In diesem Artikel:
- Das erwartet dich auf dem Everest Three Passes Trek
- Route und Karte des Three Passes Trek
- Alle Etappen + spannender Reisebericht
- Die drei Pässe im Detail
- Wie schwer ist der Three Passes Trek?
- Organisation: Permits, Übernachten, Kosten, Versorgung
- Packliste für den Three Passes Trek
- Anreise, Klima/Reisezeit + Tipps zur Akklimatisierung
- Mein Fazit zum Three Passes Trek
Welcher Bergfreund möchte ihn nicht einmal mit eigenen Augen sehen: Den Berg aller Berge, den König, den höchsten Punkt der Erde? Eine Möglichkeit dazu ist der berühmte Everest Basecamp Trek, die klassische Route der Erstbesteiger. Das ist heute eine der bekanntesten Wander-Touren des Planeten und begehrtes Reiseziel von Hobby-Abenteurern aus aller Welt.
Was viele nicht wissen: Es gibt eine andere, spannendere Route zum Everest – den berüchtigten Three Passes Trek.
Diese Tour ist länger und anstrengender. Viele Agenturen bezeichnen sie sogar als einen der schwierigsten Teahouse-Treks in Nepal. Aber sie ist auch ungleich lohnender, weil sie einen tieferen, intensiveren Einblick in die Khumbu-Region gewährt, das legendäre Heimatland der Sherpa. Und das alles dann auch noch auf einer etwas abenteuerlicheren Route… Wer könnte da schon nein sagen?
Über drei hohe Pässe zum höchsten Berg der Welt
Der Trek führt über drei hohe Pässe, jeweils über 5.000 Meter: Kongma La, Cho La und Renjo La. Die Pässe verbinden die drei großen Haupt-Täler des Khumbu und bilden eine Route, die mitten zwischen den höchsten Bergen der Welt hindurchführt. Es ist eine in jeder Hinsicht große Runde, auf der du drei Wochen lang jeden Tag inmitten der gewaltigsten Hochgebirgslandschaft der Erde wanderst und fast alle Highlights der Everest-Region kennenlernen wirst – und davon gibt es jede Menge!
Der Everest Three Passes Trek stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste. Allerdings war auch klar, dass das nicht meine erste Wanderung im Himalaya sein sollte – dazu hatte ich zu viel Respekt vor der Tour. Nachdem ich vor zwei Jahren bereits auf dem Annapurna Circuit unterwegs war, wollte ich dieses Jahr Nepal mal wieder einen längeren Besuch abstatten. Und dieses Mal war es dann soweit – dieses Mal wollte ich die drei Pässe unter die Füße nehmen.
Hat es sich gelohnt? Definitiv! Die Tour dürfte ohne Übertreibung zu den schönsten Alpin-Treks der Welt zählen. Aber es war stellenweise auch hart. Es ist keine einfache Wanderung und man sollte sich gut vorbereiten. Genau dafür habe ich diesen Artikel geschrieben. In den folgenden Zeilen findest du alle wichtigen Infos zur Route, den Etappen, den zu erwartenden Schwierigkeiten, der Anreise und was du sonst noch zur Vorbereitung des Three Passes Trek wissen solltest.
Bereit für eine der spannendsten Wanderungen in Nepal? Dann legen wir direkt los!
Auf einen Blick:
- Landschaftlich spektakuläres Himalaya-Trekking über drei 5.000er-Pässe im höchsten Gebirge der Welt
- Länge: ca. 135 km (ohne zusätzliche Abstecher und Akklimatisierungs-Touren)
- Höhenmeter: +7.500, – 7.500 hm
- Höchster Punkt: Kongma La, 5.535 Meter
- Benötigte Zeit: 16 – 18 Tage
- Schwierigkeit: schwer
- Abenteuerfaktor: hoch
- Mehrere Gletscherüberquerungen, anspruchsvolle Passübergänge, allgemein raues Klima und niedrige Temperaturen
- Übernachtung in einfachen Lodges und Unterkünften, eigener Schlafsack empfehlenswert
Vorher noch kurz zu meiner Erfahrung auf der dieser Artikel basiert: Ich habe die Wanderung wie immer auf eigene Faust, ohne Führer gemacht. Regelmäßige Leser des Blogs wissen vermutlich, dass ich die meisten meiner Reisen und Treks so organisiere. Beim Three Passes Trek ist das prinzipiell erlaubt und dank der vielen Lodges am Weg auch relativ problemlos möglich.
Generell richtet sich der Artikel eher an Individual-Reisende, die ihre Touren selber planen. Die Infos sind aber auch nützlich, wenn du mit einem Führer gehst. Für den Three Passes Trek auf eigene Faust ist Erfahrung im Hochgebirge ratsam, u.a. wegen der Akklimatisierung in großen Höhen, dem extremem Klima und der Orientierung im alpinen Gelände. Ausführliche Infos dazu weiter unten im Artikel.
Wanderführer für die Everest-Region
Meine Empfehlung: Trailblazer – Trekking in the Everest Region
Der exzellente Wanderführer „Trekking in the Everst Region*“ aus der Trailblazer-Reihe ist das derzeit beste erhältliche Buch zur Khumbu-Region und meine Top-Empfehlung für Wanderer und Trekker.
Das Buch enthält neben detaillierten Infos zu allen Trekking-Routen jede Menge Vorschläge für Tagestouren und Ausflüge. Außerdem viele interessante Hintergrund-Informationen und praktische Tipps von einem Autor, der die Everest-Region seit Jahrzehnten bereist.
Zusammen mit einer guten Wanderkarte* bist du mit diesem Buch für alle Fälle gerüstet!
Als Wanderkarte hatte ich die Trekking Map Jiri to Everest Basecamp* aus dem Verlag Map House am Start. Der Maßstab 1:50.000 ist ausreichend groß, auf der doppelseitig bedruckten Karte ist die gesamte Everest-Region einschließlich dieser Tour abgebildet. Alternativ gibt es eine Karte für den Three Passes Trek und den Basecamp Trek* im gleichen Maßstab.
Tipp: Falls du lieber mit Smartphone navigierst: Die beliebte Outdoor-App Outdooractive enthält ebenfalls die Wege und bekannten Trekking-Routen in der Everest-Region. Durchaus einen Blick wert, wenn du regelmäßig Navi-Apps verwendest!
Ebenfalls empfehlenswert:
Reiseführer Nepal mit den schönsten Trekking-Routen
Reise Know-How Nepal: Kathmandu Valley
Lonely Planet: Trekking in the Nepal Himalaya
Das erwartet dich auf dem Everest Three Passes Trek
Knackige Bergwege, drei Himalaya-Pässe weit über 5.000 Meter, mehrere Gletscherüberquerungen, eisigkalte Temperaturen und jeden einzelnen Tag fantastische Ausblicke auf die höchsten Berge der Welt. Das ist, kurz zusammengefasst, der Everest Three Passes Trek. Es ist die Begegnung mit einer Hochgebirgswelt in ihrer maximalsten Form.
Landschaftlich ist die Wanderung zu 100% beeindruckend. Es gibt praktisch keine schlechte Etappe. Wenn du einmal die höchsten Gipfel der Welt aus der ersten Reihe sehen willst, ist das wahrscheinlich die beste Tour, die einem auch als Nicht-Alpinist offen steht. Die Dimensionen dieser Bergwelt machen wirklich sprachlos. Cho Oyu, Lhotse, Nupste, Ama Dablam und natürlich der König Everest – viel höher geht es auf unserem Planeten einfach nicht mehr.
Es ist aber nicht bloß die schiere Größe dieser Giganten aus Eis und Fels. Was mir wirklich gut gefallen hat: Wie nah man den Bergen kommt. Man spürt sie wirklich unter seinen Füßen und wird eins mit der gewaltigen Bergnatur. Das ist keine einfache Panorama-Tour mit hohem Schauwert – diese Wanderung ist eine Reise mitten hinein in das Herz des Nepalesischen Himalaya. Nicht immer ganz bequem, aber die Mühen werden reichhaltig belohnt.
Der bessere Trek zum Everest Basecamp?
Der Everest Three Passes Trek hat einen großen Vorteil zum bekannteren Everest Basecamp Trek: Man lernt einen Großteil der Khumbu-Region in einer einzigen Tour kennen. Eben weil die Wanderung nicht bloß schnurstracks in einer geraden Linie zum Basecamp und auf dem gleichen Weg wieder zurück führt, sondern eine große Schleife durch das Gebirge macht.
Der schöne Nebeneffekt: Du kannst unterwegs zahlreiche Abstecher machen. Zum Everest Basecamp, zu den berühmten Gokyo-Seen und natürlich zu den vielen Aussichtsbergen. Wer ambitioniert ist, baut vielleicht sogar eine Mini-Expedition auf einen 6.000er wie Island Peak (6.189 m) oder Mera Peak (6.461) ein. Mit ausreichend Zeit und Energie alles möglich…
Der Everest als höchster Gipfel der Welt ist natürlich ein geradezu magischer Anziehungspunkt für Bergbegeisterte. Dementsprechend viel ist hier los. Neben den Expeditionen der Everest-Aspiranten sind unzählige Leute aus aller Herren Länder unterwegs. Auf dem Three Passes Trek ist zum Glück aber etwas ruhiger. Die Masse der Besucher konzentriert sich auf den Trek zum Everest Basecamp.
Kein Wildnis-Trek – aber trotzdem spannend!
Noch ein Punkt: Beim Himalaya denkt man im ersten Moment vielleicht an die einsamsten, wildesten Berglandschaften der Welt. Das entspricht nicht ganz der Wirklichkeit, zumindest nicht auf dem Three Passes Trek. Auch in den höheren Lagen kommst du durch Dörfer, auf den Wegen begegnet man regelmäßig Trägern, Guides und anderen Wanderern. Es ist kein wirklicher Wildnis-Trek. Selbst auf den relativ isolierten Pässen beträgt die Entfernung bis zum nächsten Ort nicht mehr als ein paar Kilometer.
