Annapurna Circuit: Etappe 12 – Churi Ledar – Thorong Highcamp

Dieser Beitrag ist Teil 12 meiner 250 km langen Wanderung auf dem Annapurna Circuit.

Route: Churi Ledar (4.200 m) – Thorong Phedi (4.525 m) – Thorong High Camp (4.925 m)

  • Länge: 6 km
  • Höhenmeter: +872, -221
  • Übernachtung: Thorong High Camp (nur 1 Lodge)

Ich bin direkt von Churi Ledar zum Thorong Highcamp (4.925 m) hoch, weil ich an diesem Tag schon mal 400 Höhenmeter Aufstiegsweg zum Pass gut machen wollte. Prinzipiell ist das möglich, aber nur wenn du gut akklimatisiert bist (mindestens 3-4 Nächte über 4.000 Meter). Viele Leute bleiben stattdessen in Thorong Phedi, das auch etwas gemütlicher ist. Dann musst du die 400 Höhenmeter zum High Camp aber am nächsten Tag nachholen und es wird ein sehr langer Tag.

Weiter geht’s, die Berge ragen jetzt immer steiler auf:

Blick zurück nach Churi Ledar vor beeindruckender Kulisse:

Nimm an dieser Stelle am besten den linken Weg, auch wenn fast alle Leute einfach geradeaus weiterlaufen. Den Grund dafür siehst du einige Minuten später…

Der andere Weg führt durch ein stark steinschlaggefährdetes Gebiet, das auch nicht geschützt ist. Außerdem geht es bis ganz runter zum Fluss:

Auch auf der linken Seite des Tals müssen ein paar gefährliche Stellen durchquert werden. Hier gibt es aber wenigstens ein paar Mauern zum Schutz vor herabfallenden Steinbrocken:

Die heutige Wanderung ist im Prinzip eine direkte Fortsetzung von gestern und führt durch eine immer kargere, tundraartige Alpinlandschaft, in der nur noch Flechten und ein paar Gräser überleben können. Etwa auf der Hälfte der Strecke wirst du zu einer Abzweigung kommen. Nimm hier den linken Weg über die Brücke. Dieser ist besser vor Steinschlag geschützt. Danach ist es nicht mehr weit bis nach Thorong Phedi.

In Thorong Phedi ist die Versuchung wahrscheinlich ziemlich groß, den Tag bereits hier zu beenden:

Vor allem, wenn du einen Blick nach oben wirfst und siehst, wie es weiter geht. Das High Camp liegt hinter der markanten Einschartung ganz oben in der Bildmitte:

Keine Frage: Das letzte Stück bis zum High Camp ist steil und sehr hart. Du siehst die Gebetsfahnen zwar schon von unten flattern und denkst du wärst in 10 Minuten oben. Tatsächlich dauert es natürlich viel länger. Ich hab für die gut 400 Höhenmeter etwa eineinhalb Stunden gebraucht, die zu den anstrengendsten Wanderungen zählen, die ich bisher gemacht habe. Aber ich war wirklich sehr froh darüber, dass ich dieses Stück nicht am Tag der Passüberschreitung laufen musste.

Der Weg zum High Camp zieht sich endlos. Jeder Schritt ist eine Überwindung…

Zumindest kann man die Pausen aber nutzen, um die schönen Aussichten zu genießen:

Mal wieder ein viel zu schwer bepackter Porter beim Aufstieg. Auch die Nepalis waren hier alles andere als flink und machten alle paar Minuten Pause.

Endlich kommt das High Camp in Sicht. Aber es fühlt sich an, wie in einem dieser Träume, in denen man läuft und nicht von der Stelle kommt, und das kurze Stück zieht sich:

Das Highcamp ist, wie man sich schon denken konnte, nicht gerade der gemütlichste Ort der Welt. Neben den drei Hüttenkomplexe gibt es aber einen doch ganz netten, gut geheizten Aufenthaltsraum. Nachts war es draußen ziemlich ungemütlich. Gegen 23:00 Uhr begann ein Schneesturm, der meinen nächtlichen Gang aufs Klo zu einer kleinen Expedition machte. Ansonsten habe ich hier aber sehr gut geschlafen und fand es mit meinem Quilt auch nicht zu kalt.

Im High Camp ist nicht viel los, die meisten Leute sind drinnen, wo es warm ist, oder spazieren ein bisschen in der Umgebung rum:

Direkt hinter dem Camp gibt es diesen schönen Aussichtsberg, den du in ca. 10 Minuten besteigen kannst. Der Berg liegt schon über 5.000 Meter und ist ein genialer Aussichtspunkt.

Oben angekommen bieten sich fantastische Einblicke in die hochalpine Gletscherwelt des Himalaya. Genieße die Zeit hier oben!

Blick zum Thorong La vor dem Gipfel des Yakwarkang (6.482 m). Der Weg kreuzt die markante Schuttmoräne in der Bildmitte und verläuft dann nordwestlich in Richtung Pass:

Mit Daunenjacke lässt sich’s hier oben eigentlich ganz gut aushalten…

Auch im Aufenthaltsraum des Thorong High Camp haben viele Leute ihre Daunenjacken an. Nach dem Abendessen gehen die meisten ziemlich schnell ins Bett. Morgen geht es früh raus…

Lies weiter beim nächsten Tag des Annapurna Circuit:

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