich gelaufen. Mit dem iPhone SE 2 habe ich dieses Problem nicht mehr. Es macht tolle Fotos, ohne dass man groß an den Einstellungen rumspielen muss.
Ich will nicht behaupten, dass das iPhone SE 2 das beste Foto-Smartphone der Welt ist. Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden was Handys angeht, aber es gibt ziemlich sicher Modelle, die bessere Fotos schießen. Was ich sagen will: Du kannst mit fast jedem modernen Smartphones Fotos machen, die schon ziemlich viel hermachen. Für Landschaftsfotografie und Schnappschüsse brauchst du in vielen Fällen also gar keine Kamera.
Ein paar schöne Landschafts-Aufnahmen, die ich spontan mit dem iPhone gemacht habe:
Für mich der Riesenvorteil im Vergleich zu einer Kamera: Ich hab das iPhone so gut wie immer in der Tasche und schnell zur Hand. Gerade bei Momentaufnahmen, wenn es um Schnelligkeit geht, ein echter Vorteil. Mit einer Kamera muss ich erstmal ewig rumkramen und dann ist der Augenblick meist vorbei. Und wenn ich irgendwo in den Bergen rumlaufe, bin ich häufig zu faul jedes Mal die Kamera aus dem Rucksack zu holen.
Heißt für dich: Wenn du überhaupt keine Lust hast, groß Geld auszugeben, nimm einfach dein Handy, sofern du ein halbwegs modernes Modell hast. Fast jeder Fotograf wird dir sagen, dass es letzten Endes mehr um Bildkomposition und das Motiv geht, wenn du ein wirklich gutes Foto machen willst. Und das kann man nicht mit Technik ersetzen.
Joby GorillaPod Mobile Mini
Technische Daten:
- Gewicht: 36 g
- Maße: 11 x 3 x 3 cm
- 3 flexibel verstellbare Beine
- Gummibeschichtete Klemme zum Befestigen des Smartphones
- Geeignet für iPhones und Android-Smartphones
- eher für kleinere Smartphones mit einer Breite von 6 – 7 cm
Du bist gerade in einer wahnsinnig coolen Landschaft unterwegs, kletterst auf einem steilen Grat herum oder liegst am schönsten und einsamsten Strand der Welt. Leider ist weit und breit keine Menschenseele unterwegs, die ein Foto von dir in diesem Moment machen könnte. Und mit einem Selfie könntest du das nicht ansatzweise einfangen. Was tun?
Genau dieses Problem hatte ich auch immer wieder. Ich bin auf vielen Touren alleine unterwegs und hätte trotzdem gerne ein paar schöne Bilder von mir, die ich dann auch auf dem Blog veröffentliche. Natürlich kann man auch einfach das Handy auf einem Stein oder Ast balancieren und schnell wieder vor die Kamera springen, bevor der Selbstauslöser losgeht – ich bin inzwischen ein echter Meister darin.
Manchmal geht das aber nicht, weil einfach kein passender Stein da ist oder der Untergrund zu uneben ist. Genau für diesen Fall habe ich mir das praktische Mini-Stativ für Smartphones von Joby besorgt. Es wiegt fast nicht, passt immer in den Rucksack und hat drei individuell verstellbare Beine. Damit bekommst du das Smartphone auf so gut wie jeder Oberfläche in die richtige Position.
Ein paar Bilder, die ich mit dem Stativ von mir aufgenommen hab – sicherlich keine Meisterwerke, aber doch ganz schöne Erinnerungsfotos:
Ich hab fast alle Bilder auf dem Blog von mir mit der Kombi iPhone-Stativ geknippst. Ganz am Anfang hatte ich noch ein großes Stativ für meine Kamera dabei, die ich per Smartphone-App ferngesteuert hätte auslösen können. War am Ende viel zu kompliziert. Allein das ganze Auf -und Abbauen hat ewig gedauert und sich wie eine ausgewachsene Foto-Session angefühlt. Ich will, dass es schnell geht und da ist der kleine GorillaPod genau die richtige Lösung.