Dennoch ist das Feeling etwas anders als z.B. beim Annapurna Circuit, der überwiegend durch besiedeltes Kulturland führt. Die Everest-Region ist echtes Hochgebirge, das eigentlich nie ganzjährig bewohnt war. Viele der Dörfer oberhalb von Namche Bazar sind saisonale Yak-Weiden und Almen, die erst mit dem Aufkommen des Trekking-Tourismus ausgebaut wurden. Außerhalb der Orte fühlt man sich manchmal also schon relativ klein inmitten dieser gewaltigen Landschaft – genau das macht auch den Reiz der Tour aus!
Route und Etappen des Three Passes Trek
Der Three Passes Trek wird aufgrund des Routenverlaufs manchmal auch „Lollipop Loop“ genannt, weil er von der Form an einen Lutscher erinnert. Der Stiel des Lutschers ist der erste romantische Wegabschnitt durch die Bergwälder entlang des „Milchflusses“ Dhud Khosi vom Bergflughafen Lukla bis nach Namche Bazar. Das ist die beeindruckend in einem Bergkessel gelegene kleine Hauptstadt der Sherpa. Hier legen die meisten Leute einen Akklimatisierungstag ein und erkunden die Umgebung.
In Namche beginnt der alpine Teil des Treks: Die Runde über die drei Pässe, während wir durch die zunehmend raue Landschaft des hohen Himalaya die drei großen Täler des Khumbu durchqueren: Imja, das eigentliche Khumbu-Tal und das vom gigantischen Ngozumpa-Gletscher dominierte Gokyo-Tal mit seinen sechs großen Gebirgsseen. Üblicherweise wird die Wanderung gegen den Uhrzeigersinn gemacht. Das ist besser zur Akklimatisierung, da man langsamer an Höhe gewinnt. Außerdem sind weniger Höhemeter beim Aufstieg zu den Pässen zu bewältigen und die Aufstiege sind auch nicht so steil.
Beliebte Abstecher auf dem Everest Three Passes Trek
Im Khumbu-Tal lohnt sich ein Abstecher zum Everest Basecamp, dem wohl berühmtesten Zeltlager der Welt. Viele nehmen hier auch noch den Aussichtspunkt Kala Patthar (5.644 m) mit, der einen guten Blick auf den Everest gewährt. Für die beiden Ausflüge sind insgesamt 2 zusätzliche Tage erforderlich. Im Gokyo-Tal ist die Wanderung zu den Gokyo-Seen und zum Gokyo-Ri (5.357 m) recht beliebt. Dafür brauchst du nur einen weiteren Tag.
Ebenfalls lohnenswert ist die Besteigung des Chukhung Ri vor dem ersten Pass Kongma La. Viele Guides sagen, das sei der beste Aussichtsberg in der Everest Region. Wenn du noch Zeit hast, kannst du von hier aus auch zum Island Peak Basecamp laufen – eine schöne Wanderung, auch ohne Gipfelversuch. Dafür brauchst du insgesamt einen zusätzlichen Tag.
Nach Gokyo geht es über den letzten Pass Renjo La in das friedliche, eher selten besuchte Tal von Thame und nach knapp zwei Wochen in der alpinen Kältewüste wieder zurück unter die Baumgrenze, in die Welt der Dörfer, Schreine und Gebetsmühlen. Von dort ist es dann nicht mehr weit bis zurück nach Namche. Hier schließt sich der Kreis. Der letzte Abschnitt erfolgt wie auf dem Hinweg zurück nach Lukla.
Karte und GPS-Track
Schau dir auf der Karte den genauen Verlauf der Wanderung an. Die einzelnen Wegpunkte mit Höhenangabe entsprechen den Angaben in der Übersicht der Etappen. Wenn du den GPS-Tracks verwendest – bitte beachte, dass sich die Routen über die Gletscher ändern können. Dieses Gelände ist permanent in Bewegung.
👉Anleitung zum Öffnen von GPX-Tracks
Höhenprofil des Three Passes Trek:
(Zum Vergrößern anklicken)
Übersicht der Etappen und Reisebericht zum Everest Three Passes Trek
In der folgenden Übersicht findet du die einzelnen Etappen des Everest Three Passes Trek. Meine Einteilung orientiert sich an den täglich empfohlenen Höhenunterschieden (siehe Abschnitt Akklimatisierung) und ist eher konservativ. Du kannst die Tour also auch ohne vorige Höhenanpassung so wie hier vorgestellt laufen, wenn du in Lukla startest.
Wahrscheinlich willst du auch wissen, was dich eigentlich jeden Tag genau erwartet. Genau deshalb habe ich die Etappen auf den folgenden Seiten nochmal ausführlich beschrieben. Klicke einfach auf den jeweiligen Link. Auf den Seiten findest du eine detaillierte Beschreibung, meinen spannenden Reisebericht und natürlich viele tolle Fotos aus dem höchsten Gebirge der Welt! Starte hier.
Teil 1 – Lukla bis zum ersten Pass
Etappe | Start/Ziel | Länge | Höhenmeter |
---|---|---|---|
01. Ein unerfreulicher Start | Bupsa bzw. Lukla – Phakding | 14 km | ⬈915 ⬊1.050 |
02. Im Land der Sherpa | Phakding – Namche Bazar | 10,5 km | ⬈1.235 ⬊480 |
03. Akklimatisierungs-Wanderung in Namche Bazar | Namche Bazar | 8,5 km | ⬈580 ⬊580 |
04. Abschied von Namche | Namche Bazar – Pangboche | 13,5 km | ⬈1.115 ⬊560 |
05. Der Weg ins Hochgebirge | Pangboche – Dingboche | 7 km | ⬈545 ⬊216 |
06. Im Schatten der Ama Dablam | Dingboche – Chukhung | 5,5 km | ⬈445 ⬊20 |
Teil 2 – Kongma La bis Gokyo
Etappe | Start/Ziel | Länge | Höhenmeter |
---|---|---|---|
07. Wanderung zum Island Peak Basecamp | Chukhung | 13 km | ⬈384 ⬊384 |
08. Wanderung zum Chukhung Ri | Chukhung | 6 km | ⬈780 ⬊780 |
09. Kongma La: Der härteste Pass des Treks | Chukhung – Kongma La – Lobuche | 14,5 km | ⬈890 ⬊1.250 |
10. Zum berühmtesten Zeltlager der Welt | Lobuche – Gorak Shep – Everest Basecamp | 11 km | ⬈430 ⬊190 |
11. Der Weg zum zweiten Pass | Gorak Shep – Dzonghla | 12 km | ⬈150 ⬊510 |
12. Cho La: Der Gang ins Eis | Dzonghla – Cho La – Dragnag | 9 km | ⬈670 ⬊815 |
Teil 3 – Gokyo und die Rückkehr nach Lukla
Etappe | Start/Ziel | Länge | Höhenmeter |
---|---|---|---|
13. Ngozumpa: Der längste Gletscher von Nepal | Dragnag – Gokyo | 4 km | ⬈120 ⬊50 |
14. 3-Seen-Wanderung im Gokyo-Tal | Gokyo | 12 km | ⬈250 ⬊250 |
15. Renjo La: Der letzte Pass | Gokyo – Renjo La – Lunghden | 11 km | ⬈630 ⬊1.040 |
16. Abschied von den hohen Bergen | Lunghden – Thamo | 14 km | ⬈270 ⬊1.130 |
17. Zurück in die Zivilisation | Thamo – Namche Bazaar – Phakding | 16 km | ⬈610 ⬊1.460 |
18. Heimflug mit Hindernissen | Phakding – Lukla | 7,5 km | ⬈415 ⬊200 |
Das musst du über die drei Pässe wissen
Die drei namensgebenden Pässe sind Höhepunkt und Schlüsselstellen der Tour zugleich. Keiner der Pässe ist wirklich einfach. Es sind alpine Hochgebirgs-Übergänge, keine Wander-Autobahn wie z.B. der Thorong La auf dem Annapurna Circuit. Zum anspruchsvollen Gelände kommt dann noch die große Höhe über 5.000 Meter. Allerdings sind auch nicht alle Pässe gleich schwer.
Die Pässe gegen den Uhrzeigersinn sind:
- Kongma La (5.535 m)
- Cho La (5.420 m)
- Renjo La (5.360 m)
Schauen wir uns die „Three Passes“ gerade nochmal im Detail an!
Kongma La: Der lange Marsch
Der Kongma La verbindet das Imja-Tal mit dem Khumbu-Tal und ist üblicherweise der erste Pass auf der Runde. Netterweise ist es auch gleich der schwierigste: Für die Wanderung zwischen den Talorten Chukhung und Lobuche sind etwa 8-10 Stunden reine Gehzeit einzuplanen. Erste Herausforderung ist zunächst der sehr langwierige Zustieg von Osten – es dauert Stunden, bis du den Pass überhaupt siehst. Im oberen Bereich wird der alpine Weg dann recht steil. Hier sind einige kurze Kraxelstellen im 1. UIAA-Schwierigkeitsgrad zu bewältigen.
Der Abstieg ist ebenfalls sehr steil und erfolgt stellenweise fast weglos durch Geröll und Blockfelder. Unten angekommen darfst du dann noch den Khumbu-Gletscher überqueren. Der Gletscher ist zwar von Geröll bedeckt, trotzdem ist die Überquerung nach dem schwierigen Pass und dem langen Abstieg mühselig. Die Gletscherroute ist zudem stellenweise steinschlaggefährdet. Insgesamt ein harter, langer Tag. In den Alpen würde man das schon als leichte Hochtour bezeichnen.
Cho La: Der Vergletscherte
Der Cho La ist der direkte Übergang zwischen dem Khumbu-Tal und dem Gokyo-Tal und teilweise vergletschert. Dennoch ist er insgesamt etwas leichter, da sowohl Auf- als Abstieg nicht ganz so steil sind. Außerdem ist der Weg zum Pass vom Talort Dzonghla ein gutes Stück kürzer als beim vorigen Pass. Diese Wanderung ist daher vergleichsweise entspannt – wenn du den vorigen Pass bewältigt hast, sollte es hier keine Probleme geben.
