Route: Pico da Cruz – Ribeirãozinho – Santa Isabel – Vilha das Pombas
- Länge: 9,0 km
- Höhenmeter: + 216 hm, – 1698 hm
- Übernachtung: Pension Aldeia Jerome (Halbpension 25 Euro)
Heute geht es die nördlichen Ausläufer des Pico da Cruz wieder herunter. Der Weg führt durch das Tal von Ribeirãozinho. Dieses Seitental des Vale de Paùl ist landschaftlich sehr reizvoll und deutlich ruhiger ist als das touristisch etwas erschlossenere Haupttal im Westen, das wir morgen erkunden. Abgesehen von einigen Bauern mit Eseln und ein paar portugiesischen Trailrunnern hab ich hier den ganzen Tag niemanden gesehen.
Zunächst führt der Weg auf einem Trampelpfad durch ein Kiefernwäldchen nördlich von Pico da Cruz. Wenn man bedenkt, dass die Inselgruppe zu den trockensten Gebieten der Erde zählt, an sich schon ein Highlight. Aber das Laufen im Schatten der Bäume auf dem mit weichen Kiefernadeln bedeckten Waldweg macht auch so richtig Spaß!
Nach einiger Zeit verabschiedet sich der Weg im Nirgendwo und du musst ein kurzes Stück weglos durch ein trockenes Bachbett absteigen. Hier einfach dem GPS-Track folgen, bis du wieder auf dem richtigen Weg bist. Schließlich lichtet sich der Wald und gibt den ersten Blick auf das Tal und seine kunstvoll angelegten Terrassenkulturen frei. Eine Wahnsinnsaussicht!
Stetig bergab durch die Terrassen geht es weiter. Das Seitental wird durch eine steilaufragende Bergkette vom Vale de Paùl getrennt, teilweise verläuft der Weg direkt auf dem schmalen Grat. Von oben sieht es wirklich verrückt aus, dass jemand in einem so steilen Gelände einen gepflasterten Weg gebaut. Aber es gibt sogar Begrenzungsmauern aus Stein an den ausgesetzten Stellen – hier wurde wirklich an alles gedacht.
Wie ein Band windet sich der Weg durch das weitläufige grüne Tal, zu beiden Seiten einzelne verstreute Steinhäuschen in der Landschaft. Auf etwa 850 Metern gelangst du zu der kleinen Kapelle Santa Isabel. Auf Google Maps ist hier auch ein kleines Cafè eingetragen. Als ich da war, war das Gebäude aber verschlossen. Ein schöner Ort für eine Pause ist es trotzdem.
Ein wenig später kommst du zu einem Wasserhahn im Fels, wo man theoretisch Wasser zapfen könnte, kurz darauf zu einem größeren Auffangbecken. Wenn du ausreichend Wasser von Pico da Cruz mitgenommen hast, ist das aber nicht erforderlich. Ich hab mich stattdessen damit begnügt, die Libellen zu fotografieren, die am Rand des Beckens entspannten.
Je weiter es runter geht, desto dichter wird die Vegetation aus Bananenstauden und Zuckerrohrfeldern. Hat fast ein bisschen was von einem Dschungel, obwohl das Tal doch recht stark kultiviert wird. Schließlich tauchen die Häuser des oberen Ortsteils von Vila das Pombas vor uns auf. Vorher steht aber noch einmal ein kurzer, heftiger Anstieg an, der mich nach dem stundenlangen Herunter doch ein bisschen kalt erwischt hat.
Das letzte Stück bis zum Ortszentrum führt an Zuckerrohrfeldern vorbei auf einer Straße. Erfreulicherweise ist es keine asphaltierte sondern eine Pflasterstraße und man merkt eigentlich keinen großen Unterschied zu den Wanderwegen. Verkehr war auch so gut wie keiner unterwegs, sodass dieser Abschnitt doch recht vergnüglich ist.
Im Ort selbst gibt es ein recht gutes Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten, da hier viele geführte Touren starten und enden. Ich war in der kleinen gemütlichen Pension Aldeia Jerome, Kostenpunkt: 25 Euro. Mit Restaurants sah es leider nicht so gut aus. Immerhin gab es aber in der Nähe das wahnsinnig kreativ benannte „Restaurant Pizzeria“ mit einer sagenhaften Auswahl zwischen Pizza Margherita und Pizza Salami. Immerhin muss man da nicht viel nachdenken…
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