Kompaktkamera: Lumix DC-TZ202
Technische Daten:
- Gewicht: 415 g (mit Tasche)
- LEICA-Objektiv mit 15x opt. Zoom
- 1-Zoll-Sensor mit 20.9 Megapixel
- 4K-Video-Funktion
- Blende: F3.3-6.4
- Brennweite: 24-360mm
Eigentlich war ich mit der Kombi aus Smartphone und Mini-Stativ lange Zeit ganz zufrieden. Das Einzige was mich aber immer gewurmt hat: Ich kann mit dem iPhone nicht richtig reinzoomen. Vor allem Tierfotos sind damit fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das Tier muss quasi direkt neben dir stehen, damit es halbwegs gut aussieht. Ich hab das bis jetzt nur einmal geschafft, als in den slowenischen Alpen plötzlich ein Steinbock neben mir auftauchte.
Deshalb hab ich mir dann letztlich doch eine Kamera zugelegt. Eine echte Spiegelreflex mit Wechselobjektiven kam aus oben erwähnten Gründen (Gewicht, Umständlichkeit) nicht in Frage. Zum Glück gibt es heute aber Kompaktkameras, die trotz ihrer geringen Größe eine Superqualität liefern und für den Alltagsgebrauch völlig ausreichen – zumindest für meinen.
Meine erste Kompakte war die Sony RX-100 III*, eine hervorragende Kamera, die auch viele andere Outdoor-Fans und Blogger besitzen. Genau so bin ich auch darauf gekommen. Leider hatte die Kamera nur einen 2,9-fachen optischen Zoom, was ich damals irgendwie übersehen hab. Nach einem Trip ins Val Grande in Italien 2020 wurde mir meine komplette Ausrüstung aber eh geklaut. Ein Jahr später kaufte ich mir also wohl oder übel eine neue Kamera, die ich bis heute besitze und sehr schätze: Die Lumix DC-TZ202*.
Lumix DC-TZ202: Die ideale Allround-Kamera
Die Lumix DC-TZ202 ist eine Kompaktkamera mit 15-fach optischem Zoom, vielen Einstellungsmöglichkeiten und exzellenter Bildqualität. Für mich ist es die ideale Allround-Kamera: Ich kann endlich weiter entfernte Motive ranholen und auch bei nicht so günstigen Lichtverhältnissen fotografieren (Dämmerung, Sonnenuntergang, nachts). Die Bilder sehen aber auch so einfach ein Tick besser und schärfer aus als die iPhone-Fotos.
Ich will gar nicht so tun, als ob ich genau wüsste, was da jetzt im Einzelnen die Unterschiede sind. Die entscheidende Rolle spielt wahrscheinlich der im Vergleich zu Smartphones deutlich größere 1-Zoll-Sensor der Lumix, der einfach mehr Licht und damit auch mehr Details einfängt. Natürlich gibt es auch unzählige zusätzliche Einstellungen für Belichtungszeit, Blende, Autofokus und tausend andere Kleinigkeiten, die ich wahrscheinlich nie benutzen werde.
Allein der Zoom der Lumix macht aber schon einen Riesenunterschied – vor allem bei Fotos von Tieren in freier Wildbahn:
Was ich mit der Kamera auf jeden Fall habe: Mehr Möglichkeiten. Für normale Landschaftsfotos würde mir das iPhone immer noch völlig ausreichen. Aber für etwas anspruchsvollerer Motive, z.B. weiter weg, in Bewegung oder bei schlechtem Licht, kommt man da ziemlich schnell an die Grenzen. Mit der Kamera habe ich das Gefühl, dass ich eigentlich alles fotografieren kann und es hauptsächlich an meinen Unzulänglichkeiten liegt, wenn ein Foto mal nicht so toll aussieht.
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir eine Kamera zu holen, kann ich die Lumix DC-TZ202* auf jeden Fall empfehlen. Sie ist mit etwas über 700 Euro (Stand 2024) nicht ganz preiswert. Ich hab allerdings lange gesucht und keine Kamera mit einem vergleichbaren Funktionsumfang gefunden. Eine gute, preiswertere Alternative ist die Sony RX-100 III*, die ich vorher hatte. Leider ist bei dieser Kamera der Zoombereich nicht so groß.
So bearbeite ich meine Fotos
Noch ein paar Worte zur Bildbearbeitung. Dazu verwende ich die kostenlose Bildbearbeitungs-Software Ashampoo Photo Commander. Das Programm bietet jede Menge Funktionen. In der Praxis brauche ich aber gar nicht so viel: Ein bisschen den Kontrast und die Sättigung erhöhen, damit die Farben knackiger rüberkommen. Manchmal noch das Rauschen entfernen – das war’s im Großen und Ganzen.