Die offensichtliche Herausforderung beim Cho La ist der Passgletscher. Das ist tatsächlich ein richtiger Gletscher mit Spalten und nicht bloß ein großes Schneefeld. Allerdings ist die korrekte Route gut mit Stangen markiert – übrigens nicht nur auf dem Gletscher, sondern bei der gesamten Etappe. Bei guten Bedingungen ist der Übergang daher technisch einfach, zumal der Pass auch häufig begangen wird. Steigeisen sind nicht erforderlich, Grödel bzw. Microspikes* aber definitiv eine sinnvolle Anschaffung.
Renjo La: Der Endgegner
Wenn du die Runde gegen den Uhrzeigersinn machst, ist der Renjo La das letzte Hindernis. Es ist der niedrigste Übergang und gilt als leichtester Pass der Wanderung – wobei das in diesen Höhen relativ ist. Gleichzeitig ist es der schönste Aussichtspunkt – die Blicke über das Gokyo-Tal bis zum Everest sind absolut fantastisch. Der Pass wird relativ häufig begangen – übrigens auch mit Yak-Karawanen. Das ist bei den beiden anderen Pässen nicht möglich.
Der Zustieg von Gokyo ist wieder relativ kurz. Vor dem eigentlichen Übergang musst du allerdings noch einmal einen kleinen Umweg um einen Bergrücken machen, was ich etwas mühselig fand. Der Abstieg nach Westen erfolgt dann zunächst über steile Treppenstufen bis zu dem schönen Gebirgssee Angladumba Tsho. Der restliche Weg bis zum ersten Talort Lungdhen im Westen ist flacher. Wenn du zeitig startest, kannst du an einem Tag von Gokyo über den Renjo La bis nach Thame wandern.
Geniales Everest-Panorama vom Renjo La (zum Vergrößern anklicken):
Noch ein Hinweis: Der Kongma La lässt sich auf einer alternative Talroute über Pheriche umgehen. Bei den anderen beiden Pässen ist das leider nicht so einfach möglich. Du müsstest dazu weit in die jeweiligen Täler ab- und auf der anderen Seite des Passes wieder aufsteigen.
Three Passes Trek im oder gegen den Uhrzeigersinn?
Der Three Passes Trek wird üblicherweise gegen den Uhrzeigersinn gemacht. Diese Gehrichtung bietet die optimale Balance aus täglich zurückgelegter Strecke und überwundenen Höhenmetern. Du steigst in dieser Richtung relativ sanft auf, dadurch sind die besten Voraussetzungen für eine gelungene Akklimatisierung gegeben (siehe unten).
Natürlich ist es möglich in die andere Richtung, also im Uhrzeigersinn zu laufen. Ich habe auch einige Leute getroffen, die das gemacht haben. Bedenke dabei nur die folgenden Punkte:
- Die Anstiege auf die Pässe von West nach Ost sind durchweg steiler und du überwindest damit auch mehr Höhenmeter. Dadurch werden die Übergänge anstrengender und du brauchst mehr Zeit für diese Etappen – schätzungsweise jeweils 8 – 10 Stunden, beim Kongma La wahrscheinlich mehr.
- Vor allem der schwierige Übergang über den Kongma La dürfte in dieser Gehrichtung körperlich – und vor allem mental – eine zermürbende Herausforderung sein: stundenlanges, steiles, auch wegloses Aufsteigen durch endlose Geröllfelder. Du siehst den Pass schon von ganz unten, aber er ist unerreichbar hoch…
- Im Uhrzeigersinn stehen die Überquerungen des Khumbu- und des Ngozumpa-Gletschers jeweils vor dem eigentlichen Passübergang an. Auch hier dürfte der Kongma La der Knackpunkt sein – du kannst keinen Pausentag zwischen Khumbu-Gletscher und Pass einlegen, sondern musst an einem Tag von Lobuche bis Chukung durchmarschieren. Ich würde dafür ungefähr 11 Stunden Gehzeit einplanen.
Ein Argument, dass manchmal für eine Begehung im Uhrzeigersinn vorgebracht wird: In dieser Richtung sind die Aussichten besser. Zumindest beim Renjo La würde ich voll zustimmen. Und auch der erste Blick auf die gewaltige Nordwand des Cholatse nach der Querung des Cho-La-Passgletschers dürfte umwerfend sein. Aber du kannst dich natürlich auch jederzeit einfach umdrehen. In Wirklichkeit ist das also nicht der riesengroße Gewinn. Persönlich finde ich, dass die Vorteile der besseren Akklimatisierung überwiegen.
Wie schwer ist der Three Passes Trek?
Der Three Passes Trek ist, wie oben erwähnt, keine leichte Tour. Die Bergwege bewegen sich nach Namche überwiegend im Bereich T3 auf der SAC-Wanderskala, wären also auch schon ohne die Höhe nicht ganz einfach. Die Passübergänge sind dann nochmal ein Stück schwieriger. Dazu kommt der lange Aufenthalt in dünner Luft. Du verbringst etwa 10 Tage über 4.500 Metern, in diesen Höhen ist der Körper einfach nicht so leistungsfähig.
Unterschätze auch nicht den Einfluss, den das harte Klima auf die allgemeine Moral hat. Das ist eine sehr raue, lebensfeindliche Landschaft. Meistens ist es kalt und windig, die Sauberkeit in den Lodges lässt häufig zu wünschen übrig. In den höheren Lagen gibt es teilweise nicht mal fließendes Wasser, weil die Leitungen nachts gefrieren würden. Morgens den warmen Schlafsack zu verlassen ist jedes Mal eine Überwindung, dazu kommen die ewig gleichen Tagesabläufe.
Das alles kann durchaus aufs Gemüt schlagen. Ich habe das selbst in Dzonghla erlebt, als eine tschechische Trekkerin morgens einen kleinen Nervenzusammenbruch hatte und einfach nicht mehr weiter machen wollte. Trekking-Burnout. Nach einem Pausentag, viel warmen Tee und gutem Zureden ihrer Freunde ging es dann aber wieder. Wir haben uns später nochmal in Gokyo getroffen, die Gruppe beendete ihren Trek wie geplant.
Im Folgenden noch ein paar detaillierte Anmerkungen zu den Schwierigkeiten.
Wege
Die Wege sind bis Namche einfache breite Fußwege, danach überwiegend felsige Trampelpfade. An vielen Stellen läufst du durch Geröll und Blockfelder, vor allem im Bereich der Pässe. Hier wird es teilweise auch recht steil, übermäßig ausgesetzt sind die Wege aber zu keinem Zeitpunkt. Auch nicht bei den kleineren Kraxeleien, die hier anfallen. Generell macht man meist aber weniger Strecke, als die reinen Kilometerangaben vermuten lassen würden.
Orientierung
Die Wege sind nur an wenigen Stellen markiert. Manchmal findest du am Anfang der Etappe einen Wegweiser, teilweise auch auf Felsen gepinselte Pfeile oder Farbkleckse. Es gibt aber immer wieder unmarkierte Abzweigungen. Man sollte sich also relativ gut orientieren können, ein GPS-Gerät/Smartphone mit dem GPS-Track sowie eine physische Karte der Region sind definitiv sinnvoll.
Gletscherüberquerungen
Auf dem Three Passes Trek überquerst du drei Gletscher:
- Cho-La-Passgletscher
- Khumbu-Gletscher
- Ngozumpa-Gletscher
Der Cho-La-Passgletscher ist, wie oben bei der Übersicht der Pässe erwähnt, technisch relativ simpel. Er ist, bis auf den ersten kurzen Anstieg, nicht besonders steil und die Route ist auch gut mit Stangen markiert. Es besteht bei guten Bedingungen also keine wirkliche Gefahr, in den Bereich der Spaltenzone zu gelangen. Orientiere dich einfach an den Stangen, halte dich von den Berghängen fern und du hast den Gletscher in ca. 45 Minuten überquert.
Die beiden anderen Gletscher sind breite, geröllbedeckte Talgletscher. Ich fand die Überquerung schwieriger, da man mitten durch das Geröll und in stetigem Auf und Ab durch den Schutt der Moränenhügel läuft. Die richtige Route ist hier jeweils mit Stangen bzw. Fähnchen, teilweise auch mit Steinmännern markiert. Trotzdem ist es zeitaufwendig, den Weg zu finden – für die wenigen Kilometer brauchst du jeweils ca. 2-3 Stunden.
Auf beiden Gletschern werden zudem relativ steinschlaggefährdete Bereiche gequert – Details dazu in den Beschreibungen der Etappen.
An dieser Stelle noch der Hinweis: Diese Einschätzungen gelten ausschließlich für gute Bedingungen, also klare Sicht, kein Regen oder Schnee und keine vereisten Wegabschnitte. Bei schlechtem Wetter können die Wege durchaus kritisch werden. Eventuell ist die Überquerung der Pässe wegen Schnee und Eis dann auch gar nicht möglich. Lege in diesem Fall einen Pausentag ein.
Three Passes Trek mit oder ohne Guide?
Für den Everest Three Passes Trek ist offiziell kein Guide vorgeschrieben. Du kannst ohne Probleme auf eigene Faust losziehen. Ob das sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden, dazu gleich mehr. Aber es besteht jedenfalls kein Zwang. Die meisten Leute gehen trotzdem mit Guide. Ich habe nur eine französische Trekkerin und einer Vierergruppe aus Malaysia gesehen, die den Trek wie ich ohne Führer und Träger gemacht haben.
Im Moment herrscht zu dem ganzen Guide-Thema noch einige Verwirrung, da für ausländische Besucher seit April 2023 eigentlich für alle Treks in Nepal Führer vorgeschrieben sind. Die lokale Bezirksverwaltung der Solukhumbu-Region hat sich hier aber bewusst ausgeklinkt und lädt Individual-Trekker dazu ein, die Region auf Wunsch auch ohne Guide zu erkunden.
Weiterlesen: Verbot von Solo-Trekking in Nepal: Das ist die aktuelle Lage
Ist ein Guide für den Three Passes Trek sinnvoll?
Die Frage, ob man einen Führer benötigt, hängt von drei Fragen ab:
- Wie sieht es mit deiner eigenen Trekking-Erfahrung aus?
- Bist du bereit, die Anreise selbst zu organisieren sowie Unterkünfte am Weg spontan vor Ort zu buchen?
- Bist du bereit, dein Gepäck selbst zu tragen, also ohne die Unterstützung von Trägern?
Mit weniger Erfahrung oder wenn du keine Lust hast, alles selbst zu organisieren, kann ein Führer durchaus Sinn machen. Ein lokaler Führer bietet zudem den Vorteil, dass er dir eventuell lokale Gebräuche erklärt und dich auf interessante Dinge am Wegrand aufmerksam macht, die dir sonst eventuell entgehen. Ich habe aber den Eindruck, dass sich die meisten Leute vor allem deshalb einen Guide nehmen, weil es bequemer ist und man sich um nichts kümmern muss.
Meine persönliche Erfahrung als Solo-Trekker in der Everest-Region: Alles sehr einfach zu organisieren und man kommt dank der Lodges auch mit relativ wenig Gepäck aus. Aber es war auch etwas merkwürdig, weil ich in den meisten Lodges der einzige Solo-Trekker ohne Guide unter den ganzen Gruppen war. Das war schon ein ganz anders Feeling als auf dem Annapurna Circuit, wo viele Solo-Backpacker und Individual-Reisende unterwegs waren.
In der Annapurna-Region war es auch deutlich einfacher Anschluss zu finden. Einfach, weil viele in der gleichen Lage wie ich waren und ein natürliches Interesse am Austausch haben. Die geführten Gruppen bleiben erfahrungsgemäß eher unter sich. Das war abends in den Lodges teilweise etwas öde, wenn man niemandem zum Reden hatte. In den kleineren Orten am Three Passes Trek, z.B. in Chukung, Dzonghla oder Dragnag, habe ich aber trotzdem ein paar nette Leute kennengelernt. Ganz so schlimm war es also auch nicht.
Everest Three Passes Trek auf eigene Faust: 5 wichtige Voraussetzungen
Zum Thema Trekking-Erfahrung: Ich würde den Three Passes Trek auf eigene Faust nur dann empfehlen, wenn du bereits mehrtägige Trekking-Touren in vergleichbaren Höhen gemacht hast und eine grobe Vorstellung davon hast, was dich erwartet – und vor allem auch, was du dir selbst zutrauen kannst.
Konkret solltest du die folgenden fünf Fragen mit einem eindeutigen „Ja“ beantworten können:
- Weißt du, wie dein Körper in Höhen über 4.500 Metern reagiert und wieviel Strecke/Höhenmeter du bei diesen Bedingungen realistisch am Tag machen kannst?
- Kannst du selbständig einen soliden, auf eigenen Erfahrungswerten beruhenden Akklimatisierungs-Plan erstellen?
- Kannst du dich auch im schlecht markierten, teilweise weglosen alpinen Gelände sicher bewegen und orientieren?
- Kommst du über einen längeren Zeitraum mit dauerhaft niedrigen Temperaturen zurecht und weißt du aus eigener Erfahrung, wie sich das anfühlt?
- Hast du Erfahrungswerte mit schlechtem Wetter/ungünstigen Bedingungen im Hochgebirge und weißt du, wie du dich in einer solchen Situation verhalten solltest?
Wenn du diese Fragen zufriedenstellend beantworten kannst, dann ist der Three Passes Trek auf eigene Faust eine schöne Herausforderung und ein spannendes Abenteuer. Auch die organisatorischen Aspekte sind kein Ding der Unmöglichkeit. Die Lodges kannst du z.B. problemlos vor Ort buchen, selbst der Flug nach Lukla ist schnell gebucht. Dazu gleich noch in den jeweiligen Abschnitten.
Falls du dir nicht so sicher bist, würde ich mir eher einen Führer nehmen. Oder einfach einen leichteren Trek machen. Ich hatte mich damals z.B. bewusst für den Annapurna Circuit als ersten Trek in Nepal entschieden. Da gibt es nur einen Pass, die Wege sind einfacher und das Klima ist auch deutlich freundlicher. Der Three Passes Trek ist sicherlich nicht der schwerste Trek in Nepal, da gibt es noch ganz andere Kaliber. Aber es ist schon eine etwas andere Hausnummer als der übliche Lodge-Trek.
Muss ich für den Three Passes Trek trainieren?
Das ist eine gute Frage, die immer wieder aufkommt: Ist ein spezielles Training für solche Höhentrekkings erforderlich? Ich selbst habe nicht gezielt dafür trainiert. Aber ich habe davor auch den relativ knackigen Trek von Jiri nach Lukla gemacht (sehr viele Höhenmeter). Das war quasi mein Training und ich hatte dann auch keine Probleme.
Falls du direkt in Lukla startest, davor noch keinen anderen Trek gemacht hast und ansonsten keinen regelmäßigen Sport machst, kann ein Training durchaus sinnvoll sein. Ich würde in diesem Fall etwa drei Monate vor der Tour anfangen, Kondition aufzubauen, z.B. durch regelmäßiges Joggen (2-3 x die Woche), ggf. auch ein paar Trainingseinheiten, um Kraft in den Beinen und im Rumpf aufzubauen.
Komplett untrainiert würde ich den Three Passes Trek eher nicht angehen. Klar – es kommt immer auch auf den Kopf an, häufig sogar mehr als auf den Körper. Aber das ist ohnehin schon keine einfache Tour und nach dem ersten Tag geht es direkt mit langen, steilen Anstiegen zur Sache. Da kann ein bisschen Training nicht schaden – allein schon deshalb, weil du die Wanderung dann mehr genießen wirst.
Benötigte Permits
Für den Everest Three Passes Trek ist ein Permit für den Sagarmatha Nationalpark erforderlich. Zusammen mit dem Permit erhältst du die Khumbu Trek Card – eine elektronische Chipkarte, mit der die Behörden den jeweiligen Standort der Trekker checken. Sowohl Permit und Trek Card bekommst du direkt vor Ort: Entweder in Lukla oder in Monjo direkt am Eingang des Sagarmatha Nationalparks.
Ich habe für Permit und Trek Card zusammen 2.000 NPR gezahlt. Laut offizieller Aussage der Bezirksverwaltung kostet das Permit eigentlich 3.000 NPR, die Trek Card 2.000 NPR. Zusammen also 5.000 Rupees. Das war bei mir aber nicht der Fall und ich habe extra nochmal nachgefragt. Inwieweit das nur ein Fehler der Beamtin am Schalter war, kann ich nicht beurteilen. Ich würde vorsichtshalber aber mit Kosten von 5.000 Rupees rechnen.
Für das Permit und die Chipkarte brauchst du nur deinen Reisepass, sonst keine Passfotos. Beim Antrag gibst du Start und Ziel deiner Route sowie die voraussichtlich benötigte Zeit für den Trek an. Das war’s eigentlich. Der ganze Vorgang ist relativ unkompliziert und dauert nur ein paar Minuten.
Das Permit wird an folgenden Orten kontrolliert:
- Monjo (Ein- und Ausgang des Nationalparks)
- Kurz vor Namche
- Phunke Tenga
In Monjo wurden bei einigen Trekkern auch die Rucksäcke kontrolliert, bei mir aber nicht (vielleicht, weil ich von Natur aus einfach so vertrauenswürdig aussehe:P). Die Mitnahme und Verwendung von Drohnen sind im Nationalpark nämlich nicht gestattet. Später, am Everest Basecamp, habe ich dann aber doch Drohnen herumfliegen sehen. Das Verbot scheint also nicht ganz konsequent durchgesetzt zu werden.
Übernachten
Der Three Passes Trek ist ein „Teahouse-Trek“, d.h. du übernachtest jeden Abend in einer Lodge. Der Standard ist bis Namche recht hoch, die Lodges sind hier teilweise fast schon luxuriös. Nach Namche wird es dann spartanischer. Dennoch gab es an jedem Ort, an dem ich übernachtete, eine heiße Dusche – das ist schon ein ziemlicher Luxus, wenn man die Höhen bedenkt.
Einige Lodges im Khumbu sind tatsächlich schon auf Booking vertreten, die meisten aber nicht. Wer zuerst ankommt, bekommt ein Zimmer. In den kleineren Orten ist das nicht das Riesenproblem, weil da nicht so viel los ist. Auf der Route des Everest Basecamp Trek kann es durch die vielen Gruppen schon vorkommen, dass beliebte Lodges schnell ausgebucht sind.
Es ist aber so: Die ganze Region lebt vom Tourismus. Es wird sich also immer irgendwo ein Platz zum Schlafen finden. In den einzelnen Beschreibungen der Etappen gebe ich ein paar Tipps für Unterkünfte, die mir besonders gut gefallen haben.
Ausstattung der Lodges
Die Lodges bestehen in der Regel aus den Zimmern für die Gäste und einem großen Aufenthaltsraum/Speisesaal, der ab dem Nachmittag mit einem Ofen geheizt wird. Das ist auch bitter nötig, da es abends schnell sehr kalt wird. Die Zimmer sind unbeheizt und meistens auch nicht besonders gut gegen Kälte isoliert. Daher hält man sich hier nur zum Schlafen auf.
Tipp: Nimm auf jeden Fall einen Schlafsack mit. Es gibt zwar Decken für die Betten, aber das reicht den meisten Leuten nicht aus. Ab Dingboche kannst du nachts mit Minus-Graden im Zimmer rechnen. Der Schlafsack sollte einen Komfortbereich bis -10 ° C abdecken (siehe Ausrüstung).
Je nach Wunsch kannst du Zimmer mit eigenem Bad/Toilette („attached bathroom“) oder Zimmer mit Gemeinschaftsbad nehmen. Ich hatte meistens die einfache Version genommen. Ab Chukhung gibt es kein fließendes Wasser mehr, da es nachts zu kalt wird und die Leitungen gefrieren würden. Stattdessen wäscht man sich aus einem großen Fass, in dem das Wasser gesammelt wird.
Wie erwähnt gibt es trotz der großen Höhe an vielen Orten eine heiße Dusche – selbst in Gorak Shep. Häufig befinden sich die Duschen aber in einem Steinverschlag im Freien. Nach Sonnenuntergang ist es dementsprechend eine ziemliche Überwindung sich zu duschen, da es einfach zu kalt ist. Alternativ kannst du dir auch einfach eine Schüssel Wasser warm machen lassen. Das ist auch etwas preiswerter.