Um die Größe der Bilder anzupassen, benutze ich das nützliche Tool Image Resizer for Windows. Praktisch: Mit dem Programm kann man auch mehrere Bilder in einem Rutsch bearbeiten. Das schont die Nerven, wenn ich von einem Trip mit ein paar Hundert Fotos zurückkomme. Vor der Veröffentlichung auf dem Blog jage ich die Bilder dann noch durch TinyJPG, um die Dateigröße zu reduzieren.
Es gibt natürlich auch kommerzielle Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Lightroom*. Für mich lohnt sich das nicht, zumal Adobe die Software inzwischen nur noch über ein Abo mit jährlichen Gebühren vertreibt. Sehr beliebt (und ohne Abo erhältlich) ist Luminar*. Vielleicht werd ich mir das irgendwann mal zulegen.
Tipps zum Fotografieren lernen
Ich bin natürlich kein Profi-Fotograf und will hier auch nicht so tun, als ob ich irgendwelche fortgeschrittenen Fachkenntnisse hätte. Aber wenn man sich ein bisschen reinhängt, kannst du auch als Amateur schnell Fortschritte machen und die Qualität der Fotos verbessern. Und genau darum geht’s ja auch erstmal.
Einlesen
Am besten ist, sich zunächst ein paar Grundlagen draufzuschaffen und in die Materie einzulesen.
- Ich hab mir dazu Die Große Fotoschule* besorgt. Ein sehr umfangreiches Buch mit Kapiteln zu Technik, Belichtung, Bildgestaltung und vielem mehr. Nichts, was man schnell mal nebenher liest. Eher ein richtiges Arbeitsbuch mit so viel geballtem Wissen, dass man immer wieder etwas Neues lernt.
- Für meine Lumix hab ich mir noch das Buch zur Kamera* geholt. Das ist eine äußerst detaillierte Anleitung, die alle Features der Kamera ausführlich vorstellt und auch erklärt, warum man bestimmte Funktionen überhaupt braucht. Dazu gibt es jede Menge Praxis-Tipps und kleine Workshops, die direkt auf die Kamera zugeschnitten sind.
- Eine gute kostenlose Online-Fotoschule ist die Webseite Richtig Fotografiert. Auf der Seite findest du jede Menge Grundlagen-Artikel, Ratgeber, Tipps und Erklärungen zu den verschiedenen Fachbegriffen. Gerade für den Anfang perfekt.
Fotokurs machen
Die nächste gute Möglichkeit sind Fotokurse. Solche Kurse werden in vielen Fotoläden angeboten, beispielsweise als Abendkurse oder übers Wochenende. Das kostet nicht die Welt und du bekommst die wichtigsten Sachen live von einem Profi gezeigt. Funktioniert zumindest bei mir besser, als wenn ich mir YouTube-Videos anschaue. Davon gibt’s natürlich auch jede Menge.
Rausgehen und loslegen
Was ich persönlich gemerkt habe: Das Beste ist rauszugehen, so viele Fotos wie möglich zu machen und sich die Bilder nachher kritisch anzuschauen. Ich frage mich bei jedem Bild, das mir gefällt, inzwischen immer, warum es mir gefällt und was genau mir daran gefällt. Außerdem vergleiche es mit anderen Fotos, die nicht so gut gelungen sind. Damit entwickelt man im Laufe der Zeit ein ganz gutes Auge dafür, was funktioniert.
So… das soll’s für’s erste gewesen sein. Ich hoffe, du hast ein paar gute Anregungen mitnehmen können. Im besten Fall inspiriert dich der Artikel dazu, selbst ein bisschen zu experimentieren. Ein paar Sachen brauchst du dazu schon, aber wie du siehst kann man auch mit wenig Equipment ganz gute Ergebnisse erzielen. Ich wünsche viel Erfolg und viele tolle Fotos!
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Mit was für Equipment machst du deine Bilder? Wie viel wiegt deine Fotoausrüstung? Und hast du noch andere Tipps, wie man ohne teure Kamera schöne Fotos macht? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich von dir zu hören!
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