Internet
Auch wenn du dich vielleicht mal ein paar Tage komplett ausklinken willst: Es gibt überall auf dem Three Passes Trek Internet-Verbindung. Dazu besorgst du dir in den Lodges ein Kärtchen, auf dem ein Zahlencode eingetragen ist. Mit diesem Code kannst du dich dann mit dem „Everest Link Network“ verbinden. Der Code gilt jeweils für 24 Stunden.
Praktisch: Das funktioniert auch, wenn du die Lodge wechselst. Wichtig ist nur, dass die Lodge einen Zugang zu dem Everest Network hat – was aber auf 99,99 % der Lodges zutrifft. Wenn du dir nachmittags eine Karte holst, kannst du den Zugang also bis genau zum nächsten Nachmittag nutzen, egal wo du bist.
Die Qualität der Internet-Verbindung schwankt, teilweise hat man nur im Aufenthaltsraum ein gutes Signal. Auf den Wegen selbst hast du natürlich keine Verbindung, das wäre dann doch etwas zu viel verlangt. Bis Namche kommst du mit einer normalen SIM-Karte aus. Ich hatte mir dazu vorher eine lokale SIM mit Datenvolumen des Anbieters Ncell in Kathamandu geholt. Kosten: 600 NPR für 60 GB, gültig für 30 Tage
Wie viel kostet der Three Passes Trek?
Der Three Passes Trek kostet mehr als andere Treks in Nepal, weil die ganze Everest-Region ein vergleichsweise teures Pflaster ist. Das ist aber auch keine große Überraschung, wir reden hier schließlich über den höchsten Berg der Welt. Und wenn man ehrlich ist – die Nepali könnten auch locker das Doppelte verlangen, die Leute würden trotzdem in Scharen kommen.
Grob geschätzt, würde ich mit durchschnittlichen Kosten von 6.000 –7.000 Rupees pro Tag rechnen. Darin inbegriffen sind die Kosten für die Übernachtung, Frühstück, Mittag- und Abendessen, Internet, sowie ab und zu mal ein Tee oder ein kleiner Snack. Mit diesem Budget kommst du relativ komfortabel über den Tag und musst dir nicht um jede ausgegebene Rupie den Kopf zerbrechen.
Hier mal eine kleine Übersicht der typischen Preise auf dem Three Passes Trek:
Artikel | Preis |
---|---|
Tasse Schwarzer Tee | 100 -200 Rupees |
Portion Spaghetti mit Tomatensauce | 800 -1.000 Rupees |
Portion Dal Bhat (+ kostenloser Nachschlag) | 1.000 – 1.200 Rupees |
Portion Momo 10 Stück | 700 – 900 Rupees |
Pizza | 1.000 -1.200 Rupees |
Snickers | 500 Rupees |
Cola | 500 – 700 Rupees |
Flasche Bier | 1.000 – 1.200 Rupees |
Rolle Klopapier | 400 Rupees |
Packung Ersatzbatterien | 500 Rupees |
Packung lokale Zigaretten | 500 Rupees |
Generell gilt: Je höher du aufsteigst, desto teurer wird es. Hinter Namche ziehen die Preise ein gutes Stück an. In den höheren Lagen, z.B. in Gokyo oder Lobuche habe ich teilweise auch über 7.000 Rupees pro Tag ausgegeben.
Hier mal zum Vergleich die Preise meiner Lodge in Gorak Shep, dem höchsten Dorf auf dem Trek (zum Vergrößern anklicken):
Was man dazu sagen muss: Zu den Kosten für Übernachtung und Essen kommen die Preise für Extras wie Dusche und Internet. Auch das Aufladen von Handys bzw. Powerbanks kostet zusätzlich. Gerade in den höheren Lagen geht das schon ganz ordentlich ins Geld. Eine große Powerbank* ist daher sinnvoll.
Die Preise betragen hier durchschnittlich etwa:
- Heiße Dusche: 800 Rupees
- Schüssel mit warmem Wasser: 400 – 500 Rupees
- Aufladen des Handys: 400 Rupees
- Aufladen der Powerbank: 800 Rupees
- Internet per WLAN: 750 Rupees
Banken und Bargeld
In der Everest Region wird größtenteils mit Bargeld gezahlt. Es gibt schon einige Lodges, die auch Kreditkarte akzeptieren, vor allem in Namche. Verlassen kannst du dich aber nicht 100% darauf. Deshalb solltest du immer ausreichend Bargeld dabeihaben.
Auf dem Trek gibt es Bankautomaten an diesen Orten:
- Lukla
- Cheplung
- Phakding
- Namche
- Dingboche
Dass es in Dingboche auf über 4.000 Metern noch einen ATM gibt, ist natürlich schon ein ziemlicher Knaller. Ich würde mich aber nicht darauf verlassen, dass der jederzeit funktioniert oder ausreichend mit Geld gefüllt ist. Bis Namche ist es relativ sicher. Am besten bringst du dir aber einen ausreichenden Bargeldvorrat aus Kathmandu mit. Beachte das tägliche Limit beim Abheben (ca. 35.000 NPR).
Versorgung/Proviant
Du kommst regelmäßig durch Dörfer und bekommst dort auch immer etwas zu essen. Daher ist es nicht notwendig, größere Mengen an Proviant mitzuschleppen. Eine Ausnahme sind die Passüberquerungen. Diese Tage sind lang, es gibt unterwegs keine Orte. Daher nimmst du hier am besten ein Lunchpaket mit. Einfach in der Lodge nachfragen – die Besitzer sind darauf eingestellt und bereiten dir etwas vor (hartgekochte Eier, Chapati-Brot, Snickers).
Generell kann man sagen: Je höher du aufsteigst, desto teurer wird es, weil alles von Trägern/Yaks hochgeschleppt werden muss. Daher kann es Sinn machen, sich einen Vorrat an Snacks (z.B. Snickers) in Namche zu besorgen. Gerade Obst ist später ziemlich teuer. Ich habe mir trotzdem ab und zu mal einen Apfel gegönnt. Vitamin B ist generell ziemliche Mangelware, obwohl das Essen in den Lodges ansonsten gut ist.
Wasserversorgung und die Frage mit dem Plastikmüll
Ich hatte keinen mechanischen Wasserfilter dabei, da die Gefahr besteht, dass der Filter bei den niedrigen Temperaturen einfriert und kaputt geht. Als Alternative habe ich stattdessen Filtertabletten* dabeigehabt. In den Lodges kann man Wasser abzapfen und mit den Tabletten reinigen. Häufig habe ich das Wasser aber auch gekauft, ich geb’s zu.
Natürlich stellt sich hier die Frage: Was passiert mit dem Plastikmüll? Meiner Erfahrung nach haben die Sherpa das aber recht gut gelöst. Es gibt an vielen Stellen Mülleimer, auch an den Wegen mitten im Gebirge. Der Müll wird regelmäßig geleert und ins Tal gebracht, in den Dörfern gibt es jeweils eine zuständige Person, die sich darum kümmert. Das sind schon andere Verhältnisse als im Rest Nepals.
Außerdem werden Trekker darum gebeten, auf dem Rückweg nach Lukla einen Müllsack mitzunehmen. Die Annahmestelle befindet sich am Checkpoint in Namche. Ich wollte das natürlich auch machen. Leider war geschlossen, als ich da war. Mein Eindruck war aber generell: Die Everest-Region ist sehr sauber. Hier macht man sich wirklich Gedanken um die Müllentsorgung und das scheint auch recht gut zu funktionieren.
Packliste und benötigte Ausrüstung für den Three Passes Trek
Für den Everest Three Passes Trek unverzichtbar sind die folgenden drei Dinge:
- Warme Kleidung, die dich vor Wind und Kälte schützt
- Robuste Wanderschuhe
- Schlafsack für Minustemperaturen
Diese Sachen haben oberste Priorität. Daneben gibt es noch ein paar andere nützliche Dinge, die wir uns gleich mal genauer anschauen. Kommen wir aber erstmal zu den absoluten Basics.
Packliste Kleidung
Bei der Kleidung empfiehlt sich das Zwiebelprinzip aus verschiedenen Schichten, die du je nach Wetter kombinieren kannst. Am Start des Treks bis Namche kannst du noch im T-Shirt rumlaufen, spätestens ab Chukung wirst du in der Regel alle Schichten anhaben. Die Schichten sind:
- Baselayer: T-Shirt/Longsleeve
- Isolation/Wärme: Fleecepulli, im Idealfall mit Kapuze
- Wetterschutz (Wind/Regen): Hardshell-Jacke
Als Baselayer hatte ich ein normales Merino-T-Shirt*, darüber trage ich bei kühleren Temperarturen gerne meinen Bergans-Fleecepulli*. Den hatte ich vorher auf dem Langtang-Trek leider verloren, mir aber in Kathmandu einen preiswerten Ersatz geholt. Das war auch völlig in Ordnung, nicht alles in Thamel ist Schrott. Sehr hilfreich zum Schutz vor Wind ist eine Kapuze.
Als Wetterschutz nahm ich wie immer meine 3-lagige Goretex-Jacke Montbell Stormcruiser*. Diese Jacke ist sehr leicht (weniger als 300 Gramm) und eigentlich als Regenjacke gedacht. Dank Goretex-Membran schützt sie aber auch sehr gut gegen Wind. Eine eigene Windjacke brauchte ich daher nicht.
Essentiell, vor allem wegen dem starken Wind, sind auch die Handschuhe* – ohne frieren die Hände sofort ein. Außerdem ein Buff*, das ich mir in Form einer Sturmhaube, um den Kopf und den Mund wickelte. Die Luft in diesen Höhen ist eiskalt. Das kann beim Atmen auf Dauer zu Halsbeschwerden führen, dem berüchtigten „Khumbu Cough“ – einer Art trockener Reizhusten. Mit einem Buff schützt du dich davor.
Reserven für Notfälle bedenken
Im Hochgebirge empfiehlt sich immer eine Reserve für besonders schlechtes Wetter. In Höhen über 5.000 Metern kann das Wetter innerhalb kurzer Zeit so unfreundlich werden, dass der Spaß ganz schnell aufhört. Daher hatte ich für Notfälle die wettertaugliche Daunenjacke Mountain Equipment Liteline* dabei. Diese Jacke ist mit 700-Cuin-Füllung warm und dank 40D-Außenhülle extrem robust. Ich hätte sie z.B. auch bei einem Schneesturm mit Rucksack tragen können.
Wegen dem fast durchweg guten Wetter war das nicht nötig, aber ich habe sie dann immer abends nach der Wanderung getragen. Viele Leute nehmen stattdessen eine leichte 3-Jahreszeiten-Daunenjacke*. Das geht auch, ich habe mein robustes Modell trotzdem nicht bereut. Irgendeine eine Art von Daunenjacke würde ich aber auf jeden Fall mitnehmen. Auch die Sherpa laufen eigentlich von morgens bis abends in Daunenjacke rum.
Komplette Übersicht der benötigten Kleidung:
Produkt | Empfehlung |
---|---|
Unterwäsche Merino x 2 | Icebreaker Cool Lite* |
Trekkingsocken x2 | Smartwool PHD Light Crew* |
Merino-T-Shirt | Icebreaker Merino* |
Fleecepulli | Bergans Hareid* |
Merino Longsleeve zum Wechseln für abends | Merino Icebreaker 200* |
Bequeme Wander/Trekkinghose | Maier Sports Latit Zip-Hose* |
Isolationsjacke mit Membram | Montbell Stormcruiser* |
Daunenjacke | Mountain Equipment Liteline* |
Schlauchtuch bzw. Sturmhaube | Buff* |
Handschuhe | Roeckl Sports* |
Lange Thermo-Unterhose | Ortovox 185 Rock n Wool Pants* |
Wollsocken für abends | Sorte „von Oma gestrickt“, so dick wie möglich:) |
Hüttenschuhe für niedrige Temperaturen | Exped Camp Slipper* |
Tipp: Schau dir hier meine Packliste für Mehrtageswanderugen an. Außerdem findest du hier meine monatlich aktualisierte Liste mit den besten aktuellen Outdoor-Deals und Schnäppchen.
Wanderschuhe
Auf dem Three Passes Trek begegnet dir raues Alpingelände: teilweise weglos, viel scharfkantiges Geröll und zahlreiche Blockfelder: Das erfordert stabile Schuhe, die etwas aushalten. Wer zum Umknicken neigt, greift sinnvollerweise zu knöchelhohen Modellen. Auch eine Wasserschutz-Membran kann für die Gletscherquerungen nicht schaden. Eine gute Wahl sind Trekkingstiefel der Kategorie B. Empfehlenswert sind hier z.B. die soliden Meindl Vacuum GTX* – diese Schuhe sind schwer, aber die halten auch was aus.
Ich hatte für die Wanderung stattdessen die knöchelhohen Leichtwanderschuhe Meindl Litehike GTX* dabei, die mich auch schon in den Anden von Peru begleiteten. Das ging schon, die Schuhe sind Meindl-typisch relativ robust. Allerdings sehen sie jetzt ziemlich mitgenommen aus. Das Terrain ist auf Dauer zu hart für Schuhe der Kategorie A. Richtige Bergstiefel mit verwindungssteifer Sohle und Steigeisen-Befestigung sind für Trekker aber auch nicht erforderlich. Die Kategorie B ist ein guter Kompromiss.
Microspikes für die Gletscherüberquerung: Ja oder nein?
Ich hatte für den Trek die Microspikes Snowline Chainsen* dabei und habe sie auch für die Überquerung des Cho-La-Gletschers benutzt. Es wäre vermutlich auch ohne gegangen, ich hätte dann nur ein bisschen mehr aufpassen müssen. Dennoch würde ich empfehlen, dass du Spikes mitnimmst. Zum einen, weil es sicherer ist. Zum anderen, weil sich die Beschaffenheit des Geländes je nach Wetter jederzeit ändern kann.
Es kann z.B. durchaus passieren, dass die Oberfäche des Gletschers oder Wege komplett vereist sind, z.B. durch abfließendes Schmelzwasser. Und ohne Spikes ist es dann eventuell unmöglich weiterzulaufen. Auch bei starkem Schneefall dürften die steilen Zustiege zu den Pässen ohne Spikes eher unschön werden. Das ist dann eine einzige Rutschpartie. Ich würde daher die zusätzlichen 500 Gramm mitnehmen. Sicherheit geht vor.
Schlafsack
Der Schlafsack sollte einen Komfortbereich bis etwa – 10° C abdecken. Es gibt viele Modelle, gut geeignet für diese Tour wäre z.B. der leichte (aber recht teure) Western Mountaineering Versalite*. Ich verwende statt einem Schlafsack den noch leichteren Daunenquilt Palisade von der US-Firma Katabatic und bin damit sehr zufrieden. In den Lodges gibt es zwar dicke Fleecedecken, aber ohne Schlafsack bzw. Quilt würde ich diesen Trek trotzdem nicht machen wollen. Ab 3.500 Metern wird es nachts sehr kalt und du bleibst lange Zeit in großen Höhen.
Weitere sinnvolle Ausrüstung
Neben den Basics sinnvoll sind die folgenden Gegenstände:
Produkt | Anmerkung | Empfehlung |
---|---|---|
Trekking-Rucksack | 50 Liter sind ausreichend | deuter Aircontact Lite 50+10* |
Kleiner Tagesrucksack | für Ausflüge, Aussichtsberge etc. | Osprey Ultralight Stuff Pack* |
Trinkflasche 1 Liter | Tipp: Abends warmes Wasser einfüllen und mit den Schlafsack nehmen | Nalgene* |
Filtertabletten für Wasser | sauberes Trinkwasser | Micropur Forte* |
Desinfektionsmittel für Hände | immer vor dem Essen verwenden! | in Kathmandu kaufen |
Powerbank | möglichst groß, um Kosten für Aufladen zu vermeiden | Anker PowerCore 26K* |
Sonnenhut | in den niedrigeren Lagen sinnvoll, die Sonne ist sehr stark | Northface Horizon* |
Sonnenbrille | mindestens UV-Schutzfaktor 3 | Quechua MH140* |
Sonnencreme | Schutzfaktor 50 empfehlenswert | in Kathmandu kaufen |
Trekking-Stöcke | im weglosen Gelände mit Geröll, Moränen etc. sehr hilfreich | Helinox Ridgeline LB135* |
Dazu kommt noch die übliche Reiseapotheke, Dokumente und was man sonst noch für Reisen in weniger entwickelte Länder braucht. Ich werde bei Gelegenheit mal eine spezielle Packliste zum Nepal-Trekking auf dem Blog veröffentlichen und das dort genauer aufführen.
Was ich wichtig finde: Immer auf persönliche Hygiene achten und wirklich immer schön die Hände vor dem Essen desinfizieren. Nepal ist nicht das sauberste Land der Welt. In den Bergen ist das zwar deutlich besser als in den Städten, trotzdem würde ich auf Nummer sicher gehen. Medikamente kannst du zur Not auch in Kathmandu kaufen, speziellere Sachen bringst du am besten aus Deutschland mit.
Zum Thema Diamox (Medikament gegen Höhenkrankheit) noch ein paar Worte weiter unten beim Abschnitt „Akklimatisierung“.
Anreise in die Everest-Region
Es gibt drei Möglichkeiten in die Everest-Region zu gelangen:
- Flug nach Lukla
- Jeep nach Salleri/Paya
- Zu Fuß von Jiri
Die meisten Leute nehmen den Flug, weil das am schnellsten ist. Damit fangen wir auch an. Zu den anderen Optionen weiter unten.
Flug nach Lukla
Der Flug nach Lukla ist die schnellste und unkomplizierteste Variante, der Flug selbst dauert nur etwa 30 Minuten und kostet für Ausländer rund 180 Euro (einfache Strecke). Es gibt nur ein Problem: In der Trekking-Saison starten nur wenige Direktflüge von Kathmandu von Lukla, weil der kleine internationale Flughafen von Kathmandu ohnehin schon überlastet ist. Die Flüge starten stattdessen in Manthali im Distrikt Ramechhap.
Manthali ist etwa 5 Stunden mit dem Jeep von Kathmandu entfernt, die Fahrt kostet ca. 2.000 NPR. Der Flug dauert dann nochmal ca. 20 Minuten. Die Jeeps starten sehr früh, etwa um 1:30 Uhr morgens, da man eine Stunde vorher am Flughafen sein muss und die Flüge nur morgens gehen. Alternativ kannst du auch am Vortag nach Manthali anreisen. Das geht auch mit dem öffentlichen Bus, die Busse starten am Ratna Park, ca. 10 Minuten von Thamel entfernt.
Tipp: Bei den Flügen darf der große Rucksack maximal 10 Kilogramm wiegen. Das wird auch kontrolliert, der Rucksack wird vorher gewogen. Ein paar hundert Gramm mehr stört aber niemanden.
Die Flüge kann man meines Wissens nach nicht aus dem Ausland buchen. Es ist in der Saison aber kein Problem, in Kathmandu spontan einen Flug zu organisieren. Mein Tipp: Wenn du das nicht vor Ort machen willst, schreibe der Unterkunft in Kathmandu eine Nachricht und frage, ob sie das schon vorher organisieren können. Das sollte kein Problem sein. Bei der Gelegenheit kannst du auch schon den Jeep-Transfer organisieren.
Jeep nach Salleri/Paya
Wenn du nicht fliegen willst, gibt es die Möglichkeit von Kathmandu mit dem Jeep bis nach Salleri zu fahren. Das ist die nächstgrößere Stadt, etwa 30 Kilometer südlich von Lukla. Die Fahrt dauert etwa 10 Stunden. Du kannst hier mit Kosten von 5.000 NPR (ca. 30 Euro) für einen geteilten Jeep rechnen. Ein Privatjeep würde rund 250 Euro kosten. Den Jeep organisierst du am besten über deine Unterkunft, alternativ über eine der vielen Trekking-Agenturen in Thamel.
In Salleri angekommen, nimmst du einen weiteren Jeep bis nach Paya, das ist das Ende der Straße in die Berge. Die Fahrt dauert ca. 4 Stunden und kostet um die 4.000 Rupees. Wenn du früh startest, kannst du von Paya am gleichen Tag Tag bis Phakding laufen, dem ersten Etappenort hinter Lukla. Es sind etwa 14 Kilometer Strecke, ich habe einige Nepali getroffen, die das so gemacht haben. Für die gesamte Strecke brauchst du also etwa 2 Tage von Kathmandu.
Zu Fuß von Jiri
Man kann auch komplett vom Tiefland in die Berge laufen, und zwar mit Start in Jiri. Das ist die klassische Route, auf der früher die Everest-Expeditionen starteten und auch die Strecke, die ich gewählt habe. Die Fahrt von Kathmandu nach Jiri ist recht kurz und dauert nur ca. 4 Stunden mit dem Jeep. Für den Trek von Jiri bis Lukla bzw. Phakding brauchst du etwa 7 Tage. Es ist kein leichter Trek, da du unzählige Täler durchquerst und man permanent hoch und runter läuft.
Problem bei der Jiri-Variante: Die alte Trekking-Route ist inzwischen weitgehend mit Straßen erschlossen. Es gibt immer noch ein paar schöne Abschnitte, aber man läuft an vielen Stellen auf oder direkt neben hässlichen Schotterpisten. Ich fand das ziemlich unbefriedigend und war froh als es vorbei war. Den letzten Abschnitt habe ich auch mit Jeep abgekürzt. Ich würde den Trek von Jiri nach Lukla persönlich nicht wirklich empfehlen.
Rückreise von Lukla nach Kathmandu
Den Rückflug von Lukla nach Kathmandu organisierst du am besten bereits vor dem Trek. Ich hatte das über meine Unterkunft gemacht. Das Ticket hatte ich als Screenshot auf meinem Handy und das hat auch gereicht. Du kannst den Flug übrigens auch umbuchen, allerdings nur auf einen früheren Zeitpunkt. Wenn du z.B. bereits vorher mit dem Trek fertig bist, schreibst du der Unterkunft, dass sie den Zeitpunkt des Flugs ändern soll. Das hatte ich auch so gemacht und es war kein Problem.
In Lukla werden häufig Flüge wegen schlechtem Wetter gestrichen. Es kann also sein, dass du vor Ort umplanen musst. Daher solltest du auf jeden Fall ausreichend Puffertage zwischen dem Abflug aus Lukla und dem internationalen Rückflug aus Kathmandu einplanen. Ich empfehle mindestens 3 Puffertage zwischen Trek-Ende und Heimflug.
Wenn du gar keinen Flug in Lukla bekommst, kannst du auch mit dem Jeep zurück nach Kathmandu fahren. Von Lukla läufst du dazu in ca. 5 Stunden bis Paya und suchst dir dort einen Jeep nach Salleri. Von dort dann einen weiteren Jeep nach Kathmandu. Dazu wirst du mindestens 2 Tage brauchen. Von Lukla bis Salleri zu laufen würde etwa 3-4 Tage dauern, überwiegend auf Dirtroads und mit vielen Steigungen.
Klima auf dem Three Passes Trek
Ein paar Mal ist es ja schon angeklungen: Das Klima auf dem Three Passes Trek ist sehr rau. Wir reden hier über eine Hochgebirgsumgebung mit einer durchschnittlichen Höhe über 4.000 Metern. Außer Steinen, Geröll und Gletschern gibt es nicht viel. Dazu die dünne, eiskalte Luft und extrem starke Winde. Man hält es hier oben eigentlich nur in Bewegung, am warmen Ofen in der Lodge oder im Schlafsack aus.
Ich hatte während meiner Tour gutes Wetter und bis auf ein paar Ausnahmen fast jeden Tag strahlenden Sonnenschein und einen blauen Himmel. Tagsüber war es trotzdem selten wärmer als 5 ° C, gefühlt eher noch kälter wegen dem starken Wind. Nachts herrschten natürlich Minustemperaturen. In Dzonghla, Lobuche und Gorak Shep ist mir nachts das Wasser in der Flasche zu Eis gefroren – wohlgemerkt in meinem Zimmer. Die Unterkünfte sind so gut wie nicht isoliert und schützen eigentlich nur gegen den Wind.
Starke Winde beachten
Wenn wir gerade beim Thema Wind sind: Jeden Tag ab ca. 11:00 Uhr fing es an zu stürmen. Das ging dann den ganzen Tag so und man kühlt dabei sehr sehr schnell aus. Ich hatte bei der Wanderung zum Island Peak Basecamp blöderweise Handschuhe und Buff vergessen. Nach zwei Stunden im Wind war ich quasi schockgefroren und konnte mich kaum noch bewegen. Ich brauchte dann erstmal eineinhalb Liter warmen Tee, um die Lebensgeister zu erwecken.
Gerade für die Tage der Passüberquerungen gilt deshalb: Früh starten, am besten spätestens gegen 7:00 Uhr. Dann bist du gegen 11:00 – 12:00 Uhr am Pass, also dann, wenn der der Wind noch nicht ganz so stark ist. Richtig unangenehm wird es ab 14:00 Uhr. Zu dieser Zeit sollte man sich besser wieder im Tal aufhalten. Dass du eine Jacke hast, die verlässlich gegen Wind schützt, versteht sich von selbst.
Akklimatisierung und Höhenkrankheit
Der Three Passes Trek verläuft durchweg in großen Höhen, du erreichst relativ schnell die 4.000-Meter-Marke und bleibst dann lange Zeit in noch größeren Höhen. Du wirst höchstwahrscheinlich von Kathmandu (1.350 m) nach Lukla fliegen, das bereits auf knapp 3.000 Metern liegt. Daher ist eine langsame Anpassung an die Höhe unabdingbar, um den Trek zu genießen und Probleme mit der Höhenkrankheit zu vermeiden.
Generell wird empfohlen, pro Tag nicht mehr als 300 – 400 Meter aufzusteigen, maximal 500 Meter. Meiner Erfahrung nach kann man das auch mal ein Stück weit überschreiten, wenn man schon einige Tage über 3.500 Meter verbracht hat. Die Betonung liegt auf „ein Stück“. Wenn du 50 Meter mehr an einem Tag aufsteigst, wird vermutlich nicht viel passieren. Das ist aber bei jedem unterschiedlich.
Schlafhöhe beachten
Wichtig ist bei der Höhenanpassung vor allem die sogenannte „Schlafhöhe“, also die Höhe auf der du die Nacht verbringst. Diese Höhe sollte nicht mehr als 500 Meter über dem letzten Ort liegen, an dem du geschlafen hast. Du kannst tagsüber also durchaus 1.000 Meter an Höhe gewinnen, solange du abends wieder auf die empfohlene Schlafhöhe absteigst.
Die obige Etappeneinteilung ist relativ konservativ und hält sich an die Regel „nicht mehr als 500 Meter Höhenunterschied pro Tag“. Ausnahme ist der Abschnitt von Namche nach Pangboche, bei der die Schlafhöhe 525 Meter über dem vorigen Etappenort liegt. Ich hatte auf dieser Etappe abends leichte Kopfschmerzen. Am nächsten Morgen war aber alles bestens. Danach hatte ich für den Rest des Treks keine weiteren ernsthaften Probleme.
Ausreichend trinken
Eine weitere Empfehlung ist: Ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, ca. 4-5 Liter pro Tag. Auf vielen Etappen geht das gut, da man regelmäßig an Lodges vorbeikommt. Bei den Pässen ist es etwas schwieriger. Hier würde ich zumindest mit 2 Litern starten und vorher und nachher ausreichend trinken. Ich habe unterwegs meistens schwarzen Tee getrunken.
Diamox gegen Höhenkrankheit
Diamox (Acetazolamid) ist ein Medikament in Tabelettenform, das sowohl präventiv als auch bei akutem Auftreten der Höhenkrankheit eingenommen wird. Zur Prävention wird jeweils eine halbe Tablette morgens und abends empfohlen. Bei akuten Fällen dann jeweils eine Tablette oder mehr.
Diamox ist auf den Treks in Nepal relativ verbreitet. Vor allem bei den kommerziellen Anbietern, die häufig ein extrem knappes Zeitfenster haben und sich nicht die Zeit für eine natürliche Akklimatisierung nehmen. Da werden schon morgens fleißig Tabletten geschluckt, als wären es Lutschbonbons. Das ist allerdings kein gutes Vorbild, eher ein Zeichen dafür, dass der Akklimatisierungs-Plan nicht stimmt.
Ich persönlich hatte einige Diamox-Tabletten für den Notfall dabei, aber nicht verwendet. Das habe ich bei meinen Höhentrekkings bisher noch nie gemacht. Meiner Erfahrungs nach muss man auch keine Tabeletten zur Prävention schlucken, wenn man sich ausreichend Zeit lässt. Ein kleiner Vorrat für Notfälle kann aber sicher nicht schaden. Du bekommst Diamox rezeptfrei in Kathmandu.
Pausentage auf dem Three Passes Trek
Noch ein Wort zu Pausentagen: 2 Übernachtungen in Namche (3.440 m) sind Pflichtprogramm, da du danach fast direkt auf 4.000 Meter aufsteigst. Sicherer sind 3 Übernachtungen. Das mag übertrieben klingen, aber zumindest meiner Erfahrung nach gewöhnt man sich nicht innerhalb von ein paar Tagen an Höhen über 4.000 Meter. Das dauert bei den meisten Leuten länger. Und es ist immer besser, auf Nummer sicher zu gehen.
Vor dem ersten Pass hatte ich noch 2 Nächte in Chukung (4.730 m) verbracht. Auch das mag übervorsichtig erscheinen. Aber man sollte eine Passüberquerung über 5.000 Meter auf schwierigen Bergwegen nicht unterschätzen. Ich würde hier auf jeden Fall mindestens einen kompletten Tag verbringen und eine kleine Akklimatisierungstour machen, z.B. auf den Chukung Ri oder zum Island Peak Base Camp. Danach müsstest du recht gut akklimatisiert sein und solltest keine Probleme mit den Pässen haben.
Gehtechnik
Wenn du schon einige Höhenwanderungen gemacht hast, wirst du diese Empfehlung wahrscheinlich kennen: Immer schön langsam gehen und gleichmäßig atmen. Das fühlt sich am Anfang vielleicht etwas merkwürdig an, weil man nur so durch die Gegend schleicht und denkt, man könnte eigentlich viel schneller gehen. Aber wenn du bewusst Geschwindigkeit rausnimmst, bist du am Ende sogar schneller als diejenigen, die zunächst aufs Gas drücken aber dann ständig Pausen machen müssen, weil sie außer Atmen sind.
Ein gutes Indiz dafür, dass du richtige Geschwindigkeit hast, ist, wenn du beim Laufen noch normal durch die Nase atmen kannst. Und keine Sorge, wenn das am Anfang nicht ganz funktioniert: Das ist die Akklimatisierung und die dauert eine Weile. Ebenfalls normal ist, wenn du selbst bei kleinen Hügelchen aus der Puste kommst. Das gibt sich in der Regel nach ein paar Tagen.
Ich muss selbst zugeben, dass ich diese Empfehlungen an ein paar Tagen nicht so ganz beherzigt habe, weil ich durch den Trek von Jiri nach Lukla bereits gut in Form war. Dementsprechend konnte ich tagsüber auch mal pushen und Gas geben. Am Abend wurde ich dann aber auch immer postwendend mit Kopfweh bestraft.
Verhalten bei Problemen
Falls du trotz langsamem Aufsteigen starke Kopfschmerzen, starke Übelkeit oder heftige Schwächeanfälle hast, die auch nach längerer Pause (Übernachtung) nicht verschwinden, gibt es nur eine Lösung: Sofort absteigen. Das kann durchaus zum Problem werden, da ein schnelles Absteigen in geschwächtem Zustand in dem rauen Gelände oft gar nicht so einfach möglich ist. Daher bleibt häufig nur der Abtransport per Helikopter.
Ich habe das auf meinem Trek selbst nicht persönlich miterlebt, aber es sind extrem viele Helis unterwegs. Und wenn man sich bei den Besitzern der Lodges umhört, ist es fast schon die Regel, dass gelegentlich jemand per „heli evac“ ausgeflogen werden muss. Das ist ein ziemlich teuer Spaß, die Preise gehen bei ca. 1.500 Dollar los. Einen eindrücklichen Bericht, wie so eine Evakuierung abläuft, findest du bei Annika von dem Blog „Weltwanderin“.
Meine Empfehlung: Hol dir vor der Reise auf jeden Fall eine Auslandskrankenversicherung, sofern du noch keine hast. Ich persönlich nutze die HanseMerkur*, mit der ich bislang gute Erfahrungen gemacht habe. Die Versicherung übernimmt bei einem Unfall die Kosten für Rettungstransporte bis 5.000 Euro – habe ich selbst natürlich noch nicht genutzt.
Eine andere Möglichkeit ist die Unfallversicherung des Deutschen Alpenvereins. Mit einer DAV-Mitgliedschaft bist du weltweit gegen Unfälle bei der Ausübung alpinistischer Aktivitäten versichert. Dazu zählt auch Trekking, allerdings nur bei eigenverantwortlichen Unternehmungen. Ein geführtes Trekking mit einer Reisegruppe zählt z.B. nicht dazu und wird nicht abgedeckt.
Beste Reisezeit für den Three Passes Trek
Kommen wir zum Schluss noch zu einem etwas erfreulicheren Thema: Die beste Reisezeit für den großen Everest-Trek. Das ist relativ einfach, die Reisezeiten sind klar definiert. Es gibt zwei Hauptreisezeiten für Trekkingtouren im nepalesischen Himalaya, die vom jährlichen Monsun-Regen (Juni – September) bestimmt werden:
- Vor dem Monsun: Frühjahr (Mitte März – Ende Mai)
- Nach dem Monsun: Herbst (Mitte September – Ende November)
Im Frühjahr, so haben es mir zumindest die Guides erzählt, ist es in der Everest-Region etwas wärmer. Im Tiefland von Nepal wird es zu dieser Jahreszeit häufig im Laufe des Tages diesig. Am Everest ist das aber nicht das große Problem, die Region liegt einfach zu hoch. Ich hatte im April bis auf einen bewölkten Tag in Namche und einen kleinen Nachmittagsschauer in Dingboche fast durchweg gutes Wetter mit hervorragenden Aussichten.
Noch eine Sache: Das Frühjahr ist die Saison für Everest-Expeditionen, da der Gipfel in der Regel ab Anfang Mai bestiegen wird. Wenn du das Basecamp bei vollem Betrieb erleben willst, ist März/April also die beste Zeit. Im Herbst siehst du da nur Steine und Eis. Im Winter dürfte der Trek zu schwierig sein. Nicht nur wegen den extrem niedrigen Temperaturen, sondern weil die Pässe eventuell verschneit sind.
Literatur-Empfehlungen
Ich selbst stimme mich vor einer langen Reise immer gerne ein bisschen literarisch ein. Natürlich auch bei diesem Trip – und gerade zum Everest gibt es viele Bücher. Hier ein paar ausgewählte Empfehlungen:
- Reinhold Messner: Everest Solo* – Der gäserne Horizont: Spannender, hervorragend erzählter Bericht über die erste Solo-Besteigung des Everest von der tibetischen Seite. Reinhold Messner kann tatsächlich sehr gut schreiben!
- Jon Krakauer: In eisige Höhen – Das Drama am Mount Everest*: Inzwischen schon klassisches Buch über die fehlgeschlagene Everest-Expedition von 1996, eine der größten Katastrophen im kommerziellen Everest-Bergsteigen. Ebenfalls hervorragend geschrieben.
- Anatoli Boukreev: Der Gipfel – Tragödie am Mount Everest*: Beleuchtet die Geschehnisse von 1996 aus der Sicht eines der beteiligten Bergführer und stellt die Abläufe in einem völlig anderen Licht dar. Hochinteressant, wie ein Ereignis völlig anderes interpretiert werden kann.
- John Keay: Himalaya – Exploring the Roof of the World*: Umfassender und unglaublich detailreich recherchierter Abriss von Kultur, Geografie und Geschichte des Himalaya. Vollgepackt mit überraschenden Anekdoten und spannenden Informationen. Dieses Buch zu lesen, ist eine wahre Freude!
Und sonst?
Zu guter Letzt noch ein paar schnelle Tipps und Infos, die dir eventuell behilflich sein könnten:
- Währung: Nepalesische Rupie (NPR). Für 1 Euro bekommst du etwa 140 NPR.
- Zeitverschiebung zu Deutschland: + 03:45 Stunden/+ 04:45 Stunden (je nach Sommer- bzw. Winterzeit)
- Wasser: Trinke kein Leitungswasser, das du vorher nicht gefiltert oder anderweitig behandelt hast.
- Hygiene: Benutze regelmäßig Handdesinfektionsmittel, vor allem bevor du etwas isst.
- Klopapier: In den Lodges meist nicht vorhanden. Du kannst es unterwegs aber in jedem Dorf nachkaufen.
- Freizeit: Die Etappen sind häufig recht kurz. Ein Kartenspiel, Ebook-Reader etc. für die Nachmittage in der Lodge kann nicht schaden.
- Temperaturen: Versuche Batterien, Smartphone und Powerbanks möglichst warm zu halten, z.B. indem du sie körpernah trägst. Durch die permanente Kälte entleeren sie sich sonst sehr schnell.
Mein Fazit zum Three Passes Trek
Himmelhoch, majestätisch, atemberaubend – der Three Passes Trek ist eine Tour, bei der mir nach ein paar Tagen die Adjektive ausgegangen sind, um die außergewöhliche Bergwelt des hohen Himalaya zu beschreiben. Was aber bis zuletzt anhielt: Die Gewissheit, dass ich hier durch eine der spektakulärsten Gebirgslandschaften der Erde gewandert bin.
Gibt es auch Schattenseiten? Ja… ich persönlich fand die starke touristische Erschließung der Everest-Region etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem die permanenten Helikopter-Flüge. Aber das ist wohl der Preis dafür, den höchsten Berg der Erde für jedermann zugänglich zu machen.
Am Gesamteindruck hat das am Ende für mich nichts geändert. Der Three Passes Trek ist eine großartige Reise zu Fuß, die genau die richtige Mischung bietet: Tolle Landschaften, spannende Wege, ein klein wenig Herausforderung an den Pässen – und natürlich die typisch warmherzige Kultur Nepals. Wenn du einen Teahouse-Trek in der Everest-Region machen willst, ist das wahrscheinlich die beste Tour!
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Hast du noch Fragen zu der Tour? Kennst du andere spannende Wanderungen in der Everest-Region oder dem Rest Nepals? Dann nichts wie ab in die Kommentare – ich freue mich, von dir zu hören!
Hallo Selim,
Toller Bericht!
Du hast zwar Beispiele über typische Preise geschrieben, aber leider nicht, was in etwa eine Nacht in einer Lodge – z.B. in Namche, in Gokyo oder in Thame kostet. Wenn ich mit der von Dir gezeigten Speisekarte für Essen/Getränke rechne (4000 NPR/Tag), plus alle 2 Tage eine Dusche oder Powerbank laden (800 NPR/Tag) würde mit Deiner Empfehlung von 6000-7000 NPR noch 1200 – 2200 NPR für die Übernachtung übrigbleiben. Ist das so richtig/Verstehe ich das so richtig?
Bzw. falls du es noch in etwa weisst, kannst du zu diesen 3 Orten in etwa schreiben was Du dafür bezahlt hast?
Ist es wie in Europa, ein Frühstück ist bei einer Übernachtung inbegriffen?
Liebe Grüsse
Wolfgang
Hi Wolfgang,
doch das habe ich bei den einzelnen Seiten aufgeführt, musst du mal im Reisebericht schauen! In Namche z.B. 2.000 NPR mit Dusche und Aufladen ohne Essen. In den anderen Lodges eher so 1.000 bis 1.500 pro Nacht. Also deine Rechnung kommt so ungefähr hin:)
Viele Grüße
Selim